Genau wie wir Menschen, haben auch Hunde einen Hormonhaushalt, welcher ab und an verrückt spielt.
Es ist keine Seltenheit, dass unkastrierte Hündinnen unter den Symptomen einer Scheinträchtigkeit leiden.
Häufig geht eine Scheinschwangerschaft mit enormem Stress einher und bringt deine Hündin dazu, ihr Spielzeug zu bemuttern und ihren Schlafplatz in ein Nest umzubauen.
Auch Appetitlosigkeit, Unruhe oder Lethargie können Anzeichen einer Scheinschwangerschaft sein.
Welche Ursachen dieses Verhalten hat und wie du deine scheinschwangere Hündin unterstützen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber!
Inhaltsverzeichnis
ToggleKurz & Knapp: Hund scheinschwanger – was tun?
Wenn deine Hündin sich nach ihrer Läufigkeit merkwürdig verhält, kann es sein, dass sie es mit einer Scheinträchtigkeit zu tun hat.
Das kann für deine Hündin schmerzhaft, unangenehm und stressig sein, denn sie denkt, dass sie Welpen hat und sucht diese vergebens.
Der Nestbautrieb setzt ein und die Milchproduktion beginnt. Kurz gesagt: Die Hormone deiner Hündin spielen verrückt! In dieser Zeit braucht sie deine Aufmerksamkeit und Fürsorge besonders, doch manchmal reicht das leider nicht aus.
Leidet deine Hündin stark unter der Scheinschwangerschaft, solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt kontaktieren.
Was ist eine Scheinschwangerschaft?
Von einer Scheinschwangerschaft spricht man, wenn eine unkastrierte Hündin sich eine Mutterschaft einbildet. Sie ist also nicht wirklich trächtig, verhält sich aber so, als hätte sie Welpen.
Dieses Verhalten kann ca. vier bis neun Wochen nach der Läufigkeit auftreten und ist für deine Hündin alles andere als angenehm.
Was passiert im Hundekörper bei einer Scheinschwangerschaft?
Ist eine Hündin schwanger, schüttet ihr Körper das Hormon Progesteron aus. Nach der Geburt sinkt die Konzentration von Progesteron wieder ab und es wird das Hormon Prolaktin ausgeschüttet, welches die Milchdrüsen anregt.
Eine scheinträchtige Hündin durchläuft diesen hormonellen Prozess ebenfalls, nur dass sie dabei nicht von einem Rüden gedeckt und demnach auch nicht wirklich trächtig ist.
Wann tritt eine Scheinschwangerschaft auf?
Es muss nicht sein, dass deine intakte Hündin nach jeder Läufigkeit scheinschwanger wird, aber es kann!
Die erste Läufigkeit bei Hündinnen setzt in der Regel zwischen dem sechsten und dem zwölften Lebensmonat ein. Danach kann es jederzeit (nach jeder Läufigkeit) zu einer Scheinschwangerschaft kommen.
Lese-Tipp: Du möchtest mehr über den Milchtritt beim Hund erfahren? Lies unseren Artikel mit dem Titel „Milchtritt beim Hund: Süß oder Grund zur Sorge?“ und entdecke, was hinter diesem Verhalten steckt!
Symptome & Anzeichen einer Scheinschwangerschaft beim Hund
So erkennst du, ob deine Hündin scheinschwanger ist:
- deine Hündin wirkt nach der Läufigkeit antriebslos
- das Gesäuge schwillt an (Prolaktin zur Milchbildung wird ausgeschüttet), evtl. Milchaustritt
- sie wirkt erschöpft, müde und teilnahmslos
- deine Hündin ist anhänglicher als sonst
- sie hat keinen Appetit
- deine Hündin jault immer mal wieder
- depressive Verstimmungen können auftreten
- evtl. aggressives Verhalten (Verteidigung ihrer Welpen)
- Stofftiere oder andere Gegenstände werden bemuttert (Welpenersatz wird durch die Gegend getragen und gepflegt/abgeschleckt)
- eine Scheinschwangerschaft kann auch Schmerzen mit sich bringen (z.B. durch das geschwollene Gesäuge)
- sie baut ein Nest aus ihrem Schlafplatz (Nestbautrieb)
Gut zu Wissen:
Unsere Hunde sind alle individuell und genauso individuell können auch die Symptome einer Scheinschwangerschaft bei deiner Hündin sein!
Es muss nicht sein, dass alle der oben aufgezählten Symptome auftreten. Auch die Intensität variiert stark.
Wie lange dauert eine Scheinschwangerschaft bei Hunden?
Die Dauer einer Scheinschwangerschaft bei Hündinnen ist sehr individuell.
Sie beträgt jedoch in der Regel mindestens zwei bis drei Wochen und kann sich auch bis zu acht Wochen hinziehen.
Lese-Tipp: Lies auch unseren Artikel Scheinschwangerschaft beim Hund: 5 Symptome richtig erkennen und lass dich begeistern!
Wie unterstütze ich meine Hündin am besten?
Je nachdem, wie stark die Symptome bei deiner scheinträchtigen Hündin sind, gibt es verschiedene Möglichkeiten, um sie in dieser anstrengenden Phase zu unterstützen.
- Informiere dich – genau wie du es gerade tust – um das Verhalten deiner Hündin richtig deuten zu können.
- Sorge für Ablenkung, etwa durch ausgiebige Spaziergänge, gemeinsame Abenteuer und Kuschelstunden.
- Gehe auf die Bedürfnisse deiner Hündin ein und erlaube ihr auch, in dieser Zeit weniger lebhaft zu sein.
- Teste, ob es deiner Hündin hilft, wenn du ihre Stofftiere erstmal wegräumst und tue dies so, dass sie es nicht mitbekommt. Einigen Hündinnen hilft das, andere wiederum scheinen dann erst recht zu leiden. Hier ist dein Bauchgefühl gefragt!
- Verhindere, dass sie sich am Gesäuge leckt. Das fördert die Milchproduktion. Ein altes T-Shirt, ein OP-Body oder eine Halskrause können helfen.
- Hund frisst nicht? Biete ihr als “Hausmittel” ein paar besondere Leckereien an, von denen du weißt, dass sie sie liebt. Hier darf ruhig auch mal das Leberwurstbrot vom Tisch fallen, aber pssst!
Achtung!
Wenn all das nicht hilft und du feststellst, dass deine Hündin unter der Scheinschwangerschaft enorm leidet, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.
Die Behandlungsmöglichkeiten sind auch hier verschieden und es muss nicht immer gleich die Kastration sein.
Wann sollte ich einen Tierarzt aufsuchen?
Wenn es deiner Hündin durch die Scheinschwangerschaft sehr schlecht geht und diese immer wieder auftritt, solltest du auf jeden Fall einen Tierarzt aufsuchen!
Um dich zu informieren und all deine Fragen loszuwerden, können wir dir den Online-Tierarzt Dr. Sam ans Herz legen. Das Erstgespräch ist kostenlos und der Kontakt findet über WhatsApp Videocall statt.
Hier kannst du besprechen, was deiner Hündin helfen könnte und ihr müsst dafür nicht ins Auto steigen!
Erklär-Video
Fazit
Eine Scheinträchtigkeit kann für deine Hündin wirklich zur Belastung werden. Vor allem dann, wenn sie nach jeder Läufigkeit damit zu tun hat.
Du kannst versuchen, deiner Hündin die Zeit zu Hause so angenehm wie möglich zu gestalten, indem du auf ihre Bedürfnisse eingehst. Stellst du fest, dass sie sehr leidet, ist es aber auf jeden Fall ratsam einen Tierarzt zu kontaktieren.
Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um den Hormonhaushalt zu stabilisieren. Auch über eine Kastration solltest du mit deinem Tierarzt sprechen.
Wenn du dir die Fahrt für ein paar Fragen sparen möchtest, kontaktiere doch mal den Online-Tierarzt Dr. Sam!
Er ist an 365 Tagen im Jahr fast rund um die Uhr erreichbar und spricht mit dir via Videocall. So kann er deine Hündin sehen und mit dir besprechen, was du tun kannst/solltest!
Es kann für euch auch in vielen anderen Situationen hilfreich sein, ein Abo bei Dr. Sam abzuschließen!