Hunde können bei einem Sturz, einem Zusammenstoß mit einem Artgenossen oder bei einer anderen Krafteinwirkung auf den Kopf eine Gehirnerschütterung erleiden.
Der Hund kann zuerst noch fit wirken, während die Symptome sich langsam entwickeln.
Wie du eine Gehirnerschütterung bei deinem Hund erkennen kannst und wie du Erste Hilfe leistest? Das erfährst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSymptome – Wie erkenne ich eine Gehirnerschütterung beim Hund?
Die Symptome einer Gehirnerschütterung setzen oftmals zeitversetzt ein und nehmen langsam an Stärke zu.
Der Hund sollte nach einem schweren Kopfstoß mehrere Tage beobachtet werden.
Folgende Symptome können auf eine Gehirnerschütterung bei deinem Hund hinweisen:
- Koordinationsschwierigkeiten
- schnelle Atmung
- Desorientierung/Verwirrtheit
- schlaffe oder steife Beine
- Zittern und verhält sich komisch
- Erbrechen
- Krämpfe/Anfälle
- Nasenbluten
- Ohrenbluten
- Augenflimmern
- stark geweitete Pupillen
Wichtig!
Symptome können zeitversetzt entstehen!
Hunde haben generell eine starke Schädeldecke, welche sie vor Stoßverletzungen schützt.
Dennoch ist es nicht selten, dass ein Hund eine Gehirnerschütterung erleidet. Wenn du mitbekommen hast, dass dein Hund sich gestoßen hat oder mit seinem Kopf irgendwo gegen geknallt ist, beobachte ihn.
Wird dein Hund nach einer Kopfverletzung bewusstlos, handelt es sich um einen akuten Notfall und er benötigt sofort tiermedizinische Betreuung!
Erste Hilfe bei einer Gehirnerschütterung beim Hund
Es kommt oft vor, dass Hunde nach einem Unfall mit einer Gehirnerschütterung als Folge zuerst noch munter und gesund wirken.
Dennoch solltest du auf die Anzeichen einer Gehirnerschütterung achten. Eines der deutlichsten Symptome für ein Schädel-Hirn-Trauma ist die Veränderung der Pupillen. Bei einem gesunden Hund weiten sich die Pupillen, sobald die Lichtverhältnisse dunkler werden.
Viele Hunde mit einer Gehirnerschütterung schwanken auch leicht oder haben Gleichgewichtsprobleme.
Vermutest du eine Gehirnerschütterung bei deinem Hund, bleib ruhig und kündige dich telefonisch bei deinem Tierarzt an. Eine Gehirnerschütterung sollte immer von einem kompetenten Tierarzt behandelt werden.
Versuche, Stress bei dir und vor allem bei deinem Hund zu vermeiden. Um ihn zu beruhigen, kannst du ihn in eine warme Decke einwickeln.
Achte auf deinen Selbstschutz. Hunde, welche gestresst sind oder unter Schmerzen leiden, können beißen.
Damit das Gehirn deines Hundes besser durchblutet wird, kannst du ihm sein Halsband und eventuell das Floh-Halsband abziehen.
Mein Tipp: Hund nicht ungesichert lassen
Hunde, die unter Schmerzen leiden oder gar unter Schock stehen, können unberechenbar reagieren. Sichere deinen Hund am besten mit einem Geschirr. Ansonsten kann er aus reiner Panik und Überforderung mit der Situation abhauen.
Transport
Versuche, wenn möglich eine 2. Person zu finden, welche dich zu deinem Tierarzt fährt. Im Notfall kannst du auch ein Taxi nehmen. Somit kannst du dich voll und ganz auf deinen Hund konzentrieren.
Während des gesamten Transportes sollte der Hund so geringen Erschütterungen wie möglich ausgesetzt werden. Ein Holzbrett eignet sich gut als Notfall-Trage.
Achte darauf, dass der Kopf des Hundes höher liegt als der Rest seines Körpers.
Ein Kissen unter dem Kopf hilft deinem Hund und stützt ihn während der Fahrt.
Dadurch, dass der Kopf höher liegt als der Rest des Körpers, verringert sich der Druck im Kopf und eine Verschlimmerung der Gehirnerschütterung kann verhindert werden.
Wird dein Hund während der Fahrt ohnmächtig, lass ihn in dieser Position liegen. Wichtig ist, dass du ihm sein Maul öffnest und seine Zunge vorsichtig nach unten und nach vorne ziehst.
Somit kann dein Hund frei atmen, auch wenn er momentan bewusstlos ist.
Diagnose & Behandlung beim Tierarzt
Durch deine Schilderung des Unfallhergangs kann sich der Tierarzt ein gutes Bild über das Ausmaß des Geschehens machen und gegebenenfalls im Voraus bereits ein Schädel-Hirn-Trauma ausschließen.
Mithilfe einer Taschenlampe führt der Tierarzt den Pupillentest durch. Anhand der Reaktionszeit der Pupillen deines Hundes kann der Tierarzt feststellen, ob eine Gehirnerschütterung vorliegt. Des Weiteren werden die Vitalwerte überprüft.
Um die Schwere der Kopfverletzung genau zu diagnostizieren, kann eine Röntgenuntersuchung notwendig sein. Auf den Röntgenbildern ist ersichtlich, ob zusätzlich zur Gehirnerschütterung noch eine Schädelfraktur vorliegt.
Es kann sein, dass dein Tierarzt deinen Hund zur Kontrolle über Nacht in der Klinik behält.
So kann bei einer rapiden Verschlechterung des Gesundheitszustandes schnell und kompetent die nötige Hilfe gewährleistet werden und du hast die Gewissheit, dass sich dein Hund in guten Händen befindet.
Eine Gehirnerschütterung, welche zügig erkannt und behandelt wird, ist ohne Folgeschäden für deinen Hund.
Eine vollständige Genesung nach einer Gehirnerschütterung kann bis zu 6 Monate dauern, ist jedoch von Fall zu Fall unterschiedlich.
Dein Tierarzt wird dies eingehend mit dir besprechen.
Gehirnerschütterung vermeiden
Da Hunde oft rabiat und schnell unterwegs sind, sind Gehirnerschütterungen nichts Seltenes.
Dennoch lassen sie sich oftmals vermeiden.
Ein Schädel-Hirn-Trauma entsteht nicht durch einen leichten Klaps auf den Hundekopf, sondern durch einen massiven Zusammenstoß oder durch Stürze aus großer Höhe.
Gehirnerschütterungen vermeiden kannst du, nicht dein Hund. Achte darauf, dass es zu keinen Hundekämpfen kommt.
Lasse ihn nicht außer Sichtweite irgendwo alleine auf Entdeckungstour gehen und lass ihn nicht ungesichert auf irgendwelchen hohen Hindernissen herumklettern, wo er abstürzen könnte.
Welpen, Junghunde und kleinere Hunderassen sind anfälliger für eine Gehirnerschütterung.
Fazit
Egal ob Mensch oder Hund: Eine Gehirnerschütterung ist sehr schmerzhaft, muss dringend medizinisch behandelt werden und auch die Heilung braucht, je nach Schwere des Schädel-Hirn-Traumas, relativ lange.
Hast du den Verdacht, dass dein Hund eine Gehirnerschütterung hat, solltest du immer einen Tierarzt konsultieren.
Oftmals lässt sich vermeiden, dass dein Hund eine Gehirnerschütterung bekommt. Vorsicht ist in diesem Falle wirklich viel besser als Nachsicht.
Hatte dein Hund bereits eine Gehirnerschütterung? Wie hast du reagiert? Hinterlasse uns gerne einen Kommentar und teile dein Wissen mit den anderen Lesern.