Eine Kastration beim Hund ist heute ein Routineeingriff. Dennoch solltest du während des Heilungsprozesses aufmerksam und gewissenhaft sein.
Die Fellnase gleich wieder spielen und toben zu lassen, kann den Heilungsprozess stören und sogar ein Aufplatzen der Nähte verursachen.
Wie lange du deinen Hund nach der Kastration schonen musst, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKurz & Knapp: Wie lange muss ich meinen Hund nach der Kastration schonen?
Dein Hund hat bei einer Kastration einen chirurgische Eingriff hinter sich gebracht, bei dem die Eierstöcke oder Hoden entfernt wurden.
Er muss sich nach der Operation erst einmal erholen. Damit sich die Operationswunde nicht entzündet oder aufreißt, solltest du es einige Zeit mit deinem Hund ruhiger angehen lassen.
Schmerzmittel verabreichst du nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt. Medikamente für Menschen sind grundsätzlich tabu.
Die Heilungsdauer beträgt etwa 14 Tage, wenn es zu keinen Komplikationen kommt. Nach Ablauf der zwei Wochen werden die Fäden oder Klammern entfernt.
Worauf muss ich nach der Kastration achten?
Es ist wichtig, dass dein Hund sich nach der Kastration erholen kann und bis zu dem Zeitpunkt, an dem die Fäden gezogen werden, eine optimale Wundheilung gewährleistet ist.
Neben der Nachsorge durch den Tierarzt solltest du folgende Punkte beachten:
1. Hund ruhen und schlafen lassen
Gerade direkt nach der Operation benötigt dein Hund Ruhe. Er wird wahrscheinlich von sich aus in den Tagen nach der OP wenig Drang verspüren, ausgelassen zu toben.
Gönne ihm die Zeit und lasse ihn die Ruhe und den Schlaf, den er braucht. Schlaf fördert zudem die Wundheilung.
2. Keinesfalls Schmerzmittel für Menschen verabreichen
Ganz wichtig: Hast du den Eindruck, dass dein Hund nach der OP unter Scherzen leidet, gehe umgehend zum Tierarzt und gebe ihm nicht einfach Schmerzmittel für Menschen.
„Mit Medikamenten aus dem Humanbereich ist Vorsicht geboten, da du deinen Liebling damit sogar ernsthaft vergiften kannst“,
warnt die Haustierversicherung Agila eindringlich. Das gilt auch und gerade für die bekannten und gängigen Schmerzmittel wie:
- Paracetamol
- Ibuprofen
- Aspirin
Dein Tierarzt wird dir stattdessen ein geeignetes Schmerzmittel für Hunde empfehlen.
3. Vorsicht mit Futter & Wasser
Am Tag der OP sollte dein Hund nüchtern sein. Wegen der Gefahr eventueller Narkosenachwirkungen wie beispielsweise Erbrechen solltest du mit einer Fütterung bis Mittag des Folgetages warten. Die erste Mahlzeit sollte aus einer halben Ration bestehen.
Frisches Wasser sollte deinem Hund hingegen immer zur Verfügung stehen.
4. Bewegung einschränken
Damit die Kastrationswunde nicht aufreißen kann und eine optimale Wundheilung gewährleistet ist, solltest du deinen Hund für zwei Wochen in der Wohnung halten.
Deine Hündin oder dein Rüde kann aber am Tag nach der Kastration wieder Gassi gehen.
Dabei solltest du dich während der Schonzeit auf drei Spaziergänge á 15 Minuten am Tag beschränken und deinen Hund an der kurzen Leine halten. Die Wunde darf keiner Spannung ausgesetzt werden.
Aus diesem Grund sollte dein Hund nach der Kastration auch keine Treppen steigen. Des Weiteren sollte dein Hund weder auf Sofas noch in den Kofferraum springen.
5. Wundheilung fördern und Infektionen vermeiden
Die Wunde darf während des zweiwöchigen Heilungsprozesses nicht nass oder schmutzig werden. Der Hund darf die Wunde auch nicht ablecken.
Um das Lecken zu unterbinden, ist eine Halskrause, ein Bauchverband oder ein Body hilfreich, die über den gesamten Zeitraum getragen werden sollten.
Nachuntersuchung beim Tierarzt
Die Kastrationswunde sollte am Tag nach der OP noch einmal vom Tierarzt kontrolliert werden. Wenn du Sekrete an der Narbe feststellst, solltest du ebenfalls sofort zum Tierarzt.
Fäden oder Klammern entfernt der Tierarzt bei einem komplikationsfreien Heilungsprozess nach zwei Wochen.
Erklär-Video
Fazit
Sind während der zweiwöchigen Schonzeit keine Probleme wie Entzündungen oder ein Aufgehen der Naht aufgetaucht, werden die Fäden oder Klammern vom Tierarzt entfernt.
Ab diesem Zeitpunkt stellt der gewohnte Tagesablauf von dir und deinem Hund kein Problem mehr dar. Überfordere deinen Hund jedoch nicht sofort, sondern steigere das Bewegungspensum der letzten zwei Wochen langsam.
FAQ
Darf der Hund nach der Kastration ins Bett springen?
Dein Hund darf nach der Kastration in dein Bett kommen, aber er sollte nicht hineinspringen. Die Sprungbewegung birgt das Risiko, dass die Operationsnaht aufreißt. Mit einer Hunderampe für das Sofa löst du das Problem.
Darf ein Rüde nach der Kastration Gassi gehen?
Rüden dürfen einen Tag nach der Kastration wieder Gassi gehen. Dasselbe gilt auch für Hündinnen. Wichtig ist, dass dein Fellnase dabei nicht rennt und auch zeitlich kannst du etwas kürzertreten als üblich.
Ist Treppensteigen nach der Kastration für Hündinnen ok?
Eine Hündin darf nach der Kastration keine Treppen steigen. Auch alle anderen Bewegungen, bei denen die Narbe und das umliegende Gewebe Spannungen ausgesetzt werden, sollten vermieden werden.