Du hast dir eine Hundedame zugelegt und bemerkst eine Wesensveränderung nach der Läufigkeit? Keine Panik, das ist zunächst völlig normal und liegt in der Natur der Sache.
Damit du dir sicher sein kannst, dass du alles richtig machst, haben wir die wichtigsten Punkte aufgelistet.
Was da genau in deiner Hündin vorgeht und wieso sie sich anders verhält, erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKurz & Knapp: Verändert sich eine Hündin mit der ersten Läufigkeit?
Ja, es ist tatsächlich normal, dass eine Hundedame nach und während der ersten Läufigkeit eine Wesensänderung durchläuft. Während der allerersten Läufigkeit stellt der Hormonhaushalt einer Hündin auf die Geschlechtsreife um.
Wichtig ist, dass du gerade in der allerersten Läufigkeit für deine Hündin da bist und Rücksicht auf sie nimmst. Verlange keine großartigen sportlichen Aktivitäten von ihr und versuche, ein Gespür für ihre Launen zu entwickeln.
Wenn sie gerade in Ruhe gelassen werden möchte – lasse sie in Ruhe. Möchte sie hingegen beachtet werden oder sogar etwas unternehmen, versuche, ihr auch das zu ermöglichen.
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Die 4 Läufigkeitsphasen
Eine Hündin wird circa ein- bis zweimal im Jahr läufig. Die erste Läufigkeit kann bei größeren Hunden erst im 2. Lebensjahr eintreten, bei kleineren Hunden bereits nach einem halben Jahr. Dies hängt von der Größe und der Rasse des Hundes ab.
Eine Hündin durchläuft während ihrer Läufigkeit 4 Phasen, die wir dir im Folgenden erklären.
Phase 1 – “Proöstrus”
Der “Proöstrus” beschreibt die ersten Läufigkeitstage deiner Hündin. Sobald du diese bemerkst, solltest du einen Läufigkeitskalender anlegen, um beim nächsten Mal vorbereitet zu sein.
Diese erste Phase dauert in der Regel zwischen 7 und 10 Tage. Einige Hündinnen befinden sich auch bis zu 18 Tage lang im “Proöstrus”. In dieser Zeit wirst du feststellen, dass …
- … deine Hündin ständig das austretende blutige Sekret ableckt und generell äußerst reinlich ist.
- … Rüden von ihr abgewiesen werden.
💡Wichtig!
Achte hierbei darauf, den Besitzer des Rüden über die Läufigkeit in Kenntnis zu setzen. Hündinnen im Proöstrus können unfassbar deutliche Signale abgeben.
Phase 2 – “Östrus”
Zwischen dem 10. und 20. Tag wird das blutige Sekret wässrig und nimmt eine hellrosa Farbe an. Ab diesem Moment ist deine Hündin paarungsbereit.
Die Kleintierpraxis Traunstein weist darauf hin, dass in der auch Brunst genannten Phase die Eisprünge stattfinden. Das ist meist zwei bis vier Tag nach Beginn des Östrus der Fall, die Hündin kann nun trächtig werden.
Wenn du keinen Nachwuchs wünschst, solltest du deine Hündin nicht mehr alleine herumlaufen lassen.
Halte sie durchgehend an der Leine und lasse sie so wenig wie möglich aus den Augen – manche Hündinnen ergreifen tatsächlich jede Chance, um an einen Rüden zu gelangen.
Phase 3 – “Metöstrus”
Diese Phase dauert rund 2 bis 3 Monate. Sollte deine Hündin trächtig oder scheinträchtig sein, wird ihr Gesäuge weiterhin anschwellen.
Ist deine Hündin hingegen weder trächtig noch scheinträchtig, wird das Gesäuge nach und nach abschwellen und ihre Läufigkeitsanzeichen werden verschwinden.
Phase 4 – “Anöstrus”
In dieser Zeit ist der Hormonhaushalt deiner Hündin rund 90 Tage lang stillstehend. Sie verhält sich also völlig normal, ist trainier- und belastbar und nicht paarungsfähig.
Später beginnt dann wieder die erste Phase von Neuem.
Lese-Tipp: Warum reitet mein Hund auf mir auf? Erfahre in unserem Artikel Warum reitet mein Hund auf mir auf? 4 Gründe & Maßnahmen, wie du mit diesem Verhalten umgehen kannst.
Läufigkeitskalender anlegen – wie macht man das?
Kaufe dir hierfür am besten einen Kalender oder lege eine eigene Sparte für deine Hündin in einem digitalen Kalender an.
Am ersten Tag der Läufigkeit trägst du diese ein.
Sobald du Anzeichen für die Paarungsfähigkeit entdeckst, machst du einen weiteren Eintrag.
Wenn die Läufigkeitszeichen verschwinden, folgt der dritte Eintrag im Jahr.
So kannst du nicht nur einen Rhythmus erkennen, sondern weißt auch immer genau über die Phase deiner Hündin Bescheid.
Was kannst du während der Läufigkeit sonst noch tun?
Stelle sicher, dass deine Hündin ausgewogen ernährt wird und passe die Futterrationen im Zweifelsfall an. Hierfür kannst du auch mit deinem Tierarzt sprechen.
Zudem gibt es Hundewindeln oder Läufigkeitshosen, die verhindern, dass das blutige Sekret deiner Hündin überall in deiner Wohnung verteilt wird.
Manche Hundehalter bemerken die erste Läufigkeit ihrer Hündin nicht, wenn sie „still“ verläuft. Das bedeutet, dass kein blutiges Sekret austritt.
In diesem Fall solltest du das Verhalten deiner Hündin im Auge behalten. Mit der Pubertät kommt auch die erste Läufigkeit und in dieser Phase verhalten sich Hündinnen meist untypisch.
Fazit
Die Läufigkeit ist eine ziemlich anstrengende Phase für Hund und Mensch. Obwohl die Anstrengungen sowie die Stimmungsschwankungen ganz schön an die Nerven gehen können, ist die Läufigkeit eine Prägungsphase.
Je besser deine Hündin und du diese überstehen und meistern, desto enger werdet ihr zusammen wachsen.
Für mehr Erziehungs- und Haltungstipps empfehlen wir dir abschließend noch einmal das Große Hundeerziehungsbuch von Happyhunde. Das Buch kann dir helfen, das Verhalten deines Hundes besser zu verstehen und mit modernen Erziehungsmethoden zu korrigieren.
Jetzt risikofrei testen!
Hast du noch Fragen oder sogar Tipps zur Läufigkeit und möglichen Wesensänderungen? Dann stelle beziehungsweise teile diese gerne in unseren Kommentaren.
FAQ
Ist es normal, dass meine Hündin nach der Läufigkeit antriebslos ist?
Ja, es ist durchaus normal, dass eine Hündin nach der Läufigkeit antriebslos erscheinen kann. Der Körper deiner Hündin hat während der Läufigkeit Hormone produziert und ist durch einen Zyklus gegangen, der ähnlich wie eine Schwangerschaft ist. Dies kann zu Müdigkeit führen. Sie sollte jedoch nach einigen Tagen wieder ihre alte Energie zurückgewinnen. Wenn ihre Antriebslosigkeit länger anhält oder wenn andere Symptome auftreten, solltest du sie zum Tierarzt bringen.
Welche Wesensveränderungen sind nach der zweiten Läufigkeit zu erwarten?
Nach der zweiten Läufigkeit kann sich das Wesen deiner Hündin verändern. Sie kann reifer und ruhiger werden und ihre spielerische Welpenart verlieren. Bei manchen Hündinnen kann diese zeitweise hormonelle Veränderung auch dazu führen, dass sie sensibler oder anhänglicher als sonst sind. Jede Hündin ist jedoch einzigartig und es ist wichtig, ihre individuellen Veränderungen zu beobachten und zu verstehen.
Warum hat sich meine Hündin nach der Läufigkeit total verändert?
Eine Hündin kann sich nach der Läufigkeit auf verschiedene Weisen verändern, sowohl physisch als auch emotional. Hormonelle Veränderungen spielen eine große Rolle dabei. Wenn deine Hündin eine extreme Veränderung in ihrem Verhalten zeigt, wie zum Beispiel übermäßiges Heulen, Aggression oder Rückzug, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren, um sicherzustellen, dass keine gesundheitlichen Probleme vorliegen.
Warum ist meine Hündin während der Läufigkeit ruhiger?
Der Grund, warum deine Hündin während der Läufigkeit ruhiger sein kann, hängt mit den hormonellen Veränderungen zusammen, die sie durchläuft. Die Läufigkeit ist für sie eine stressige Zeit, in der ihr Körper und ihr Hormonsystem hart arbeiten. Daher kann sie sich zurückziehen und ruhiger als gewöhnlich sein. Gleichzeitig kann sie auch versuchen, männliche Hunde zu vermeiden, wenn sie nicht bereit ist, sich zu paaren, was auch zu einer ruhigeren Verhaltensweise führen kann.