Pyodermie beim Hund: Ursachen, Hausmittel & Behandlung

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Eine Pyodermie ist beim Hund eine ernstzunehmende Erkrankung. Sie basiert auf unterschiedlichen Ursachen und kann mit verschiedenen Symptomen einhergehen.

Hier erfährst du, welche das sind, ob die Erkrankung ansteckend ist, wie Pyodermie beim Hund zu behandeln ist und welche Hausmittel helfen können.


Was ist Pyodermie beim Hund?

Eine Pyodermie ist eine bakterielle Hautinfektion mit Eiter und Entzündungsherden.

Auslöser sind sogenannte Eiterbakterien, zu denen vor allem Streptokokken und Staphylokokken zählen.

Die Infektion setzt sich häufig aus verschiedenen Erregern zusammen (Mischinfektion), wobei das Bakterium Staphylococcus aureus oftmals eine dominierende Rolle einnimmt.

Erstmals wurde die streptogene Dermatitis 1966 bei Vor- und Grundschulkindern beobachtet.

Der Pyodermie beim Hund wurde erst in den 1980er-Jahren Beachtung geschenkt, nachdem eine weite Verbreitung wahrgenommen wurde.


Was sind die Ursachen von Pyodermie beim Hund?

Was sind die Ursachen von Pyodermie beim Hund?

Zu einer Pyodermie beim Hund kann es durch Hauterkrankungen oder -reizungen, Verletzungen, Infektionen, Parasitenbefall oder eine Übertragung durch infizierte Tiere kommen.

Hauterkrankungen und Hautreizungen

Atopische Dermatitis, allergische Hautreaktionen mit Hautreizungen und Hautpilze bieten optimale Bedingungen für den Eintritt von Bakterien.

Verletzungen

Eine offene Wunde durch eine Verletzung, die nicht steril und unter hygienischen Maßnahmen versorgt und abgedeckt wird, bietet Eiterbakterien ein leichtes Spiel.

Sie können dadurch einfach in die Hautschichten gelangen.

Infektionen

Infektionen bieten, ebenso wie Hauterkrankungen und Verletzungen, ideale Eintrittsstellen für die Erreger.

Dabei ist zudem in der Regel auch das Immunsystem zu geschwächt, um gegen die Erreger vorzugehen.

Hauteigenschaften

Hunde mit ausgeprägten Hautfalten, die insbesondere bei Hitze Reibung erzeugen und die Haut schädigen, sind häufig von einer Pyodermie betroffen.

Auch trockene Haut sowie Hornhaut-Bildungen sind aufgrund eines höheren Hautriss-Risikos anfällig für Pyodermie beim Hund.

Erkrankungen

Störungen des Immunsystems oder des Hormonhaushalts, etwa durch eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Nierenüberfunktion (Cuching), sind auslösende Faktoren.

Dadurch gerät der gesamte Abwehrmechanismus ins Wanken, und bereits die kleinste offene Wunde lässt die Bakterien ungehindert eintreten und sich vermehren.

Parasitenbefall

Bleibt ein Parasitenbefall längere Zeit unbehandelt, sind Hautentzündungen keine Seltenheit bei Hunden.

Unter dem Schutz des Fells können sich Bakterien unbemerkt den Weg in die Haut bahnen.

Speziell gehören Demodex-Milben zu den Parasiten, die Hautentzündungen verursachen.

Erreger-Übertragung

Ein hohes Risiko für eine Pyodermie beim Hund ist bei der Erreger-Übertragung gegeben.

Sie kann über den direkten Kontakt mit infizierten Tieren, kontaminierten Gegenständen oder eine Tröpfcheninfektion beim Abschlecken, Niesen und durch Speichel erfolgen.


Ist Pyodermie ansteckend?

Ja, Pyodermie ist ansteckend. Auch Menschen können daran erkranken, allerdings ist die Ansteckung lediglich von Tier zu Tier und nicht zwischen Mensch und Hund möglich.

Die Gefahr einer Ansteckung sinkt gegen Null, wenn gute Hygienestandards eingehalten beziehungsweise Hygienemaßnahmen ergriffen werden.


Symptome: Pyodermie beim Hund richtig erkennen

Symptome: Pyodermie beim Hund richtig erkennen

Symptome einer Pyodermie zeigen sich vor allem an sichtbaren Hautveränderungen und je nach Ausprägung der Erkrankung auch durch das Verhalten deines Hundes.

Folgende Symptome sind typische Anzeichen für eine Pyodermie:

  • Hautrötungen
  • Pustelbildung mit Eiterfüllung
  • Vermehrte Hautschuppung
  • Offene, leicht blutige Hautwunden und Verkrustungen
  • Rote oder dunkle Hautverfärbungen
  • Häufiges Jucken
  • Vermehrter Haarausfall und gegebenenfalls kahle Stellen
  • Reduziertes Allgemeinbefinden bis zur Apathie bei tiefliegender Pyodermie
  • Trockene, warme Nase als mögliches Anzeichen für Fieber

Diagnose & Behandlung von Pyodermie beim Hund

Diagnose & Behandlung von Pyodermie beim Hund

Die Symptome sind für deinen Tierarzt von großer Bedeutung, weil er dadurch einen ersten Verdacht auf Pyodermie erkennen kann.

Durch gezielte Untersuchungen kann er die Diagnose-Erstellung einleiten.

In der Regel erfolgt die Entnahme von Hautzellen aus den betroffenen Bereichen.

Mit Hilfe eines Mikroskops sowie dem Anlegen einer Kultur können die Erreger identifiziert und die Diagnose bestätigt werden.

Bei der Behandlung steht auch die Ursache im Fokus, um langfristige Erfolge erzielen zu können.

Für die Pyodermie beim Hund kommen folgende Medikamente und Maßnahmen infrage:

  • Antibiotika gegen die Bakterien, häufig auch als systematische Kombination aus oraler und subkutaner Verabreichung
  • Antiseptika zur Minimierung der Wundinfektion und Vermeidung einer lebensbedrohlichen Sepsis
  • Antiphlogistika zur Entzündungshemmung und gegen Juckreiz
  • Waschungen mit antiseptischem Hundeshampoo

Pyodermie beim Hund mit Hausmitteln behandeln

Du kannst auch selbst die Pyodermie beim Hund behandeln, denn einige Hausmittel erzielen ähnliche Wirkungen wie Medikamente.

Dabei ist allerdings dringend anzuraten, nicht eigenständig die Pyodermie beim Hund mit Hausmitteln zu behandeln.

Vor allem dann, wenn Symptome nicht abklingen und dein Hund erkennbar leidet, ist immer zügig ein Tierarzt hinzuzuziehen.

Folgende Hausmittel können gegen Pyodermie beim Hund helfen:

  • Haut mit Wasser-Apfelessig-Mischung einreiben, die antibakteriell, entzündungshemmend und juckreizlindernd wirkt
  • Aloe Vera als Feuchtigkeitsspender und mit bakteriostatischer, bakterizider und antimykotischer Wirkung gegen Bakterienvermehrung, Hemmung von Pilzwachstum und zum Abtöten von Mikroorganismen
  • Fenchelsamen und Kamillentee als Hausmittel gegen Juckreiz
  • Johanniskraut-Öl aufgrund desinfizierender Wirkung

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Pyodermie?

Wenn du die Pyodermie bei deinem Hund zügig behandeln lässt und prinzipiell auf eine gute Hygiene achtest, klingt die Erkrankung vollständig wieder ab.

Nur bei unbehandelter oder zu spät erfolgter Therapie kann sich die Pyodermie bis weit in die tiefen Hautschichten ausbreiten und zu einer Sepsis mit möglicher Todesfolge führen.


Wie kann man Pyodermie beim Hund vorbeugen?

Geeignete Maßnahmen zur Vorbeugung einer Pyodermie beim Hund beziehen sich auf die Pflege, Hygiene des Umfelds, Nahrung, Kontakteinschränkungen und Tierarztbesuche.

Konkret handelt es sich um folgende Maßnahmen:

  • Regelmäßige Fellpflege mit Hautkontrollen
  • Hautfalten im Sommer einpudern, um Hautreizungen zu vermeiden
  • Mit medizinischem, antiseptischem Hundeshampoo duschen
  • Verletzungen und Wunden abdecken
  • Hochwertiges, vitaminreiches Futter zur Stärkung des Immunsystems geben
  • Mindestens einmal im Jahr, besser alle sechs Monate, Routine-Untersuchungen beim Tierarzt
  • Beim Tierarzt Abstand zu anderen Hunden einhalten
  • Orte meiden, an denen es infizierte Tiere oder kontaminierte Gegenstände geben kann

Hast du schon Erfahrungen mit Pyodermie beim Hund gemacht? Wir würden uns freuen, wenn du uns davon in den Kommentaren berichtest.

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