Vestibularsyndrom beim Hund: Einschläfern oder behandeln?

Vestibularsyndrom Hund einschläfern

Beim Vestibularsyndrom handelt es sich um eine Erkrankung des Gleichgewichtssinns

Erkrankte Hunde leiden an Gangstörungen, neurologischen Ausfällen und Übelkeit bis hin zu Erbrechen

Typischerweise haben sie Schwierigkeiten, sich auf den Beinen zu halten, und fallen immer auf dieselbe Seite.

Was bei der Behandlung eines Vestibularsyndroms auf dich und deinen Hund zukommt und ob du einen Hund mit Vestibularsyndrom einschläfern solltest, erklärt dir nun dieser Artikel.


Vestibularsyndrom beim Hund: Muss ich ihn einschläfern lassen?

Vestibularsyndrom beim Hund

Normalerweise kann ein Vestibularsyndrom vollständig und innerhalb weniger Tage ausheilen.

Oft sehen die Symptome aber sehr drastisch aus und erwecken bei Herrchen und Frauchen den Eindruck, der Hund leide unerträglich.

Tatsächlich sind die Symptome wie Zittern, Erbrechen oder ein unsicheres Gangbild nicht schön für den Hund und verursachen Leiden. 

Jedoch ist dies meist nur von kurzer Dauer und schnell vorbei. Einen Hund mit Vestibularsyndrom einzuschläfern ist daher nicht üblich oder erforderlich.

Allerdings kann dem Vestibularsyndrom eine andere, auch sehr ernste Erkrankung zugrunde liegen, die dazu führen kann, dass Einschläferung die humanere Option darstellt.

Das ist zum Beispiel bei bösartigen, fortgeschrittenen Tumoren, sehr schweren Kopfverletzungen oder starken neurologischen Erkrankungen denkbar.

Deswegen ist es sehr wichtig, das Vestibularsyndrom als Symptom zu begreifen und eine Ursache zu ermitteln.

Allerdings gibt es auch Fälle, in denen das Vestibularsyndrom ideopathisch ist, also keine zugrunde liegende Ursache diagnostizierbar ist. 

Dann aber heilt es üblicherweise auch komplikationsfrei aus.


Kann ein Hund mit dem Vestibularsyndrom leben?

Bleibt ein Hund mit Vestibularsyndrom unbehandelt, ist das für ihn sehr unangenehm und schränkt seine Lebensqualität massiv ein.

Das kann so weit gehen, dass er nicht mehr in der Lage ist, Nahrung und Wasser aufzunehmen und immer ein hohes Verletzungsrisiko aufweist.

Nach einer fachkundigen Behandlung allerdings klingen die Symptome meist nach wenigen Tagen bereits ab und heilen vollständig aus. 

Daher ist es normalerweise kein Problem für einen sonst gesunden Hund, mit einem Vestibularsyndrom kurze Zeit zu leben. 

Allerdings kann die zugrunde liegende Ursache einen Hund gesundheitlich stark einschränken. 

Auch nicht akut lebensbedrohliche Ursachen können unangenehm bis sogar unerträglich für deinen Hund werden. 

Zudem erhöhen manche Symptome das Risiko für andere schwerwiegende Beeinträchtigungen: Sturz von einer Treppe aufgrund des gestörten Gleichgewichtssinns oder ein Nährstoffmangel aufgrund des Erbrechens.


Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim Vestibularsyndrom?

Die Behandlung richtet sich immer nach den Symptomen und der Ursache für das Vestibularsyndrom, sofern es eine gibt.

Infusionen unterstützen die Nährstoffversorgung und reichern den Wasserhaushalt deines Hundes an, sodass auch eine bessere Durchblutung stattfindet. Oft lindert dies schon einige Symptome.

Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen helfen kurzfristig, um auch einen weiteren Wasserverlust zu vermeiden.

Ein häufig eingesetztes Medikament dabei ist Propentofyllin. Das ist ein sehr bewährtes und gut erforschtes Mittel, das die Durchblutung fördert und damit auch das Herz entlastet.

Zu Hause sollte dein Hund zudem eine stille, reizarme Umgebung vorfinden, sodass er sich in Ruhe auskurieren kann. 


Wie hoch sind die Behandlungskosten?

Vestibularsyndrom Behandlungskosten

Grundsätzlich richtet sich die Behandlung nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT).

Allerdings ist die Diagnostik der Ursache, die das Vestibularsyndrom ausgelöst hat, oft aufwändig. 

MRT, CT, Blutbild und die Untersuchung von Herz, Lunge, Blutdruck und Bauch können teuer werden.

Zudem müssen Hunde je nach Gesundheitszustand zur Behandlung und Betreuung schon mal über Nacht in der Praxis bleiben.


Erfahrungen beim Vestibularsyndrom: Das sagen andere Hundehalter

„Die Gleichgewichtsstörung kam bei Muffel ganz plötzlich. Er war zwar ohnehin nie der eleganteste Hund auf dem Platz und er eine Tollpatsch, aber sowas hatten wir noch nicht gesehen. Er torkelte wie betrunken aus seinem Körbchen und fiel dann einfach um. Wenn wir ihn festgehalten haben, konnte er kaum selber stehen bleibe, geschweige denn laufen. Der Tierarzt hat dann eine Mittelohrentzündung festgestellt, die ihn so aus dem Gleichgewicht gebracht hat. 

Ein paar Tage Antibiotika später und alles war wieder okay.“

„Meine Lady ist noch sehr rüstig für ihr Alter, daher wusste ich sofort, dass irgendwas nicht stimmte, als sie nicht aufstehen wollte. Sie hatte ja schon immer Probleme mit der Schilddrüse, daher sind wir sofort zur Tierärztin. 

Die hat schnell reagiert – offenbar vertrug Lady das Schilddrüsenmedikament nicht mehr und hatte ein Vestibularsyndrom entwickelt. Nochmal gut gegangen – auf den Schreck gab es dann später eine extra leckere Belohnung.“


Fazit

Das Vestibularsyndrom kann sehr erschreckend aussehen. Dein Hund schwankt, erbricht sich vielleicht oder kann sich kaum auf den Beinen halten.

In der Regel ist es aber sehr gut behandelbar und verschwindet innerhalb weniger Tage.

Jedoch sollte immer geprüft werden, ob eine ernsthafte Erkrankung das Vestibularsyndrom verursacht hat.

Hast du bereits Erfahrung mit dem Vestibularsyndrom? Was hat es bei deinem Hund verursacht? Erzähl uns davon in den Kommentaren!

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