Schilddrüsenprobleme beim Hund können alters- oder rassebedingt sein. Helfen können hier Schilddrüsentabletten für Hunde. Sie enthalten künstliche Schilddrüsenhormone.
Wie aber werden sie angewendet beziehungsweise dosiert? Welche Nebenwirkungen können auftreten, und welche Alternativen gibt es?
Das und mehr erfährst du im folgenden Ratgeber.
Schilddrüsentabletten für Hunde: Was ist das, und wofür wird es angewendet?
Schilddrüsentabletten für Hunde sind Arzneimittel für Hunde mit Schilddrüsenproblemen. Hauptsächlich werden sie bei einer Hypothyreose, also einer Schilddrüsenunterfunktion, gegeben.
Leidet ein Hund unter einer Schilddrüsenunterfunktion, dann werden die Hormone T3 und T4 unzureichend produziert.
Das kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Denn die Schilddrüse ist für viele Körperfunktionen zuständig.
Organische bzw. gesundheitliche Probleme, die auftreten können, sind beispielsweise:
- Gewichtszunahme
- Herzrhythmusstörungen
- Haut- und Fellveränderungen
- Schlechtere Wundheilung & Infektanfälligkeit
Auch Verhaltensveränderungen können bei einer Hypothyreose auftreten. Das ist ein weiterer Grund, eine Therapie mit Schilddrüsentabletten beim Hund zu beginnen.
Zu diesen Anzeichen kann es bei einer Hypothyreose kommen:
- Angst, Unruhe & Nervosität
- Gestörtes Sexualverhalten
- Erhöhte Stressanfälligkeit
- Aggression
- Apathie
Schilddrüsentabletten enthalten L-Thyroxin. Das ist die künstliche Version des Schilddrüsenhormons T4.
Wichtig
Angewendet und dosiert werden Schilddrüsentabletten nach tierärztlicher Anordnung. Eigenständige Anwendungen sind daher immer zu unterlassen.
Welche Schilddrüsentabletten für Hunde gibt es?
Es gibt unterschiedliche Schilddrüsentabletten für Hunde. Ein Medikament ist etwa Forthyron für Hunde.
Darüber hinaus werden die folgenden Arzneimittel bei Schilddrüsenunterfunktionen beim Hund eingesetzt:
- Leventa
- Wethyrox
Die richtige Anwendung und Dosierung von Schilddrüsentabletten beim Hund
Bei der richtigen Dosierung der Schilddrüsentabletten handelt es sich um die korrekte Menge Thyroxin. Sie liegt bei 20 μg pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes.
Bis die korrekte Dosierung für den Hund gefunden ist, vergehen mehrere Wochen. 20 μg entsprechen der anfänglichen Dosis.
Nach mehreren Anpassungen kann dann eine niedrigere oder höhere Dosierung der Tabletten notwendig sein.
Dein Hund bekommt seine Schilddrüsentabletten entweder 1x oder 2x täglich, also entweder alle 12 oder alle 24 Stunden.
Es ist wichtig, sich an die Zeiten zu halten. Wie bei Antibiotika kann es sonst zu einem Wirkstopp kommen.
Es gibt aber ein kleines Zeitfenster. Solltest du eine Schilddrüsentablette einmal vergessen haben, dann kannst du die Gabe bis zu 2 Stunden später nachholen.
Dein Hund bekommt die Schilddrüsentabletten circa eine Stunde vor der Fütterung. Denn Futter kann die Wirkung der Tabletten hemmen.
Wie schnell wirken Schilddrüsentabletten beim Hund?
Die Wirkung von Schilddrüsentabletten setzt nach mehreren Wochen ein. Sie wirken nämlich erst, wenn die richtige Dosierung für den Hund gefunden wurde.
Nach 4 bis 6 Wochen wird eine Blutuntersuchung beim Hund durchgeführt. Die vorliegenden T3- und vor allem die T4-Werte entscheiden über die weitere Behandlung.
Welche Nebenwirkungen können Schilddrüsentabletten bei Hunden hervorrufen?
Nebenwirkungen wie Hyperaktivität und Unruhe treten vor allem auf, solange die richtige Dosis noch nicht gefunden ist.
In dieser Zeit kann es auch zu Nebenwirkungen wie Hecheln, einem erhöhten Puls- und Herzschlag und einem vermehrten Appetit kommen.
Die Nebenwirkungen sollten im Laufe der Therapie wieder abklingen. Da du anfangs oft mit deinem Hund zum Tierarzt musst, kannst du sie bei einem Termin besprechen.
Wann darf ich Schilddrüsentabletten bei meinem Hund nicht anwenden?
Eine vorliegende Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose) kann ein Ausschlusskriterium für viele Schilddrüsentabletten sein.
Allerdings brauchen auch Hunde mit dieser Schilddrüsenerkrankung Medikamente. Kläre das einfach mit dem Tierarzt ab, sofern dein Hund eine Überfunktion hat.
Nieren- und Leberfunktionen können ein weiterer Aspekt gegen Schilddrüsentabletten beim Hund sein.
Liegen entsprechende Erkrankungen vor, dann muss der Tierarzt eine Risikoanalyse erstellen.
Eine Gabe von Schilddrüsentabletten erfolgt dann meist unter strenger tierärztlicher Kontrolle.
Trächtige oder säugende Hündinnen dürfen keinesfalls Schilddrüsentabletten erhalten. Denn L-Thyroxin wirkt sich negativ auf die (ungeborenen) Welpen aus.
Wo sind Schilddrüsentabletten für Hunde erhältlich?
Schilddrüsentabletten für Hunde erhältst du von deinem Tierarzt. Alternativ können sie auch in Apotheken gekauft werden.
Als verschreibungspflichtige Medikamente brauchst du für Schilddrüsentabletten ein Rezept.
Welche Alternativen gibt es zu Schilddrüsentabletten für Hunde?
Alternativen zu Schilddrüsentabletten können unter Umständen jodhaltige Lebensmittel sein.
Gerade Meersalz hat einen hohen Jodanteil. Der findet sich auch in Ozeanfischen.
Hier ist jedoch Vorsicht geboten, da die Fische gleichzeitig einen hohen Quecksilberanteil haben können.
Homöopathische Mittel können weitere Alternativen zu Schilddrüsentabletten darstellen.
Meist erfolgt die Gabe aber begleitend zur Substitutionstherapie mit Schilddrüsentabletten.
Positive Wirkungen auf die Schilddrüse sollen unter anderem diese Mittel haben:
- Calcium Jodatum
- Phosphorus
- Spongia
- Jodum
- Silicea
Die homöopathischen Mittel werden in erster Linie als Globuli verabreicht. Die Potenzen sind entweder D2 oder D12.
Bei leichten Schilddrüsenunterfunktionen können sie anstelle von Schilddrüsentabletten eingesetzt werden. Ob das bei deinem Hund der Fall ist, verrät dir dein Tierarzt.
Begleitend soll Akupunktur helfen. Eine Gabe von Schilddrüsentabletten beim Hund schließt sie aber nicht aus.
Bekommt dein Hund Schilddrüsentabletten? Welche Erfahrungen kannst du schildern? Es wäre toll, wenn du diese Erfahrungen sowie hilfreiche Tipps in den Kommentaren teilst.
