Hundehalter lieben es, mit ihrem Hund zu knuddeln. Für viele gehört dazu auch, den Hund zu küssen.
Für uns Menschen sind Küsse Zeichen von Zuneigung. Für Hunde zählen andere Dinge, wie etwa die Körpersprache, Gerüche und Berührungen. Küsse gehören nicht dazu.
Was also denken Hunde, wenn man sie küsst? Die Antwort ist: Wir wissen es nicht. Und deshalb sollten wir Menschen genau hinschauen, was unser Hund davon hält.
Was denkt mein Hund, wenn ich ihn küsse?
Der Neurowissenschaftler Gregory Berns hat herausgefunden, dass es auffällige Ähnlichkeiten in einer Gehirnregion von Mensch und anderen Säugetieren gibt.
Basierend auf seinen Untersuchungen, kommt Berns zu dem Schluss, dass Hunde, wenn diese Region ihres Gehirns aktiv ist, etwas zu erleben scheinen, das ihnen gefällt.
“Das ist absolut analog zu dem, was im menschlichen Gehirn unter den gleichen Bedingungen geschieht”, schreibt Berns in einem Beitrag für ein Wissenschaftsmagazin.
Daraus könnte man schließen, dass Hunde, die den engen Kontakt zu ihren Menschen mögen, Küsse ebenfalls als Zeichen der Zuneigung interpretieren.
Ist es in Ordnung, einen Hund zu küssen?
Die Antwort auf diese Frage hängt von der Persönlichkeit deines Hundes ab, von seinen Erfahrungen mit Zuneigung und der individuellen Beziehung zwischen dir und deinem Hund.
Auf Signale achten
Einige Hunde genießen die menschliche Zuneigung inklusive der Küsse, andere wollen lieber gestreichelt werden.
Und wieder andere empfinden Küsse als Übergriff. Sie reagieren mit Unbehagen oder weichen zurück, legen die Ohren an und zeigen ihre Zähne.
Deshalb ist es wichtig, die Körpersprache des Hundes zu verstehen und zu beachten. Zeigt er positive Signale, dann könnte es in Ordnung sein, ihn zu küssen.
Bedürfnisse berücksichtigen
Wenn es nicht in Ordnung scheint, deinen Hund zu küssen, solltest du deine Zuneigung lieber auf andere Weise zeigen, damit es nicht zu weiteren Problemen kommt.
Grundsätzlich solltest du immer auf die Bedürfnisse deines Hundes eingehen und seine Vorlieben und Grenzen respektieren.
Und zu guter Letzt gibt es gute Gründe, deinen Hund nicht zu küssen.
Kann das Küssen eines Hundes zu Verhaltensproblemen führen?
Wenn dein Hund das Küssen als unangenehm oder gar bedrohlich empfindet, kann das zu den unterschiedlichsten Verhaltensproblemen führen.
Unter anderem kann es zu Folgendem kommen:
- Meideverhalten
- aggressivem Verhalten
- Stress und Angst
- Unsicherheit
Im schlimmsten Fall könnte dein Hund versuchen, sich zu verteidigen, und zubeißen. In jedem Fall wird das Verhältnis zwischen dir und deinem Hund stark beeinträchtigt.
Das aggressive Verhalten ist aber nur eine natürliche Reaktion deines Hundes auf die Bedrohung, die er empfindet.
Diese Reaktionen sind ein reiner Selbstschutz und Teil der Kommunikation. Bestimmte aggressive Signale dienen dazu, die Rangordnung zu klären und Konflikte zu lösen.
💡 Wichtig zu wissen
Eine aufrechte Rute, gesträubtes Fell und Knurren sind Signale der Einschüchterung. Sie sollen dem Gegenüber klar machen, dass dem Hund etwas ganz und gar nicht gefällt.
Zeigt dein Hund Drohgebärden, wenn du ihn küsst, dann ist das ein klares Signal dafür, dass du sofort damit aufhören sollst.
Das gilt auch, wenn er mit Ausweichen, Zeichen von Stress und Angst oder Unwohlsein reagiert.
Schließlich gibt es andere Möglichkeiten, deinem Hund deine Zuneigung zu zeigen.
Was denken Hunde, wenn man sie küsst? Was glaubst du? Und küsst du deinen Hund? Wir freuen uns auf deine Erfahrungen in einem Kommentar.
