Wer seinen Hund nicht gleich kastrieren lassen will, kann zum Kastrationschip für Hunde greifen.
Er wirkt wie ein canines Verhütungsmittel, birgt aber das eine oder andere Risiko.
So kann eine Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip eintreten. Der folgende Ratgeber erklärt dir, was das ist und was du tun kannst.
Was ist eine Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip?
Eine Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip ist meist ein aggressives Verhalten beim Rüden. Es tritt oft unmittelbar nach dem Einsetzen des Hormonchips ein.
Der Grund ist, dass der Hormonchip Deslorelin enthält, das in den Hormonhaushalt des Hundes eingreift. Davon betroffen ist auch der Testosteronspiegel.
Durch das entstandene Hormonchaos wird der Hund aggressiv. Ebenfalls kann ein Hund durch den Kastrationschip extrem ängstlich werden.
Der Zustand kann 4 bis 6 Wochen anhalten. In der Regel sollte sich die Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip nach dieser Zeit gelegt haben.
In einigen Fällen klingen die Symptome der Erstverschlimmerung auch erst nach 8 Wochen wieder ab.
Bei vielen Hunden können zudem körperliche Veränderungen beobachtet werden wie:
- Haarausfall
- Harninkontinenz
- Bewegungsunlust
- Gewichtszunahme
- Fellveränderungen
Gut zu wissen
Generell werden Hunde durch den Hormonchip ruhiger, weil die Produktion von Testosteron entfällt.
Wie wahrscheinlich ist es, dass es zu einer Erstverschlimmerung nach einem Kastrationschip kommt?
Die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Erstverschlimmerung kommt, ist relativ hoch. Sie hängt aber immer auch vom Wesen des Hundes ab.
Es ist daher möglich, dass ein Hund keine Erstverschlimmerung zeigt. Fakt ist jedoch, dass ein massiver Eingriff in den Hormonhaushalt stattfindet.
Der wiederum geht in den meisten Fällen nicht spurlos an der Fellnase vorbei.
Wie kann man eine Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip behandeln?
Aggression und Ängstlichkeit als Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip können mit Hausmitteln behandelt werden. Geeignet sind unter anderem Baldrian und Lavendel.
Es geht letztlich darum, den Hund zu beruhigen. Und nicht immer muss der Griff zum pharmazeutischen Mittel erfolgen.
Neben Baldrian für Hunde und Lavendel wirken die folgenden natürlichen Mittel beruhigend:
- Hopfen
- Melisse
- Johanniskraut
- Cannabidiol/CDB
Auch L-Tryptophan (Aminosäure) kann die Nerven von ängstlichen und aggressiven Hunden beruhigen.
Hilft das alles nichts, dann besprich medizinische Alternativen mit deinem Tierarzt. Helfen kann unter anderem der Wirkstoff Grapiprant.
Kann man eine Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip vermeiden?
Wirklich vermeiden kannst du die Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip wohl nicht. Es besteht immer das Risiko, dass er das Verhalten des Hundes negativ verändert.
Möchtest du das Risiko reduzieren, dann solltest du deinen Hund genau kennen. Gerade ängstliche Hunde können unter der Erstverschlimmerung leiden.
Daran sind ebenfalls die Hormone schuld. Testosteron wirkt als Gegenpart vom Stresshormon Cortisol.
Fällt Testosteron durch den Hormonchip weg, dann hat Cortisol gewissermaßen freie Bahn.
Hunde, die ohnehin von Stress geplagt sind, werden noch ängstlicher.
Ähnliches gilt, wenn ein Hund von Natur aus ein wenig aggressiver auftritt. Eine Erstverschlimmerung vermeidest du, indem du auf den Hormonchip verzichtest.
Möglicherweise kann es helfen, wenn du mit einem der genannten Hausmittel entgegenwirkst.
Du kannst sie deinem Hund einige Wochen vor dem Einsetzen des Kastrationschips geben.
Seine Nerven haben dann Zeit, ruhiger zu werden. Was funktionieren kann, erklärt dir auf jeden Fall dein Tierarzt.
Kannst du Erfahrungen zur Erstverschlimmerung nach dem Kastrationschip mit uns teilen? Wir freuen uns, wenn du das in unseren Kommentaren tust.
