Eigentlich sind unsere geliebten Fellnasen ja wahre Alles- und Dauerfresser. Umso merkwürdiger und vielleicht auch besorgniserregender ist es, wenn der Hund auf einmal nicht mehr frisst.
Kann hier ein Appetitanreger für Hunde helfen?
Wie du bei deinem Hund den Appetit anregen kannst und weitere nützliche Informationen erhältst du im folgenden Ratgeber.
Inhaltsverzeichnis
ToggleHund hat keinen Appetit – 5 Ursachen
Bevor wir dir verraten, wie du den Appetit deines Hundes anregen kannst, klären wir zunächst die möglichen Ursachen für den Appetitverlust.
Stress
Fangen wir mit der Ursache an, die für so einige Probleme beim Hund verantwortlich ist: Stress.
Es ist fast logisch, dass dieser unseren sensiblen Fellnasen auf den Magen schlagen und ihnen den Appetit vermiesen kann.
Zahnprobleme
Auch Zahnprobleme können der Auslöser für einen Appetitverlust des Hundes sein. Das ist kein Wunder. Denn dies ist meist mit Schmerzen verbunden, was das Fressen nicht zum Vergnügen, sondern zur Qual macht.
Organische Probleme
Organische Erkrankungen können ein weiterer Grund sein, warum ein Hund keinen Hunger mehr hat.
Insbesondere ein alter Hund kann beispielweise an Niereninsuffizienz leiden. Zu den Begleiterscheinungen dieser Erkrankung zählt auch ein verminderter Appetit.
Gut zu wissen:
Niereninsuffizienz ist von einer vermehrten Flüssigkeitsaufnahme und häufigem Urinieren begleitet. Dadurch kann dein Hund Urin verlieren. Zudem stinkt dein Hund aus dem Maul aus Verwesung oder er hat unangenehmen Mundgeruch.
Kannst du diese Symptome erkennen, konsultiere bitte schnellstmöglich deinen Tierarzt.
Ernährung
Hunde sind – wie erwähnt – bei der Wahl des Futters meist nicht wählerisch. Oder vielleicht doch?
Nicht nur Katzen mäkeln, wenn beispielsweise ein neues Futter den Weg in ihren Napf gefunden hat.
Auch Hunde sind sich nicht zu schade, bei etwas die Nase zu rümpfen, was ihnen im wahrsten Sinne des Wortes nicht schmeckt.
Ist das Futter nicht genehm? Dann kann auch das ein Grund für den Appetitverlust des Hundes sein.
Gut zu wissen:
Ist eine Futterumstellung nötig, besprich diese bitte im Vorfeld mit deinem Tierarzt. Plane zudem einige Wochen ein, bis die Umstellung komplett vollzogen ist.
Denn von heute auf morgen sollte der Hund nicht mit einem neuen Futter „konfrontiert“ sein. Dies führt in den meisten Fällen zu Verdauungs- und damit weiteren Problemen.
Postoperative Nebenwirkungen
Das klingt ein wenig gestelzt, also nun ein wenig einfacher formuliert: Dein Hund hatte vielleicht gerade eine OP und ist noch nicht ganz aus der Narkose raus.
Mangelnder Appetit ist hier keine Seltenheit und kann auch etwas länger andauern als die Narkose.
Ist also eine OP der Auslöser gewesen, musst du dir erstmal keine allzu großen Gedanken machen, wenn dein Hund ansonsten entsprechend „fit“ ist.
Die 5 besten Appetitanreger für Hunde
Nun sollte man meinen, dass bereits das Lieblings-Leckerchen ausreicht, um den Hund wieder ans Fressen zu bekommen. Wenn das aber nicht hilft, können die folgenden Appetitanreger Erfolg haben.
Hausmittel können eine gute „Erste Hilfe“ sein, um den Appetit der Fellnase wieder anzuregen.
Futter erwärmen
Ein einfacher Trick ist es, das Hundefutter mit ein wenig warmem Wasser zu vermischen. Die Wärme trägt dazu bei, dass die Futtergerüche intensiver werden. Damit stehen die Chancen gut, dass dein Hund das Futter wieder frisst.
Joghurt
Ebenfalls kann es helfen, Joghurt als Appetitanreger für den Hund unter das Futter zu mischen. Auf den Geschmack fahren die meisten Fellnasen regelrecht ab.
Ein weiterer Vorteil: Das Futter wird so nicht nur schmackhafter. Es unterstützt dank der probiotischen Mikroorganismen zudem eine gesunde Verdauung und Darmflora.
Lieblingsessen kochen
Vielleicht kochst du bereits ab und zu etwas Besonderes für deinen Hund? Dann kann das eine weitere Idee sein, mit der du seinen Appetit anregen kannst.
Möglicherweise steht er auf Karotten? Dann ist das Hausmittel Mohrosche Karottensuppe eine erste und gute Anlaufstelle.
Weniger Leckerlis
Eine Nachricht, die deinen Hund wohl vor Entsetzen und Entrüstung aufschreien lässt! Keine Leckerlis!
Was für ihn unerhört ist, macht aus mehreren Gründen Sinn. Zum einen hat dein Hund bei den eigentlichen Mahlzeiten wieder Hunger – und ist nicht mit Leckerchen vollgefressen.
Zum anderen trägt diese Reduzierung zu einer schlanken und gesunden Hunde-Linie bei.
Homöopathie
Entscheidest du dich für ein homöopathisches Mittel, musst du zunächst wissen, welcher Auslöser für den mangelnden Appetit verantwortlich ist. Ansonsten „verschlimmbesserst“ du die Situation womöglich.
Ist eine Organerkrankung – beispielsweise der Leber – der Grund, soll Lycopodium helfen. Leidet der Hund an Eisenmangel und will nicht mehr fressen? Dann kann Ferrum metallicum als Appetitanreger beim Hund verabreicht werden.
Darüber hinaus gelten diese homöopathischen Mittel als Appetitanreger – unter anderem dann, wenn ein Wurmbefall vorliegt:
- Abrotanum
- Natrium Muriaticum
- Ferrum phosphoricum
- Acidum phosphoricum
- Chininum arsenicosum
Bitte beachte:
Hausmittel ersetzen im Ernstfall keinesfalls den Gang zum Tierarzt. Kannst du innerhalb einiger Tage keine Verbesserung der Situation erkennen, fahre bitte umgehend in eure Tierarztpraxis oder Tierklinik.
Wann sollte ich bei Appetitlosigkeit zum Tierarzt?
Wie immer gilt: Der Gang zum Tierarzt steht an, wenn sich der Zustand des Hundes nicht nach einigen Tagen gebessert hat.
Noch eher sollte er erfolgen, wenn weitere Symptome erkennbar sind und darauf hindeuten, dass eine ernste Krankheit hinter der Appetitlosigkeit stecken könnte.
Verabreiche deinem Hund niemals Medikamente in Eigenregie! Zuerst muss dein Tierarzt das Ok geben – vorher lasse bitte die Finger von solcherlei Experimenten!
Hat dein Hund verminderten bis gar keinen Appetit, können die folgenden Medikamente den Appetit wieder anregen:
- Meclizine (Antihistaminikum)
- Mirtazapin (Antidepressivum)
- Capromorelin (synthetisches Hormon)
Schon gewusst?
Appetitlosigkeit wird auch als „Inappetenz“ bezeichnet.
Tipps zum Füttern für wählerische Hunde – Video
Fazit
Leidet dein Hund unter Inappetenz, können sich dahinter unterschiedliche Gründe verbergen. Manchmal ist es eine Futterumstellung, manchmal vielleicht auch das entscheidende Leckerchen zu viel.
Ebenso können aber auch Stress und organische Erkrankungen dazu führen, dass ein Hund keinen Hunger mehr hat und zu fressen aufhört.
Um die Ursache herauszufinden und möglichst schnell eine Lösung zu finden, sollte ein Tierarzt sicherheitshalber konsultiert werden.
Hat deine Fellnase auch schon einmal das Futter verweigert? Wenn ja, was war der Grund? Und wie hast du ihren Appetit wieder angeregt?
Wir freuen uns, wenn du eure Erfahrungen und Tipps in den Kommentaren mit uns teilst!