Sonnenblumenöl für den Hund: Wohltat oder ungesund?

sonnenblumenöl hund
Quelle: Canva

Überall ist von Ölen zu lesen, die der Gesundheit von Hunden Gutes tun. In den meisten Haushalten wird für die Menschen hauptsächlich Sonnenblumenöl verwendet. Aber ist Sonnenblumenöl auch für den Hund geeignet?

Falls ja, welche gesundheitlichen Vorteile bringt es? Kann es auch Risiken und schädliche Nebenwirkungen bergen?

Wir sind den Fragen auf den Grund gegangen und haben für dich die Antworten in unserem Artikel zusammengefasst.


Darf ich meinem Hund Sonnenblumenöl geben?

Ja, Sonnenblumenöl ist für den Hund geeignet, denn es zählt zu den verträglichen Ölen, die einen positiven Einfluss auf die Gesundheit von Hunden nehmen.

Das gilt jedoch nur unter der Voraussetzung, dass du die richtige Sonnenblumenöl-Art verwendest und auf die richtige Dosierung und Anwendung achtest.

Art des Sonnenblumenöls

Es gibt normales und kaltgepresstes Sonnenblumenöl. Beim normalen Sonnenblumenöl kommen bei der Herstellung überwiegend Hitze und Chemikalien wie beispielsweise Bleich- und Lösungsmittel zum Einsatz.

Bei der kaltgepressten Sonnenblumenöl-Art fällt die Hitze weg und es wird ohne gesundheitsbedenkliche Hilfsstoffe aus Sonnenblumenkernen hergestellt.

Deshalb ist es angeraten, kaltgepresstes Sonnenblumenöl zur Verabreichung vorzuziehen.


Welche gesundheitlichen Vorteile hat Sonnenblumenöl für Hunde?

Welche gesundheitlichen Vorteile hat Sonnenblumenöl für Hunde?

Sonnenblumenöl hat für den Hund positive Wirkungen auf das Fell, die Haut, das Blut und die Gefäße.

Folgend einige Beispiele:

  • Liefert lebenswichtige Energiequelle, optimiert die Energiespeicherung und Stoffwechselprozesse
  • Begünstigt die Hautelastizität und Hautrückfettung für eine gesunde Haut und glänzendes Fell
  • Unterstützt bei erhöhtem Risiko von Thrombose
  • Stärkt das Immunsystem bei verschiedenen Erkrankungen, wie Pilz- oder Bakterieninfektionen
  • Schützt vor freien Radikalen (antioxidative Wirkung)
  • Fördert die Durchblutung
  • Beschleunigt die Wundheilung

Anwendung und Dosierung von Sonnenblumenöl für den Hund

Anwendung und Dosierung von Sonnenblumenöl für den Hund

Als Dosierung gilt eine Menge von maximal 0,3 Gramm Sonnenblumenöl pro Kilogramm Körpergewicht.

Bei einem Körpergewicht von zehn Kilogramm wären das dementsprechend 3,0 Gramm Tagesdosierung, was etwa einem Teelöffel entspricht. Die exakte Dosierung gelingt dir am besten mittels Spritze.

Verabreicht wird das Sonnenblumenöl dem Hund am besten, indem du es unter das Futter mischst. Dann ist es für deine Fellnase verträglicher.

Barfst du deinen Hund, sollte das Öl täglich einmal dem Futter hinzugefügt werden.

Fütterst du fertiges Trocken- oder Nassfutter, solltest du das Sonnenblumenöl nur verabreichen, wenn nicht bereits Omega-6-Fettsäuren enthalten sind, da du sonst eine Überdosierung verursachen könntest.

Dann ist eine zusätzliche Gabe nur angeraten, wenn dein Hund einer außerordentlich hohen Belastung ausgesetzt ist, durch die er viel Energie verbraucht. Die Dosierung solltest du in dem Fall allerdings halbieren.

Kann eine Überdosierung von Sonnenblumenöl schädlich für meinen Hund sein?

Ja, Sonnenblumenöl kann für den Hund schädlich sein, wenn es überdosiert wird, denn insbesondere eine Überdosierung von Omega-6-Fettsäuren kann sich negativ auf die Gefäße und das Blut auswirken.

Bei längerer Überdosierung können folgende gesundheitliche Risiken auftreten:

  • Gefäßverengungen
  • Bildung von Blutgerinnseln
  • Auslösung einer Embolie mit lebensbedrohlicher Situation
  • Erhöhtes Schlaganfallrisiko durch platzendes Blutgerinnsel im Hirn

💡 HINWEIS

Dein Hund hat Sonnenblumenöl getrunken und damit mehr als die maximale Tagesdosierung aufgenommen? Dann solltest du ihm eine kleine Portion Kartoffeln oder Reis geben und anschließend für zwölf Stunden nüchtern lassen.

Denn wenn ein Hund Sonnenblumenöl getrunken hat, binden Kartoffeln und Reis das Öl, sodass der Verdauungstrakt es nicht verwertet und somit keine übermäßige Aufnahme stattfindet.


Kann Sonnenblumenöl für Hunde negative Folgen haben?

Kann Sonnenblumenöl für Hunde negative Folgen haben?

Sonnenblumenöl kann gesundheitsschädigende Nebenwirkungen haben, wie beispielsweise Entzündungen, Magen- und Darmprobleme sowie Gewichtszunahme. Schlimmstenfalls kann Sonnenblumenöl krebserregend auf einen Hund wirken.

Entzündungen

Anders als andere Öle besitzt Sonnenblumenöl einen hohen Anteil von rund 63 Prozent an Omega-6-Fettsäuren, die Entzündungen im Körper fördern können.

Dazu trägt auch der verhältnismäßig niedrige Gehalt an entzündungshemmenden Omega-3-Fettsäuren im Sonnenblumenöl bei. Dadurch entsteht ein negatives Ungleichgewicht.

Anstatt von gesunder Haut und glänzendem Fell kann beispielsweise vermehrt Fell ausfallen und sich die Haut oder die Darmschleimhaut entzünden.

Somit kann Sonnenblumenöl beim Hund zu Durchfall, Ekzemen oder anderen Entzündungskrankheiten führen.

Magen- und Darmprobleme

Sonnenblumenöl wird nicht von jedem Hund gut vertragen und vor allem bei Überdosierung sind Magen- und Darmprobleme keine Seltenheit.

Durch das Sonnenblumenöl kann ein Hund Durchfall, Erbrechen, Blähungen und Krämpfe bekommen.

Gewichtszunahme

Erhält dein Hund mehr Sonnenblumenöl, als er benötigt, ist eine Gewichtszunahme die Folge.

Du solltest bei der Verabreichung immer den Energieverbrauch deines Hundes im Auge behalten. Die oben beschriebene Dosierung bezieht sich auf einen Hund mit normaler Auslastung.

Bewegt sich dein Hund beispielsweise wegen einer Erkrankung nicht viel, solltest du die Dosierung heruntersetzen, um Übergewicht zu vermeiden.

Das kann nämlich laut der Tierärztlichen Gemeinschaftspraxis Quakenbrück Folgeerkrankungen nach sich ziehen, wie beispielsweise:

  • Gelenkarthrose
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Atemwegserkrankungen
  • Wirbelsäulenschäden
  • Diabetes mellitus

Sonnenblumenöl kann krebserregend für den Hund sein

Entzündungen, wie sie durch zu viel Omega-6 ausgelöst werden können, tragen dazu bei, dass Krebszellen produziert werden.

Außerdem soll normales Sonnenblumenöl krebserregend für Hunde sein, wenn es chemisch hergestellt wird und ein stark ungleiches Verhältnis zwischen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren besteht.

Hast du Erfahrungen mit Sonnenblumenöl für deinen Hund? Dann berichte uns gern in den Kommentaren davon.

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