Pankreatitis beim Hund: Einschläfern oder nicht? (Ratgeber)

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Eine Pankreatitis bzw. Bauchspeicheldrüsenentzündung ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung und tritt bei Hunden relativ häufig auf.

Wie die Erkrankung verläuft, ob diese behandelbar ist und ob und wann es Sinn macht, den Hund bei einer Pankreatitis einzuschläfern, erfährst du in diesem Beitrag.


Kurz & Knapp: Sollte ich meinen Hund bei einer Pankreatitis einschläfern lassen?

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Die Entscheidung, einen Hund mit Pankreatitis einschläfern, sollte nicht sofort mit der Diagnose zur Debatte stehen.

Vielmehr ist die Entscheidung abhängig vom Verlauf und Stadium der Erkrankung und weiteren Faktoren wie Alter und weiterer Gesundheitszustand des Hundes.


Wie gefährlich ist eine Pankreatitis?

Eine Pankreatitis ist nicht so ohne weiteres diagnostizierbar. Die Symptome gleichen oft anderen eher harmlosen Infekten des Magen-Darm-Traktes, weshalb viele Hundebesitzer versuchen, die Symptome selbst zu behandeln.

Ein Tierarzt wird nicht zweimal auf den Bauch drücken und sagen, ja, der Hund hat eine Entzündung der Bauchspeicheldrüse. 

Hier stehen eine Reihe an Tests, wie Röntgen, Ultraschall und ein Bluttest auf ein bestimmtes Enzym an, um eine Pankreatitis eindeutig zu diagnostizieren.

Eine akute oder unbehandelte Pankreatitis kann einen lebensbedrohlichen Verlauf nehmen und zum Tode führen. 

Achtung:

Bist du dir also nicht sicher, ob dein Hund “nur” etwas falsches gefressen hat, wenn er Symptome wie Mattigkeit, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall zeigt, solltest du unbedingt einen Tierarzt zu Rate ziehen. 


Ist eine Pankreatitis heilbar?

Eine Pankreatitis ist beim Hund generell heilbar. Die Heilungschancen sind jedoch von mehreren Faktoren abhängig.

Eine rechtzeitig erkannte akute Pankreatitis kann bei einem milden Verlauf und guter medizinischer Behandlung nach ein bis zwei Wochen komplett überstanden sein. Bei Komplikationen kann sich aber der Verlauf über mehrere Wochen und Monate erstrecken. 

Bei einem schweren Verlauf ist eine Heilung nicht möglich. 

Der Erfolg ist hierbei natürlich von einer konsequenten tierärztlichen Behandlung und der Mitarbeit des Hundehalters, beispielsweise durch Ernährungsumstellung, abhängig.

Bei einer ausgeheilten Pankreatitis hat sich die Bauchspeicheldrüse im Normalfall wieder vollständig erholt und nimmt keinen Einfluss auf die Lebenserwartung des Hundes.

Eine chronische Pankreatitis ist weitaus schlechter diagnostizierbar. Die typischen Symptome offenbaren sich weniger ausgeprägt und oft nur in zeitlich versetzten Schüben. 

Die häufig auftretenden Entzündungen verändern das Gewebe deutlich und die Funktion der Bauchspeicheldrüse wird nach und nach eingeschränkt.

Bei einer chronischen Pankreatitis kann es durchaus vorkommen, dass eine lebenslange, mehr oder weniger intensive medizinische Betreuung erforderlich ist.

Bei einem schweren Verlauf, chronischen Erkrankungen oder Rückfällen können auch andere Organe wie Herz, Leber oder Lunge in Mitleidenschaft gezogen werden, was die Prognose auf eine hohe Lebenserwartung deutlich herabsetzt.

Ergänzend ist noch erwähnen, dass ein Hund mit einer ausgeheilten Pankreatitis ein höheres Risiko eines Rückfalls hat als Hunde, die davon noch nicht betroffen waren.


Wie hilft der Tierarzt deinem Hund?

Hund beim Tierarzt

Zunächst wird, wie bereits beschrieben, mit einer Reihe an Tests eine eindeutige Diagnose gestellt. 

Bei einer Pankreatitis ist eine intensive medizinische Betreuung des erkrankten Hundes notwendig. Oft ist dabei ein Aufenthalt in einer Tierklinik notwendig.

Die erste und wichtigste Therapie bei einer Pankreatitis ist die Infusionstherapie, da die betroffenen Hunde weder Futter noch Wasser bei sich behalten können. Diese wird über einen Zeitraum von mindestens 24 Stunden durchgeführt.

Da eine Pankreatitis mit großen Schmerzen für deinen Hund verbunden ist, wird er zusätzlich mit Schmerzmitteln versorgt. 

Sobald der Vierbeiner wieder Futter zu sich nehmen kann, erfolgt eine Umstellung auf fettarme Nahrung, um die Bauchspeicheldrüse zu schonen.

Diese Umstellung sollte langfristig beibehalten werden, um einen Rückfall möglichst zu verhindern.


Was kann ich selbst tun, um meinem Hund zu helfen?

Mit irgendwelchen Hausmitteln zu experimentieren macht bei einer Pankreatitis wenig Sinn. 

Wichtig ist es, dass dein Hund während der Heilungsphase ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt.

Auch über den Heilungsprozess hinaus solltest du auf fettarme und leicht verdauliche Kost achten. Hierzu gibt es spezielles Diätfutter, du kannst diese Schonkost jedoch auch selbst zubereiten.

Ergänzend zur tierärztlichen Behandlung kannst du auch auf homöopathische Mittel zurückgreifen, wie beispielsweise Nux vomica. Die Anwendung solltest du jedoch mit dem behandelnden Tierarzt besprechen.


Bei einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung einschläfern?

Wenn eine Pankreatitis einen schweren Verlauf nimmt, bei der andere Organe irreversibel geschädigt werden oder sogar ein Multiorganversagen droht, solltest du deinen Hund erlösen.

Das Gleiche gilt bei einer chronischen Erkrankung, wenn dein Hund immer mehr an Lebensqualität verliert und sein Allgemeinbefinden sich derart verschlechtert, dass ein Leben mit akzeptablen Einschränkungen nicht mehr möglich ist.


So beugst du einer Pankreatitis vor

Zu den Ursachen einer Pankreatitis zählen neben bestimmten Medikamenten und Diabetes fettreiche Mahlzeiten und Übergewicht

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist hierbei das beste Mittel der Vorbeugung.


Fazit

Wird eine Pankreatitis rechtzeitig erkannt und behandelt und hat einen milden Verlauf, stehen die Heilungschancen für deinen Hund sehr gut.

Bei einem schweren Verlauf oder chronischer Erkrankung hängt die Entscheidung, den Hund einzuschläfern davon ab, ob andere Organe bereits in Mitleidenschaft gezogen wurden und wie eingeschränkt der Hund in seiner Lebensqualität ist.

Diese Entscheidung sollte jedoch nicht leichtfertig getroffen werden und mit Menschen deines Vertrauens, wie z. B. dem Tierarzt, besprochen werden.

Musstest du über das Einschläfern schon nachdenken oder hast du mit deinem Hund einen Heilungserfolg erlebt? Wir freuen uns auf deinen Kommentar!

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4 Kommentare zu „Pankreatitis beim Hund: Einschläfern oder nicht? (Ratgeber)“

  1. Leider wurde bei meiner kleine Lilly, Malteser 8 Jahre alt, zu spät die richtige Diagnose gestellt. Ich war 1 Jahre lang bei 4 Tierärzte, viele, viele Untersuchungen, Infusionstherapie. Über einem Jahr versuche ich alles um das Leben meiner Lilly zu retten. Im Mai wurde ihr Cortison und Verdauungsenzyme verordnet, seitdem geht es ihr besser. Jetzt wurde ein neues Blutbild gemacht, leider jetzt ist auch das Leber betroffen. Es war ein Schock, ich hoffte so sehr!!! Wenn ich die vergangene Monaten anschaue, kommen enorme Schuldgefühle auf, aber ich muss eingestehen, dass ich über diese Krankheit zu wenig gewusst habe. Jetzt, mit meinem Wissen, würde ich sofort anders handeln. Gleich Blutbild, Ultraschall und Infusionstherapie. Meine kleine Lilly hatte die Symptomen von einem Pankreatitis und sie wurde Wochenlang mit Darmentzündung behandelt, erst der dritte Arzt hat die richtige Diagnose gestellt. Ich mache mir auch Vorwürfe, dass ich Lilly nicht das „richtige“ Futter gegeben habe. Ich vertraute, dass ich hochwertige Futter kaufe, jetzt weiss ich, dass es nicht so ist. Ich weiss, es gibt Hunde, die Fressen alles und leben sehr lange. Meine kleine Lilly war die kleinste und die letzte im Wurf. Sie ist taub auf die Welt gekommen, weisse Fell und blaue Augen. Vielleicht spielt es eine Rolle bei ihre Erkrankung aber das ist für mich ehe Erklärung, was meine Schmerz stillt. Lilly ist zu mir gekommen, weil die Vorbesitzerin für ihr Geld einen gesunden Hund wollte. Für mich war es liebe auf ersten Blick. Wie kann so ein unschuldige Wesen einfach weggegeben, weil sie nicht hört. Schrecklich!!! Sie ist ein wunderbarer Hund! Wenn ich alles von Anfang wusste, was ich jetzt weiss, dann wäre meine wunderbare, treue, liebevolle, lebenslustige Lilly vielleicht noch Kerngesund. Jetzt werde ich alles mögliche tun, dass es ihr gut geht und dass sie ihr Leben noch viele lustige Abenteuer erlebt und eines Tages, wenn die Zeit kommen wird, werde ich sie würdevoll auf ihrem letzten Weg begleiten. Es wird mein Herz brechen.

  2. Ich musste mein Schweizer Schäferhund am 31,05,2023 einschläfern lassen , weil kein Arzt ( 3 tierarztpraxen) und auch die tierklinik den hund nicht richtig behandelt hat . Mein Hund hatte seit August 2022 Durchfall . Der kot war senffarbend . Die Diagnose war erst Magenentzündung . Füttern sollte ich Reis mit Hühnchen und Möhren. Medikamente bekam ich mit cortison und Antibiotika. Der kot wurde dann wieder dick aber nie dunkel er blieb senffarbend . Da sagte man mir das kommt von den Möhren. Ich blieb bei dem Futter. Ende April kam der Durchfall wieder aber dieses mal noch schlimmer es war jetzt pures farbiges wasser, es spritzte so aus dem hund raus gute 3 Meter weit . Ich wieder mit dem Hund in die tierklinik er musste über Nacht da bleiben . Die haben dann eine Magen Darm Biopsie gemacht und mir gesagt das mein Hund eine Mittelstarke Magen Darm Entzündung hat . Als ich meinen Hund nach 2 Tagen wieder abgeholt habe hatte er 9 kg verloren war total geschwächt . Mein Hund war 3 Tage zu Hause da musste ich wieder hin Hund war nicht mehr aufnahme fähig . Hund hatte 40 grad Fieber bekommen . Er wurde immer noch auf Magen Darm behandelt . Am nächsten Tag sollte ich ihn wieder abholen das Fieber war weg . Hund war kaum noch in der Lage auf seinen eigenen Beinen zu stehen . Ich bin gleich durchgefahren zur anderen tierklinik und sehe dar , die haben sofort festgestellt das es die bauchspeicheldrüse war die entzündet war . Dem Hund konnte man nicht mehr helfen die hatte sich schon zu 40 % selbst verdaut . Ich mache mir schwere Vorwürfe wäre ich doch gleich dahin gefahren hätte man mein Baby noch retten können . Es ist so wichtig einen Tierarzt zu haben der Ahnung von tiermedizin hat und nicht nur von Mathe plus rechnen .

  3. Radegundis Maria Strixner

    Mein kleiner Malteser-Hund war von klein auf, was vor allem den Magen-Darmtrakt betraf, ein Sensibelchen. Nach zwei Jahren Behandlung mithilfe einer Tierheilpraktikerin, wurde dann schulmedizinisch festgestellt, dass er den Helikobakter hatte. Nach entsprechender Behandlung wurden dann die Symptome (tägliches Nüchternerbrechen, Appetitlosigkeit und Bauchschmerzen) besser. Allerdings hat er die (zögerliche) Aufnahme des Futters aus der Hand nie abgelegt. Das ging dann viele Jahre ganz gut. Bis mein Kleiner bei einem Abendgassigang im November 2021 Gift aufgenommen hat. Mein Hündchen hatte unmäßiges Erbrechen (dicker weißer Schaum) und einen nie vorstellbaren Durchfall und Zittern. Bei der nächtlichen Notfallbehandlung bekam er zunächst Spritzen gegen Schmerzen und Erbrechen. Er hat sich nie mehr richtig davon erholt. Eine Magen-Darmspiegelung und Biopsie der Milz, Leber und Nieren ergaben Veränderungen, aber nicht kanzerös. Es folgten schubartige Rückfälle nach einem Vierteljahr. Ein Jahr später (trotz angepasstem Diätfutter), also dieses Frühjahr, bekam er immer häufiger Zitteranfälle, einen permanent angespannten Bauch, und er zog sich vermehrt von uns zurück, obwohl er der „Oberschmuser“ war, und er sehr fixiert auf uns war. Eine Blutuntersuchung zeigte eine starke Bauchspeicheldrüsen-Entzündung, die lt. Tierarzt nur mit einer sehr hohen Kortisondosis, möglichst per Tropf, hätte behandelt werden können. Ein Aufenthalt in der Tierklinik wäre aber nicht in Frage gekommen, weil mein kleiner Hund dies seelisch nicht überlebt hätte. Außerdem hatte er offensichtlich starke Bauchschmerzen, was sich mit dem harten Bauch und Zittern äußerte. Der Tierarzt riet mir, mein Hündchen zu „erlösen“.
    Trotz allem leide ich sehr unter dieser Erfahrung, weil ich mein „Liebstes“ praktisch „ausgeliefert“ habe. Es ist wie ein Albtraum!

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