Hund verliert Urin: 6 mögliche Ursachen für Blasenschwäche

Hund verliert Urin

Hunde trinken – das ist ein Fakt. Und wer trinkt, muss nun einmal auch Pipi machen, also Urin absetzen. 

Generell geschieht das im Zuge des Gassigehens, gerne auch durch das sogenannte Markieren. 

Was aber, wenn der Hund „einfach so“ Urin verliert?

Welche Ursachen und möglichen Krankheiten dahinter stecken, erklären wir Dir im folgenden Ratgeber.


Hund verliert Urin – 6 Ursachen

blasenentzündung hund hausmittel

Ein Hund verliert nicht ohne triftigen Grund von jetzt auf gleich bestimmte Mengen an Urin. 

Fast selbstverständlich gibt es dafür eine Ursache beziehungsweise einen Auslöser. Ist dieser in einer Erkrankung zu finden, können diese Krankheiten die Ursache bilden.

1. Blasenentzündung/Harnwegserkrankung

Bei der Blasenentzündung handelt es sich gewissermaßen um einen Klassiker, wenn es um das Urin-Absetzen von Hunden geht. 

Allerdings ist dies ein spezifisches Absetzen und nicht mit dem normalen Urinieren zu vergleichen.

Denn: Der Hund trinkt durchaus viel, setzt den Urin aber nur tröpfchenweise oder gar nicht ab. Der Harndrang ist dennoch vorhanden. Gefühlt plötzlich kommt auch noch Urin mit Blut hinzu.

Der logische nächste Schritt: Du fährst mit Deiner Fellnase zum Tierarzt. Dieser wird den Urin untersuchen – sofern Du nicht schon eine Urinprobe zur Hand hast – und so eine Blasenentzündung feststellen.

2. Blasensteine

Nicht nur Menschen können unter Blasensteinen leiden. Auch Hunde können diese bekommen. Hierbei bilden sich in der Harnröhre Kristalle, die sich dort festsetzen.

Unterschieden wird hier zwischen Struvit und Calciumoxalat-Kristallen

Diese werden durch das falsche Trinkwasser begünstigt. Aber auch Stress kann ein Auslöser sein, um die Kristallbildung zu fördern.

3. Stress

Stress ist in sehr vielen Fällen schuld daran, wenn ein Hund plötzliche Verhaltensauffälligkeiten zeigt. Dazu gehört auch das zwanghafte Urinieren.

Dein Hund hat vor etwas Angst? Zum Beispiel davor, dass Du ihn alleine lässt? Der hierdurch ausgelöste Stress soll durch das vermehrte Pieseln kompensiert werden.

Die mögliche Folge: Eine Harnwegsinfektion sowie die Bildung von Blasenkristallen

Ja, Stress ist gefährlich – und ist eine wahre Büchse der Pandora, wenn es um die Gesundheit unserer Vierbeiner geht.

Gut zu wissen:

Achte darauf, dass das Trinkwasser den richtigen pH-Wert hat, damit sich Kristalle erst gar nicht bilden können.

Ebenfalls gibt es bestimmte Präparate, die deren Bildung rückgängig machen und verhindern und zudem helfen sollen, Stress zu reduzieren.

Hat Dein Hund Blasensteine, gibt es mittlerweile Spezialfutter, dass deren Auflösung unterstützt. Dieses erhältst Du unter anderem bei Deinem Tierarzt oder im Tierfachhandel.

4. Alter

Inkontinenz beim Hund kann auch mit dem Alter der Fellnase zusammenhängen. Gerade ein Senior ist nicht immer mehr Herr seiner Blase

Es ist also leider normal, wenn dieser Hund auch beim Laufen, beim Schlafen oder beim Aufstehen ein paar Tropfen Urin verliert.

Umgekehrt kann auch ein Welpe oder noch junger Hund schnell einmal Urin beim Laufen verlieren. 

Nämlich dann, wenn er vor lauter Freude über das Wiedersehen mit Dir der Natur ihren freien Lauf lässt.

Gut zu wissen:

Ist Dein Hund ein Senior, beachte bitte, dass er für das plötzliche Urinieren nichts kann. Er hat seine Blase einfach nicht mehr richtig unter Kontrolle.

Ja, es ist nervig, wenn gefühlt überall Hundepipi landet. Aber bitte bleibe ruhig und vor allem: Schreie Deinen Hund nicht an! 

Denn weder ist es seine Schuld, noch versteht er, warum Du auf einmal so böse mit ihm bist.

5. Geschlecht

Vor allem Rüden markieren. Ist Dein Hund ein Rüde, ist es nicht ungewöhnlich, dass er Urin verliert und/oder diesen vielleicht sogar leckt.

Denn: Dieser Urin wird zur Markierung verwendet. Und enthält sehr wichtige Informationen zum Hormonhaushalt, dem Alter, der Paarungsbereitschaft und noch viel mehr.

Schon gewusst?

Hunde können dank des Jacobsonschen Organs Gerüche schmecken

Und Urin, der nun einmal riecht, hat damit auch durch das Lecken eine Funktion als potenzielle Informations- und Datenbank.

6. Operation

Eine weitere Ursache kann eine Operation sein – beziehungsweise die zuvor durchgeführte Narkose.

Vielleicht hast Du schon einmal bemerkt, dass Dein Hund, kaum, dass er vom Tierarzt zurück ist, erst einmal urinieren muss?

Ein ähnliches Prinzip gilt auch nach der Narkose. Hier ist ein Harndrang nicht ungewöhnlich, und der Urin muss natürlich schnellstmöglich abgesetzt werden.


Was kann ich für meinen Hund tun?

Hilft ein Hausmittel nicht, um das scheinbar willkürliche Urin absetzen zu stoppen, steht natürlich der Gang zum Tierarzt an. 

Es ist äußerst hilfreich, wenn Du Dir für diesen eine Checkliste zusammengestellt hast.

Diese kann aus den folgenden Fragen bestehen, deren Antworten Du dem Tierarzt dann mitteilst:

  • Wie lange besteht das Problem bereits?
  • Passiert das Urinieren in bestimmten Situationen?
  • Zum Beispiel: Wilde Begrüßung an der Tür oder beim Schlafen.
  • Zeigt Dein Hund noch weitere Verhaltensänderungen?
  • Zum Beispiel: Trinkt Dein Hund plötzlich mehr als sonst?
  • Empfindest Du den Urinabsatz Deines Hundes anders als üblich?

Zum Beispiel: Deine Hündin setzt sich viel häufiger hin und setzt dabei nur kleine Mengen ab? Oder Dein Rüde hebt dauernd das Bein und es kommt nichts?

Hast Du vielleicht im Urin gesehen, dass Blut oder andere Veränderungen beigemischt sind? 

Hier ist nur eine Antwort kein Grund, nicht sofort oder zumindest schnellstmöglich zum Tierarzt zu fahren: Wenn Dein Hund aus überschwänglicher Freude einfach drauflos pieselt. Er freut sich halt.

Und Du kannst ihm dies durch entsprechende Grundkommandos und Leckerlis zur Belohnung relativ schnell selber abgewöhnen.


Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten beim Tierarzt

Hund beim Tierarzt auf dem Tisch

Ist der Gang zum Tierarzt notwendig, hast Du ja nun eine Checkliste, die Du diesem präsentieren kannst.

Basierend auf dieser und weiteren (Labor-)Untersuchungen, kann er oder sie dann mit einer Therapie oder Behandlung beginnen.

Liegt die Ursache in einer Harnwegsinfektion, werden in der Regel Antibiotika eingesetzt. Denn diese sind nun einmal sehr effektiv, wenn Bakterien die Ursache für den Infekt sind.

Gut zu wissen:

Bitte verabreiche Deinem Hund Antibiotika niemals ohne vorherige Absprache mit dem Tierarzt! In einigen Fällen sind diese nicht notwendig.

Und zudem bedeutet ein vermehrtes Verabreichen dieser Medikamente: Der Körper wird mit der Zeit resistent, die Antibiotika wirken nicht mehr.

Außerdem stellen diese eine Belastung für den Hund dar – vor allem für den Darmtrakt

Eine anschließende Behandlung mit einem Probiotikum ist deshalb Pflicht, um die angeschlagene Darmflora wieder ins Gleichgewicht zu bringen.


Urinspuren in Haus und Wohnung beseitigen

Urinspuren können bei willkürlichem oder plötzlichem Urinieren selbstverständlich auch in Deiner Wohnung auftauchen.

Diese sehen zum einen unschön aus, zum anderen riechen sie natürlich auch. 

Glücklicherweise gibt es diverse Hausmittel, mit denen Du die Spuren beseitigen und den Geruch neutralisieren kannst.

Essig

Gemischt mit Wasser, ist Essig sehr effektiv, um Urinspuren und den Geruch zu entfernen. 

Zudem wird er Deinen Hund davon abhalten, an den hiermit behandelten Stellen weiterhin zu markieren.

Lavendel

Auch Lavendel soll sich eignen, um zumindest die Ursache für Urinspuren und Geruch in den Griff zu bekommen.

Denn die meisten Hunde finden den Geruch so ätzend, dass sie die hiermit behandelten Stellen gar nicht mehr erst anlaufen, um hier Urin abzusetzen.

Ein weiteres Plus: Geruch hin oder her – die beruhigende Wirkung des Lavendels wird auch an Deinem Hund nicht einfach so „vorbeiwehen“.

Backpulver

Backpulver ist eine kleine Geheimwaffe, wenn es um das Beseitigen von Flecken geht. 

Denn: Backpulver hellt auf und entzieht so ziemlich jedem Untergrund gelbliche Verfärbungen.

Das gilt demnach auch für Spuren von Hundeurin, die sich auf Teppichen, an Wänden, an Sofas oder wo auch immer finden.

Einfach ein wenig Backpulver mit Wasser vermischen – bitte kein warmes oder heißes, sonst schäumt es – und die Urinspuren damit entfernen.


Fazit

Verliert Dein Hund Urin, können – wie eigentlich immerunterschiedliche Ursachen der Auslöser sein. Neben Stress finden sich diese vor allem im Harntrakt unserer Vierbeiner. 

Tatsächlich hängt der Stress in vielen Fällen aber mit den jeweiligen Erkrankungen zusammen. 

Denn dieser schwächt das Immunsystem und macht den Hundekörper damit anfälliger für Bakterien, Viren und die von ihnen ausgelösten Krankheiten.

Sehr hilfreich ist es, wenn Du die Symptome Deines Hundes genau beobachtest und in einer Checkliste zusammenfasst. 

Damit hilfst Du nicht nur Deinem Hund und Dir. Auch der Tierarzt weiß so sehr schnell, wo der sprichwörtliche Hase im Pfeffer liegen könnte. 

Das bedeutet: Die richtige Behandlung kann schneller gefunden und begonnen werden.

Wie verhält es sich mit Deiner Fellnase? Ist bei ihr alles in Ordnung oder hat sie bereits Probleme mit dem Urinieren gehabt? 

Wie immer freuen wir uns, wenn Du eure Erfahrungen und „Problemlösungen“ in den Kommentaren mit uns teilst!

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