Hunde besitzen ein Gehör, das sie bis zu einem Fünffachen besser hören lässt, als es der Mensch kann. Vor allem mit den besonders hohen Frequenzen können sie Probleme bekommen.
Gut zu wissen, dass Hunde in solchen Situationen mit einem Gehörschutz versehen werden können.
Wir haben für dich eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du einen Gehörschutz für den Hund selber machen kannst, sowie Informationen, was du dabei beachten solltest.
Wie mache ich einen Gehörschutz für meinen Hund selber?
Du kannst einen Gehörschutz für deinen Hund selber machen, indem du eine Kopfbandage anfertigst oder eine Halskrause umfunktionierst. Letzteres reduziert Krach allerdings deutlich geringer als eine Kopfbandage.
Benötigte Materialien
- Schere
- Heißkleber
- Stift
- Je nach Kopfgröße Strumpf, Pullover-Ärmel oder Hosenbein einer Leggins (müssen hohen Elastikanteil besitzen)
- Dämmmaterial
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Kopfbandage als Gehörschutz für den Hund zum Selbermachen
- Schneide aus Strumpf oder Ähnlichem einen „Tunnel“ zurecht, den du über den Kopf stülpen und bis in den Nacken herunterziehen kannst
- Der „Tunnel“ muss vor den Ohren anfangen
- Markiere auf dem Tunnel die beiden Ohrenbereiche
- Schneide das Dämmmaterial entsprechend der markierten Ohrbereiche zu
- Klebe diese Stücke auf die Innenseite des „Tunnels“
- Lasse den Kleber erst vollständig abtrocknen, bevor du den Gehörschutz am Hund ausprobierst
Schritt-für-Schritt-Anleitung für Halskrausen-Gehörschutz für den Hund zum Selbermachen
- Klebe Dämmmaterial auf die Innenseite der Halskrause
- Das Dämmmaterial kleidet vollständig die Halskrause aus
- Je schlanker die Halskrause nach vorn geht, desto besser die Dämmung gegen Krach
- Auch hier achte darauf, dass der Kleber vollständig abtrocknet, bevor du deinem Hund den Gehörschutz anlegst
Welche Materialien eignen sich für einen selbstgemachten Gehörschutz?
Wenn du einen Gehörschutz für den Hund selber machen möchtest, solltest du auf Materialien zurückgreifen, die über schalldämmende Eigenschaften verfügen.
Was du beachten solltest: Das Material muss flexibel sein, darf keine Verletzungen oder Schmerzen verursachen sowie keine Hautreizung auslösen.
Folgend eine Liste möglicher Materialien mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen, mit denen du den Gehörschutz für einen Hund selber machen kannst:
- Einfacher Schaumstoff: passt sich gut der Kopfform an, drückt nicht am Kopf, aber besitzt geringste Lärmabsorbierung
- Verbundschaumstoff: ist dichter, aber auch härter/unflexibler als einfacher Schaumstoff, verfügt jedoch über hervorragende Lärmdämmung
- Akustikschaumstoff: absolut empfehlenswert, weil hohe Lärmdämmung und flexibel in der Biegsamkeit, aber ist rauer und deshalb vielleicht unangenehmer für den Hund zu tragen
- Gummiplatten: sind günstig erhältlich, minimieren Krach jedoch nur geringfügig und auch nur dann, wenn sie sehr eng am Gehör andrücken, was zu einem unangenehmen Druck führen kann
Was muss ich bei einem selbstgemachten Gehörschutz beachten?
Möchtest du einen Gehörschutz für einen Hund selber machen, solltest du darauf achten, dass er über die korrekte Passform sowie Größe verfügt, eng anliegt, ohne zu drücken, und der Hund nicht mit den Pfoten beziehungsweise Krallen hängen bleiben kann.
- „Tunnel-Bandage“ sollte so straff am Kopf und Nacken anliegen, dass sie nicht rutscht, aber auch nicht die Bewegungsfreiheit einschränkt oder in die Haut eindrückt
- Der Dämmschutz muss fest an der Ohrmuschel anliegen
- Stehohren sind ausschließlich nach hinten zu klappen, während Schlappohren ohne Abknickungen direkt unter dem Dämmschutz liegen sollten
- Bei der Halskrause ist auf die richtige Halsweite zu achten, bei welcher der Dämmschutz nur minimal das Fell berühren sollte, um die Kopfbewegungen nicht einzuschränken oder die Atmung zu stören
- Langsam den Hund an den Gehörschutz gewöhnen
- Gehörschutz nicht länger als notwendig am Hund belassen
Gibt es bestimmte Situationen, in denen ein Gehörschutz für Hunde besonders wichtig ist?
Einen Gehörschutz für den Hund solltest du selber machen, wenn er besonders ängstlich auf Krach beziehungsweise laute Situationen reagiert oder regelmäßig lauten Geräuschen ausgesetzt ist.
Laut tierärztlicher Praxis Dr. B. Nahrgang kannst du zwar verschiedene Arzneimittel zur Beruhigung deines Hundes verabreichen, aber durch diese wird das Gehör nicht geschützt.
Hier einige typische Situationen, bei denen Hunde leiden und das Gehör durchaus auch Schaden nehmen kann:
- Feuerwerk, beispielsweise bei Hochzeiten und zu Silvester
- Jagdhunde auf der Jagd
- Bei schreckhaften Hunden beim Spaziergang an stark befahrenen Straßen
- Bauarbeiten in unmittelbarer Nähe mit „schweren“ Bauwerkzeugen wie beispielsweise Presslufthammer
- Laute Musik, wie sie beispielsweise bei Karnevals- oder Schützenfestumzügen durch die Straßen unvermeidbar ist
Möchtest du auch einen Gehörschutz für einen Hund selber machen und es sind noch Fragen offen? Oder hast du bereits einen angefertigt? Dann freuen wir uns, wenn du einen Kommentar schreibst.
