Sinnvolle Beschäftigung für Herdenschutzhunde [Profi-Tipps]

Sinnvolle Beschäftigung für Herdenschutzhunde

Herdenschutzhunde werden für gewöhnlich dafür eingesetzt, um Ziegen- und Schaftsheerden vor möglichen Beutegreifern wie Wölfen oder Bären zu schützen. 

Da sie auch bei vielen Familien immer beliebter werden, kommt schnell die Frage auf: Wie kann ich Herdenschutzhunden eine sinnvolle Beschäftigung bieten?

Wir haben die Antwort für dich!


Kurz & Knapp: Was ist eine sinnvolle Beschäftigung für Herdenschutzhunde?

Sinnvolle Beschäftigungen für einen Herdenschutzhund sind das Beschützen einer Herde oder das Bewachen eines großen Grundstücks, weil das genau ihren Veranlagungen entspricht. 

Die Hunde imponieren nicht nur durch ihre Größe und Statur, sondern gelten auch als sehr eigenständig, selbstbewusst und haben ein starkes Territorialverhalten.

Damit spielst du ihnen also direkt zu!


Warum ist es so wichtig, dass Herdenschutzhunde sinnvoll beschäftigt werden?

Herdenschutz Hund

Wenn sie ihren Schutztrieb nicht bei einer Herde anwenden können, kann es passieren, dass sie sich anderweitig beschäftigen.Das sollte vermieden werden.

Denn es könnte in den Versuch ausarten, den Chefposten in der Familie zu übernehmen

Zudem kann eine falsche Haltung zu schwerwiegenden Verhaltensauffälligkeiten führen.

Herdenschutzhunde gelten als selbstbewusst und dominant und außerdem als scharf. Fremden gegenüber verhalten sie sich misstrauisch.

Daher ist es wichtig, dass Herdenschutzhunde artgerecht ausgelastet und gehalten werden. 

Wenn du einen Herdenschutzhund halten willst, solltest du zudem sicherstellen, dass er nicht aus seinem Gelände ausbrechen kann, wenn er Gefahr vermutet oder einen vermeintlichen Eindringling verjagen will. 

Schließlich wurden  diese Hunde ja genau dazu gezüchtet, um bei Bedrohungen nicht nachzugeben. 


Welche sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten eignen sich für Herdenschutzhunde?

Herdenschutz Hund

Im Folgenden beschreiben wir dir die möglichen und sinnvollen Beschäftigungsmöglichkeiten, um deinen Herdenschutzhund glücklich zu machen.

Schafs- oder Ziegenherde beschützen

Wer sich einen Herdenschutzhund zulegen möchte, sollte eine Schaf-, Ziegen- oder Lamaherde oder wenigstens ein sehr großes Grundstück haben, das er bewachen kann.

Rassen wie der Kangal oder der Kaukasischer Owtscharka eignen sich weder für agilen Hundesport noch für ausgiebige Spaziergänge.

Nasenarbeit 

Wer einen Herdenschutzhund bereits als Welpe zu sich holt, kann ihn mit etwas Glück für Nasenarbeit begeistern

Wenn du dir einen Herdenschutzhund zulegen möchtest, solltest du jedoch nicht erwarten, dass du ausgiebige Apportierspiele mit diesem Hund machen kannst. 

Hundeschule

Wenn du einen Herdenschutzhund in einem bewohnten Gebiet halten möchtest, solltest du mit ihm eine Hundeschule besuchen, die im Umgang mit diesen Rassen viel Erfahrung hat. 

Zudem solltest du dir viel Zeit für die herausfordernde Arbeit mit einem Herdenschutzhund nehmen. 

Denn vor allem du wirst dabei lernen müssen, deinen Hund zu verstehen, sein Verhalten zu deuten, ihn an der Leine zu führen und Konflikte vorausschauend zu managen.

So hast du die Chance, ein sicherer Hundeführer für einen Herdenschutzhund zu werden. 

Gut zu wissen

Hütehunde wurden über Jahrhunderte darauf gezüchtet, selbstständig zu handeln

Daher eignen sie sich selten und auch nur mit viel Arbeit als Begleithund.  


Wie kann ich meinen Herdenschutzhund beschäftigen, um seine natürlichen Instinkte zu fördern?

Herdenschutz Hund

Deinen Herdenschutzhund kannst du am besten beschäftigen, wenn du ihm viel Freiraum beim Beschützen seiner Herde lässt. 

Herdenschutzhund Rassen wie der Kangal reagieren auf Bedrohungen.

Sie haben einen großen Beschützerinstinkt und verteidigen ihr Territorium unerschrocken. 

Ansonsten sind Herdenschutzhunde nicht sehr aktiv und eher ruhig. Am liebsten bleibt er das ganze Jahr über draußen. 

Da Herdenschutzhunde meist auf sich allein gestellt für den Schutz der Herden sorgen, sind ihm Unterwürfigkeit und der “Will to please” eher fremd


Fazit

Wenn du einen Herdenschutzhund sinnvoll beschäftigen möchtest, solltest du eine Herde haben, die er schützen kann. 

Zudem brauchst du ein großes Grundstück mit einem Zaun, der hoch genug und stabil ist. 

Die Anschaffung eines Herdenschutzhundes sollte gut überlegt sein. 

Denn ohne die entsprechende Fachkund und gute Haltungsbedingungen kannst du diesen Rassen nicht gerecht werden.

Durch ihr territoriales Verhalten kannst du bei falscher Führung eines Herdenschutzhundes zudem auch andere Menschen und Tiere in Gefahr bringen. 

Spielst du mit dem Gedanken, dir einen Herdenschutzhund zu holen oder hast du bereits einen bei dir? Verrate es uns in den Kommentaren

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3 Kommentare zu „Sinnvolle Beschäftigung für Herdenschutzhunde [Profi-Tipps]“

  1. Avatar

    Ich kann leider noch nicht wirklich mitreden. Weil ich jetz vor kurzem meinen 1 HSH habe.
    Obwohl er ein dickkopf hat. Möchte ich ihn mit seinem Charakter nicht mehr missen.Er ist der 1 HSH den ich kenne der Regen hasst oder generell nicht wirklich draußen sein will. Ein echter couchpotato .

  2. Avatar

    Hallo, wir haben auch einen HSH aus dem Tierschutz im Alter von 20 Monaten übernommen. Er ist gut zu händeln, aber man muss als Hundeführer sehr bei dem Hund sein und klar mit ihm kommunizieren. Wenn wir in draußen Begegnungen mit anderen Menschen oder Tieren haben, erhält er das Kommando „Fuss“, dann akzeptiert er, dass mein Mann oder ich übernehmen. Das er Besuch akzeptiert haben wir ab dem zweiten Tag mit ihm geübt. Wir haben Bekannte, Nachbarn und Kollegen gebeten sehr oft bei uns vorbei zu kommen und dem Hund ein Leckerchen zu geben. Auch hier weiss er, dass mein Mann und ich entscheiden, wer ins Haus kommt, er freut sich riesig. Er ist sehr gerne im Garten, am liebsten den ganzen Tag, er hat sich Liegeorte gesucht, die ihm einen guten Überblick verschaffen. Wer grossen Wert auf einen Mustergarten legt, ist mit einem HSH nicht gut bedient. Auf dem Rasen haben wir richtige Laufspuren, weil er sein Territorium regelmäßig abläuft und nach dem Rechten sieht. Unser Haushalt ist kinderlos, aber mit unserem Neffen ist er sehr lieb. Er fährt gerne mit dem Auto mit und kommt am Abend gerne ins Haus. In der Regel gehen wir 2,5 Stunden mit ihm spazieren. Er ist ein liebenswerter Bär, wir bereuen keine Sekunde ihn übernommen zu haben und auch er schmust gerne mit uns. Er ist jetzt 4,5 Jahre und wir hoffen, dass wir ihn noch superlange haben dürfen. Bei dem ganzen Text habe ich die Rasse noch nicht benannt . Unser Bär ist ein Pyrenäen Berghund Rüde mit einer Schulterschluss von 79 cm.

  3. Avatar

    Wir hatten einen sehr großen Herdenschutzmixrüden aus dem Auslandstierschutz. Bester Hund der Welt! Unser Grundstück ist nicht groß und er lebte im Haus. Hat aber auch im Winter viel Zeit mit Wachdienst auf einem Teppich vor der Haustür verbracht. Wenn niemand vorbeikam, den er verbellen konnte, wurden die Amseln auf dem Rasen vertrieben. Er hätte niemanden aufs Grundstück oder ins Haus gelassen. Man muss aber als Halter verstehen, wie ein HSH tickt. Wenn Besuch kam haben wir dem Hund unbekannte Personen schon (mit Hund) auf der Straße begrüßt und ins Haus geholt. Dann war alles o.k. Wenn ein Besucher nochmal zum Auto gehen musste war er aber wieder der Feind auf der anderen Seite des Gartentors, und ich musste kommen und den Gast wieder neu mit dem Hund bekannt machen. Unser Hund fuhr gerne Auto, stieg aber dann am liebsten wieder zu Hause aus. Ein HSH ist kein Begleithund. Er möchte zu Hause bleiben und bewachen. Wir haben ihn an 3 bis 4 Orte gewöhnen können, wo wir öfters waren, mehr nicht. Wenn wir in fremdem Gebiet spazieren gingen war das sehr anstrengend. Er zog wie wahnsinnig an der Leine und schleifte uns hinterher, weil er so schnell wie möglich das fremde Territorium auf Gefahren untersuchen und unter Kontrolle bringen wollte. Zu Hause war er sehr ruhig und brav. Er konnte bis zu 7 Stunden alleine bleiben und hat nichts angestellt. Wir konnten ihn nacheinander an zwei Katzen gewöhnen, fremde Katzen hat er aber vertrieben. Den Garten hat er nachhaltig nach seinen Vorstellungen umgestaltet. Er war sehr lieb mit standfesten Kindern, hat NIE gebissen, auch wenn sie ihm auf den Schwanz getreten sind. Allerdings hat er unsere Teenager nicht als Respektspersonen akzeptiert. Er hat gemerkt, dass mein Mann und ich das Sagen haben und die Kinder in der Hierarchie weiter hinten eingeordnet. Nichts Essbares war vor ihm sicher, er hat geklaut wie ein Rabe und kam aufgrund seiner Größe weit hinauf. Er konnte im Stehen den Kopf auf die Tischplatte legen! Wir hatten ihn 4,5 Jahre, er wurde ca. 8 bis 8,5 Jahre alt. Ich war untröstlich als er ging. Gerne hätte ich wieder einen HSH genommen, im Tierschutz gibt es ja so viele, aber ich werde zu alt und habe nicht mehr die Kraft, die man für so ein Tier braucht.

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