Granne in der Pfote vom Hund: Das solltest du nun beachten!

granne hund pfote

Eine Granne in der Pfote eines Hundes kommt in den Sommermonaten häufig vor.

Viele Hundehalter wissen allerdings nicht, ob sie gefährlich ist und wie wichtig die zügige Entfernung ist.

Hier kannst du alles Wissenswerte über Grannen nachlesen und eine Schritt-für-Schritt-Anleitung finden, wie du sie entfernst.


Was ist eine Granne in der Pfote eines Hundes, und ist das gefährlich?

Was ist eine Granne in der Pfote eines Hundes, und ist das gefährlich?

Bei einer Granne handelt es sich einen leicht starren, faden- oder borstenförmigen Fortsatz von Süßgräsern oder Getreideähren.

Er kann zu einer ernsthaften bis lebensbedrohlichen Gefahr für Hunde werden.

Denn Grannen besitzen Widerhaken, weshalb sie sich vor allem im Fell von Hunden schnell festsetzen, wenn er sie streift.

Durch die Fellbewegung beim Kratzen, Schütteln oder durch den Wind graben sie sich immer tiefer in Richtung Haut, in die sie sich mit ihren Spitzen hineinbohren.

Granne: Gefahr für deinen Hund

Eine Granne kann beim Hund an der Pfote insbesondere durch die dünnere Haut zwischen den Zehen schnell ins Körperinnere gelangen.

Dabei können sich Abszesse bilden sowie Entzündungen und Infektionen entstehen.

Es stellt eine besonders große Gefahr dar, wenn sich eine Granne beim Hund an der Pfote Zugang verschafft und unter der Haut in Richtung Organe wandert.

Gelangt sie dorthin, dann kann sie so schwere Verletzungen hervorrufen, dass Lebensgefahr für den Hund besteht.

Mögliche Komplikationen

Es können Komplikationen folgen, wenn eine Granne nicht von der Pfote des Hundes entfernt wird. Dazu zählen:

  • Entzündung: eitrige Abszessbildung mit Ausbreitung ins tiefliegende Gewebe
  • Abszess: Ausbreitung mit Eiterbildung und Blutvergiftung mit Folgen bis zur Beinamputation oder Tod
  • Schleimbeutelverletzungen an Gelenken: Entzündungen mit Risiko einer Blutvergiftung; großflächige Blutungen durch Platzen
  • Stichverletzungen an Arterien: starke innere Blutungen; Tod durch Verbluten möglich
  • Organperforationen: durchstochene Darm-, Magen-, Lungen-, Leber-, Nieren- sowie andere Organwände führen zu Funktionsstörungen sowie erhöhtem Vergiftungs- und Verblutungsrisiko
  • Lungenriss: Verdrängung von Organen, möglicher Herzstillstand, Atemnot bis zur Erstickung

Was sind die Symptome, wenn sich eine Granne in die Pfote eines Hundes verirrt hat?

Was sind die Symptome, wenn sich eine Granne in die Pfote eines Hundes verirrt hat?

Hat sich eine Granne beim Hund an der Pfote festgesetzt, reagiert er in der Regel zügig damit, sie durch Lecken, Beißen und Kratzen schnell wieder loswerden.

Er kann aber auch je nach Schweregrad verschiedene Verhaltensauffälligkeiten zeigen.

Diese zu kennen, ist wichtig, damit du die Granne so schnell wie möglich entfernen kannst, bevor sie für dich unsichtbar im Gewebe verschwindet.

Erste Anzeichen sind:

  • Massives Lecken und Beißen an der Pfote
  • Hautrötungen und gegebenenfalls Fellverfärbungen
  • Humpeln
  • Schwellung

Sticht die Granne in die Haut, dann ist das an Folgendem zu erkennen:

  • Blutflecken auf Hundedecke oder Körbchen
  • Heiße Pfote
  • Zunehmende Schwellung und Rötung
  • Gegebenenfalls Abszessbildung mit Eiter, gelbliche Flecken auf Liegeflächen, unangenehmer Geruch
  • Hund hat Schmerzen: liegt viel, möglicherweise Appetitlosigkeit, Unlust

Ist die Granne vollständig unter der Haut, dann erkennst du dies daran:

  • Mit zunehmendem Verlauf Einstichstelle verschlossen und unauffällig (wenn kein Abszess vorhanden)
  • Schwellungen und Rötung nehmen langsam ab oder Abszess breitet sich aus
  • Hund wird zunehmend energielos

Bei inneren Schäden durch Granne treten je nach Art und Schwere folgende Symptome auf:

  • Hund wirkt krank
  • Fieber
  • Geschwollene Organe
  • Blut im Kot und/oder im Urin
  • Fressunlust
  • Apathisches Verhalten
  • Druckempfindlicher und/oder geblähter Bauchbereich
  • Atemprobleme
  • Gereiztheit bis Aggressivität

Wie kann man eine Granne aus der Pfote eines Hundes entfernen?

Wenn du eine Granne von der Pfote eines Hundes entfernen möchtest, dann brauchst du eine desinfizierte Pinzette, eine Schere und Desinfektionsmittel.

Du gehst schrittweise nach folgender Anleitung vor:

  • Fell um Einstichstelle vorsichtig für besseren Blick auf Granne abschneiden
  • Noch im Fell sitzende Granne mit Pinzette an unterster Stelle festhalten und Schere darunter im Fell ansetzen
  • Granne hat sich oberflächlich in der Haut festgesetzt: Pinzette am tiefsten Punkt ansetzen, Granne fest umklammern und nur mit leichtem Zug langsam hochziehen
  • Löst sich die Granne nicht, keinen größeren Druck anwenden, da sie abbrechen könnte
  • Haut nicht vorher mit Fett eincremen, weil Granne mit Widerhaken dadurch tiefer rutscht
  • Nach Entfernung Hautbereich desinfizieren

Wann mit einem Hund mit Granne in der Pfote zum Tierarzt gehen?

Wann mit einem Hund mit Granne in der Pfote zum Tierarzt gehen?

Bekommst eine in der Haut festgesetzte Granne nicht leicht heraus, oder scheint dein Hund starke Schmerzen zu haben, solltest du zügig den Tierarzt aufsuchen.

Besonders wichtig ist der Tierarztbesuch, wenn du gestern die Granne entdeckt hast und sie heute entfernen wolltest, sie aber nicht mehr sichtbar ist.

Dann besteht der Verdacht, dass sie sich bereits vollständig unter der Haut befindet.

Auch beim Auftreten typischer Symptome, die auf mögliche Komplikationen hinweisen, ist der Tierarztbesuch dringend angeraten.

Selbst wenn es “nur” eine Entzündung ist, solltest Du auf eigenständiges Handeln verzichten und das Entfernen dem Tierarzt überlassen.

Das Risiko ist dann viel zu hoch, dass die Granne abbrechen könnte, wenn dein Hund beim Entfernen vor Schmerzen nicht stillhält.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn sich die Granne verfangen hat?

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn sich die Granne verfangen hat?

Es stehen zwei verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung: die medikamentöse und die chirurgische.

Es kommt darauf an, wo sich die Granne befindet.

Medikamentöse Behandlung

Sehr oberflächlich sitzende Grannen zieht der Tierarzt professionell mit der Pinzette heraus.

Sitzen sie tiefer oder bereits kurz unter der Hautoberfläche, dann kommt zur Behandlung meist eine Zugsalbe zum Einsatz.

Mit ein wenig Glück kommen Grannen damit wieder an die Oberfläche und können mit einer Spezialpinzette entfernt werden.

Chirurgische Behandlung

Eine andere Variante der Behandlung ist der chirurgische Eingriff. Dabei schneidet der Tierarzt die Haut auf, um an die Granne in der Pfote des Hundes zu gelangen.

Dort entnimmt er sie dann.

Dies findet in der Regel unter Vollnarkose statt.

Dabei ist der allgemeine Zustand des Hundes insbesondere in Bezug auf chronische Krankheiten und das Alter zu berücksichtigen.

Die chirurgische Behandlung ist unerlässlich, wenn die Granne bereits tiefer sitzt und gewandert ist.

Abgewanderte Grannen sind häufig schwer zu lokalisieren, sodass im schlimmsten Fall lange Schnitte mit entsprechend längerer Narkosedauer erforderlich werden.

Für ältere und/oder kranke Hunde könnte dies zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.

Hausmittel für mögliche Behandlung

Statt mit Zugsalbe kannst du eine Granne und die Haut drumherum mit Hausmitteln aufweichen.

Die Widerhaken verlieren so an Stabilität, und die Granne lässt sich einfacher aus der Haut ziehen.

Dazu brauchst du eine halbe Kernseife und einen Liter warmes Wasser.

Lös die Kernseife darin auf und bade die betroffene Pfote deines Hundes zwei- bis dreimal täglich.

Den Hautbereich solltest du anschließend mit Aloe Vera zweimal täglich eincremen.

Das Hausmittel wirkt desinfizierend, entzündungshemmend und antibakteriell.

Kennst du noch andere Hausmittel, oder hast du eigene Erfahrungen mit einer Granne an der Pfote eines Hundes gemacht? Dann berichte uns gerne davon in den Kommentaren.

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