Eingeklemmte Nerven treten vor allem bei älteren Hunden auf. Sie sind sehr schmerzhaft für deinen Vierbeiner.
Durch äußere Einwirkung wird der Nervenkanal geschädigt. Häufigste Ursache ist ein Bandscheibenvorfall.
Der verletzte Nervenkanal muss unbedingt behandelt werden.
Deshalb solltest du schnell erkennen, wenn sich dein Hund einen Nerv eingeklemmt hat und welche Symptome auftreten können.
Nerv eingeklemmt – Die Symptome beim Hund: Welche Anzeichen sind typisch?
Je nach Körperteil sind, wenn dein Hund sich einen Nerv eingeklemmt hat, typische Anzeichen Schmerzen, Zittern und Schwäche der Hinterbeine sowie ein verändertes Gangbild.
Hinzu kommen möglicherweise Symptome wie langsame Bewegungsabläufe, Berührungsempfindlichkeit, Lähmungserscheinungen, Inkontinenz und ein schwankender Gang.
Eingeklemmte Nerven können im Rücken, Hals, Genick, Wirbelsäule und in den Pfoten auftreten.
Schmerzen bei Bewegung – Berührungsempfindlichkeit
Deutliche Schmerzen, wenn dein Hund einen Nerv eingeklemmt hat, sind ein erstes Symptom.
Der entsprechende Nerv wird durch die Quetschung so stark gereizt, dass er sich entzündet und heftige Schmerzen bei jeder Bewegung auslöst.
Oft schreit dein Hund richtig auf, wenn eine unkontrollierte Bewegung stechende Schmerzen verursacht.
Dazu kommt oft eine Verhärtung der betroffenen Stelle. Die Muskeln verkrampfen, weil sie nicht mehr korrekt angesteuert werden können.
Zusätzlich reagieren die entzündeten Stellen sehr empfindlich auf Berührung.
Eingeklemmter Nerv im Nacken: Langsame Bewegungsabläufe
Ist bei deinem Hund ein Nerv am Hals eingeklemmt, sind starke Nackenschmerzen ein typisches Symptom. Deine Fellnase hat Schwierigkeiten, sich hinzulegen.
Der Vierbeiner läuft unruhig herum, kann den Kopf nicht ablegen und drehen. So entsteht eine unnatürliche Kopfhaltung und beim Schlafen wird der Kopf auf den Pfoten abgelegt.
Um den Schmerz so gering wie möglich zu halten, bewegt sich deine Fellnase langsamer und vorsichtiger.
Dein Hund versucht, so schnell wie möglich in der Bewegung innezuhalten.
Hund hat eingeklemmten Nerv im Rücken – Bandscheibenvorfall möglich
Besonders oft tritt beim Hund ein eingeklemmter Nerv im Rücken auf. Dies kann auch auf einen Bandscheibenvorfall hindeuten.
Schauen wir uns einmal an, welche Anzeichen typisch sind, wenn der Hund hier einen Nerv eingeklemmt hat.
Schwankender Gang
Ist beim Hund ein Nerv im Rücken eingeklemmt, ist ein verändertes Gangbild zu erkennen.
Die Reize werden nicht mehr richtig über die geschädigten Nervenbahnen an die Muskeln weitergegeben – dein vierbeiniger Freund kann nicht mehr sicher laufen.
Der Hund sieht aus, als wenn er gleich umkippt.
Gerade Rüden, die eines ihrer Hinterbeine zum Urinabsetzen heben, sind dann kurz davor, zu stürzen.
Schwäche und Zittern der Hinterbeine
Dein Hund will plötzlich nicht mehr aufs Sofa springen? Oder die Treppe selbst hoch und heruntergehen?
Auch dies ist bei einem Hund, der einen Nerv eingeklemmt hat, ein deutliches Symptom.
Durch die gestörten Nervenbahnen kann deine Fellnase seine Muskeln nicht mehr richtig ansteuern.
Versucht er es, landet er leider auf der Nase. Unterbinde auf jeden Fall sofort das Springen und Treppenlaufen.
Lähmungserscheinungen
Sind die Nerven sehr stark in Mitleidenschaft gezogen – beispielsweise durch einen Bandscheibenvorfall – kann es zur Lähmung der Hinterbeine kommen.
Die Muskeln sind durch die geschädigten oder gequetschten Nerven nicht mehr bewegungsfähig.
Das kann auch dazu führen, dass dein Hund nicht mehr aufstehen kann.
Achtung
Zeigt dein Hund Lähmungserscheinungen, gehe mit ihm sofort zum Tierarzt – zu jeder Tages- und Nachtzeit! Das ist ein echter Notfall!
Inkontinenz – Probleme beim Wasserlassen
Auch Probleme beim Wasserlassen oder Kot absetzen lassen bei deinem Hund einen eingeklemmten Nerv erkennen.
Die für die Funktion und Kontrolle der Harnblase zuständigen Nerven sind ganz oder teilweise zerstört.
Das kann dazu führen, dass dein Vierbeiner keinen Einfluss mehr auf seine Blase nehmen kann.
Die Blase ist auch nur ein Muskel. Der eingeklemmte Nerv kann zu einer Inkontinenz führen, aber auch dazu, dass dein Hund seine Blase nur noch schwer oder gar nicht entleeren kann.
Das Gleiche gilt für den Darm deines vierbeinigen Freundes.
Wann du mit deinem Hund bei einem eingeklemmten Nerv zum Tierarzt gehen solltest und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt
Du solltest generell zum Tierarzt gehen, wenn dein Hund einen Nerv eingeklemmt hat und ein oder mehrere der Symptome zeigt.
Schon, weil die Schmerzen extrem stark sind und dein bester Freund sich ganz sicher nicht quälen soll.
Die Behandlung deines Vierbeiners ist abhängig davon, wie stark der jeweilige Nerv oder die jeweiligen Nerven geschädigt sind.
Behandlungsmöglichkeiten
Diese Behandlungsmethoden können bei einem eingeklemmten Nerv deines Hundes angewandt werden:
- Ruhe
- Bewegungseinschränkung
- Schmerzmittel und Entzündungshemmer
- Physiotherapie
- Operation
Leichte Beschädigungen regenerieren sich im Regelfall von allein – etwa zwei bis drei Zentimeter im Monat.
Unterstützt werden muss der Heilungsprozess durch Ruhe. Kein Herumtoben, kein Springen und bei Treppen muss deine Fellnase getragen werden.
Auch Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente werden deinem Hund verabreicht. So sollte die Nervenverletzung nach zwei Monaten verheilt sein.
Meist kannst du schon nach ein paar Tagen mit Physiotherapie bei deinem Vierbeiner beginnen. Die Muskeln werden gelockert und bleiben mobil.
Wichtig
Liegt ein kompletter Nervenbruch vor, wird der Tierarzt operieren müssen.
Das kannst du selbst tun
Warme Kompressen sind eine gute Unterstützung, um die Schmerzen zu lindern und die Muskeln zu lockern.
Steht der Nerv allerdings unter starkem Druck durch eine Entzündung, helfen kalte Kompressen oder Eisbeutel.
Kälte verringert die Entzündung und nimmt Schmerzen.
Frag deinen Tierarzt unbedingt, welche Kompressen – ob warm oder kalt – angewendet werden dürfen!
Dein Vierbeiner hatte schon einmal einen eingeklemmten Nerv? Wie wurde er behandelt?
Hast du Ideen oder Tipps, was gut geholfen oder deinen Hund unterstützt hat? Wir würden uns freuen, wenn du uns in den Kommentaren an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.
