Schleichende Vergiftung beim Hund: 6 Ursachen & Anzeichen

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Eine schleichende Vergiftung beim Hund ist eine ernstzunehmende Erkrankung, bei der es einer zügigen Behandlung bedarf. 

Dazu solltest du mögliche Symptome kennen und wissen, wie du zu handeln hast. 

Hier erfährst du alles Wissenswerte über schleichende Vergiftungen – von Ursachen und Krankheitsbild über Diagnose und Behandlungen bis zu Prognose und Vorbeugung.


Was ist eine schleichende Vergiftung beim Hund?

Zu einer schleichenden Vergiftung kommt es bei der mehrfachen Aufnahme von gesundheitsschädlichen Stoffen, die über einen längeren Zeitraum erfolgt. 

Dementsprechend zeigen sich auch die Symptome einer schleichenden Vergiftung beim Hund unspezifisch und in einem langsam intensiver werdenden Verlauf.

Im Gegensatz dazu stehen akute Vergiftungen, bei denen die Symptome zügig, heftig und klar definierbar auftreten.

Eine schleichende Vergiftung kann vor allem auf Umweltfaktoren, chemischen Substanzen und Krankheitserregern basieren. 

Über die Verbreitung gibt es bisher keine Informationen, aber es kann jeden Hund treffen, zumal in diversen Fällen eine Ansteckung erfolgen kann.


Was sind die Ursachen einer schleichenden Vergiftung?

Was sind die Ursachen einer schleichenden Vergiftung?

Zu den hauptsächlichen Ursachen zählen Umweltgifte, Medikamente, giftige Pflanzen, Schimmel, giftige Chemikalien und kontaminiertes Wasser oder Futter.

Umweltgifte

Umweltgifte lassen sich auf Spaziergängen nie gänzlich ausschließen.

Sie sind häufiger in ländlichen Gegenden mit Landwirtschaftsflächen sowie in behandelten Lebensmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln zu finden.

Die Aufnahme von Umweltgiften in der Luft erfolgt über die Atmung des Hundes.

Feste oder an Oberflächen haftende Umweltgifte, beispielsweise an Obst oder Gräsern, werden oral durch das Fressen oder Lecken aufgenommen.

Zu den möglichen Umweltgiften zählen insbesondere:

  • Pestizide
  • Herbizide
  • Schwermetalle wie Blei, Cadmium, Quecksilber oder Arsen

Medikamente

Gibst du deinem Hund über einen längeren Zeitraum Medikamente mit einer zu hohen Dosierung, kann dadurch eine schleichende Vergiftung beim Hund ausgelöst werden. 

Gleiches gilt, wenn du sie nicht fachgerecht verabreichst.

Dafür sind nicht nur chemische Arzneimittel erforderlich. Auch die unsachgemäße Anwendung von pflanzlichen Arznei- und Heilmitteln kann dazu führen.

Giftige Pflanzen

Frisst dein Hund in regelmäßigen Abständen giftige Teile von Pflanzen, dann nimmt die Vergiftung mit jedem Mal zu. 

Giftige Pflanzen finden sich oftmals im eigenen Haus, auf dem Balkon und im Garten.

Sie können auch als Wildpflanzen oder Unkraut im Wald, an Straßen- und Uferrändern, auf Schotterwegen oder Freilaufwiesen zur schleichenden Gefahr für Hunde werden.

Dies sind einige für Hunde giftige Pflanzen und Unkräuter:

  • Efeu
  • Engelstrompeten
  • Lilien
  • Buchsbaum
  • Goldregen
  • Bilsenkraut
  • Wiesen-Bärenklau
  • Rain-Farn

Schimmel

Schimmelpilze sind für Hunde ebenso giftig wie für Menschen.

Die schleichende Vergiftung beim Hund nimmt ihren Anfang durch das häufige Einatmen der meist mit bloßem Auge nicht zu erkennenden Schimmelsporen. 

Gefährlich sind sie vor allem in geschlossenen Räumen, wo sie sich massiv in der Luft ausbreiten können.

Auch das Fressen von schimmeligem Futter oder mit Schimmelsporen belegten Lebensmitteln kann eine schleichende Vergiftung bei einem Hund verursachen.

Es reichen wenige Schimmelsporen. Wenn sie häufig aufgenommen werden, nimmt der schleichende Vergiftungsprozess seinen Lauf.

Der Verzehr vieler Schimmelpilze kann sogar eine akute Vergiftung hervorrufen und tödlich enden.

Giftige Chemikalien

In den meisten Haushalten befinden sich typische Haushaltsmittel, die giftige Chemikalien enthalten. 

Je nach Chemikalie erfolgt die schleichende Vergiftung bei einem Hund durch Fressen, Trinken oder das Einatmen giftiger Gase.

Unter giftige Chemikalien im Haushalt fallen beispielsweise:

  • Ethylenglykol als Frostschutzmittel
  • Haushaltsreiniger
  • Pflanzenschutzmittel
  • Insektizide
  • Autopflegeprodukte
  • Pflanzendünger
  • Desinfektions- und antibakterielle Produkte
  • Wasch- und Spülmaschinenmittel

Kontaminiertes Wasser oder Futter

Trinkt dein Hund regelmäßig kontaminiertes Wasser oder frisst kontaminiertes Futter, dann ist das Risiko einer schleichenden Vergiftung beim Hund hoch. 

Blaualgen und verschiedene Bakterien sind die am häufigsten auftretenden Verursacher.

Insbesondere ist die Botulismus-Erkrankung zu erwähnen, die durch das Bakterium Clostridium botulinum hervorgerufen wird.

Im Rahmen einer schleichenden Vergiftung bei deinem Hund kann sie schädlich auf die Muskulatur wirken und zum Tod führen. 

Als Überträger gelten hauptsächlich Fliegen/Fliegenkot in verdorbenem Fleischfutter sowie Aas. Aber auch im Trinkwasser kann sich das Bakterium befinden.

Blaualgen sind Cyanobakterien, von denen diejenigen giftig sind, die sich als grüne Algendecken hauptsächlich auf stehendem Wasser bilden. 

Gut zu wissen

Hunde trinken gern „abgestandenes“ Wasser aus Gartenteichen, Regenwasser-Eimern, Planschbecken oder dem See beim Spaziergang. Dabei kann er Blaualgen aufnehmen.


Ist eine schleichende Vergiftung ansteckend?

Ansteckend und übertragbar ist eine schleichende Vergiftung beim Hund nur, wenn die Ursache bei bakteriellen Erregern liegt.

Das ist bei der Botulismus-Erkrankung und Blaualgen der Fall.

Über kontaminierte Erde sowie durch das Fressen von Kot infizierter Hunde werden die Bakterien aufgenommen. 

Somit kann jeder bisher gesunde Hund befallen werden und bei mehrfacher Aufnahme eine schleichende Vergiftung erleiden.


Symptome: Schleichende Vergiftung beim Hund richtig erkennen

Eine schleichende Vergiftung kann beim Hund verschiedene Symptome hervorrufen.

Sie variieren in ihrer Intensität und können sich mit zunehmendem Krankheitsverlauf deutlich verschlimmern. 

Die typischsten Symptome einer schleichenden Vergiftung bei einem Hund sind:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit
  • Gewichtsabnahme
  • Hautirritationen wie Rötungen und Juckreiz
  • Haarausfall
  • Atemwegsbeschwerden, gegebenenfalls mit Husten, bis zu Atemstillstand
  • Muskelkrämpfe
  • Lähmungserscheinungen
  • Zittern
  • Bewusstseinsstörungen bis zur Bewusstlosigkeit
  • Verändertes Gangbild durch Muskel- oder Gelenkbeschwerden
  • Vermehrter Speichelfluss
  • Erweiterte Pupillen
  • Durchfall

Diagnose & Behandlung einer schleichenden Vergiftung beim Hund

Diagnose & Behandlung einer schleichenden Vergiftung beim Hund

Über die Symptome einer schleichenden Vergiftung beim Hund kann der Tierarzt bereits einen ersten Verdacht erhalten. 

Ein Abtasten, Untersuchungen der Atemorgane und vom Herz, ein Abtasten der Organe sowie ein umfangreiches Blutbild und eine Kotuntersuchung erlauben die Diagnosestellung.

Die Behandlung einer schleichenden Vergiftung beim Hund richtet sich nach der Ursache beziehungsweise der Giftart. 

Das Hauptziel ist es, die Giftstoffe so schnell wie möglich aus dem Hundekörper zu bekommen.

Dadurch lassen bestenfalls die Symptome der schleichenden Vergiftung beim Hund nach.

Folgende Maßnahmen ergreifen Tierärzte in der Regel unverzüglich:

  • Verabreichung von Medikamenten mit entgiftender Wirkung
  • Infusionen zum Ausgleich von Flüssigkeit und Elektrolyten bei Durchfall
  • Nährstoffreiche Nahrungsergänzungsmittel und/oder Injektionen mit Aufbaustoffen
  • Medikamentöse Behandlung zur Linderung von Symptomen und eventuellen Folgeerkrankungen

Das kannst du zusätzlich selbst unternehmen

  • Finde die Giftquellen und halte deinen Hund ab sofort davon fern beziehungsweise eliminiere sie, wenn möglich.
  • Stell ihm mehrmals täglich frisches Trinkwasser zur Verfügung.
  • Füttere hochwertiges, vitaminreiches Futter.
  • Achte vor dem Füttern und der Wasserbereitstellung penibelst auf Schimmel und Verunreinigungen.
  • Säubere Fress- und Trinknapf vor jeder Neubefüllung.
  • Erlaube deinem Hund viel Ruhe zur Genesung.
  • Achte auf ein sauberes, schadstofffreies Umfeld deines Hundes.
  • Halte dich strikt an die Anweisungen des Tierarztes.

Wichtig

Bei einer Erkrankung ist stets angeraten, den Tierarzt aufzusuchen und nicht in Eigenregie zu handeln. 

Das trifft insbesondere dann zu, wenn Symptome nicht abklingen, und vor allem dann, wenn die Anzeichen auf eine schleichende Vergiftung beim Hund hinweisen können.


Wie hoch ist die Lebenserwartung bei einer schleichenden Vergiftung beim Hund?

Bei frühzeitiger Erkennung einer schleichenden Vergiftung wirkt eine tierärztliche Behandlung meist gut, sodass mit einer vollständigen Genesung zu rechnen ist.

Je schneller die schleichende Vergiftung diagnostiziert und behandelt wird, desto besser ist die Prognose.

Sind bereits Organe durch eine fortgeschrittene schleichende Vergiftung beim Hund in Mitleidenschaft gezogen, kann jedoch im schlimmsten Fall jede Hilfe zu spät sein.


Wie kann man einer schleichenden Vergiftung beim Hund vorbeugen?

Um Krankheiten und eine schleichende Vergiftung beim Hund vorzubeugen, solltest du ihn draußen auf keinen Fall irgendetwas fressen lassen.

Er sollte auch nicht aus Tümpeln oder anderen Wasseransammlungen trinken. 

Entferne in deinem Garten und im Wohnbereich alle giftigen Pflanzen und lass keine Chemikalien frei zugänglich und unverschlossen stehen.

Hatte dein Hund schon mal eine schleichende Vergiftung? Wir würden uns freuen, wenn du einen Kommentar zu deinen Erfahrungen hinterlässt.

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