Dein Hund lässt sich nicht die Krallen schneiden lassen? Dafür können verschiedene Ursachen infrage kommen.
In diesem Ratgeber findest du die möglichen Gründe und erfährst auch, wie du deinem Hund das Krallenschneiden antrainieren kannst.
Warum lässt sich mein Hund nicht die Krallen schneiden?
Wenn sich ein Hund nicht die Krallen schneiden lässt, steckt in vielen Fällen ganz einfach Angst dahinter. Dafür kommen mehrere Ursachen infrage:
- allgemein gestörtes Vertrauensverhältnis zu Herrchen oder Frauchen
- schlechte, eventuell schmerzhafte Erfahrungen mit Krallenscheren
- Angst vor dem Unbekannten beim ersten Krallenschneiden
Körperliche Probleme als mögliche Ursache
Es ist aber auch möglich, dass sich der Hund nicht die Krallen schneiden lässt, weil akute körperliche Probleme bestehen.
Zu lange Krallen können einreißen und so Entzündungen hervorrufen. Untersuche deshalb die Krallen vor dem Versuch, sie zu schneiden, immer auf ihren Zustand.
Blut, Eiter und starke Rötungen im Bereich der Krallen sind eindeutige Hinweise, dass etwas nicht in Ordnung ist.
Bei diesen und allen anderen Auffälligkeiten an den Krallen ist Nichtstun keine Option.
„Wenn eine der Hundekrallen beschädigt oder abgebrochen ist oder die Kralle in eine abnormale Richtung zeigt, sollte der Tierarzt den Hund untersuchen“, rät ein Tierarzt von der Agria Tierversicherung.
5 Tipps, wie das Krallenschneiden beim Hund klappt
Kannst du körperliche Gründe dafür ausschließen, dass sich dein Hund nicht die Krallen schneiden lässt, musst du Überzeugungsarbeit leisten.
Nur mit Geduld nimmst du ihm seine Angst. Mit diesen fünf Tricks kannst du deinem Hund antrainieren, dass du ihm die Krallen schneiden kannst:
- Lass deinen Hund zunächst die Krallenschere kennenlernen, ohne sie zu verwenden.
- Benutz die Krallenschere, um den Hund zu streicheln oder, wenn er das mag, zu kitzeln.
- Pass zum Krallenschneiden eine Situation ab, in der dein Hund entspannt ist.
- Schneide zunächst nur ein winziges Stückchen einer Kralle ab. Belohne deinen Hund mit einem Leckerli, wenn er sich ruhig verhält.
- Reagiere auf Zeichen von neu auftretender Angst oder Unwillen immer mit Pausen und gutem Zureden.
💡 Gut zu wissen
Wenn du selbst das Krallenschneiden nicht magst, kannst du diese Aufgabe zu relativ geringen Kosten an einen Tierarzt übergeben.
Welche Werkzeuge eignen sich zum Krallenschneiden?
Es gibt drei Standardwerkzeuge, mit denen du deinem Hund die Krallen schneiden kannst, nämlich:
- Krallenschere
- Krallenzange
- Krallentrimmer
Der Unterschied zwischen einer Krallenschere und einer Krallenzange liegt in der Anordnung der Klingen.
Bei der Krallenschere gleiten die Klingen wie bei einer Nagelschere aneinander vorbei. Bei der Krallenzange drücken die Schneidflächen der Klingen frontal gegeneinander.
Du kannst mit der Krallenzange leichter Druck ausüben, musst aber auch vorsichtiger sein. Mit der Krallenschere hast du ein direkteres Gefühl für den ausgeübten Druck.
Speziell für kleinere Hunderassen gibt es Krallentrimmer. Dem Funktionsprinzip nach handelt es sich dabei um Scheren.
Wie oft sollte man die Hundekrallen schneiden?
Eine allgemeine Regel, wie oft du deinem Hund die Krallen schneiden solltest, gibt es nicht. Dafür sind sowohl die Wachstumsgeschwindigkeit als auch das individuelle Abwetzverhalten zu unterschiedlich.
Führe einfach regelmäßig Sichtkontrollen durch.
Wenn du dir nicht zutraust, eine gesunde Länge einzuschätzen, gibt es folgenden einfachen Trick:
Schieb ein Stück Papier unter der Kralle Richtung Pfote. Wenn das Papier ungehindert unter der Kralle hindurchpasst, ist die Länge in Ordnung.
💡 Gut zu wissen
Ein ungewöhnlich starkes und oft von Entzündungen begleitetes Krallenwachstum kann ein Hinweis auf die gefährliche Krankheit Leishmaniose sein.
Welche Alternativen gibt es zum Krallenschneiden?
Es gibt die folgenden drei Alternativen zum Schneiden der Krallen beim Hund:
- Krallenfräse
- Natürliche Abnutzung
- Kratzbrett
Wie der Name verrät, fräst die Krallenfräse die Krallen und schneidet sie nicht.
Diese Alternative zum Schneiden der Krallen beim Hund kann funktionieren, wenn er speziell auf das Schneiden empfindlich reagiert, aber keine allgemeine Scheu vor dem Kontakt der Krallen mit Geräten zeigt.
Die zweite Alternative ist die natürliche Abnutzung. Sie erfordert regelmäßiges Laufen auf hartem Untergrund wie Asphalt oder Schotter.
Ein Kratzbrett eignet sich für Hunde, die von sich aus gerne kratzen.
Kratzbrett für Hund selber bauen: So geht’s
Ein Kratzbrett selber zu bauen, ist sehr einfach. Folge dafür dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung:
- 8 bis 12 Millimeter starke Spanplatte im Format 40 mal 60 Zentimeter zuschneiden oder im Baumarkt zuschneiden lassen
- Schleifpapier mit 80er-Körnung flächig verkleben
- Kratzbrett an bevorzugter Kratzstelle des Hundes fixieren
Wenn dir diese Schritt-für-Schritt-Anleitung zu aufwendig ist, kannst du auch ein fertiges Kratzbrett für Hunde kaufen.
Hast du Erfahrungen mit Problemen beim Krallenschneiden deines Hundes gemacht und eine Lösung gefunden? Erzähl uns gerne in den Kommentaren davon!
