Beschützerinstinkt beim Hund unterbinden: 3 Profi-Tipps

Beschützerinstinkt beim Hund unterbinden

„Mein Hund beschützt mich!“ – das klingt erst einmal toll und wir Menschen lieben es, beschützt zu werden.

Aber wenn ein Hund beginnt, sein Revier, seine Ressourcen und sein Frauchen in gesteigertem Maß zu beschützen, wird das schnell anstrengend und sogar gefährlich, denn der Hund verteidigt seine Bezugsperson.

Doch wie kannst du den Beschützerinstinkt bei deinem Hund unterbinden, damit ihr beide ein entspanntes Leben habt?

In diesem Artikel erfährst du, warum Hunde den Drang zum Beschützen haben, welche Rassen am ehesten dazu neigen, woran du merkst, dass dein Hund dich beschützt und wie du deinem Hund das Beschützen abgewöhnen kannst.

Kurz & Knapp: So gewöhnst du deinem Hund übermäßiges Beschützen ab

Hat dein Hund das Gefühl, dich beschützen zu müssen, kann das schnell zum Problem werden. Sein Instinkt sagt ihm, er MUSS auf dich aufpassen! Komme was wolle, er hat 42 messerscharfe Zähne und ist bereit, sie für dich einzusetzen! 

Du liest die Dringlichkeit sicher schon heraus: Hunde, die in ihrem Beschützerinstinkt nicht eingegrenzt werden, lassen dich vielleicht bald auch deinen Partner nicht mehr in den Arm nehmen oder den Opa ans Kinderbett treten. 

Dein Hund muss lernen, dass DU zu jederzeit in der Lage bist auf dich und auch auf ihn aufzupassen. Deine Aufgabe ist also zunächst, eure Bindung zu stärken, dich als Leitmensch in eurem Rudel zu positionieren und deinem Hund seine Aufgabe abzunehmen.

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Hund verteidigt Frauchen – warum haben Hunde einen Beschützerinstinkt?

Der Beschützerinstinkt liegt in der Natur des Hundes. Er ist bei jedem Hund unterschiedlich stark ausgeprägt vorhanden und kann durch gezieltes Training sowohl verstärkt als auch eingegrenzt werden.

Hunde sind Rudeltiere. In ihrer Gemeinschaft erfüllt jedes Rudelmitglied eine Aufgabe und zu diesen gehört auch das Beschützen des Rudels. 

Gefahren werden erkannt und umgehend gemeldet – nicht bewusst, sondern instinktiv und ganz “automatisch”. Hunde mit einem guten Sozialverhalten versuchen zunächst, eine potenzielle Gefahr mit bellen und knurren in die Flucht zu schlagen. 

Wenn dies nicht hilft oder sie nicht gelernt haben, einen Angriff anzukündigen, können gefährliche Situationen für Hund und Mensch entstehen. 

Es ist wichtig zu wissen, dass der Beschützerinstinkt tief in unseren Hunden verwurzelt ist und sich nicht komplett unterbinden lässt. 

Woran du mit deinem Hund arbeiten kannst, ist seinen Instinkt zu kontrollieren und vor allem, deinem Hund die Aufgabe abzunehmen, dich als äußerst hilflos und schützenswert anzusehen.

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Woran merke ich, dass mein Hund mich beschützt?

In der Beziehung zu deinem Hund läuft irgendwas verkehrt, aber du kannst sein Verhalten nicht richtig deuten?

So erkennst du, dass dein Hund dich beschützt:

  • Besuch und fremde Menschen werden lautstark angekündigt/versucht zu verbellen?
  • Hundebegegnungen (vor allem an der Leine) arten schnell in Pöbeln und Stress seitens deines Hundes aus?
  • Dein Hund schnappt nach Lebewesen, die dir zu Nahe kommen und versucht potenzielle Gefahrenquellen durch Aufstellen der Nackenhaare und angespannte Körperhaltung einzuschüchtern?
  • Dein Hund geht dazwischen, wenn du deinen Partner, andere Familienmitglieder oder Freunde umarmst?

Ressourcenverteidigung vom Hund

Ja, es mag komisch klingen, aber gewöhne dich daran, dass auch DU für deinen Hund eine Ressource bist. In vielen Hundeaugen bist du sogar SEINE Ressource und wer würde nicht verteidigen, was ihm gehört? 

Aber mal ehrlich… Willst du deinem Hund gehören oder “gehört” er dir?

Die Trainingsansätze, wenn dein Hund seine Spielsachen, Futter oder Liegeplätze beschützt, unterscheiden sich ein wenig von denen, die zum Unterbinden des Beschützerinstinktes angebracht sind. 

Fakt ist aber, dass dein Hund lernen muss, dass alles dir gehört und du ihm etwas abgibst, weil du nett bist und ihn zu deinem Rudel zählst!

Gut zu Wissen:

Genauso individuell wie wir und unsere Vierbeiner sind auch die Lösungsansätze. Für jedes Symptom gilt es, die Ursache herauszufinden, um deinen Hund zu verstehen und das Problem an der Wurzel zu packen. 

Ursachenforschung: Hund verteidigt seine Bezugsperson?

Du stellst fest, dass dein Hund dich kontrolliert und beschützt? Er ist immer dort wo du bist und wenn dir jemand zu Nahe kommt, wächst er quasi auf die doppelte Körpergröße heran? 

Dann traut dein Hund dir die Position des Rudelführers einfach nicht zu oder würdest du dein Leben in die Hände von jemandem legen, dessen Führungsqualitäten du nicht siehst?

Reflektiere, wann dein Hund mit dem übermäßigen Beschützen begonnen hat und ob es eventuell eine oder mehrere Situationen gab, in denen er das Vertrauen in dich verloren haben könnte? 

Ein Angriff durch einen heran preschenden Hund? 

Ein Einbruch Zuhause? 

Ein Unfall?

Mehr zum Thema Bezugsperson bei Hunden findest du in unserem Ratgeber: „Wie sucht ein Hund seine Bezugsperson aus?

Tipp für die Frauchen:

Wir wollen dir nicht zu Nahe treten, aber bist du vielleicht schwanger? Hunde, welche in der Familie Zuwachs erwarten (Jaaa, auch menschlichen!), neigen dazu, ihren Beschützerinstinkt auszuweiten. Auch wenn das Baby gerade geboren ist, kann der Neuzugang Grund für eine plötzliche Verhaltensänderung sein!

Hund beschützen abgewöhnen – so funktioniert es!

Hat dein Hund die Beschützerrolle übernommen, liegt es an dir, sie ihm wieder abzunehmen. Dazu musst du deinen Hund davon überzeugen, dass er dir auch in schwierigen oder für ihn bedrohlichen Situationen vertrauen kann. 

Drei Tipps, wie du deinem Hund das Beschützen abgewöhnen kannst:

Hinterherlaufen

Gehe vor deinem Hund aus der Tür und lasse ihn auf Spaziergängen hinter dir laufen. So hast du VOR IHM alles im Blick, kannst rechtzeitig auf nahende Passanten/Hunde reagieren und deinem Hund sein Beschützer-Amt abnehmen.

Übernimm die Kontrolle

Bedanke dich bei deinem Hund fürs Aufpassen, wenn er zum Beispiel Besuch ankündigt. Bleibe ruhig und schimpfe ihn nicht. Erhebst du deine Stimme, könnte dein Hund dies als “anfeuern” oder “mitbellen” deuten. Schicke ihn ruhig auf seinen Platz und zeige ihm, dass DU die Situation im Griff hast – auch ohne ihn!

Arbeite an deinem Auftreten

Dein Hund spürt, wenn du unsicher oder angespannt bist. Bevor du ihm also klarmachen kannst, dass du die Führungsperson im Rudel bist, musst du diese Eigenschaften verinnerlichen und LEBEN! Unsere Hunde lassen sich dahingehend leider nichts vormachen und spüren vorgetäuschte Souveränität!

Welche Hunderassen haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt?

Hunderassen mit Beschützerinstinkt

Es gibt Hunderassen mit Beschützerinstinkt, einige denen er mehr in den Genen liegt als anderen und Hunde, die mit dem Wachen so gar nichts am Hut haben. Einen wahren Bodyguard holst du dir mit einer dieser Rassen ins Haus:

Gut zu Wissen:

Der Beschützerinstinkt beim Labrador, Golden Retriever und Dalmatiner hält sich normalerweise in Grenzen, kann durch Fehlverhalten seitens der Zweibeiner aber auch hier bis ins Unermessliche gesteigert werden.

Kurz gesagt: So kannst du deinem Hund das Beschützen abgewöhnen

Hund beschützt Frauchen, Hund beschützt Herrchen, Hund beschützt Kinder, Auto, Hof, Garten, Kühlschrank, Kekskrümel… Das kann nicht nur nervig sein, sondern schnell unerwünschtes Verhalten hervorrufen.

Lässt du deinen Hund einfach machen, schlägt ein ausgeprägter Beschützerinstinkt schnell in Aggressionen um. 

Damit dein Hund die wichtige, aber auch stressige Aufgabe des Wachens und Beschützens an dich abgeben kann, muss er dir vollends vertrauen können. 

Hat dein Hund das Gefühl, dass er auf dich aufpassen muss und traut dir die Führungsrolle nicht zu, musst du ihm also erst einmal das Gegenteil beweisen. 

Ihr könnte gemeinsam daran arbeiten und wachsen, denn vor allem für dich bedeutet das: Selbstbewusstsein und -vertrauen stärken und in deiner neuen Rolle authentisch bleiben. 

All das ist ein Prozess, dem du genügend Zeit und Geduld geben musst. Solltest du dir unsicher sein, kontaktiere am besten einen Hundetrainer vor Ort, mit dem du ein individuelles Training vereinbaren kannst.

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