Degenerative Myelopathie beim Hund: Ursachen & Behandlung

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Gerade bei älteren Hunden kommt es zu Krankheiten, die oft nicht heilbar sind. Eine solche Krankheit ist die degenerative Myelopathie beim Hund.

Was aber ist die degenerative Myelopathie beim Hund? Wie kann man sie erkennen, welche Ursachen hat sie? Die wichtigsten Antworten erhältst du im folgenden Ratgeber.


Was ist degenerative Myelopathie beim Hund?

Was ist degenerative Myelopathie beim Hund?

Bei der degenerativen Myelopathie beim Hund handelt es sich um eine genetisch bedingte Rückenmarkserkrankung. Sie ist somit eine Erbkrankheit.

Durch die Erkrankung werden die Leitungsbahnen im Rückenmark gestört. Dadurch wird der Bewegungsapparat des Hundes immer mehr beeinträchtigt.

Die degenerative Myelopathie/DM tritt vor allem bei älteren Hunden auf. Ihr Verlauf ist chronisch und progressiv. Das heißt, dass sie immer weiter fortschreitet.

Hat die degenerative Myelopathie ihr Endstadium erreicht, dann ist der Hund gelähmt und kann sich nicht mehr bewegen.

Gut zu wissen

Ursprünglich wurde DM als Schäferhund-Myelopathie bezeichnet, weil sie vermehrt bei dieser Rasse auftrat.

Mittlerweile wurde sie unter anderem auch bei Collies, Boxern, Hovawarts, Welsh Corgis und Berner Sennenhunden festgestellt.


Was sind die Ursachen von degenerativer Myelopathie?

Die Ursache von degenerativer Myelopathie beim Hund sind die Gene. Genauer gesagt ist eine Genmutation für das Ausbrechen der Krankheit verantwortlich.

Das betroffene Gen ist das SOD1-Gen, das bei allen Hunden vorkommt.

Ein gesundes SOD1-Gen ist dafür zuständig, freie Sauerstoffradikale vom Rückenmark des Hundes fernzuhalten.

Ein kaputtes SOD1-Gen schafft das nicht mehr. In der Folge können sich Nervenzellen nicht mehr teilen, und der Bewegungsapparat des Hundes funktioniert nicht mehr richtig.

Ist degenerative Myelopathie ansteckend?

Nein, die degenerative Myelopathie beim Hund ist nicht ansteckend. Weder du noch Hunde oder andere Haustiere können von einem kranken Hund infiziert werden.


Degenerative Myelopathie richtig erkennen

Degenerative Myelopathie kannst du an Verkrampfungen und Verspannungen im Lendenbereich des Hundes erkennen.

Auch kommt es bei erkrankten Hunden oft zu Gleichgewichtsstörungen und -schwankungen, weil die Nervenzellen nicht mehr richtig funktionieren.

Weitere mögliche Symptome für eine degenerative Myelopathie beim Hund sind:

  • Inkontinenz
  • Gestörte Selbstwahrnehmung des Hundes
  • Schwierigkeiten beim Liegen, Sitzen und Aufstehen
  • Empfindungsstörungen in den Pfoten, vor allem der Hinterbeine

Die genannten Symptome können auf andere (neurologische) Krankheiten hinweisen. Eine degenerative Myelopathie ist bislang nur sehr schwer zu diagnostizieren.

Wichtiger Hinweis

Leidet dein Hund an Beschwerden und Schmerzen, dann solltest du mit ihm zum Tierarzt gehen. Der Grund für sein Leiden sollte schnellstmöglich diagnostiziert werden.


Diagnose & Behandlung von degenerativer Myelopathie

Diagnose & Behandlung von degenerativer Myelopathie

Degenerative Myelopathie wird unter anderem durch einen Gentest festgestellt. Eine anschließende Behandlung gibt es bislang nicht.

Diagnose

Mittels eines Gentests kann die degenerative Myelopathie beim Hund festgestellt werden. Dabei wird nachgewiesen, ob das SOD1-Gen mutiert ist.

Üblicherweise sollte ein solcher Test bereits bei Elterntieren gefährdeter Rassen durchgeführt werden. So kann das Risiko für die Welpen ausgeschlossen werden.

Fällt der Gentest positiv aus, dann ist das noch kein Todesurteil für den Hund. Es wird lediglich das Vorhandensein des mutierten Gens belegt.

Das heißt noch nicht, dass ein positiv getesteter Hund auch tatsächlich an degenerativer Myelopathie erkranken wird.

MRT

Ein MRT kann die degenerative Myelopathie bislang noch nicht eindeutig nachweisen. Dennoch ist ein MRT oft Teil der Diagnose von DM.

Dadurch können mögliche andere Krankheiten ausgeschlossen werden, die das Rückenmark angreifen können.

Statt eines MRT kann auch ein CT durchgeführt oder ein Röntgenbild mit Kontrastmittel erstellt werden.

Biopsie der Muskeln

Ein Hund mit degenerativer Myelopathie zeigt Muskelveränderungen an den Hinterbeinen. Eine Biopsie kann den Verdacht erhärten, dass der Hund an DM leidet.

Liquoruntersuchung

Bei der Liquoruntersuchung wird eine Urinprobe analysiert. Durch die Analyse soll eine entzündliche Myelopathie ausgeschlossen werden.

Bei einigen erkrankten Hunden liegt nämlich ein erhöhter Proteinwert vor.

Behandlung

Bislang gibt es keine Behandlung, die bei einer degenerativen Myelopathie beim Hund anschlägt.

Möglicherweise entscheidet sich ein Tierarzt für eine symptomatische Behandlung, sofern sie sinnvoll erscheint.

In diesem Fall kann ein Hund mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln behandelt werden. Viel mehr als das ist aktuell leider nicht möglich.

Therapie

Das einzig unterstützende Therapie-Mittel ist im Moment das richtige Bewegungsmaß. Gerade Physiotherapie soll sich positiv auf die Lebenserwartung auswirken.

Auch trägt diese Therapie zu einer verbesserten Lebensqualität des Hundes bei. Neben den entsprechenden Übungen kannst du deinen Hund zudem hiermit unterstützen:

  • Pfotenschuhe verhindern, dass der Hund mit den Hinterbeinen über den Boden schleift.
  • Teppiche bieten einen weichen Untergrund, der für einen Hund mit DM äußerst wichtig ist.
  • Ein orthopädisches Hundebett kann dem Hund helfen, seine Wirbelsäule zu entlasten.
  • Erhöhte Trink- und Futternäpfe tragen ebenfalls zur Entlastung der Wirbelsäule bei.
  • Du solltest auf rutschfeste Untergründe achten, damit dein Hund einen sicheren Halt hat.

Nicht zuletzt kann eine Tragehilfe deinen Hund unterstützen. So fühlt er sich sicherer auf seinen wackeligen Beinen.

Achte auch darauf, dass dein Hund nicht auf dem Rücken gestreichelt oder angefasst wird.

Gerade dort leidet er unter Schmerzen, wodurch Berührungen für ihn sehr unangenehm sind.


Wie hoch ist die Lebenserwartung bei degenerativer Myelopathie?

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei degenerativer Myelopathie?

Die Lebenserwartung nach der Diagnose beträgt im Schnitt zwei bis drei Jahre, in einigen Fällen auch vier Jahre.

Leider ist die degenerative Myelopathie beim Hund nicht heilbar und wirkt sich auf die Lebenserwartung aus.

Daher musst du dich auch mit dem Gedanken anfreunden, dass du deinen Hund möglicherweise einschläfern lassen musst.

Denn leider ist Einschläfern die einzige Option, um deinem Hund mögliche weitere Schmerzen zu ersparen.


Wie kann man degenerativer Myelopathie vorbeugen?

Du kannst einer degenerativen Myelopathie beim Hund leider nicht vorbeugen. Es handelt sich um eine genetische Mutation, gegen die es kein Heilmittel gibt.

Das einzige Ausschlusskriterium ist ein Gentest. Fällt er negativ aus, dann wird dein Hund nicht an degenerativer Myelopathie erkranken.

Kannst du weitere Infos zur Ursache von degenerativer Myelopathie beisteuern? Teile sie gerne in unseren Kommentaren.

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