Bestimmt hast du schon mal etwas von einer Magendrehung gehört. Zu Recht ist sie bei Hundebesitzern gefürchtet.
Um im Notfall richtig reagieren zu können, musst du wissen, wie du die Anzeichen für eine Magendrehung beim Hund erkennen kannst.
Auf welche Symptome du achten musst und was zu tun ist, erfährst du in diesem Beitrag.
Inhaltsverzeichnis
ToggleSymptome erkennen: Anzeichen für eine Magendrehung beim Hund
Hat ein Hund eine Magendrehung gibt es verschiedene Anzeichen, an denen du diese erkennen kannst:
- Starker Speichelfluss
- Zunehmende Unruhe
- Der Hund winselt und stöhnt
- Blasse Mundschleimhaut
- Unproduktives Erbrechen
- Aufgeblähter Bauch (tritt meist erst spät auf)
- Atemnot (tritt meist erst spät auf)
- Kreislaufkollaps
Achtung!
Eine Magendrehung beim Hund ist immer ein absoluter Notfall. Das Tier muss sofort behandelt werden.
Kontaktiere deinen Tierarzt, ob er die OP durchführen kann oder melde deinen Hund umgehend in der nächsten Tierklinik an.
Magendrehung beim Hund: Wie schnell zeigen sich erste Symptome?
Die Magendrehung ist kein plötzliches Ereignis, daher setzten auch die Symptome verzögert und unspezifisch ein.
Meist wird der Hund unruhig. Er läuft hin und her, lässt dabei den Kopf hängen.
Oft ist ein ständiger Positionswechsel zu beobachten. Der Hund läuft, steht, legt sich hin und steht wieder auf.
Immer wieder wird der Hund würgen und versuchen zu erbrechen. Doch die Speiseröhre ist durch den gedrehten Magen zugeschnürt.
Im späteren Verlauf zeigt der Hund einen aufgeblähten Bauch.
Auch der Kreislauf wird beeinträchtigt. Die Schleimhäute sind dann nicht mehr rosa, sondern blass.
Erste Hilfe bei einer Magendrehung
Eine Magendrehung ist immer ein Notfall. So etwas wie eine leichte Magendrehung gibt es nicht.
Liegt bei deinem Hund eine Magendrehung vor, ist schnelles Handeln gefragt. Denn nur wenige Stunden können zwischen Leben und Tod deines Hundes entscheiden.
Die beste Maßnahme ist es, wenn du keine Zeit verlierst und deinen Hund sofort zur Tierklinik bringst.
Gut zu wissen
Versuche erst gar nicht Erste Hilfe Maßnahmen zu ergreifen, wenn du bei deinem Hund eine Magendrehung vermutest. Du kannst nichts tun.
Kontaktiere umgehend einen Tierarzt oder bring deinen Hund zur Tierklinik.
Wie läuft die Behandlung beim Tierarzt ab?
Ob tatsächlich eine Magendrehung vorliegt, wird mit einer Röntgenaufnahme festgestellt.
Bestätigt sich der Verdacht, wird umgehend eine Notoperation eingeleitet.
Der Hund bekommt einen Venenzugang über die Vorderbeine. Mit einer Infusion soll der Kreislauf stabilisiert werden.
So kann der tödliche Schock vermieden werden.
Bei einem stark aufgeblähten Magen wird versucht, die Luft abzulassen. Das geschieht mittels Punktion.
Bei der OP wird die Bauchhöhle geöffnet. Anschließend wird der Magen entleert und in die richtige Position gebracht.
Dann kann der Tierarzt begutachten, inwieweit Teile des Magens bereits abgestorben sind. Das ist ausschlaggebend für die Überlebenschance.
War die Blutzufuhr zu lange unterbrochen, sterben die Organe schnell ab.
Ist die Schädigung zu groß, wird der Tierarzt aufgrund der Magendrehung den Hund einschläfern.
Stehen die Überlebenschancen jedoch gut, wird der Magen an der Bauchwand befestigt, um eine erneute Drehung zu verhindern.
OP-Kosten für eine Magendrehung beim Hund
Neben der Sorge um den Hund darfst du auch die Kosten einer solchen Operation nicht unterschätzen.
Je nachdem, wo und zu welcher Tageszeit du deinen Hund operieren lässt, musst du mit 1.000 € und mehr rechnen. Der Preis richtet sich nach der Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte.
Der Tierarzt wird dich vor dem Eingriff über die Kosten der Magendrehung informieren.
Wie hoch sind die Überlebenschancen bei einer Magendrehung?
Wie du nun schon weißt, startet bei einer Magendrehung ein Wettlauf gegen die Zeit.
Die Überlebenschance hängt bei einer Magendrehung davon ab, wie viel Zeit dein Hund noch hat.
Wenn du die Anzeichen und Symptome frühzeitig erkennen kannst und deinen Hund umgehend in die Tierklinik bringst, stehen die Chancen aber gut.
Ohne Behandlung wird der Hund bei einer Magendrehung sterben, da die inneren Organe absterben.
Während der Not-OP müssen etwa 20 % der Hunde wegen einer bereits eingetretenen großen Organschädigung eingeschläfert werden. Auch nach der Operation ist das Überleben des Tieres noch nicht gesichert.
Hat der Hund die Operation überstanden, ist die Nachsorge bei einer Magendrehung nicht zu unterschätzen.
Die Fellnase wird bis zu 72 Stunden in der Klinik bleiben. Denn auch nach überstandener Operation kann es zu Herzrhythmusstörungen kommen.
Ursachen für eine Magendrehung
Eine Magendrehung kann bei jedem Hund, unabhängig von Rasse und Alter, auftreten.
Das Risiko ist bei großen Hunden jedoch höher. Auch mit fortschreitendem Alter steigt es weiter an.
Wie es genau zu einer Magendrehung kommt, ist bis heute noch nicht eindeutig geklärt.
Es wird angenommen, dass der Magen zwischen Speiseröhre und Darm nicht genug halt hat. Bei schnellen Bewegungen kann sich der Magen dann um die eigene Achse bewegen.
Kann ich einer Magendrehung vorbeugen?
Oft gibt es Tipps, dass ein Hund nach dem Fressen nicht toben soll.
Vielleicht fragst du dich, wie lange nach dem Fressen die Gefahr einer Magendrehung besteht. Dafür wird meist geraten, den Hund nach dem Fressen zwei Stunden ruhen zu lassen.
Zudem ist es ratsam, nicht zu große Portionen zu füttern, sondern die Futtermenge lieber auf zwei oder drei Mahlzeiten am Tag aufzuteilen.
Doch die Wirksamkeit dieser Vorsichtsmaßnahme ist nicht erwiesen. Zudem können Hunde auch mit nüchternem Magen eine Magendrehung erleiden.
Die einzige Möglichkeit, die vor der Magendrehung schützt, ist operativ möglich. Denn der Magen muss an der Bauchwand festgenäht werden, um eine Magendrehung zu verhindern.
Dies wird bei Hunden gemacht, die wegen einer akuten Magendrehung operiert werden.
Aber auch wenn du eine gefährdete Hunderasse hast, kannst du diesen Eingriff vornehmen lassen. Das bietet sich an, wenn dein Hund eine Routine-OP hat, wie etwa eine Sterilisation.
Fazit
Aus gutem Grund ist die Magendrehung bei vielen Hundebesitzern gefürchtet. Denn das Überleben des Hundes kann nur mit einer schnellen Operation gerettet werden.
Die Magendrehung erkennst du daran, dass dein Hund unruhig wird, wimmert, vergeblich versucht zu erbrechen, viel speichelt, seine Schleimhäute blass sind und sich sein Bauch allmählich aufbläht.
Wer die Anzeichen der Magendrehung nicht rechtzeitig erkennt, verliert wertvolle Zeit.
Hast du für solche Notfälle eine OP-Versicherung für deinen Hund abgeschlossen?