Hund das Bellen mit Wasserpistole abgewöhnen: Ja oder nein?

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Dem Hund mit einer Wasserpistole das Bellen abzugewöhnen, klingt für manche Hundehalter nach Übergriffigkeit. Andere halten es dagegen für eine effektive Maßnahme. 

Dieses Thema wird heiß diskutiert. Doch ist es nun eine empfehlenswerte Handlung, oder schadet es dem Hund sogar? 

Die Wasserpistole zum Abgewöhnen des Bellens: Ja oder nein?

Wir sind dieser Erziehungsmethode auf den Grund gegangen.


Dem Hund das Bellen mit einer Wasserpistole abgewöhnen: Eine gute Idee?

Dem Hund das Bellen mit einer Wasserpistole abgewöhnen: Eine gute Idee?

Nein, es ist keine gute Idee, einem Hund mit einer Wasserpistole das Bellen abgewöhnen zu wollen. 

Wenngleich dies Vorteile mit sich bringt, überwiegen doch die Nachteile, die je nach Psyche des Hundes dauerhafte Traumata nach sich ziehen können.

Vor- und Nachteile

Mach dir selbst ein Bild von den Vor- und Nachteilen, die das Erschrecken mit Wasser als Abbruchsignal hat.

Vorteile

  • Physisch schmerzfreie Erziehungsmaßnahme
  • Geräuschlose Erziehung, ohne Nachbarn zu stören
  • Meist effektiv, wenn richtig angewendet

Nachteile

  • Hund bekommt Angst, ängstliche Hunde werden noch ängstlicher
  • Hund kann den Schreck nicht zuordnen und kombiniert ihn vielleicht mit deiner Armbewegung oder einem vorbeifahrenden Auto, was ihn zukünftig davor erschrecken lässt und womöglich in Panik mit Fluchtverhalten versetzt
  • Vertrauen zwischen dir und deinem Hund kann zerstört werden
  • Kann zu Wasserscheue und immensen Problemen beim Hundebaden führen

Lese-Tipp: Du möchtest deinem Hund das Bellen mit Wasser abgewöhnen? In unserem Artikel „Hund das Bellen mit Wasser abgewöhnen? Alternativen & Tipps“ findest du hilfreiche Ratschläge und alternative Methoden, um deinem vierbeinigen Freund dieses Verhalten sanft beizubringen.


Wie gehe ich am besten vor, um meinem Hund das Bellen erfolgreich abzugewöhnen?

Wie gehe ich am besten vor, um meinem Hund das Bellen erfolgreich abzugewöhnen?

Es gibt andere Möglichkeiten, einem Hund das Bellen abzugewöhnen, beispielsweise durch psychische Bestärkung, Klickertraining und Verhaltensübungen.

Psychische Bestärkung

Bellen ist häufig mit territorialem Verhalten verknüpft, das der Hund über das Bellen signalisiert, wenn beispielsweise ein Passant vorbeigeht, der Nachbar die Blumen gießt oder Kinder auf der Straße spielen.

Dann ist eine psychische Bestärkung hilfreich, die aus Loben und Freude besteht, wenn du deinen Hund zum Stoppen des Bellens gebracht hast.

Dazu leinst du ihn an und gehst mit ihm dort vorbei, wo es einen Trigger gibt.

Lenk ihn dabei konsequent ab, rede ruhig auf ihn ein und wirke durch deine Körperbewegungen positiv auf ihn ein.

Stoppt er das Bellen – und sei es nur für drei Sekunden –, dann lob ihn und belohne ihn mit einem Leckerchen.

Diese Variante kann längeres Üben in Anspruch nehmen, wirkt aber in den meisten Fällen und insbesondere bei noch jungen Hunden.

Klickertraining

Bevor du deinem Hund mit einer Wasserpistole das Bellen abgewöhnen willst, besorge dir einen Hundeklicker.

Trainiere den Hund so, dass er beim Ertönen des Klickens zu dir kommt.

Verbinde das Kommando mit einem Leckerli, sodass dein Hund weiß, dass das Klicken immer ein Garant für eine Leckerei ist, der er nicht widerstehen kann.

Bellt er dann, so klickst du und richtest seinen Fokus auf das Abholen des Leckerlis. Das Bellen ist gestoppt.

Verhaltensübungen

Anstelle von oder zusätzlich zum Klickertraining kannst du auch andere Verhaltensübungen trainieren. 

Die Herausforderung dabei ist es, dem Hund klarzumachen, dass dein Kommando wichtiger ist als der Nachbar oder der Hund auf der anderen Straßenseite.

Das erreichst du, indem du – ähnlich wie beim Klicker – die Aufmerksamkeit mit einem Abbruchsignal auf dich lenkst und deinen Hund zum Platz machen neben dein Bein rufst. 

Ein Klatschen in die Hände, ein Pfeifen oder Rascheln ist ein hilfreicher Kommandoträger, der auch über die Belllautstärke hinaus vom Hund zu hören ist.

Dies ist eigentlich ein Teil der klassischen Hundeerziehung, die bereits ab dem Welpenalter geübt werden sollte.

Hunde, die gut hören, lassen sich auch schnell vom Bellen abbringen.


Wie finde ich die Ursache für das Bellen heraus?

Wie finde ich die Ursache für das Bellen heraus?

Bevor du deinem Hund mit einer Wasserpistole das Bellen abgewöhnen willst, solltest du stets die möglichen Ursachen kennen – etwa Unsicherheit, Angst, Frust oder Langeweile.

Es gibt immer einen Grund, warum ein Hund bellt. Die Bekämpfung der Ursache ist die beste Methode, einem Hund das Bellen dauerhaft abzugewöhnen.

Angst

Ist dein Hund ein Angstkläffer, dann hilft es am besten, ihn mit den Angstsituationen zu konfrontieren.

Ist es beispielsweise die Dame mit dem schwarzen Mantel, die ihn jeden Morgen auf dem Weg zum Bus zum Angstbellen veranlasst?

Dann bitte die Dame freundlich, sich bei deinem Hund vorzustellen. Du führst ihn langsam in ihre Richtung und lässt ihn an ihr schnüffeln. Im Idealfall hält sie ein Leckerchen für ihn bereit.

Das Ziel ist es, seine Angst in Desinteresse oder gar Freude umzuwandeln – die Freude auf das Leckerchen, das er zumindest auch weiterhin vom Herrchen erhält, wenn er nicht mehr bellt. 

Frust und/oder Langeweile

Bellt dein Hund aus Frust, dann beruht dies meist auf dem Verlangen nach Aufmerksamkeit. 

Dann solltest du dich mehr und intensiver mit ihm beschäftigen. Ideal sind mindestens vier bis fünf Stunden Aufmerksamkeit am Tag.

Es gibt einiges, um deinem Hund die erforderliche Aufmerksamkeit zu schenken.

Zudem sollte er jeden Tag die Möglichkeit des Auspowerns bekommen, wodurch er auch eventuellen Frust abbauen kann.

Dies sind einige Beispiele, wie du deinen Hund beschäftigen kannst:

  • Spazierengehen, Fahrradfahren und/oder Joggen
  • Toben
  • Ballspielen
  • Doga (Dog-Yoga)
  • Kraulen und Schmusen
  • Hundetraining und/oder Hundeparcour
  • Unternehmungen mit anderen Hundehaltern

Gleiches gilt übrigens für Hunde, die aus Langeweile bellen. Es fehlt ihnen an Beschäftigung.

Viel Bewegung mit dem daraus folgenden freiwilligen Verlangen nach Ausruhen eignet sich optimal dagegen. 

Dann musst du deinem Hund nicht mit der Wasserpistole das Bellen abgewöhnen, sondern befriedigst einfach täglich seine Bedürfnisse nach Aufmerksamkeit, Bewegung, Spaß und Abwechslung.

Wolltest du deinem Hund schon mal mit einer Wasserpistole das Bellen abgewöhnen oder hast zumindest daran gedacht? Dann teile deine Gedanken gerne als Kommentar mit uns.

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