Wenn der eigene Hund operiert werden muss, sorgt das bei vielen Hundehaltern für Angst und Sorge. Dafür verantwortlich ist ein gewisses Narkoserisiko, welches bei jeder OP vorhanden ist. Auch Verhaltensänderungen können nach einer OP auftreten.
Dein Hund hat die Narkose augenscheinlich gut überstanden, ist aber nach der OP völlig verändert?
Wir können dich erst einmal beruhigen, denn das ist keine Seltenheit. Im folgenden Artikel erfährst du die Gründe und wie du deinem Hund helfen kannst, um schnell wieder auf die Beine zu kommen.
Inhaltsverzeichnis
ToggleHund nach OP völlig verändert – woran liegt das?
Wenn der Hund nach einer OP völlig verändert ist, kann das an den Nachwirkungen der Vollnarkose liegen.
Jeder Hund ist individuell und so verträgt der eine die Vollnarkose besser und der andere schlechter. Dabei spielen vor allem der allgemeine Gesundheitszustand und das Alter des Hundes eine Rolle.
💡Schon gewusst?
Tierärzte müssen neben Alter und Gesundheitszustand auch die Rasse mit in die Narkose-Planung einbeziehen.
Das wissen auch die Kleintierspezialisten Link & Jopp und gehen auf dieses Thema in einem Ratgeber ausführlich ein.
Außerdem kommt es auf die Art der Narkose und des Aufwachens an. Es gibt Injektionsnarkosen und Inhalationsnarkosen. Bei einer Injektionsnarkose treten häufiger Spätfolgen nach dem Aufwachen auf als bei einer besser dosierbaren Inhalationsnarkose.
Wird der Hund zusätzlich durch eine Aufwachspritze geweckt, verstärkt sich das Risiko einer zeitweise auftretenden Verhaltensveränderung nach der OP.
Das lässt sich recht einfach erklären. Auch bei uns Menschen gibt es das sogenannte Durchgangssyndrom nach Operationen.
Dabei treten nicht selten Orientierungslosigkeit, Denk- und Gedächtnisstörungen, Halluzinationen, Antriebslosigkeit, Unruhe oder Verwirrung infolge einer Vollnarkose auf.
Wenn der Hund nun mittels Aufwachspritze aus der Narkose geholt wird, können diese Symptome verstärkt auftreten. In der Regel handelt es sich aber um einen vorübergehenden Zustand, der nach einigen Wochen wieder abklingt.
Wie lange wirkt eine Vollnarkose nach?
Es dauert einige Stunden, bis dein Hund nach einer Vollnarkose wieder vollkommen wach ist. In dieser Zeit ist es wichtig, ihn so ruhig und gut behütet wie möglich aufwachen zu lassen.
Leider verbringt der Hund die Aufwachphase nach einer OP meistens in der Tierklinik, ohne dass seine Halter dabei sein dürfen. Das sorgt bei einigen Hunden verstärkt dafür, dass sie sich unsicher und verwirrt fühlen.
Egal wann du deinen Hund nach einer OP aus der Tierklinik abholst, solltest du ihm Zuhause so viel Ruhe wie möglich gönnen.
Es hängt immer vom Eingriff ab, wie euer Schonprogramm in den kommenden Wochen aussieht. Bitte besprich das mit deinem Tierarzt.
Nachdem dein Hund ausreichend ausgeschlafen hat, wird er einige Stunden nach der OP oder spätestens am nächsten Tag wieder vollkommen klar sein.
Kann mein Hund ein Trauma durch eine OP erleiden?
Ein Trauma infolge einer OP kann bei Hunden durchaus auftreten. Damit gemeint ist eine auffällige, meist negative Verhaltensveränderung.
Jeder Hund reagiert unterschiedlich auf eine Vollnarkose. Manche Hunde fiepen nach der OP, andere Hunde erbrechen danach oder sind nachts unruhig. Andere wiederum sind schon kurze Zeit später wieder ganz die alten.
Wie kann ich meinem Hund helfen?
Was dein Hund jetzt braucht, ist deine Fürsorge, Geduld und Liebe. Nur weil er sich gerade anders verhält als sonst, brauchst du das nicht auch zu tun.
Im Gegenteil, du hilfst deinem Hund am meisten, wenn du weiterhin ganz normal und vor allem ruhig und gelassen bist. Du darfst dich gerne um deinen kranken Hund sorgen und ihn etwas mehr betüddeln als sonst, aber bitte übertreibe es nicht.
Alles, womit du jetzt Vertrauen aufbauen kannst, kann deinem Hund helfen. Er muss wieder zu Kräften kommen und das wird ihm leichter fallen, wenn er sich bei dir ganz sicher fühlen kann.
Behalte deinen Hund jetzt gut im Auge und bleibe in engem Kontakt mit deinem Tierarzt. Bitte zögere nicht, nochmal nachzufragen, wenn dir etwas komisch vorkommt.
💡Wichtig!
Hunde sind Meister darin, Schmerzen zu verstecken.
Geht es ihnen nicht gut, führt das häufig zu einer Verhaltensänderung, die sich durch Aggression und Verteidigung aber auch Rückzug und Angst zeigen kann.
Fazit
Ja, bis zu einem gewissen Grad ist es normal, dass Hunde nach einer Vollnarkose ein verändertes Verhalten zeigen.
Auch bei uns Menschen sind Spätfolgen einer Narkose keine Seltenheit. Wir müssen erst einmal wieder im Leben ankommen und die OP verarbeiten.
Bei einer Inhalationsnarkose ohne Aufwachspritze besteht ein geringeres Risiko, dass dein Hund nach dem Aufwachen verwirrt, desorientiert, apathisch, lustlos, aggressiv oder anderweitig verändert wirkt.
Oft dauert es mehrere Wochen, bis ein Hund nach einer OP wieder ganz der Alte ist. Hab‘ Geduld und sei für deinen Hund da.
Wir hoffen, dass wir dir mit diesem Artikel weiterhelfen konnten und natürlich, dass es deinem Hund gut geht. Wenn du noch Fragen hast zur Verhaltensveränderung nach einer OP, schreib uns gerne einen Kommentar unter diesen Artikel.
FAQ
Was sind mögliche Spätfolgen einer Narkose bei Hunden?
Es ist selten, aber manchmal können Nachwirkungen einer Narkose bei Hunden auftreten. Die potenzielle Spätfolgen können je nach Hund und dem genauen Prozess der Anästhesie variieren. Mögliche Nebenwirkungen können Verhaltensänderungen, Appetitlosigkeit oder körperliche Beeinträchtigungen sein. Es ist wichtig, dass du das Verhalten und den Zustand deines Hundes nach der Narkose aufmerksam beobachtest und bei Bedenken mit deinem Tierarzt besprichst.
Wie lange jault mein Hund nach der Narkose?
Es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Hund nach der Narkose jault. Er könnte verwirrt oder desorientiert sein, was oft zu Unruhe und Jaulen führt. Dieses Verhalten sollte jedoch innerhalb von 24 bis 48 Stunden nachlassen. Sollte dein Hund danach immer noch jaulen, könnte es ein Zeichen für Schmerzen oder Beschwerden sein, und es wäre ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren.
Ist es normal, dass mein Hund nach der Narkose hustet?
Nach einer Narkose kann es vorkommen, dass dein Hund hustet. Dies kann durch die Intubation während der Operation verursacht werden, die zu Reizungen in der Luftröhre führen kann. In den meisten Fällen ist das Husten vorübergehend und verschwindet innerhalb weniger Tage. Sollte das Husten allerdings anhalten oder schwerer werden, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.
Was kann ich tun, wenn mein Hund nach der OP hechelt?
Hecheln nach einer Operation kann ein Zeichen für Schmerzen oder Unbehagen sein. Es ist wichtig, deinen Hund zu beruhigen und dafür zu sorgen, dass er in einer ruhigen und komfortablen Umgebung ist. Sollte das Hecheln trotz aller Maßnahmen nicht nachlassen, könnte es ratsam sein, deinen Tierarzt zu kontaktieren, da dies ein Anzeichen für postoperative Komplikationen sein könnte.
3 Kommentare zu „Hund nach OP völlig verändert: Ursachen & was du tun kannst“
Hallo
Mein hund ist 13 nach einer OP mitinjektionsnarkose und schlechten nierenwerte frisst er trotz Behandlung noch nicht und bei fuetterung Mi spritze bricht er oft alles aus
Ich hab mich entschlossen keine zwangsfuetterung mehr zu machen und rufe morgen nochmal Fr. Dr. A.n
Die OP war eine tumorresektion in der scheide und die gebaermutterentfernung
Was sagen sie???
Liebe gruesse
Fr. Dr. Nicht meint wenn sie jetzt nicht frisst soll ich sie gehen lassen
Wasser trinkt sie
Kommt aber auch mal raus
Ich hab beobachtet immer vermehrt wenn sie keine troepfe bekommt
Vielen Dank für diesen Beitrag zum Thema Operation beim Hund. Gut zu wissen, dass die Veränderung des Wesens an der Vollnarkose liegen kann. Mein Hund ist nach der Operation unproblematisch aufgewacht, aber hat jedoch zuerst ein wenig verwirrt gewirkt. Es geht ihm aber wieder besser!
Unser Hund ist ca. 16 – 17 Jahre alt. Er hat sich einen Kreuzbandriss zugezogen und wurde vor einer Woche operiert ( Inhalationsnarkose ). Jetzt ist er seit zwei Tagen sehr unruhig, findet kaum Ruhe und möchte sich auch nicht hinlegen.