Hund greift Hund an: Wie ist die Rechtslage? (Antwort)

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Dass Hunde fremde Hunde nicht immer mögen, ist normal. Idealerweise verläuft ein solches Aufeinandertreffen aber weitestgehend friedlich.

Was ist aber, wenn Folgendes passiert: Dein Hund greift einen Hund an? Wie ist die Rechtslage? Was kann im schlimmsten Fall passieren, wie schützt du euch?

Die Antworten erfährst du im folgenden Ratgeber.


Gibt es eine gesetzliche Regelung, die besagt, dass ein Hund einen anderen Hund nicht angreifen darf?

Gibt es eine gesetzliche Regelung, die besagt, dass ein Hund einen anderen Hund nicht angreifen darf?

Ja, an bestimmten Orten und Plätzen in deutschen Städten gilt eine Leinenpflicht. Sie dient unter anderem dazu, Angriffe von Hunden auf andere Hunde zu unterbinden.

Die Leinenpflicht ist gesetzlich festgelegt. Sie gilt aber nicht in jedem Bundesland. Und in den Bundesländern, in denen sie gilt, kann es saisonale Einschränkungen geben.

Gesetzlich festgelegt ist die Leinenpflicht in diesen Bundesländern:

  • Hamburg
  • Brandenburg
  • Mecklenburg-Vorpommern

In den anderen Bundesländern gibt es keinen vorgeschriebenen Leinenzwang. Dennoch solltest du dich nach möglichen Ausnahmen erkundigen.


Welche rechtlichen Konsequenzen kann es haben, wenn ein Hund einen anderen Hund angreift?

Dein Hund greift einen Hund an? Die Rechtslage besagt dann, dass dir im schlimmsten Fall eine Strafanzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung droht. 

Auch kann es zu unangenehmen Konsequenzen für den Hund kommen.

Zu ihnen gehören eine Maulkorbpflicht und ein Wesenstest. Es kann auch sein, dass dir der Hund weggenommen wird.


Muss ich als Hundehalter haften, wenn mein Hund einen anderen Hund angreift?

Greift dein Hund einen Hund an, besagt die Rechtslage, dass du als Hundehalter haftest. Du hast dann nämlich deine Sorgfaltspflicht vernachlässigt.

Ist der andere Hund zudem verletzt worden, kann eine weitere rechtliche Konsequenz folgen. Dann bist du der Körperverletzung schuldig. Sie ist gemäß §229 StGB strafbar.

Besonders haarig wird es, wenn dein Hund nicht angeleint war.

Das kann nicht nur beim Gassigehen zum Stolperstein werden. Auch ein Ausbüxen aus dem heimischen Garten stellt eine Vernachlässigung der Sorgfaltspflicht dar.


Was kann ich tun, wenn mein Hund von einem anderen Hund angegriffen wird?

Zunächst musst du die beiden Hunde voneinander trennen. Das schaffst du idealerweise mit dem „gegnerischen“ Hundehalter. Ihr beide müsst die Ruhe bewahren.

Denn sonst wird die Situation noch brenzliger. Anschließend schaust du, wie schwer die Verletzung deines Hundes ist.

Ist das erledigt, dann bringst du deinen Hund ohne Umwege zum Tierarzt. Denn eine medizinische Versorgung ist oftmals notwendig.

Im Anschluss leitest du die wichtigen rechtlichen Schritte ein. Das beginnt, indem du gegen den anderen Hundehalter Anzeige erstattest.

Ebenfalls trägst du dafür Sorge, dass er die Kosten für den Tierarztbesuch und die Behandlung trägt.

Er ist zur Kostenübernahme verpflichtet. Denn er hat seine Sorgfaltspflicht vernachlässigt.

Des Weiteren solltest du checken, ob du den Hundehalter für einen Dienstausfall zur Rechenschaft ziehen kannst.

Das kann der Fall sein, wenn der Angriff deinen Arbeitsalltag durcheinandergebracht hat.


Wie kann ich meinem Hund beibringen, andere Hunde nicht anzugreifen?

Wie kann ich meinem Hund beibringen, andere Hunde nicht anzugreifen?

Der wichtigste Schritt ist eine artgerechte Sozialisierung. Auch die daran anschließende Erziehung, die Rasse des Hundes und die Leinenführigkeit spielen eine große Rolle.

Sozialisierung

Bereits Welpen kommen in Kontakt mit fremden Hunden – zumindest dann, wenn die Sozialisierung der Fellnasen ernst genommen wird.

Andere Hunde kennenzulernen, ist wichtig. Ansonsten ist es wahrscheinlich, dass der Hund später misstrauisch bis aggressiv auf andere Hunde reagiert.

Erziehung

Durch eine konsequente Erziehung können Angriffe auf fremde Hunde ebenfalls verhindert werden.

Ideal ist der Besuch einer Hundeschule. Denn hier macht ein Hund meist Bekanntschaft mit anderen Fellnasen.

Rasse im Hinterkopf behalten

Es gibt Hunderassen, die von Natur aus keine Lust auf fremde Hunde haben. Dazu gehören unter anderem die Bordeaux-Dogge und der Tosa Inu.

Auch Herdenschutzhunde können auf andere Hunde aggressiv reagieren. Sie sind nicht Teil der Herde, damit werden sie als potenzielle Gefahr gesehen.

Hast du einen solchen Hund, dann solltest du diese Wesenszüge unbedingt im Hinterkopf behalten.

Sie müssen in der Erziehung mit viel Geduld in die richtigen Bahnen gelenkt werden.

Leinenführigkeit trainieren

Nicht zuletzt sollte dein Hund an die Leine gewöhnt werden. Das sollte schon im Welpenalter passieren.

Denn für einen Hund ist eine Leine eine Bewegungseinschränkung. Je früher er sich mit Geschirr und Ähnlichem anfreundet, desto unwahrscheinlicher sind spätere Probleme.


Wie kann ich mich als Hundebesitzer vor Schadenersatzforderungen schützen, wenn mein Hund einen anderen Hund angreift?

Du kannst dich durch eine Hundehaftpflichtversicherung schützen. Greift dein Hund einen Hund an, dann werden mögliche Schadensersatzforderungen meist von ihr übernommen.

Sie umfassen sowohl Anwalts- und Gerichtskosten als auch anfallende Tierarztkosten.

Unser Tipp

In vielen Bundesländern ist die Hundehaftpflichtversicherung Pflicht. Wir empfehlen dir diese Versicherung aber auch in Bundesländern, in denen sie nicht vorgeschrieben ist.

Dein Hund greift einen Hund an? Hast du damit schon eine traurige Erfahrung gemacht? Wir danken dir, wenn du sie in den Kommentaren mit uns teilst.

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