Hund hat nur im Garten Auslauf: Erlaubt oder Tierquälerei?

hund Auslauf nur im Garten
Quelle: Canva

Eine reine Wohnungshaltung ist für Hunde nicht die richtige Haltungsform, aber wie sieht es mit dem Garten aus? 

Genügt es, wenn der Hund seinen Auslauf nur im Garten bekommt? In diesem Ratgeber findest du die Antwort.


Ist es erlaubt, wenn der Hund nur im Garten Auslauf hat?

Ist es erlaubt, wenn der Hund nur im Garten Auslauf hat?

Grundsätzlich ist es erlaubt, wenn du deinem Hund Auslauf nur im Garten ermöglichst. In der deutschen Tierschutz-Hundeverordnung heißt es:

„Einem Hund ist ausreichend Auslauf im Freien außerhalb eines Zwingers zu gewähren.“

Du brichst also kein Gesetz, wenn dein Hund nur im Garten Auslauf bekommt. Allerdings tut eine solche Haltungsform dem Hund nicht gut, auch wenn sie nicht verboten ist.

„Hunde sind Lauftiere, die, wären sie noch Wölfe, im Rudel lange Strecken laufen und ihre Beute verfolgen würden. Daher sollten sie mindestens einmal täglich einen langen, ereignisreichen Spaziergang machen“,

sagt Dr. Petra Sindern vom Bundesverband praktizierender Tierärzte gegenüber „Bild“.

Größe des Gartens macht einen Unterschied

Auch wenn es nie gut ist, dass ein Hund nur im Garten Auslauf bekommt, gibt es zwischen den Gärten Unterschiede. 

Ein kleiner Garten von 200 oder 300 Quadratmetern ist aus Sicht des Hundes kaum mehr als eine große Wohnung ohne Dach. 

Gerade im ländlichen Bereich gibt es aber deutlich größere Grundstücke mit Flächen von mehreren Tausend Quadratmetern. 

Solche Gärten bieten zumindest genügend Platz für Aktivitäten von Hund und Herrchen, zum Beispiel für:

  • Agility
  • Apportieren
  • Degility
  • Discdogging

Kann der Garten das Gassigehen ersetzen?

Auch der größte und schönste Garten kann das Gassigehen nicht ersetzen. Hat dein Hund Auslauf nur im Garten, dann bewegt er sich auf bekanntem Terrain. 

Viele Hunde nutzen dann von sich aus die Möglichkeiten der körperlichen Auslastung gar nicht mehr, die ein großer Garten bietet. 

Es gibt für sie darin einfach nichts Neues mehr zu entdecken. Oft sucht ein Hund nur noch seinen Löseplatz im Garten auf und verhält sich ansonsten lethargisch. 

Andere Hunde mit einem hohen Energielevel können aus Mangel an neuen Reizen auch neurotische Züge entwickeln, die sich unter anderem in willkürlichen Zerstörungen äußern.


Kann ein Hund glücklich sein, wenn er nur im Garten Auslauf hat?

Kann ein Hund glücklich sein, wenn er nur im Garten Auslauf hat?

Der Mangel an neuen Sinnesreizen ist ein wichtiger Grund dafür, dass ein Hund, der Auslauf nur im Garten bekommt, nicht glücklich sein kann. 

Eine große Bedeutung kommt neuen olfaktorischen Reizen zu. 

So kann schon ein gewöhnlicher Spazierweg alleine aufgrund neuer und interessanter Gerüche für den Hund ein wahres Fest der Sinne sein. 

Hinzu kommt natürlich der Aspekt der Bewegung und körperlichen Auslastung, die man zumindest bei aktiven Rassen auch in großen Gärten kaum erreichen kann. 

Ein dritter Aspekt sind spannende Begegnungen mit anderen Menschen und anderen Hunden, wie sie beim Gassigehen häufig vorkommen. 

Hat der Hund nur im Garten Auslauf, trifft er dort vor allem seine menschliche Familie und deren Besucher.

💡 Interessant

Hunde nehmen ihre Umwelt viel stärker als Menschen über ihre Nase wahr. Fünf Millionen Riechzellen in der menschlichen Nase stehen 125 Millionen bis 220 Millionen Riechzellen in der Nase eines Hundes gegenüber.

Wie viel Auslauf braucht ein Hund?

Wie viel Auslauf ein Hund abgesehen vom Aufenthalt im Garten benötigt, ist stark rasseabhängig. 

Es gibt einige sehr bewegungsfreudige Rassen, die sich mit Pausen liebend gerne für mehrere Stunden am Tag aktiv bewegen. Das sind zum Beispiel:

  • Border Collie
  • Alaskan Malamute
  • Australian Shepherd
  • Labrador Retriever
  • Golden Retriever
  • Siberian Husky
  • Weimaraner
  • Whippet

Andere Rassen wie Französische Bulldoggen, Chihuahuas, Mopse oder Malteser haben schon mit einer Stunde über den Tag verteilt ausreichend echten Auslauf außerhalb des Gartens. 

Zwei kurze Gänge von fünf bis zehn Minuten, in denen die Fellnase gerade einmal ihr Geschäft erledigen kann, sind auch für Hunde dieser Rassen zu wenig.

💡 Gut zu wissen

Einen Siberian Husky oder einen Alaskan Malamute musst du nach einem Spaziergang nicht ins Haus holen. Hunde dieser Rassen können mit einigen Vorkehrungen gut dauerhaft draußen gehalten werden.

Hast du einen Hund und einen Garten? Wie viel Auslauf bietest du der Fellnase zusätzlich zum Auslauf auf deinem Grundstück? Erzähle uns gerne in den Kommentaren davon!

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