Wenn Hunde älter werden, können auch sie an gewissen altersbedingten Beschwerden leiden. Schlechte Sicht oder gar Blindheit sind keine Seltenheit.
So ist es auch der zwölf Jahre alten Labrador-Hündin Sage ergangen. Sie war zwar ansonsten rüstig und nach wie vor auch lebensfroh, aber leider erblindet.
Sage gelangt auf Abwege
Wie genau Sage Haus und Grundstück verlassen konnte, ist der Familie Cole, den Haltern von Sage, bis heute nicht klar. Sie können sich nur vorstellen, dass Sage trotz Blindheit einem Instinkt nachgegeben hat.
Allerdings war unklar, ob und wie die blinde Labrador-Hündin wieder nach Hause finden sollte, zumal sich an das Grundstück der Coles ein ausgedehntes Waldgebiet anschließt.
Die Familie suchte die gesamte Umgebung ab und Nachbarn, Freunde und Verwandte schlossen sich alsbald der immer verzweifelter werdenden Familie Cole in ihren Bemühungen an.
Fünf Tage Fehlanzeige
Mit jedem Tag, an dem Sage nicht gefunden wurde, sank der Mut der Familie, wie Beth Cole später in einem Interview zugeben musste.
Doch weder die Familie noch die Freunde und Nachbarn wollten die Hoffnung komplett aufgeben und versuchten mit Spaziergängen in der weiteren Umgebung, die Suche am Laufen zu halten.
Es vergingen der sechste und der siebte Tag. Langsam führte die Unauffindbarkeit von Sage zur grausigen Annahme, dass sie wohl einem Raubtier zum Opfer gefallen sein muss.
Die glückliche Wendung
Am achten Tag nach Sages Verschwinden ging der Nachbar der Coles, Dan Estrada, mit seinen beiden Hunden und einem Freund im Wald spazieren.
Der gelernte Feuerwehrmann ärgerte sich dabei über – wie er im ersten Moment meinte – Umweltverschmutzer, welche eine große helle Plastiktüte in eine kleine Senke am Boulder Creek geworfen hatten.
Plötzlich machte ihn sein Freund darauf aufmerksam, dass die vermeintliche Tüte sich bewegt, und Dan kletterte so rasch wie möglich den Abhang hinunter.
Schon beim Näherkommen konnte er erkennen, dass es sich um Sage handelte. Er sprach sie an und sie hob ihren Kopf.
Auch Dans Hunde erkannten ihre Freundin und stimmten ein Freudengebell an, was Sage zu noch mehr Bewegung veranlasste.
Nach acht Tagen allein und ohne Futter im Wald war sie allerdings zu schwach, um aufzustehen.
Freudentränen bei der Wiedervereinigung
Kurzerhand hob Dan Sage auf seine Arme und bemerkte, wie diese vor allem auf die Nähe zu seinen Hunden reagierte.
Die Familie Cole wurde via Smartphone informiert und machte sich sofort auf den Weg, um Sage entgegenzukommen.
Sage hat trotz ihrer Blindheit einen unglaublichen Lebenswillen bewiesen und dank ihres Lagers an dem kleinen Bachlauf auch die acht Tage durchhalten können!