Fast alle Hundekrankheiten sind mit bestimmten Symptomen verbunden, an denen sie erkennbar sind.
Auch Blutwerte können auf Erkrankungen hinweisen. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Enzymwerte zu hoch sind.
Wie sieht es mit der Lipase aus? Kann eine Lipase beim Hund auch ohne Symptome erhöht sein? Die Antwort erhältst du im folgenden Ratgeber.
Was ist Lipase, und warum ist eine erhöhte Lipase beim Hund problematisch?
Lipasen sind Verdauungsenzyme. Sie sind am Fettstoffwechsel beteiligt und erfüllen für Hunde eine lebenswichtige Funktion.
Denn sie spalten Fette in freie Fettsäuren und Glycerin auf. Freie Fettsäuren liefern Energie.
Glycerin ist ein Zuckeralkohol, der zu einem gesunden Feuchtigkeitshaushalt vom Hund beiträgt.
Zu finden sind Lipasen nicht nur in der Bauchspeicheldrüse. Auch im Darmtrakt und der Leber kommen die Enzyme vor.
Problematisch ist die erhöhte Lipase, weil der Fettstoffwechsel dadurch aus dem Gleichgewicht kommt.
Da Organe darunter leiden, kann es zu weiteren Krankheiten beim Hund kommen.
Des Weiteren wird der Energieverlust für den Hund problematisch. Denn für die Energie sind Fette und ihr Stoffwechsel mitverantwortlich.
Auch ein Nährstoffmangel kann die Folge sein. Allerdings tritt dieser eher auf, wenn die Lipase-Werte beim Hund zu niedrig sind.
Gut zu wissen
Der ideale Lipase-Wert (TLI-Wert) beim Hund liegt zwischen 5 und 45 μg/l. Alles über 45 μg/l gilt als erhöhte Lipase beim Hund.
Was kann eine erhöhte Lipase beim Hund verursachen?
Magen-Darmprobleme, die Ernährung und genetische Veranlagungen können eine erhöhte Lipase beim Hund verursachen.
Darüber hinaus können folgende Auslöser eine erhöhte Lipase verursachen:
- Übergewicht
- Medikamente wie Antibiotika
- Tumore in der Bauchspeicheldrüse
- Hormonelle Erkrankungen (Schilddrüsenunterfunktion)
Kann eine erhöhte Lipase beim Hund auch ohne Symptome auftreten?
Es ist unwahrscheinlich, dass eine erhöhte Lipase beim Hund ohne Symptome auftritt. In der Regel löst sie Durchfall, Erbrechen und Gewichtsverlust aus.
Diese Symptome können auf unterschiedliche Krankheiten hinweisen. Eine erhöhte Lipase hat somit unspezifische Symptome.
Vermutest du eine erhöhte Lipase beim Hund ohne Symptome oder eine erhöhte Lipase aufgrund der genannten Symptome, dann bring ihn möglichst bald zum Tierarzt.
Schon gewusst?
Ein typisches Anzeichen für Pankreatitis ist die Gebetshaltung. Dabei streckt der Hund die Vorderbeine aus, während der Oberkörper auf den Boden gedrückt ist.
Wie wird eine erhöhte Lipase beim Hund diagnostiziert?
Eine erhöhte Lipase beim Hund wird durch einen immunologischen Test diagnostiziert. Er erfolgt durch eine Blutuntersuchung beim Hund, die zeigt, welche Lipase-Werte vorliegen.
Zudem wird der Hund mittels Ultraschall und Abtasten untersucht.
Diese beiden Untersuchungen finden statt, wenn ein Verdacht auf ein organisches Leiden besteht.
Wie kann eine erhöhte Lipase beim Hund behandelt werden?
Eine erhöhte Lipase beim Hund kann durch Medikamente behandelt werden. Sie richten sich nach der auslösenden Krankheit.
Da oft Entzündungen vorliegen, kommen Entzündungshemmer zum Einsatz. Sie haben meist auch eine schmerzlindernde Wirkung.
Vorsicht ist geboten, wenn ein Medikament die Lipase-Werte erhöht hat. Welche Behandlung sinnvoll ist, weiß der Tierarzt.
Auch Enzympräparate sind Teil der Behandlung. Sie tragen dazu bei, dass sich die Lipase-Werte normalisieren.
Ebenfalls wird die Ernährung umgestellt. Die Futterumstellung ist eine weitere Behandlung einer erhöhten Lipase beim Hund.
Kann eine erhöhte Lipase beim Hund auf eine schwerwiegende Erkrankung hinweisen?
Eine erhöhte Lipase kann auf eine Bauchspeicheldrüsenentzündung beim Hund hinweisen. Zudem kann sie auf Nieren- und Lebererkrankungen hindeuten.
Darminfekte können ein weiterer Grund für eine erhöhte Lipase beim Hund sein.
Gibt es Möglichkeiten, die Lipase-Werte bei Hunden natürlich zu senken?
Die Lipase-Werte können durch die Ernährung und Futterergänzungsmittel natürlich gesenkt werden.
Schonkost
Oft ist zunächst eine Schonkost notwendig. Sie trägt dazu bei, dass sich Magen und Darm des Hundes erholen können.
Bei der Schonkost solltest du weitestgehend auf Proteine verzichten.
Es sollten nur Eiweiße enthalten sein, die leicht verdaulich sind. Sie befinden sich unter anderem in Putenfleisch.
Weniger Fett ist auch gut. So kann sich der Fettstoffwechsel wieder normalisieren. Diese Art der Schonkost ergibt bei Problemen mit Leber und Bauchspeicheldrüse Sinn.
Auch bei Nierenerkrankungen ist eine proteinarme Ernährung empfohlen.
Futterergänzungsmittel
Darüber hinaus helfen Futterergänzungsmittel. Bei einer erhöhten Lipase sind dies unter anderem:
- Folsäure/Vitamin B9
- Vitamine B1 und B12
Natürliche Lipase-Senker sind zudem die Vitamine A, D, E und K. Wusstest du, dass sie in folgenden Ölen und Lebensmitteln enthalten sind?
- Grünes Blattgemüse
- Leinsamen
- Olivenöl
- Fischöl
- Leinöl
Die richtige Anwendung und Dosierung solltest du mit dem Tierarzt besprechen. So vermeidest du einen Vitaminüberschuss und mögliche Nebenwirkungen.
Erhöhte Lipase beim Hund ohne Symptome: Was meinst du dazu? Wir freuen uns auf deinen Kommentar dazu.
