Krätze ist eine hochansteckende Hauterkrankung. Betroffene Menschen dürfen bereits bei Verdacht nicht mehr zur Arbeit gehen oder Gemeinschaftseinrichtungen aufsuchen.
Für Hundebesitzer stellt sich die Frage: Können auch Hunde Krätze bekommen? Und wenn ja: Was ist zu tun bei Krätze beim Hund, und wann sollte man zum Tierarzt?
In diesem Ratgeber findest du die Antworten auf diese und weitere wichtige Fragen zum Thema Krätze beim Hund.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKönnen Hunde Krätze bekommen?
Ganz klar: Hunde können Krätze bekommen.
Die parasitäre Hautkrankheit wird durch Krätze- oder Grabmilben (Sarcoptes scabiei) übertragen und fachsprachlich als Skabies bezeichnet.
Der Grund, warum man selten von Hunden mit Krätze hört, ist rein sprachlicher Natur. Denn bei Tieren wird die Krankheit meist als Räude bezeichnet.
Ein Befall mit Krätzemilben ist sehr ernst zu nehmen. Ohne Behandlung können Hunde, die Krätze bekommen haben, daran sogar sterben.
💡 Interessanter Fakt
Krätze oder Räude ist eine im Tierreich sehr weit verbreitete Hauterkrankung. 104 Säugetierarten können von den Grabmilben befallen werden.
Was sind typische Symptome von Krätze beim Hund?
Du kannst Krätze beim Hund früh erkennen, und zwar zunächst an Verhaltensänderungen deines vierbeinigen Freundes.
Grabmilben verursachen einen extremen Juckreiz, den der Hund durch exzessives Kratzen zu lindern versucht. Das kann so weit gehen, dass er sich blutig kratzt.
Im Verlauf einer nicht behandelten Erkrankung kannst du dann an diesen Anzeichen die Krätze bei deinem Hund erkennen:
- zunehmender Haarausfall
- gerötete Hautstellen
- verkrustete Kratzwunden und Schorf auf der Haut
So weit solltest du es aber im Interesse deines Hundes gar nicht kommen lassen. Das intensive Kratzverhalten ist ein ausreichender Warnhinweis.
Kannst du die Krätze bei deinem Hund früh erkennen und eine Behandlung einleiten, dann ersparst du ihm viel unnötiges Leid.
Wie kann sich der Hund mit Krätze anstecken?
Vor allem auf zwei Wegen können Hunde Krätze bekommen: durch körperlichen Kontakt und durch eine von Krätzemilben befallene Umgebung.
Am gefährlichsten ist die Übertragung der wirtsspezifischen Variante Sarcoptes scabiei var. canis, die auf dem Hundekörper ideale Lebens- und Vermehrungsbedingungen vorfindet.
Die Varietät wird meist vom Hund auf den Hund übertragen. Andere Überträger können unter anderem Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Hasen und Füchse sein.
Kann ich meinen Hund mit Krätze anstecken?
Auch du kannst deinen Hund mit Krätze anstecken oder zumindest die Milben übertragen. Ein intensiver Befall ist allerdings unwahrscheinlich.
Ebenso, wie die Krätzemilbe Sarcoptes scabiei var. canis wirtsspezifisch für Hunde ist, hat sich die Variante Sarcoptes scabiei var. hominis auf Menschen spezialisiert.
Auf einem Fehlwirt können die Milben zwar überleben, sich aber nicht fortpflanzen.
Das gilt für die Übertragung vom Menschen auf den Hund genauso wie für die Übertragung vom Hund auf den Menschen.
Dennoch solltest du die folgenden Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, damit du deinen Hund nicht mit Krätze ansteckst:
- direkten Körperkontakt meiden
- häufig die Hände waschen
- Hundekleidung, Hundebett, Futternapf etc. möglichst nicht berühren
Was kann ich tun, wenn mein Hund die Krätze hat?
Was du tun kannst, wenn dein Hund die Krätze hat, ist einfach: Geh mit ihm zum Tierarzt.
Wann du zum Tierarzt gehen solltest, ist ebenfalls klar: bei den allerersten Anzeichen von Krätze.
Überlass dem Tierarzt die Auswahl der geeigneten Therapie und halte dich an seine Anweisungen.
Wahrscheinlich wird er ein Medikament mit einem dieser drei zugelassenen Wirkstoffe verschreiben:
- Selamectin
- Moxidectin
- Sarolaner
Die Behandlung kann in Form oral verabreichter Medikamente, mit wirkstoffhaltigem Shampoo oder durch Spot-ons erfolgen, die direkt auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden.
Gibt es Hausmittel gegen Krätze beim Hund?
Was du noch tun kannst, wenn dein Hund die Krätze hat, ist das Austesten von Hausmitteln.
Das solltest du aber nur nach Rücksprache mit dem Tierarzt tun. Bekannte Hausmittel sind zum Beispiel:
- Waschen mit Kernseife, um die Milben auszuspülen
- Aloe vera zur Minderung des Juckreizes
- Kokosöl, um die Atmungsorgane der Milben zu verstopfen
Wie lange dauert es, bis Krätze geheilt ist?
Wie lange es dauert, bis dein Hund von der Krätze geheilt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Eine früh erkannte Räude lässt sich recht zügig in den Griff bekommen.
Bei einem langen Krankheitsverlauf kann auch die Heilung ein wenig dauern.
Es kann außerdem vorkommen, dass sich der Zustand zu Beginn der Behandlung kurzfristig verschlechtert. Die Tierärztin Franziska Pantelic erklärt den Grund:
„Das Absterben der Milben verursacht manchmal zusätzliche Irritationen, weshalb die Symptome unter Umständen scheinbar erst einmal schlimmer werden. Nach ein paar Tagen stellt sich dann aber eine Besserung ein.“
Auch die Behandlungsmethode spielt für die Dauer des Heilungsprozesses eine Rolle. Länger als einige Wochen sollte die Heilung aber in der Regel nicht dauern.
Hast du Erfahrungen mit Krätze oder Räude bei Hunden gemacht? Verrate es uns gerne in den Kommentaren!