Milchtritt beim Hund: Süß oder Grund zur Sorge?

milchtritt hund
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Der Milchtritt beim Hund ist ein Verhalten, das auf unterschiedlichen Gründen basiert. Dabei macht er bestimmte Bewegungen, die sich zahlreiche Hundehalter nicht erklären können.

Fragst du dich, was genau der Milchtritt ist und wodurch er ausgelöst wird? Vielleicht beobachtest du selbst auch dieses Verhalten: Dein Hund nuckelt an einer Decke und macht den Milchtritt?

Ist das süß oder ein Grund zur Besorgnis?

Wir haben für dich alle Informationen zu diesem Thema zusammengetragen und die relevantesten Fragen in unserem Artikel beantwortet.


Was ist der Milchtritt beim Hund?

Ein Milchtritt beim Hund ist ein sogenannter Milchspendereflex zur Stimulierung der Milchabgabe, den Welpen beim Saugen an den Zitzen anwenden.

Es ist ein instinktives, angeborenes Verhalten, das bei allen Hunden unabhängig von Rasse, Größe oder Herkunft auftritt, wenngleich es bei Hunden seltener zu beobachten ist als beispielsweise bei Katzen.


Wie äußert sich der Milchtritt?

Wie äußert sich der Milchtritt?

Beim Milchtritt haben die Hunde die Vorderläufe nach vorn gestreckt oder schräg nach oben gerichtet und liegen flach oder auf einer Seite direkt vor einer Zitze.

Mit ihren Vorderpfoten „treten“ sie in rhythmischen Bewegungen um die Zitze herum. Das bewirkt eine Art Knetmassage der mütterlichen Milchdrüsen, wodurch der Milchfluss angeregt und durch die Zitze gedrückt wird.


In welchem Alter tritt der Milchtritt auf?

Weil der Milchtritt im Zusammenhang mit dem Lecksaugen steht, kommt er hauptsächlich im Welpenalter während der Säugezeit vor. Die Säugezeit der Welpen endet in der Regel zwischen der achten und zwölften Lebenswoche.

Allerdings kann der Milchtritt beim Hund auch im erwachsenen Alter auftreten.


In welchen Situationen tritt der Milchtritt auf?

In welchen Situationen tritt der Milchtritt auf?

Zum Milchtritt kommt es beim Saugen meist, wenn die Welpen schnell Milch erhalten möchten, die Muttermilch nicht wie erwünscht zu saugen ist und/oder der Welpe damit ein bestimmtes Gefühl auslösen möchte.

Folgende Situationen sind typisch für die Auslösung eines Milchtritts:

  • Welpe besitzt schwaches Saugvermögen
  • Es besteht starke Saugkonkurrenz unter den Welpen und ein Welpe möchte so viel Milch wie möglich ergattern, bevor ein Geschwisterwelpe ihn wegdrückt
  • Das Muttertier hat nicht genug Milch, um alle Welpen satt zu bekommen
  • Der Milchausfluss der Zitze ist gehemmt, beispielsweise durch Verklebung
  • Welpe braucht Geborgenheit
  • Welpe ist gestresst

Warum macht ein erwachsener Hund den Milchtritt?

Wenn ein erwachsener Hund den Milchtritt anwendet, gibt es dafür verschiedene Gründe, wie Stress, Krankheiten, Verhaltensstörungen oder Träume.

Stress

Sind erwachsene Hunde negativ gestresst, entwickelt das Gehirn automatisch Gegenmaßnahmen, um einen Stressabbau zu bewirken.

Einst hatte das Saugen sie auch beruhigt, sodass sich Hunde häufig dieser angeborenen Verhaltensweise aus dem Welpenalter auch im Erwachsenenalter zum Stressabbau bedienen.

Der Hund nuckelt dann an einer Decke und macht den Milchtritt, wobei dein Hund für den Milchtritt auch ein Kuscheltier oder Ähnliches benutzen kann.

Krankheiten

Ist ein Hund krank, fühlt er sich unwohl und hat gegebenenfalls auch Angst. Der Milchtritt beim Hund im Erwachsenenalter sorgt auch für ein Geborgenheitsgefühl, wie einst als Welpe, als er beim Saugen die Geborgenheit durch die Mutter spürte.

Ein erwachsener Hund macht den Milchtritt, um sich zurück in diese Situation zu versetzen und somit seinem Unwohlsein während einer Krankheit entgegenzuwirken.

Verhaltensstörungen

Wenn ein Hund den Milchtritt mit einem Kuscheltier oder einer Decke macht, kann dahinter auch eine Verhaltensstörung stecken.

Mit dem Milchtritt versucht der Hund, Situationen und Einflüsse zu kompensieren, mit denen er in dem Moment nicht klarkommt.

Das können beispielsweise diese Faktoren sein:

  • Unsicherheit
  • Angst
  • Vernachlässigung
  • Schlechte Haltungsbedingungen
  • Einsamkeit

Übrigens kommen Verhaltensstörungen oft bei Hunden aus ausländischen Massenzüchtungen vor, wo Welpen sehr früh von ihren Müttern getrennt werden, keinerlei Sozialisierung kennen und deshalb häufiger zum Milchtritt neigen.

Der Milchtritt ist weniger das Hauptproblem, aber dahinter verstecken sich meist massive Gesundheitsprobleme. Deshalb gilt: Augen auf beim Hundekauf!

Träume

Auch während des Schlafens kann der Milchtritt sich bei Hunden zeigen. Sie liegen dabei auf der Seite und strampeln mit den Vorderläufen. Überwiegend schmatzen sie dabei, was dem Sauggeräusch von Milch ähnelt.

Laut den Tierärzten von petdoctors träumen sie intensiv von ihrer Welpenzeit. Das kommt vor allem in den ersten beiden Lebensjahren bei Hunden vor.

Hast du Fragen oder Anregungen zum Thema „Milchtritt beim Hund“ oder eigene Erfahrungen damit, dann hinterlasse uns gern einen Kommentar.

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