Probleme mit den Analdrüsen beim Hund sind nichts Außergewöhnliches. Ist die Analdrüse jedoch bereits geplatzt, wird es gefährlich.
Wie du eine geplatzte Analdrüse beim Hund erkennst, wie du Erste Hilfe leistest und was weiter zu tun ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Was kann ich tun, wenn die Analdrüse von meinem Hund geplatzt ist?
Einer geplatzten Analdrüse, oder genauer gesagt einem geplatzten Analbeutel geht einiges voraus.
Meist ist das Platzen der Analdrüse eine Folgeerscheinung einer unerkannten oder unbehandelten Analdrüsenentzündung.
Während bereits eine Entzündung der Analdrüsen sehr schmerzhaft für den Hund ist, ist eine geplatzte Drüse beziehungsweise Beutel mit Höllenqualen für deinen Hund verbunden.
Alles, was du in diesem Fall für deinen Vierbeiner tun kannst, ist ihm ein schmerzlinderndes Mittel wie beispielsweise Traumeel zu verabreichen, um dann schnellstmöglich einen Tierarzt aufzusuchen.
Eine Wundversorgung bei Blutungen sollte zwar erfolgen, es ist jedoch kaum vorstellbar, dass dein Hund selbst dich als seinen Menschen so einfach an sein Hinterteil lässt.
Symptome: Daran erkennst du, dass die Analdrüse bei deinem Hund geplatzt ist
Ist es so weit gekommen, dass die Analdrüse deines Hundes geplatzt ist, ist das relativ unschwer zu erkennen.
Die Analdrüsen sitzen in acht und zehn Uhr Stellung neben dem After, etwa ein bis zwei Millimeter unter der Haut.
Ist eine oder gar beide Drüsen geplatzt, erkennst du das an einer blutigen Wunde, aus der Eiter, Blut und Analdrüsensekret läuft.
Durch das Sekret riecht der Ausfluss aus der Wunde auch sehr unangenehm.
Der Hund hat dabei wahnsinnige Schmerzen und wird sich zurückziehen, Futter verweigern und bei Annäherung lethargisch bis aggressiv wirken.
Ein „Fass mich nicht an, sonst beiße ich dich“ kann hierbei selbst bei liebevollen Hunden durchaus vorkommen.
Ist eine geplatzte Analdrüse gefährlich?
Einer geplatzten Analdrüse geht meistens eine Analbeutel- bzw. Analdrüsenentzündung voraus. Diese allein kann sich schon sehr gefährlich auf deinen Hund auswirken.
Aber auch das Vorstadium der Entzündung, eine Verstopfung der Analdrüsen kann bereits gefährliche Folgen für deinen Hund haben, wie Fistelbildung oder die Bildung von Tumoren.
Selbstredend, dass eine geplatzte Analdrüse unbedingt deine sofortige Aufmerksamkeit benötigt.
Zudem kommen, wie bereits erwähnt, die höllischen Schmerzen, die dein Hund erleiden muss.
Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen?
Bei einer geplatzten Analdrüse solltest du ohne Für und Wider, oder den Versuch deinem Hund selbst zu helfen, unverzüglich einen Tierarzt aufsuchen.
Tierärzte haben Sprechzeiten und sind nicht immer erreichbar. Du solltest am Freitagabend nicht auf Montag warten, bis der Tierarzt wieder erreichbar ist, sondern eine Tierklinik aufsuchen.
Tipp:
Unter 11 88 0 kannst du jederzeit den nächsten tierärztlichen Notdienst oder die nächste Tierklinik erfragen.
Behandlung einer geplatzten Analdrüse beim Tierarzt
Eine geplatzte Analdrüse verursacht eine blutige Wunde, die je nach Größe versorgt und gegebenenfalls genäht werden muss.
Der komplette Afterbereich wird gespült und desinfiziert. Je nach Schmerzempfinden des Hundes kann das auch unter Narkose stattfinden.
Je nach Schädigung werden die Analdrüsen auch operativ entfernt. Dieser Vorgang kann eine Wesensveränderung bei deinem Hund hervorrufen, da er ohne die Drüsen seine Duftmarken nicht mehr absetzen kann.
Deshalb ist die Entfernung der Drüsen immer die letzte Option.
Postoperativ wird dein Hund vom Tierarzt verschriebene Schmerzmittel und Antibiotika erhalten, die du ihm während des gesamten Heilungsprozesses verabreichen wirst.
Bis zur kompletten Heilung hast du nun noch einige Tierarztbesuche vor dir, da gegebenenfalls weitere Spülungen und Desinfektionen notwendig sind, um neben der Antibiotika einen kompletten Genesungserfolg zu erzielen.
Wie hoch sind die Behandlungskosten von einer geplatzten Analdrüse?
Die Behandlungskosten sind abhängig davon, ob die Analdrüsen Aussicht auf Heilung haben oder operativ entfernt werden sollten.
Die Entfernung der Drüsen ist eine Operation, die mit 170 bis 250 Euro zuzüglich OP-Kosten zu Buche schlägt.
Hinzu kommen bei einer geplatzten Analdrüse die Kosten für die Wundversorgung, Spülen und Desinfektion, die ggf. mehrmals wiederholt werden müssen.
Zählt man dann noch die Kosten für Medikamente wie Antibiotika und Schmerzmittel hinzu, sind 500 Euro für die gesamte Behandlung schnell erreicht.
Wie kann ich Analdrüsen Beschwerden vorbeugen?
Zu einer geplatzten Analdrüse muss es nicht kommen. Die Vorläufer, also eine Entzündung oder eine Verstopfung der Drüsen, sind für jeden Hundehalter erkennbar, wenn er weiß, worauf er achten muss.
Problemen mit der Analdrüse geht meist ein Durchfall voraus. Verhält sich dein Vierbeiner merkwürdig und er riecht unangenehm, sind das erste Indikatoren.
Eine Möglichkeit der Vorbeugung ist es, die Drüsen regelmäßig zu entleeren. Das übernimmt ein Tierarzt oder Hundefriseur.
Eine ausgewogene Ernährung und artgerechte Bewegung fördert die Verdauung und beugt Problemen mit den Analdrüsen ebenfalls vor.
Fazit
Geplatzte Analdrüsen sind für deinen Hund sehr schmerzhaft und für dich relativ leicht erkennbar. Selbstbehandlung ist hier nicht gefragt.
Dein Weg sollte schnellstmöglich zum Tierarzt führen, um deinem Vierbeiner Linderung zu verschaffen und weitere Folgeerscheinungen auszuschließen.
Haben du und dein Hund das auch schon mal erlebt? Schreibe uns einen Kommentar!