Leberversagen Hund: Ursachen, Symptome & Verlauf (Ratgeber)

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Wenn die Leber deines Hundes nicht mehr ihre Aufgaben erfüllen kann, wird von Leberversagen oder auch Leberinsuffizienz gesprochen.

Das ist eine schwerwiegende Erkrankung, denn ohne das große, wichtige Organ kann dein Hund nicht leben.

Ein Leberversagen beim Hund ist häufig schwierig zu erkennen und eine Behandlung erfolgt oft zu spät.

Dieser Artikel klärt dich über die Symptome des Leberversagens auf, damit deinem Hund schnell geholfen werden kann. Zudem erfährst du alles Wichtige zur Diagnose und Behandlung.


Leberversagen beim Hund: Chronisch und Akut 

Leberversagen beim Hund: Chronisch und Akut

Es gibt zwei Formen des Leberversagens: Beim chronischen versagt die Leber langsam durch einen schleichenden Prozess wie eine Krankheit, beim akuten kommt es zu einem plötzlichen Verlust der Leberfunktion.

Die Leber erfüllt über 1000 verschiedene Aufgaben für den Körper des Hundes. Sie gehört zu den zentralen Organen für Stoffwechsel, Verdauung und Nährstoffspeicherung.

Umso klarer ist, dass ein Versagen der Leber des Hundes schwerwiegende Folgen hat, die bis zum Einschläfern führen können.

Beim akuten Leberversagen des Hundes kommt es innerhalb kürzester Zeit zu einem Verlust von bis zu 70 Prozent der Leberfunktion. 

Dabei sterben Teile des Lebergewebes ab. Der Tierarzt spricht von Lebernekrose.

Akutes Leberversagen kommt äußerst selten vor. Kann aber bei zeitigem Entdecken erfolgreich behandelt werden.

Das chronische Leberversagen beim Hund ist dagegen ein schleichender Prozess. Das macht es oft schwierig, ihn zu diagnostizieren.

Oft erkennt man den chronischen Verlauf erst, wenn er sehr weit fortgeschritten ist.


Was sind die Ursachen und Auslöser für Leberversagen bei Hunden? 

Leberversagen beim Hund kann durch genetische Veränderungen, Erkrankungen oder auch Vergiftungen auftreten.

Tatsächlich gibt es unterschiedliche Ursachen für das akute und das chronische Leberversagen beim Hund. Diese haben wir im Folgenden für euch zusammengestellt.

Ursachen des akuten Leberversagens

Die akute Leberinsuffizienz wird durch plötzlich von außen eindringende Erreger oder Stoffe wie Toxine ausgelöst. 

Zu den Erregern zählt beispielsweise das Adenovirus (Hepatitis), was eine Entzündung der Leber verursacht. Diese führt unbehandelt zum Leberversagen.

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Das Adenovirus kann auch verantwortlich für ein chronisches Leberversagen sein. Hiergegen kannst du deinen Hund impfen lassen.

Zu den Toxinen zählen beispielsweise Xylit, ein gängiger Zuckerersatz, oder auch eine Überdosierung von Paracetamol, die das Leberversagen beim Hund auslösen können.

Des Weiteren können eine schlechte Durchblutung (Perfusion), eine Atemnot (Hypoxie) und eine Überhitzung des Hundes zu akutem Leberversagen führen. 

Ursachen des chronischen Leberversagens

Beim chronischen Leberversagen sind häufig genetische Defekte, Krankheiten oder Übergewicht Auslöser.

Übergewicht beim Hund kann für eine sogenannte Leberverfettung sorgen. Diese schädigt das Lebergewebe und schränkt damit die Funktion der Hundeleber ein.

Auch Hunde können Gallensteine bekommen. Verstopfen die Gallengänge, sorgt dies für einen Gallenstau, der die Leber schädigen kann.

Ein Tumor der Leber führt unbehandelt ebenfalls zu Leberversagen.

Und auch der Befall von Parasiten, wie beispielsweise der Leberegel, sorgt für ein Versagen der Leberfunktionen.

Zu den angeborenen Ursachen zählt zum einen der Lebershunt. Hier sind Blutgefäße der Leber missgebildet und sorgen dafür, dass die Leber nicht ihre Filterfunktion erfüllen kann.

Zum anderen gibt es bei meinen Hunderassen die angeborene Kupferspeicherkrankheit. Hier wird zu viel Kupfer in den Zellen der Leber gespeichert, was diese schädigt.


Symptome von Leberversagen beim Hund

Symptome von Leberversagen beim Hund

Tatsächlich unterscheiden sich die teils unspezifischen Symptome von chronischem und akutem Leberversagen kaum voneinander.

Tatsächlich zeigen sich die Symptome beim akuten Leberversagen schneller als beim chronischen.

Symptome beim Leberversagen sind:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
  • Lethargie
  • Fieber
  • Erhöhte Wasseraufnahme und -ausscheidung

Tatsächlich treten diese Symptome auch bei anderen Erkrankungen auf und machen die Spezifizierung hier sehr schwierig.

Symptome, wie Gelbsucht und Schmerzen, treten erst auf, wenn das Leberversagen beim Hund schon Richtung Endstadium verläuft. Hier gehen wir später noch einmal genauer darauf ein.


Wie wird Leberversagen bei Hunden beim Tierarzt diagnostiziert? 

Dem Tierarzt stehen zur Diagnostik Labor- und bildgebende Untersuchungen zur Verfügung.

Besteht der Verdacht, dass der Hund unter Leberversagen leidet, werden als Erstes die Leberwerte im Blut geprüft.

Zeigen sich hier schon Auffälligkeiten, wird der Tierarzt sich durch Röntgen oder Ultraschall ein Bild des Geschehens machen.

Zudem kann der Tierarzt unter Narkose eine Leberbiopsie entnehmen und die Zellen unter dem Mikroskop untersuchen.

Danach kann er genau sagen, was die Ursache des Leberversagens ist und dahingehend behandeln


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Leberversagen bei Hunden? 

Ein rechtzeitig entdecktes Leberversagen beim Hund kann gut durch Medikamente, eine Leberdiät oder gegebenenfalls durch eine OP behandelt werden, je nach Ursache.

Bei Leberversagen durch Erreger werden Infusionen mit Antibiotika gegeben. 

Ein Gallenstau wird mit Ursodeoxycholsäure behandelt.

Tumore werden, wenn möglich, operativ entfernt.


Leberdiät

Was immer nötig ist, wenn die Leber Schäden davontragen hat, ist eine sogenannte Leberdiät.

Bei der Leberdiät wird darauf geachtet, dass der Hund nur noch leicht verdauliche Proteine über das Fleisch bekommt.

Fette sind so gering wie möglich zu füttern und nur über hochwertige Öle wie Lein- oder Lachsöl zu füttern.

Ansonsten dürfen die Hunde Obst, Gemüse und Reis fressen.

Übergewichtige Hunde muss der Tierarzt gut überwachen. Ein schneller Gewichtsverlust durch die Diät ist schädlich für die Leber. Hier muss behutsam vorgegangen werden.


Leberversagen beim Hund im Endstadium: Leberzirrhose Symptome und Lebenserwartung

Leberversagen beim Hund im Endstadium: Leberzirrhose Symptome und Lebenserwartung

Befindet sich das Leberversagen beim Hund bereits im Endstadium, spricht der Tierarzt von einer Leberzirrhose.

Hier hat die Leber große Schäden und viel Narbengewebe, was ihre Funktion stark einschränkt. Die Durchblutung der Leber funktioniert nur noch sehr schwach.

Zu erkennen ist die Leberzirrhose durch gelbe Schleimhäute, der sogenannten Gelbsucht.

Hinzu kommen Krampfanfälle, Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum und erschwerte Blutgerinnung.

Wie hoch die Lebenserwartung im Endstadium ist, kann nicht genau festgelegt werden. 

Hier kommt es darauf an, wie gut der Hund auf die Behandlung anspricht. Oft sind es aber nur einige Monate.


Wann sollte man einen Hund, der an Leberversagen leidet, einschläfern? 

Ein Leberversagen bedeutet nicht sofort das Todesurteil für den Hund. Frühzeitig entdeckt, kann die Funktion der Leber mit Einschränkungen erhalten werden.

Dabei muss die Leberdiät strengstens eingehalten werden.

Befindet sich das Leberversagen beim Hund schon im Endstadium, muss abgewogen werden, wie sehr das Tier leidet.

Möchte der Hund nicht mehr fressen, ist er mit Schmerzen geplagt und sein Stoffwechsel kommt immer mehr zum Erliegen, liegt die Erlösung durch Einschläfern nahe.

Wichtig

Der Tierarzt wird dir immer beratend zur Seite stehen. Gerade dann, wenn es um die Entscheidung zum Einschläfern geht.


Fazit

Leberversagen beim Hund ist eine schwere Erkrankung. Ohne eine funktionierende Leber kann der Hund nicht leben. Sie erfüllt über 1000 Aufgaben, die für den Organismus wichtig sind.

Häufig wird das Leberversagen erst viel zu spät durch die unspezifisch auftretenden Symptome erkannt.

Hast du also die Vermutung, dass dein Hund Probleme mit der Leber hat, sprich es bei deinem Tierarzt. Je früher das Leberversagen diagnostiziert wird, desto besser!

Leidet dein Hund an Leberversagen? Oder hattest du einen Hund mit dieser Erkrankung? Lass uns gern an deinen Erfahrungen teilhaben.

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