IBD beim Hund: 5 Ursachen, Symptome & Behandlung (Ratgeber)

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IBD beim Hund ist eine ernstzunehmende, nicht heilbare Erkrankung.

Sie kann verschiedene Ursachen haben und im schlimmsten Fall im Einschläfern enden.

Deshalb ist es wichtig, dass du dich als Hundehalter über die wichtigsten Aspekte dieser Erkrankung informierst. Dazu dient dir dieser Ratgeber.


Was ist IBD beim Hund?

Was ist IBD beim Hund?

IBD steht für „Inflammatory Bowel Disease“, was als „entzündliche Darmkrankheit“ übersetzt werden kann. Sie tritt in wiederkehrenden Schüben auf.

Sie wird als Autoimmunerkrankung eingestuft, wenngleich bisher lediglich der Verdacht besteht, dass der Auslöser eine Autoimmunreaktion der Darmschleimhaut ist.

Prinzipiell können alle Hunde daran erkranken, und die Krankheit kann bei ihnen tödlich enden. Studien zufolge tritt sie allerdings am häufigsten bei diesen Hunderassen auf:

  • Boxer
  • Deutscher Schäferhund
  • Französische Bulldogge
  • Basenji
  • Shar-Pei

Was sind die Ursachen von IBD?

Was sind die Ursachen von IBD?

Ursachen dieser chronisch entzündlichen Darmerkrankung sind Schleimhautreizungen, ein ungleiches Verhältnis zwischen gesunden und schädlichen Bakterien sowie psychische Probleme.

Falsche Ernährung und Futtermittelallergie

Suboptimales Futter und Futtermittelallergien beziehungsweise -unverträglichkeiten zählen zu den häufigsten Gründen für eine Reizung der Darmschleimhäute.

Diese geht in eine Entzündung über.

Je länger eine Darmschleimhautreizung anhält und/oder je häufiger sie vorkommt, desto größer ist das Risiko des Übergangs in einen chronischen Verlauf.

Dieser endet meist in einer IBD, die beim Hund ein Leben lang bestehen bleibt und tödlich enden kann.

Störung des Immunsystems

Bei einigen Hunden kann ein fehlerhaft funktionierendes Immunsystem zur IBD führen.

Experten gehen davon aus, dass es stets mit dem Zusammenspiel der bakteriellen Darmflora zu tun hat.

Dabei können gesunde Bakterien im Darm fälschlicherweise durch das Immunsystem eliminiert werden.

Das Gleichgewicht kommt durcheinander, und die Darmschleimhaut entzündet sich.

Gestörtes Verhältnis der Darmbakterien

Im Darm gibt es gesunde und schädliche Darmbakterien. Bei gesunden Hunden dominieren die gesunden Darmbakterien.

Kommt es zu bestimmten Einflüssen, dann können die schädlichen Bakterien zunehmen und die gesunden minimieren.

Dadurch wird die Darmflora gestört, und Schleimhautentzündungen resultieren daraus.

Zu einem gestörten Verhältnis der Darmbakterien können folgende Faktoren führen:

  • Stress
  • Medikamente wie Antibiotika
  • Krankheiten wie Darmtumore
  • Falsche Ernährung, beispielsweise verarbeitetes Fleisch, Zucker und Zusatzstoffe
  • Umwelteinflüsse

Zu viel Histamin

Histamin wird durch schädliche Darmbakterien im Darm produziert und durch bestimmte Enzyme abgebaut.

Werden zusätzlich über das Futter Histamine hinzugefügt, dann kann dies die Enzyme stören. Weniger Histamin wird abgebaut.

Die Produktion von Histamin nimmt gleichzeitig durch die schädlichen Bakterien zu und sorgt für eine Schleimhautreizung, woraus eine Entzündung entsteht.

Psychische Störungen

Wenngleich Stress als psychische Ursache am häufigsten für IBD beim Hund verantwortlich ist, können auch folgende Faktoren dafür sorgen:

  • Depressionen
  • Angstzustände und Panikattacken
  • Dauerhafte Nervosität
  • Psychische Störungen durch schlechte Haltungsbedingungen und/oder Misshandlungen

Ist IBD ansteckend?

IBD beim Hund ist eine chronische Erkrankung, die nicht durch übertragbare Erreger ausgelöst wird, wie es beispielsweise bei Viren oder Parasiten der Fall ist.

Deshalb ist IBD nicht ansteckend.


Symptome: IBD richtig erkennen

Symptome: IBD richtig erkennen

IBD beim Hund kann sich durch verschiedene Symptome zeigen, wie etwa Durchfall, Blut im Kot, Magengeräusche oder Mundgeruch.

Um schnell und richtig handeln zu können, solltest du die typischen Symptome für IBD beim Hund kennen.

Je besser du deinem Tierarzt die Symptome beschreiben kannst, desto besser kann er den ersten Verdacht auf IBD bestätigen oder widerlegen.

Zudem kann er passende Untersuchungen durchführen und die Behandlung in die Wege leiten.

Zu den typischen Symptomen von IBD zählen:

  • Durchfall (möglicherweise wässrig)
  • Blut im Kot (je nach Entzündungs- und Gewebeschädigung)
  • Abgeschlagenheit
  • Bauchschmerzen, Bauchgeräusche, Blähungen, Druckempfindlichkeit
  • Erbrechen
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsabnahme
  • Mundgeruch durch Sodbrennen
  • Bauchkrämpfe (meist erkennbar an eingerollter Haltung und einem Fiepen aufgrund von Schmerzen)

Diagnose & Behandlung von IBD

Diagnose & Behandlung von IBD

Die Diagnose erfolgt hauptsächlich über das Ausschlussverfahren. Vor allem ein Parasitenbefall und bakterielle sowie virale Infektionen gilt es auszuschließen.

Ein großes Blutbild, Kotuntersuchung, Abtasten, Ultraschall und gegebenenfalls eine Endoskopie mit Gewebeprobe können Aufschluss bringen.

Vorrangig ist in jedem Fall die Behandlung der Entzündung, wobei Antiphlogistika verordnet werden.

Im Akutfall mit schwerem Verlauf werden immunsuppressive Medikamente wie Cortison-Präparate verschrieben.

Bei zu hohen Histaminwerten wird zusätzlich ein Antihistamin verabreicht.

So kannst du deinem Hund helfen

Es gibt einige Möglichkeiten, wie du die Genesung deines Hundes fördern und ihn zusätzlich zur tierärztlichen Behandlung unterstützen kannst.

Dabei handelt es sich um die folgenden:

  • Diät mit leicht verträglichem Futter und reduzierten Kohlenhydraten
  • Auf Mono-Protein-Futter umstellen, beispielsweise Pferde- oder Ziegen- statt Rindfleisch
  • Stressfreie Umgebung
  • Viel Ruhe
  • Auf ausreichend Wasser achten, vor allem bei Erbrechen und Durchfall
  • Nahrungsergänzungsmittel mit Tryptophan als „Glückshormon“
  • Viel Liebe und Aufmerksamkeit, wenig allein lassen

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei IBD?

Je schneller die Diagnose gestellt und entsprechende Therapien eingeleitet werden, desto höher ist die Lebenserwartung deines Hundes, die durchaus bis ins hohe Alter reichen kann.

Umso wichtiger ist es, dass du zur Steigerung der Lebenserwartung zügig den Tierarzt aufsuchst, wenn die Symptome nicht abklingen und/oder dein Hund sichtlich unter Schmerzen leidet.


Wie kann man IBD beim Hund vorbeugen?

Wie kann man IBD beim Hund vorbeugen?

Die beste Therapie ist die Vorbeugung. Folgende Maßnahmen kannst du treffen, um das Risiko von IBD bei deinem Hund zu verringern:

  • Stress vermeiden
  • Ausgewogene Fütterung
  • Regelmäßige Kontrolluntersuchungen auf Parasiten, Würmer und Bakterien
  • Regelmäßige Gabe von Probiotika zur Stabilisierung der Darmflora

Welche Symptome treten im Endstadium von IBD auf?

Erreicht IBD ein fortgeschrittenes Stadium, dann kommt es zu durchgehendem Durchfall, starkem Erbrechen und vermehrter Aggression durch die Schmerzen.

Dann ist der Darm bereits so durch die Entzündungen geschädigt, dass keine lebenserhaltenden Behandlungen mehr sinnvoll sind.

In der Regel werden dann nur noch schmerzlindernde Medikamente verabreicht.

Diese Symptome weisen auf das Endstadium hin:

  • Durchgehend wässriger bis schleimiger Durchfall mit Blut (auch nachts)
  • Starkes Erbrechen
  • Starke Abmagerung
  • Lautes, gurgelndes Darmgeräusch
  • Vermehrte Aggression (typisches Verhalten bei starken Schmerzen)
  • Absolute Motivationslosigkeit und Verlust der Lebensfreude

Wann sollte man einen Hund mit IBD einschläfern lassen?

Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um den Hund einschläfern zu lassen, hängt von verschiedenen Faktoren ab.

Du solltest die Meinung deines Tierarztes einholen, bevor du die Entscheidung triffst.

Hast du Erfahrungen mit IBD beim Hund gemacht? Dann hinterlass gerne einen Kommentar.

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