Hunde sind die besten Freunde des Menschen. Sie sind ein Teil der Familie. Auch wenn nur ein Mensch mit ihnen zusammenlebt.
Natürlich sind viele Hunderassen auch Familienhunde. Doch nicht alle Fellnasen eignen sich für diesen Job.
Wie sieht es zum Beispiel aus mit dem Thema Herdenschutzhunde als Familienhunde? Dieser Frage gehen wir im folgenden Ratgeber auf den Grund.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKurz & Knapp: Sind Herdenschutzhunde als Familienhunde geeignet?
Herdenschutzhunde sind nur bedingt als Familienhunde geeignet, weil sie aufgrund ihrer natürlichen Aufgaben durchaus gefährlich für Kinder & Co. werden können.
Herdenschutzhunde sind es gewohnt, eigenständig und selbstständig zu handeln. Zum reinen Kuscheln eignen sie sich jedoch nicht.
Ist ein Herdenschutzhund aber entsprechend erzogen und sozialisiert und bekommt er die nötige geistige Auslastung, fühlt er sich in einer Familie durchaus wohl.
Was sind die Vor- und Nachteile eines Herdenschutzhundes als Familienhund?
Jetzt magst du den Eindruck haben, dass ein Herdenschutzhund besser nicht in deine Familie einziehen sollte – doch es gibt neben einigen Nachteilen auch Vorteile.
Wir stellen dir nun beide Seiten der Herdenschutzhunde als Familienhunde-Medaille genauer vor.
Vorteile
Herdenschutzhunde haben einen ausgeprägten Schutzinstinkt. Sie sehen ihre Menschen – in Ermangelung einer echten Herde – als ihre Schützlinge an.
Herdenhunde sind sehr wachsam. Ihnen entgeht so gut wie nichts. Einige Rassen sind sogar nachtaktiv und damit die perfekten Aufpasser, wenn deine Lieben und du schlafen.
Nachteile
Herdenschutzhunde können nicht immer zwischen Herde und Feind wechseln. Damit kann es passieren, dass sie deine Familie angreifen.
Herdenschutzhunde sind misstrauisch und schätzen es nicht, wenn Menschen sich ihnen auf die falsche Art und Weise nähern.
Lese-Tipp: Du interessierst dich für sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten für Herdenschutzhunde? Dann solltest du unbedingt unseren Artikel „Sinnvolle Beschäftigung für Herdenschutzhunde [Profi-Tipps]“ lesen!
Was sind die Anforderungen an potenzielle Besitzer von Herdenschutzhunden als Familienhunde?
Du möchtest unbedingt einen Herdenschutzhund in deine Familie holen?
Dann erfülle bitte zunächst die folgenden Anforderungen.
Du hast Hundeerfahrung
Als Anfängerhund ist eigentlich keine Herdenschutzhund-Rasse geeignet. Denn diese Fellnasen haben einen starken eigenen Willen und meist auch einiges an Kilos.
Einen großen und schweren Hund immer unter Kontrolle zu haben, gelingt dabei selbst den hundeerfahrensten Menschen nicht immer.
Lasse den Herdenschutzhund und deine Kinder nicht unbeaufsichtigt
Eigentlich gilt diese Regel für alle Hunde und vor allem für kleine Kinder und Babys. Unsere lieben Kleinen sollten zu Beginn keinesfalls mit Hunden alleine gelassen werden.
Es kann passieren, dass der Hund das Baby mit potentieller Beute verwechselt oder im Überschwang der Gefühle verletzt.
Ebenso kann es vorkommen, dass ein kleines Kind den Hund mit einem Stofftier verwechselt und nicht weiß, wie es sich dem Tier richtig nähern soll.
So oder so – Probleme und potentiell gefährliche Situationen sind dann vorprogrammiert.
Erkundige dich, welcher Herdenschutzhund in deine Familie passt
Natürlich gibt es Herdenschutzhunde, die gerne auch mal mit ihren Menschen kuscheln.
Allerdings gibt es ebenso solche, die einen großen Abstand zu ihren Menschen brauchen, weil sie es eben nicht anders gewöhnt sind.
Soll ein Herdenschutzhund bei dir einziehen? Dann stelle sicher, dass er nichts gegen menschliche Nähe hat.
Hole am besten einen Welpen ins Haus
Herdenschutzhunde sollten bereits im Welpenalter Teil der Familie werden. Idealerweise kennen sie ihre Herde schon von Geburt an.
Das ist natürlich nicht möglich, weil Welpen nicht vor der 8. oder 12. Lebenswoche das Heim wechseln dürfen.
Je früher die Fellnase aber deine Familie als neue Herde kennenlernt und akzeptiert, desto unproblematischer auch euer Zusammenleben.
Erkundige dich, ob der Herdenschutzhund sich mit Haustieren versteht
Werden schon Welpen an Haustiere gewöhnt, kommt es generell nicht zu Problemen. Hast du bereits beispielsweise eine Katze oder einen anderen Hund?
Dennoch solltest du dich im Vorfeld darüber schlaumachen, ob dein Herzens-Herdenschutzhund auch wirklich mit Katzen & Co. kompatibel ist.
Welche Herdenschutzhund-Rassen sind am besten als Familienhunde geeignet?
Herdenschutzhund ist nicht gleich Herdenschutzhund – und so gibt es durchaus Rassen, die als Familienhunde geeignet sind.
Hier sind unsere Top 3 der als Familienhunde geeigneten Herdenschutzhunde-Rassen.
Der Pyrenäenberghund
Der hübsche Franzose mit dem weißen Fell gilt als sanfter Riese unter den Herdenschutzhunden.
Mit Nerven aus Stahl ausgestattet, bringt ihn so schnell nichts aus der Ruhe – auch Kindergeschrei nicht.
Gut zu wissen
Der Pyrenäenberghund ist nachtaktiv. Das heißt, dass ihr mit dieser Fellnase im Haus beruhigt schlafen und träumen könnt.
Der Bergamasker Hirtenhund
Der fröhliche Italiener mit der Rasta-Frisur gilt als Herdenschutzhund, der sich gut mit Kindern verträgt.
Hat er sich an diese gewöhnt und sie an ihn, steht einem harmonischen Familienleben nichts mehr im Wege.
Der Kuvasz
Auch der hübsche ungarische Hund ist als Familienhund geeignet. Er gilt als besonders wachsam und eigenständig.
Er sollte aber ebenso frühzeitig an Kinder gewöhnt werden, damit es hier nicht zu Problemen im Zusammenleben kommt.
Mehr zum Kuvasz hier.
Fazit
Herdenschutzhunde sind nur bedingt als Familienhunde geeignet. Dabei ist nicht nur die Größe ein Faktor, der zur Herausforderung werden kann.
Auch Wesen und Temperament dieser besonderen Hunde können eurem Zusammenleben einen Strich durch die Rechnung machen.
Entscheidest du dich für einen Herdenschutzhund als Familienhund, informiere dich genau über die passende Rasse und ob du als Halter überhaupt infrage kommst.
Ist ein Herdenschutzhund bereits ein Teil deiner Familie? Dann freuen wir uns, wenn du deine Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren mit uns teilst.
7 Kommentare zu „Sind Herdenschutzhunde als Familienhunde geeignet? (Antwort)“
Wir haben unseren damals 4 monatigen Maremmano Mix zu unserer unsicheren 45 cm Hündin dazugeholt. Er kam ebenfalls aus dem Tierschutz, kam dort zur Welt, da seine Hundemutter hochschwanger bei über 40 Grad am Strassenrand ausgesetzt aufgefunden wurde und in derselben Nacht 12 Welpen zur Welt brachte. Ein weisser Wollknäuel und sehr in sich geruht. Eine Schönheit, inzw. über 70 cm und wiegt über 45 kg! Er ist ein total verschmuster Bär und ständig dort wo wir uns aufhalten. Wechselt meist umgehend den Platz, wenn wir den Raum wechseln und legt sich erst schlafen, wenn der letzte ins Bett geht. Besucher sind nie ein Problem, was wir ins Haus reinlassen wird akzeptiert. Wir lassen ihn jedoch nie von Fremden anfassen, bevor er zeigt, dass er hin will und angefasst werden möchte. Er ist sehr lieb, aber uns ist bewusst, dass er Herdendchutzhund in ihm steckt und dass man das nie unterschätzen darf. Mit unserer Hündin, den grösseren Kindern und den 3 Katzen gabs nie Probleme, im Gegenteil, er liebt alle und braucht viel Nähe und sucht oft Streicheleinheiten. Er schaut optisch wie ein reinrassiger Maremmano aus. Im DNA Test kam raus, dass er zu ganz grossen Anteilen aber nur im Mischling den Maremmen Abruzzen Schäferhund wie auch Kaukasischer Owtcharka und noch Jindo, Deutsch Drahthaar und Holländischer Schäfer drin hat und bei den Reinrassigen zu je 1/3 Bretonischer Vorstehhund, Berger des Pyrenees und Deutscher Schäferhund. Er ist ein absolut genialer Hund und wem er vertraut sehr menschenbezogen. Der Wachhund ist da, aber in gutem Masse für uns. Wir wohnen in Haus mit Nachbarn, er verhält sich top, schlägt an aber nicht wegen jeder Kleinigkeit, da ist unsere Kleine 4 jährige die lautere und viel sensiblere. Wir lieben ihn und er macht es toll mit seinen nun knapp 2 Jahren. Ein Kumpel, kein Hund für absolten Gehorsam, klare Regeln und er akzeptierts. Viel Liebe, nie grob oder laut sein. Es sind feine, edle und majestätische Wesen diese Tiere.
Wir haben uns entschlossen, nachdem unser Labrador/Berner Sennenhundmischling über die Regenbogenbrücke gegangen ist, uns als Pflegestelle für Hunde zu bewerben.
Nachdem wir für einige Hunde „Pflegefamilie“ für erwachsene Hunde aus dem Tierschutz waren (die waren alle gut sozialisiert), nahmen wir einen 2-jährigen Pyrenäenberghund auf.
Dieser Hund war alles, was sich ein Hundebesitzer nur wünschen kann. Er ist die Ruhe selbst, obwohl er massig ist, vorsichtig mit allem. Dieser sanftmütige Riese hat unser Herz erobert, es ist ein in sich ruhender Hund – ein traumhafter Charakter – zwar eigenständig, aber seine Kuscheleinheiten genießt er in vollen Zügen.
Bei einem Herdenschutzhund sollte man sich allerdings vorher darüber im klaren sein, dass diese für ein Leben mit der Herde gezüchtet wurden und ein sehr dichtes, dickes Fell haben. Von daher ist viel Fellpflege nötig.
Wir haben eine 6jährige Kangaldame, im wahrsten Sinne des Wortes, und haben uns jetzt noch einen Welpen dazu geholt. Beide lieben es zu kuscheln und ja sie brauchen beide viel Zuwendung. Die Erziehung bedarf gut durchdachter Regeln in der ganzen Familie. Vom Wesen sind sie sehr ruhig und ausgeglichen. Auch unser Besuch hält sich an von uns durchgesetzten Regeln und es klappt bei der Großen super, bei der Kleinen fangen wir gerade mit der Umsetzung der Regeln langsam an; einiges klappt davon schon gut. Sie sind sehr gelehrig. Wer sich einen Herdenschutzhund anschaffen möchte, muss sich bewusst sein, dass es hier Hunde sind, die oftmals ihren eigenen Kopf durchsetzen wollen. Mit viel Geduld, Ausdauer und Liebe sind sie einfach tolle Hunde. Unser Bekanntenkreis kommt gern vorbei, ohne Angst angesprungen zu werden usw.und diese waren am meisten Skeptisch.
Genau so haben wir auch unsere Maremmano-Hündin fast 11 Jahre erleben dürfen.
Warum nehmt Ihr als Symbolbild einen Australien Shepherd? Dann lieber ein ein heller Golden Red River als Kuvacz oder Podlaner anpreisen.
Woher soll der „Profi“ das denn wissen?
Wir haben einen Pyrenäenberghund, einfach ein Traum vom Hund🙂 Total Kinderlieb und zu schwächsren total zärtlich, wenn’s drauf ankommt ist er da, so muss ein Hund sein