Lymphknoten sind in jedem Organismus ein erster Anhaltspunkt, wenn es um eine mögliche Erkrankung geht.
So auch bei unseren Fellnasen, die demnach einige Lymphknoten-Knotenpunkte in ihrem Körper haben.
Im folgenden Ratgeber verraten wir dir alles, was du zu Lymphknoten beim Hund wissen musst.
Wo befinden sich die Lymphknoten beim Hund?
Beim Hund gibt es fünf Stellen am Körper, an denen sich die sogenannten äußeren Lymphknoten befinden:
- am Hals
- in der Leiste
- in den Kniekehlen
- an den Unterkiefern
- unterhalb der Ohren
- in den Achselhöhlen
Im Normalzustand kannst du diese Lymphknoten nicht erkennen. Sichtbar und auch deutlich besser ertastbar werden beim Hund Lymphknoten, die geschwollen sind.
Schon gewusst?
Bei Hunden gibt es insgesamt 12 Lymphknoten-Punkte, die sich über die oben genannten Körperstellen verteilen.
Was ist die Funktion der Lymphknoten bei einem Hund?
Die Lymphknoten – auch Lymphdrüsen genannt – sind so etwas wie die körpereigene Warmampel der Fellnase.
Diese springt von Grün auf (Dunkel-)Orange bis Rot um, wenn das Immunsystem eine Krankheit erkannt hat und gegen diese bereits versucht, anzukämpfen.
Hat ein Hund Lymphknoten, die geschwollen sind, liegt bereits eine Infektion vor, die sowohl durch Bakterien, als auch durch Viren ausgelöst worden sein kann.
Ebenfalls können geschwollene Lymphknoten beim Hund auf eine Krebserkrankung hinweisen.
Denn auch hier wird natürlich mit allem gegen die Tumore gekämpft, was der Körper aufzubringen vermag.
Wie erkenne ich geschwollene Lymphknoten bei meinem Hund
Geschwollene Lymphknoten beim Hund erkennst du in fast allen Fällen daran, dass sie deutlich sichtbar unter der Haut sind.
Sie können dann ein wenig so aussehen wie eine Beule, die dein Hund beispielsweise an der Seite hat.
Ebenfalls kannst du diese durch vorsichtiges Abtasten erkennen. Und das funktioniert, wenn du die folgenden Dinge beachtest.
Warte einen ruhigen Moment ab
Gerade kranke Hunde gehören nicht zu den entspanntesten Fellnasen. Kein Wunder, fühlen sie sich doch unwohl und wissen nicht, was los ist.
Wichtig ist es demnach, dass du einen Moment abpasst, in dem dein Hund relativ entspannt und ruhig ist.
Hilfreich ist es auch immer, beruhigend auf den Hund einzureden und ihm ein Leckerchen zu geben.
Vorsichtiges Abtasten
Geschwollene Lymphknoten können bereits schmerzhaft sein. Umso wichtiger, dass das Abtasten mit Samthandschuhen stattfindet (im übertragenen Sinne).
Achte hier auf leicht kreisende und vor allem sanfte Bewegungen, mit denen du die Lymphknoten abtastest.
Beide Seiten kontrollieren
Lymphknoten treten immer im Paar auf. Das heißt, dass diese immer an beiden Seiten des Hundekörpers vorhanden sind, also beispielsweise links und rechts am Hals.
Hast du hier auf einer Seite einen geschwollenen Lymphknoten ertastet, solltest du auch auf der anderen Seite kontrollieren, wie es bei diesem Lymphknoten aussieht.
Das hilft dir übrigens auch dabei, festzustellen, ob einer der Lymphknoten tatsächlich größer zu sein scheint.
Ruhe bewahren
Abschließend ist es enorm wichtig, dass du es dir absolut nicht anmerken lässt, dass du einen geschwollenen Lymphknoten bei deinem Hund ertastet hast.
Natürlich wird dir dieser zunächst das Herz in die Hose rutschen beziehungsweise diese im Galopp schlagen lassen.
Aber deine verständliche Panik darf dein Hund nicht bemerken – denn diese verschlimmert seinen ohnehin angeknacksten Zustand noch mehr.
Was sind die Ursachen für geschwollene Lymphknoten bei Hunden?
Die Ursachen für geschwollene Lymphknoten beim Hund hängen meist mit der Erkrankung zusammen – bei geschwollenen Kieferlymphknoten sind hier meist die Zähne schuld.
Kannst du bei deinem Hund vergrößerte Lymphknoten in der Leistengegend oder in den Kniekehlen ertasten, können hier eine Krallenverletzung oder eine Gelenkinfektion vorliegen.
Geschwollene Lymphknoten am Hals wiederum deuten auf eine Erkrankung der oberen und/oder unteren Atemwege hin.
Des Weiteren können auch diese Ursachen dazu beitragen, dass die Lymphknoten des Hundes anschwellen:
- bakterielle Infektionen, die auch den Magen-Darm-Trakt betreffen können
- virale Infektionen, darunter Parvovirose
- Reisekrankheiten wie die Leishmaniose
- Tumorerkrankungen
Was genau den Grund für das Anschwellen der Lymphknoten bei der Fellnase gesetzt hat, kann letztlich nur der Tierarzt mittels der richtigen Diagnostik herausfinden.
Wann zum Tierarzt mit geschwollenen Lymphknoten?
Hast du den Eindruck, dass die Lymphknoten nach einigen Tagen nicht wieder auf ihre normale Größe geschrumpft sind, fahre bitte umgehend zum Tierarzt.
Ebenfalls achte bitte genau darauf, ob dein Hund weitere Symptome zeigt, die auf eine Erkrankung hinweisen können.
Dazu kannst du eine Checkliste anfertigen, die unter anderem die folgenden Fragen beinhalten kann:
- Zieht dein Hund sich zurück und will nicht mehr angefasst werden?
- Wirkt dein Hund gestresst, leidet er unter einer flachen Atmung?
- Wirkt dein Hund lethargisch/müde/abgeschlagen/entkräftet?
- Leidet dein Hund unter ungewöhnlichem Durchfall?
- Hat dein Hund Schmerzen, zum Beispiel im Maul?
- Muss dein Hund sich regelmäßig erbrechen?
- Leidet dein Hund unter Fieber?
Eine solche Liste ist für den Tierarzt eine große Hilfe. Diese Fragen dienen dir hier als erste Anhaltspunkte, können aber selbstverständlich noch durch weitere Fragen ergänzt werden.
Denn so kann er bei der Anamnese einige mögliche Krankheiten vielleicht schon ausschließen, während andere umso wahrscheinlicher sein können.
Wenn du es schaffst, solltest du auch die ungefähre Größe und Beschaffenheit des geschwollenen Lymphknotens beim Hund angeben.
Fühlt er sich sehr hart an oder ist nur leicht verhärtet und kaum größer als das Gegenstück auf der anderen Körperseite, kann das dem Tierarzt ebenfalls bei der Diagnose helfen.
Wie wird eine Lymphknotenuntersuchung bei einem Hund durchgeführt?
Liegen beim Hund geschwollene Lymphknoten vor, entnimmt der Tierarzt diesen mittels einer Feinnadelaspiration Gewebeproben und Flüssigkeit.
Diese wiederum werden mikroskopisch untersucht, unter anderem auf Bakterien, Viren oder Krebszellen.
Sind letztere gefunden worden, folgen weitere Untersuchungen. Dazu zählen Blutuntersuchungen, Röntgenaufnahmen und Ultraschalluntersuchungen.
Anhand dieser kann unter anderem der Stand der Erkrankung ermittelt werden.
Auch bei einem Befall mit Bakterien oder Viren können Blutuntersuchungen einen Aufschluss geben.
Sind die Zähne oder die Atemwege betroffen, werden erneut unterstützende Röntgenbilder zu Rate gezogen.
Eine auf die Untersuchungsergebnisse aufbauende Therapie beziehungsweise Behandlung erfolgt dann gemäß der Krankheitsauslöser und der Krankheit.
Gut zu wissen
Liegt ein malignes Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) vor, wird es operativ entfernt, inklusive gesunden umgebenden Gewebes, das einer möglichen Biopsie unterzogen wird.
Hast du bei deinem Hund schon einmal geschwollene Lymphknoten festgestellt und was war der Grund?
Wir freuen uns, wenn du eure Geschichte in unseren Kommentaren mit uns teilst.
