Parasiten, denen kaum ein Hund entgehen kann, sind nicht nur lästig. Sie können auch Erreger für teils lebensgefährliche Krankheiten übertragen.
Je nach Erkrankung kann Permethrin für Hunde helfen.
Was genau du bei der Anwendung, Dosierung und den möglichen Nebenwirkungen beachten musst, verraten dir die folgenden Zeilen.
Inhaltsverzeichnis
TogglePermethrin für Hunde: Was ist das, und wofür wird es angewendet?
Permethrin für Hunde ist ein Wirkstoff, der zum Einsatz kommt, um einen aktiven Parasitenbefall zu bekämpfen oder einem solchen vorzubeugen.
Er ist unter anderem im Spot-on Exspot für Hunde zu finden.
Das Besondere an Permethrin ist, dass der Wirkstoff auch Sandmücken abschreckt.
Vor allem, wenn du mit deinem Hund in Südeuropa unterwegs bist, solltest du diesen Wirkstoff in Erwägung ziehen.
Denn hier sind Sandmücken vor allem im Frühling und im Sommer eine wahre Plage.
Sie gelten als Hauptüberträger des Leishmaniose-Erregers, der für Hunde lebensbedrohlich sein kann.
Permethrin ist ein sogenanntes synthetisches Pyrethroid und gehört zur Gruppe der Insektizide.
Es greift die Nerven-Zellmembranen von Ektoparasiten an, darunter neben Mücken auch Milben, Flöhe und Zecken.
Durch diesen Angriff wird die Koordination der Parasiten gestört, in der Folge sterben sie ab.
Die richtige Anwendung und Dosierung von Permethrin bei Hunden
Die richtige Dosierung von Permethrin beim Hund liegt bei 50 mg Permethrin pro Kilogramm Körpergewicht.
Da der Wirkstoff meist in einem Spot-on enthalten ist, kann es gerade bei großen und schweren Hunden notwendig sein, gleich mehrere Ampullen des Antiparasitikums zu geben.
Während eine Ampulle immer zwischen die Schulterblätter aufgetragen wird, werden weitere Ampullen über die Wirbelsäule in Richtung Schwanzansatz des Hundes aufgeträufelt.
Sieh von einer eigenständigen Gabe und Dosierung von Permethrin beim Hund ab. Behandlungen mit dem Wirkstoff müssen zunächst vom Tierarzt abgesegnet werden.
Wichtig
Katzen dürfen auf keinen Fall mit Permethrin behandelt werden. Denn der Wirkstoff ist für die Samtpfoten tödlich.
Nach der Anwendung von Permethrin solltest du mit deinem Hund in den nächsten 24 Stunden nicht kuscheln. Er sollte auch nicht in deinem Bett schlafen.
Für Mehrhundehaushalte gilt zudem, dass die behandelten Hunde für 24 Stunden keinen engen Kontakt zueinander haben sollten, um ein Ablecken von Permethrin zu vermeiden.
Katzen sollten noch weniger in der Nähe eines mit Permethrin behandelten Hundes zu finden sein, um eine mögliche toxische Reaktion im Vorfeld zu vermeiden.
Wie schnell wirkt Permethrin beim Hund?
Es dauert etwa 24 Stunden, bis sich die Wirkung von Permethrin beim Hund gänzlich entfaltet hat.
Die Wirkung von Permethrin hält dann zwischen 2 und 4 Wochen an, sollte also nach dieser Zeit wiederholt werden.
Welche Nebenwirkungen kann Permethrin bei Hunden hervorrufen?
Permethrin kann bei Hunden unterschiedliche Nebenwirkungen hervorrufen, zu denen Durchfall, Erbrechen und vermehrtes Speicheln gehören.
Auch wurden bei einigen Hunden Lähmungserscheinungen und Krämpfe als Nebenwirkungen beobachtet.
Kann Permethrin bei Hunden zu Vergiftungen führen?
Tatsächlich kann Permethrin bei Hunderassen, die unter dem MDR1-Gendefekt leiden, zu einer Vergiftung führen.
Zu diesen Rassen zählen unter anderem der Australian Shepherd und der Border Collie sowie alle Hunde, bei denen eine Merle-Färbung gezüchtet wurde.
Der MDR1-Gendefekt kann dafür sorgen, dass Permethrin und weitere Wirkstoffe im schlimmsten Fall tödlich für den Hund sind.
Typische Symptome für eine Permethrin-Vergiftung beim Hund sind Lähmungserscheinungen und Krämpfe.
Weitere Symptome, an denen du eine Permethrin-Vergiftung beim Hund erkennen kannst, sind Atembeschwerden, Schwächeanfälle und geweitete Pupillen.
Solltest du die genannten Symptome bei deinem Hund feststellen, solltest du schnellstmöglich einen Tierarzt aufsuchen.
Unser Tipp
Für einen Hund mit Merle-Färbung bietet sich das Spot-on „Stronghold“ für Hunde an, das den Merle-verträglichen Wirkstoff Selamectin enthält.
Wann darf ich Permethrin bei Hunden nicht anwenden?
Ausgeschlossen ist eine Anwendung von Permethrin bei Hunden, die ein Körpergewicht von unter 1,2 Kilogramm haben oder weniger als 8 Wochen alt sind.
Des Weiteren solltest du darauf achten, dass du Permethrin nicht zusammen mit anderen Insektiziden verwendest, wenn diese nicht ohnehin beispielsweise in Exspot enthalten sind.
Zu den Insektiziden, bei denen es zu Wechselwirkungen mit Permethrin kommen kann, gehören weitere Wirkstoffe, die zu den Pyrethroiden zählen.
Wo ist Permethrin für Hunde erhältlich?
Medikamente und Spot-ons mit Permethrin erhältst du ausschließlich in (Online-)Aapotheken.
Für den Kauf ist ein Rezept von deinem Tierarzt notwendig, da es sich bei Permethrin um einen verschreibungspflichtigen Wirkstoff handelt.
Welche Alternativen gibt es zu Permethrin für Hunde?
Musst du keine Angst vor Sandmücken haben, dann kann ein Spot-on wie NexGard für Hunde eine Alternative zu Permethrin sein.
Planst du dagegen einen Urlaub im sonnigen Süden, kann Frontline Tri-Act für den Hund eine Alternative sein.
Wichtig ist bei den Alternativen, dass sie immer auf die aktuelle Parasitensituation abgestimmt sind.
Nicht immer ist es sinnvoll, gleich das gesamte Parasitenspektrum abdecken zu wollen. Denn meist ist das auch mit mehreren potenziell riskanten Spot-on-Wirkstoffen verbunden.
Besprich mit deinem Tierarzt, welche Alternativen sinnvoll für deinen Hund sind, um unnötige Nebenwirkungen zu vermeiden.
Hat dein Hund Erfahrungen mit Permethrin machen müssen? Wir freuen uns, wenn du seine Erfahrungen und deine Tipps in den Kommentaren mit uns teilst.