Du hast dir eine Hundedame zugelegt und bemerkst eine Wesensveränderung nach der Läufigkeit?
Keine Panik!
Damit du dir sicher sein kannst, dass du alles richtig machst, haben wir die wichtigsten Punkte aufgelistet.
Was da genau in deiner Hündin vorgeht und wieso sie sich anders verhält, erfährst du jetzt.
Kurz & Knapp: Verändert sich eine Hündin mit der ersten Läufigkeit?
Ja! Es ist tatsächlich normal, dass sich eine Hundedame nach und während der ersten Läufigkeit eine Wesensänderung durchläuft. Während der allerersten Läufigkeit stellt der Hormonhaushalt einer Hündin auf die Geschlechtsreife um.
Wichtig ist, dass du (gerade in der allerersten Läufigkeit) für deine Hündin da bist und Rücksicht auf sie nimmst. Verlange keine großartigen sportlichen Aktivitäten von ihr und versuche ein Gespür für ihre Launen zu erhalten.
Wenn sie gerade in Ruhe gelassen werden möchte – lasse sie in Ruhe. Möchte sie hingegen beachtet werden oder sogar etwas unternehmen, versuche ihr auch das zu ermöglichen.
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Mit wichtigen Grundlagen und wertvollen Tipps lernst du, deinen Hund besser zu verstehen und die Bindung zu deinem Hund zu stärken.
Die 4 Läufigkeitsphasen
Eine Hündin wird ca. 1 bis 2 mal im Jahr läufig. Die erste Läufigkeit kann bei größeren Hunden erst im 2. Lebensjahr eintreten, wobei sie bei kleineren Hunden bereits nach einem halben Lebensjahr eintreten kann. Dies variiert von Größe und Rasse des Hundes.
Sie durchläuft während ihrer Läufigkeit 4 Phasen, die wir dir im Folgenden erklären werden.
Phase 1 – “Proöstrus”
Der “Proöstrus” beschreibt die ersten Läufigkeitstage deiner Hündin. Sobald du diese bemerkst, solltest du einen Läufigkeitskalender anlegen, um beim nächsten Mal vorbereitet zu sein.
Die erste Phase dauert in der Regel zwischen 7 und 10 Tagen an. Einige Hündinnen befinden sich auch bis zu 18 Tage lang im “Proöstrus”. In dieser Zeit wirst du feststellen, dass …
- … deine Hündin ständig das blutige Sekret, welches austritt, ableckt und generell äußerst reinlich ist.
- … Rüden von ihr abgewiesen werden. Achte hierbei darauf, den Besitzer des Rüdens über die Läufigkeit in Kenntnis zu setzen! Hündinnen im Proöstrus können unfassbar deutliche Signale abgeben.
Phase 2 – “Ostrus”
Zwischen dem 10. und 20. Tag wird das blutige Sekret wässrig und eine hellrosa Farbe annehmen. Ab diesem Moment ist deine Hündin paarungsbereit!
Wenn du keinen Nachwuchs wünschst, solltest du deine Hündin nicht mehr alleine herumlaufen lassen. Halte sie durchgehend an der Leine und lasse sie so wenig wie möglich aus den Augen – manche Hündinnen ergreifen, tatsächlich jede Chance, um an einen Rüden zu gelangen.
Phase 3 – “Metöstrus”
Diese Phase dauert rund 2 bis 3 Monate. Sollte deine Hündin trächtig oder scheinträchtig sein, wird ihr Gesäuge weiterhin anschwellen.
Ist deine Hündin hingegen weder trächtig noch scheinträchtig, wird das Gesäuge nach und nach abschwellen und ihre Läufigkeitsanzeichen werden verschwinden.
Phase 4 – “Anöstrus”
In dieser Zeit ist der Hormonhaushalt deiner Hündin rund 90 Tage lang stillstehend. Sie verhält sich also völlig normal, ist trainier- und belastbar und nicht paarungsfähig.
Später beginnt dann wieder die erste Phase von Neuem.
Läufigkeitskalender anlegen – wie macht man das?
Kaufe dir hierfür am besten einen Kalender oder lege eine eigene Sparte für deine Hündin in einem digitalen Kalender an.
Am ersten Tag der Läufigkeit trägst du diese ein.
Sobald du Anzeichen für die Paarungsfähigkeit entdeckst, machst du einen weiteren Eintrag.
Wenn die Läufigkeitszeichen verschwinden, folgt der dritte Eintrag im Jahr.
So kannst du nicht nur einen Rhythmus erkennen, sondern weißt auch immer genau über die Phase deiner Hündin Bescheid.
Was kannst du während der Läufigkeit sonst noch tun?
Stelle sicher, dass deine Hündin ausgewogen ernährt wird und passe die Futterrationen im Zweifelsfall an. Hierfür kannst du auch mit deinem Tierarzt sprechen.
Zudem gibt es Hundewindeln oder Läufigkeitshosen, die verhindern, dass das blutige Sekret deiner Hündin überall in deiner Wohnung verteilt wird.
Manche Hundehalter bemerken die erste Läufigkeit ihrer Hündin nicht, wenn sie „still“ verläuft. Das bedeutet, dass kein blutiges Sekret austritt.
In diesem Fall solltest du das Verhalten deiner Hündin im Auge behalten. Mit der Pubertät kommt auch die erste Läufigkeit und in dieser Phase verhalten sich Hündinnen meist untypisch.
Fazit
Die Läufigkeit ist eine ziemlich anstrengende Phase für Hund und Mensch. Obwohl die Anstrengungen, sowie die Stimmungsschwankungen ganz schön an die Nerven gehen können, ist die Läufigkeit eine Prägungsphase.
Je besser deine Hündin und du diese überstehen und meistern, desto enger werdet ihr zusammen wachsen.
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