Hund atmet schnell & hechelt stark: Ursachen & Tipps

Hund atmet schnell & hechelt stark

Wenn dein Hund plötzlich schnell atmet und dabei stark hechelt, kann das auf eine allergische Reaktion, eine Vergiftung, Schmerzen  oder auch Asthma hinweisen. Um deinem Hund helfen zu können, ist hier schnelles Handeln gefragt.

Weitere Ursachen sind vielfältig und können beispielsweise in Verbindung mit Husten auch auf eine Herzschwäche oder eine akute Bronchitis zurückzuführen sein.

Welche Gründe für schnelles Atmen und starkes Hecheln verantwortlich sein können, wie du eine erhöhte Atemfrequenz und Hecheln gegenüber dem Normalzustand erkennen kannst und was du unternehmen solltest, erfährst du in diesem Artikel.


Kurz & Knapp: Warum hecheln Hunde?

Dein Hund atmet schnell und hechelt stark, wenn er körperlich stärker beansprucht wird. Im Normalfall atmen Hunde bei geschlossenem Maul durch die Nase ein und passiv über das Maul wieder aus.

Bei körperlicher Anstrengung, Hitze, Stress o.ä. öffnen sie ihr Maul, strecken sichtbar die Zunge heraus und atmen schnell durch Nase und Maul – sie hecheln. 

Das Hecheln dient der Thermoregulation, also der Abkühlung des Hundes, da er nicht wie wir Menschen schwitzen kann.  

Diese Hechelatmung zeigt dein Hund beispielsweise sowohl nach ausgiebiger und anstrengender Bewegung als auch bei hohen sommerlichen Temperaturen. Es ist eine wichtige und normale Reaktion des Hundes.

Hechelt dein Hund jedoch plötzlich und ohne vorherige körperliche Anstrengung, sind die Ursachen häufig anderweitig zu suchen.

Die schnelle Atmung oder auch Hechelatmung kann dann ein Hinweis auf eine Erkrankung sein, die im Zweifelsfall tierärztlich abgeklärt werden sollte.

Harmlosere, aber dennoch ernstzunehmende Gründe können Stress, Angst oder Nervosität sein.


Wie viel Hecheln ist normal?

Im Ruhezustand sollte die Atemfrequenz deines Hundes durchschnittlich zwischen 15 und 30 Mal pro Minute liegen. Dass diese bei körperlicher Anstrengung ansteigt, ist völlig normal.

Insgesamt ist die Atemfrequenz bei jüngeren und kleineren Hunden höher als bei älteren oder größeren Hunden.

Um die Frequenz zu messen, reicht eine normale Uhr aus. Zähle, wie oft dein Hund in Ruhe in einer Minute atmet –  so kannst du schnell ermitteln, ob die Atmung normal oder zu  schnell ist.


Ursachen für schnelles Atmen und starkes Hecheln

Warum hecheln Hunde

Sollte dein Hund ohne nennenswerte Anstrengung oder Hitze ungewöhnlich schnell atmen und hecheln, können das zum Beispiel Anzeichen für die folgenden Erkrankungen sein:

Chronische Bronchitis 

Von Asthma spricht man oft, wenn die Atemwege deines Hundes aufgrund einer chronischen, oft anfallsartig auftretenden Entzündung verengt sind und der Hund oft hustet.

Eigentlich ist es aber eine chronische Bronchitis. Die Bronchien sind hierbei gegenüber verschiedenen Reizen deutlich empfindlicher und verkrampfen.   

Selbst kleinste Reize, ausgelöst durch Hitze, Anstrengung oder Allergene, können zu einer anfallsartigen Atemnot führen.

Auslöser können sein:

  • Zigarettenrauch oder Raumdüfte
  • Katzenhaare
  • Pollen und Gräser
  • Hausstaub (Milben)
  • Insektizide und Schimmelsporen

Manche Hunde werden aufgrund der plötzlichen Atemnot panisch und haben blass-blaue Schleimhäute. 

Atemwegserkrankungen des Hundes, die oft als “Asthma” bezeichnet werden, sind typischerweise allergische Reaktionen, die die Atemwege betreffen. Es ist daher wichtig herauszufinden, WAS der Auslöser bei deinem Hund ist, und diesen so gut wie möglich zu meiden.

Ergänzend dazu können auch Medikamente helfen, die Atemprobleme deines Hundes zu lindern. Im nächsten Punkt sprechen wir kurz über allergische Reaktionen im Allgemeinen.   

💡Expertentipp:

Eine chronische Bronchitis beim Hund mit kortisonhaltigen Medikamenten, einem zusätzlichen Antibiotikum wie Doxycyclin und gegebenfalls auch mit einem Diuretikum behandelt.

Kortisone können dabei in Tablettenform oder über einen Inhalator verabreicht werden, worauf auch die RC Animal Chamber hinweist.

Allergische Reaktionen

 Allergien sind nicht heilbar, aber meistens behandel- und beherrschbar. Ziel ist es, eine Symptomfreiheit zu erreichen, zum Teil auch mit dem Einsatz von Medikamenten.

Es ist sinnvoll, den eigenen Hund gut zu beobachten, um festzustellen, in welchem Zusammenhang die Allergie-Symptome auftreten. Gelingt dies, ist es oft möglich, den  Hund gezielt von den Auslösern fernzuhalten.

Typische Symptome einer Allergie sind unter anderem:

  • starker Juckreiz
  • Übelkeit und Erbrechen, Durchfall
  • tränende Augen, laufende Nase, häufiges Niesen
  • Rötungen und Schwellungen der Augen und/oder der Pfoten

Mögliche Allergene sind: 

Raumdüfte und Parfüm, Zigarettenrauch, Pollen und Gräser, Insektizide oder bestimmte Chemikalien, aber auch die Inhaltsstoffe des täglichen Futters.

Dein Hund kann beispielsweise  auf Milch-, Getreide- oder Sojaprodukte, sogar auf die Proteine einzelner Fleischsorten allergisch reagieren und die oben genannten Symptome zeigen.

Vergiftungen

Liegt bei deinem Hund eine Vergiftung vor, könnte er aufgrund der aufgenommenen toxischen Substanzen ebenfalls vermehrt atmen oder hecheln. 

In den meisten Fällen sind allerdings nicht im Freien aufgenommene Giftköder die Ursache einer Vergiftung, sondern die Unachtsamkeit des Hundebesitzers oder dessen Angehörige und Gäste. Nicht alles, was für uns gesund ist, ist auch verträglich für deinen Hund. 

Einige Lebensmittel wirken bei deinem Hund sogar toxisch. Dazu gehören:

Auslöser einer Vergiftung können auch Rückstände chemischer Reinigungsmittel in Napf oder Körbchen sein, wenn du es mit der Hygiene übertreibst oder die falschen Mittel anwendest.

Neben der Schnellatmigkeit sind folgende weiteren Symptome Anzeichen für eine Vergiftung:

  • Plötzliches Zittern
  • Übelkeit, Durchfall und Erbrechen
  • Ständiges Lippenlecken 

Bei Verdacht auf eine Vergiftung solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.  

Schmerzen : 

Wenn dein Hund stark hechelt, schnell atmet oder andere Symptome zeigt, die darauf hindeuten, dass es ihm nicht gut geht, können auch ernste organische Ursachen dahinter stecken.   

Plötzlich und akut auftretende starke Hechelatmung kann ein Symptom akuter Schmerzhaftigkeit sein.

In Verbindung mit körperlicher Schwäche und blassen Schleimhäuten sind Herzerkrankungen, inklusive Lungenödem, oder auch Milztumore mögliche Gründe. Dein Hund sollte daher in solchen Fällen schnellstmöglich einem Tierarzt vorgestellt werden.

Hechelt dein Hund schon länger mehr als du es von ihm kennst, sind auch dauerhafte Schmerzen eine mögliche Ursache, die du von einem Tierarzt abklären lassen solltest.

Viele ältere Hunde zeigen ihre chronischen Knochenschmerzen zum Beispiel durch vermehrte Hechelatmung.    

Die oben beschriebenen Ursachen sind nur einige, die die schnelle Atmung und das Hecheln deines Hundes erklären könnten, viele weitere kommen ebenfalls infrage.

Alle der nachfolgend genannten Symptome sollten auf jeden Fall von einem Tierarzt diagnostiziert und behandelt werden:

  • Kehlkopflähmung
  • Brachycephalensyndrom – die erschwerte Atmung von kurznasigen Hunde wie Mops, Bulldogge etc.
  • Blutarmut
  • Herzschwäche
  • Cushing-Syndrom (dauerhaft überhöhte Ausschüttung an Stresshormonen)
  • Verengte Atemwege
  • Bronchitis
  • Hitzschlag
  • Lungenentzündung
  • Luftröhrenkollaps
  • Schilddrüsenüberfunktion

Warum atmet mein Hund schnell im Ruhezustand?

Hund zittert und Verhält sich komisch

Dein Hund ist gesund und körperlich fit, die anstrengende Fahrradtour ist Stunden her. Dennoch beginnt er ohne ersichtlichen Grund schnell zu atmen.

Neben krankheitsbedingten Auslösern können auch für dich ganz banale Dinge dafür sorgen, dass dein Hund schnell atmet und zu hecheln beginnt. Hier hilft es, ihn und sein Umfeld zu beobachten, um den Auslöser zu finden. 

Liegt dein Hund bei 40 Grad in der prallen Sonne, ist es ganz normal, dass er zu hecheln beginnt.

Du solltest ihn schnellstmöglich an einen kühlen, schattigen Ort bringen und generell unbedingt vermeiden, dass sich dein Tier in die pralle Sonne legt.

Die weit verbreitete Meinung, der Hund/die Katze würde sich von selbst einen schattigen Platz suchen, wenn es ihm/ihr zu heiß wird, ist leider ein fataler Irrglaube, der jedes Jahr viele Tiere das Leben kostet.   

Weitere Ursachen für eine schnelle Atmung können Stress, Angst, aber auch Freude sein.

Gibt es Dinge im Umfeld deines Hundes, die ihn in panische Aufregung versetzen oder vor denen er Angst hat, solltest du ihn beruhigen und versuchen, ihn künftig von solchen Stresssituationen fernzuhalten.

Sollte dies nicht möglich sein, ist es wichtig, deinen Hund schrittweise an die Auslöser zu gewöhnen. 

Wie bereits oben erwähnt, kann starkes Hecheln auch ein Zeichen von Schmerzen sein. Achte also auf weitere Symptome, die auf eine Erkrankung hinweisen könnten beziehungsweise suche je nach Intensität des Hechelns sofort einen Tierarzt auf.


Was tun, wenn der Hund stark hechelt?

Hund liegt auf der Seite

Liegt dem Hecheln Anstrengung oder eine hohe Außentemperatur zugrunde, sorge dafür, dass er sich an einem möglichst kühlen Ort aufhält und keinen weiteren Anstrengungen ausgesetzt wird.

Gib ihm ausreichend Wasser, damit er durch die Flüssigkeit seinen Wasser- und Temperaturhaushalt ausgleichen kann.

Hast du den Verdacht, dass das Hecheln auf eine Krankheit oder eine Vergiftung zurückzuführen sein könnte, halte sofort  mit einem Tierarzt Rücksprache. 


Wann zum Tierarzt?

Eine erhöhte Atemfrequenz und Hecheln nach körperlicher Anstrengung ist völlig normal. Einen Tierarzt solltest du jedoch konsultieren, wenn:

  • Du einen Verdacht auf eine Vergiftung hast
  • Dein Hund Symptome einer allergischen Reaktion zeigt
  • Du den Verdacht hast, dass dein Hund Schmerzen hat 
  • Dein Hund Zeichen körperlicher Schwäche zeigt, wenn er hustet und/oder blasse oder blassblaue Schleimhäute hat
  • Du dir über die möglichen Ursachen  im Unklaren  bist
  • immer, wenn es deinem Hund sichtbar nicht gut geht

Fazit 

Wenn dein Hund stark hechelt und schnell atmet, ist die Ursache dafür oft nur körperliche Anstrengung oder sommerliche Hitze. Weitere Auslöser können zum Beispiel auch Aufregung, Freude oder Stress sein. 

Während du hier weitestgehend selbst deinem Hund helfen kannst, können die Ursachen jedoch auch in einer ernstzunehmenden Erkrankung oder einer Vergiftung liegen. In diesen Fällen ist Eile geboten, um deinem Hund unter Umständen das Leben zu retten. Du solltest  daher auf jeden Fall tierärztlichen Beistand suchen.

Hast du weitere Fragen oder Anmerkungen zum Thema „Hund atmet schnell und hechelt“? Dann melde dich einfach in unseren Kommentaren.


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