Mit einem Hund zusammenzuleben, ist für viele von uns ein Herzenswunsch. Was aber, wenn du eine Allergie hast?
Heißt das, dass du niemals einen Hund haben kannst? Oder gibt es doch Optionen, die ein Leben mit Hund trotz Allergie möglich machen?
In unserem folgenden Ratgeber erhältst du die Antworten.
Inhaltsverzeichnis
ToggleHund trotz Allergie anschaffen – so klappt es
Eine Allergie gegen Hunde – streng genommen gegen Dinge, die sich im Hundespeichel befinden – muss noch kein Ausschlusskriterium sein, wenn es um einen Hund und dich geht.
Denn: Nicht alle Hunderassen lösen bei Allergikern gleich starke Reaktionen aus. Zudem gibt es Hunderassen, die als hypoallergen gelten.
Diese Hunde verlieren weniger Haare und auch das allergieauslösende Protein ist bei diesen Fellnasen deutlich geringer vorhanden.
Zu den hypoallergenen Rassen gehören unter anderem der Pudel, der Havaneser, der Portugiesische Wasserhund, der Wattebausch Bichon Frisé sowie diverse Doodle-Rassen, wie beispielsweise der Labradoodle.
Gut zu wissen
Doodle-Hunde haben ihren Ursprung in Australien. Und tatsächlich war bei diesen Rassen der Anspruch, Hunde zu züchten, die für Allergiker geeignet sind.
Was ist eigentlich eine Hundeallergie?
Spricht man von einer Hundeallergie, ist damit keine Allergie gegen Hunde an sich gemeint. Damit ist eine Allergie gegen Hundespeichel gemeint.
Denn dieser enthält ein bestimmtes Protein, das sogenannte Can f1. Dieses wiederum wird unter anderem dann an die Umgebung abgegeben, wenn der Hund sich leckt oder aber sabbert.
Die Eiweiße werden zudem über den Urin und abgestorbene Hautschüppchen abgegeben.
Der Grund, warum einige Menschen dann allergisch reagieren: Der Körper hat gegen diese Proteine Antikörper gebildet.
Das heißt, dass er die Eiweiße als Feind identifiziert, gegen den angekämpft werden muss.
Hund behalten trotz Allergie – ist das möglich?
Du möchtest deinen Hund trotz Allergie behalten? Dann gibt es einige Möglichkeiten, wie du auch das hinbekommst. Hier erfährst du, was du tun kannst bei einer Hundeallergie.
Allergietest
Im Vorfeld solltest du unbedingt einen Allergietest machen lassen. Der Arzt kann anhand bestimmter Haare und Speichelarten herausfinden, ob und auf was genau du allergisch reagierst.
Diesen Allergietest kannst du auch mit eigenen Hundehaaren machen. Nämlich dann, wenn die Hundehaarallergie plötzlich auftritt.
Probe-Kuscheln
Hast du dich in eine bestimmte Rasse verliebt und weißt nicht genau, ob du auf diese allergisch reagierst?
Dann kannst du mit einem Züchter ein Probe-Kuscheln vereinbaren. Hier findest du sehr schnell heraus, ob deine Wunsch-Fellnase dich zum Niesen bringt oder eben nicht.
Tabu-Zonen für den Hund einrichten
Gut, ein Hund möchte eigentlich immer und überall dabei sein. Hast du allerdings eine Allergie, sollten einige Bereich der Wohnung/des Hauses für ihn tabu sein.
Es ist sinnvoll, zum Beispiel das Schlafzimmer zu deinem persönlichen Bereich zu erklären, in dem dein Hund nichts zu suchen hat.
Auch das Wohnzimmer-Sofa kann zu einer „roten Zone“ erklärt werden, um so übermäßige Haare zu verhindern.
Zeitlich begrenztes Kuscheln
Das wird schon etwas schwieriger, weil sowohl du als auch deine Fellnase wohl nichts lieber tun, als Zeit miteinander zu verbringen.
Merkst du aber, dass sich eine allergische Reaktion ankündigt, solltest du erst einmal eine Pause von deinem Hund machen.
Kissen und Decken regelmäßig bürsten und waschen
Gerade Kissen und Decken ziehen Hundehaare magisch an. Diese regelmäßig zu enthaaren und zu waschen, kann ebenfalls helfen, um deine Allergie „in Schach“ zu halten.
Das alles hilft nicht?
Hund zu einem lieben Menschen geben
Hilft das aber alles nicht und du musst dich schweren Herzens von deinem Hund trennen?
Dann solltest du dafür Sorge tragen, dass er zu einem Menschen kommt, der ihm ein ebenso liebevolles Zuhause schenkt, wie du das getan hast.
Tierschutz & Tierheim
Auch die Option, den Hund beim Tierschutz oder in einem Tierheim abzugeben, ist da.
Aber diese solltest du wirklich nur dann in Erwägung ziehen, wenn keine andere Lösung mehr zu finden ist.
Behandlungsmöglichkeiten einer Hundeallergie
Du reagierst allergisch auf Hundehaar, möchtest aber auf gar keinen Fall ohne Hund leben?
Dann gibt es einige kurz- und langfristige Behandlungsmöglichkeiten, die hier helfen können.
Hyposensibilisierung
Bei der Hyposensibilisierung beziehungsweise Desensibilisierung handelt es sich gewissermaßen um eine absolute Schocktherapie für dein System.
Denn dein Körper wird durch Tabletten und Spritzen so lange mit den Allergenen konfrontiert und belastet, bis er sich an diese gewöhnt hat und nicht mehr allergisch reagiert.
Antihistaminika & Co.
Zum einen kannst du Antihistaminika einnehmen, die den allergischen Reiz unterbinden. Es gibt zudem spezielle Mittel, die bei einer Tierhaarallergie helfen.
Dazu gehört unter anderem Cortison. Allerdings sollte dieses Mittel nicht „wie Kaugummi“ eingenommen werden, da es langfristig nicht gerade gesundheitsfördernd ist.
Kann eine Hundeallergie verschwinden?
Eine Hunde(haar)allergie wird wohl niemals gänzlich verschwinden – es sei denn, du hast dich für die Hyposensibilisierung entschieden.
Hund trotz Allergie halten – Erfahrungen von Allergikern mit Hund
Einige Hundeliebhaber berichten, dass sie nicht auf alle Hunderassen gleich stark reagieren.
Das äußert sich unter anderem in der Heftigkeit der allergischen Reaktion sowie in der Zeit, die sie sich allergiefrei in der Nähe des Hundes aufhalten können.
Andere Allergiker geben wiederum den Tipp, mit einem Tierheim zu reden und dort den Umgang mit Hunden zu „testen“ – also so etwas Ähnliches wie das von uns erwähnte Probe-Kuscheln.
Darüber hinaus gibt es die ein oder andere Person, die berichtet, dass eine Hundehaarallergie, die vor allem in der Kindheit sehr ausgeprägt war, mit den Jahren fast vollständig verschwunden ist.
Du siehst, es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um mit Hundeallergie und Hund zu leben!
Fazit
Einen Hund trotz Allergie zu halten, ist durchaus herausfordernd, aber möglich. Denn nicht jeder Hund ruft eine heftige Reaktion hervor.
Und zudem gibt es viele Rassen, die als hypoallergen gelten.
Möchtest du dir sicher sein, dass du keine Hundehaarallergie hast? Dann solltest du diese bereits vor dem Hundekauf ausschließen können, denn das ist für euch beide die beste Option.
Tritt eine Hundehaarallergie plötzlich auf? Oder möchtest du diese in den Griff bekommen? Dann kann unter anderem eine Desensibilisierung helfen.
Welche Erfahrungen hast du schon mit Hundehaarallergien gemacht? Wir freuen uns, wenn du diese in den Kommentaren mit uns teilst!