Der Afghanische Windhund: “Schnell wie der Wind, mutig wie ein Löwe und treu bis in den Tod”
– ein afghanisches Sprichwort, das den anmutigen Windhund perfekt beschreibt!
Wir verraten dir heute alles über Aussehen, Temperament, Krankheiten, Haltung, Erziehung und mögliche Probleme mit dem Afghanischen Windhund.
Am Ende des Artikels erwarten dich außerdem 2 interessante Fun Facts über den außergewöhnlichen Vierbeiner.
Afghanischer Windhund Steckbrief
Für einen ersten Überblick erhältst du einen kurzen Steckbrief des Afghanischen Windhundes:
Größe | Männlich: 68 – 74 cm, Weiblich: 63 – 69 cm |
Gewicht | Männlich: 23 – 34 kg, Weiblich: 23 – 34 kg |
Farben | Creme, Silber, Rot, Sandgelb, Elfenbein, Schwarz, Schwarz-Braun, Domino |
Lebenserwartung | 10 – 13 Jahre |
Herkunft | Afghanistan |
Charakter/Temperament | Eigensinnig, würdevoll, stolz, temperamentvoll |
FCI-Gruppe | Gruppe 10: Windhunde, Sektion 1: Langhaarige und befederte Windhunde |
Aussehen
Das Aussehen des Afghanischen Windhundes ist einmalig. Keine andere Hunderasse sieht dem anmutigen Windhund ähnlich.
Der Afghane besitzt ein langes, seidiges Fell mit dicken Haaren.
Auch wenn seine Erscheinung sehr elegant ist, steckt in ihm ein robuster Hund, dessen Haarpracht ihn optimal vor der Witterung in seinem Herkunftsgebiet, dem Hochland des Hindukusch, schützt.
Das Farbspektrum des üppigen Fellkleides reicht von Creme, Silber, Schwarz, Schwarzbraun, Silber-Schwarz und Elfenbeinfarben über Rot und Sandgelb bis zu Domino.
Der Kopf kann dabei in eine schwarze oder blaue Maske getaucht sein.
Auffallend ist der elegante und federnde Gang, auf den auch in der Zucht der Afghanischen Windhunde großen Wert gelegt wird.
Er hat einen schmalen, langen Fang und flauschige Hängeohren. Die Rute ist leicht befedert und geringelt.
Rüden dieser Rasse erreichen eine Schulterhöhe von 68 bis 74 Zentimetern bei einem Gewicht von 23 – 34 Kilogramm.
Hündinnen sind mit einer Körpergröße von 63 bis 69 Zentimetern etwas kleiner, können aber nahezu dasselbe Gewicht auf die Waage bringen.
Geschichte & Herkunft des Afghanischen Windhundes
Die Geschichte des Afghanischen Windhundes lässt sich weit zurückverfolgen. Bereits 4000 Jahre vor Christus gab es Höhlenmalereien, die den faszinierenden Hund abbilden. Sie stammen aus dem Hochland des Hindukusch und gelten noch heute als wahre Kostbarkeit!
Seine Züchtung begann in Afghanistan, wo der Export der kostbaren Tiere lange Zeit verboten war.
Erst im 19. Jahrhundert gelangte der Afghanische Windhund nach Europa und wird seit jeher in verschiedenen Varianten gezüchtet.
Den ausgeprägten Jagd- und Wachinstinkt dieser Hunde machte sich vor allem der afghanische Adel zunutze.
Dort wurden die Hunde zur Jagd auf Hasen, Gazellen, Schneeleoparden und Falken eingesetzt.
Der ehemalige Wüsten- und Gebirgshund wird heute als Ausstellungs-, Renn-, Begleit- und Zuchthund mit unterschiedlichen Merkmalen gezüchtet.
Seit den 30er Jahren wird er offiziell von der FCI anerkannt und in der Gruppe 10 der Windhunde, Sektion 1, langhaarige und befederte Windhunde ohne Arbeitsprüfung geführt.
Wesen & Charakter des Afghanischen Windhundes
Nicht nur im Aussehen ähnelt der Afghanische Windhund keiner Hunderasse, auch sein Wesen und sein Charakter sind einzigartig.
Er gilt als mutig und selbstständig. Die unabhängige und teils eigensinnige Art dieses Windhundes gestaltet seine Haltung durchaus interessant und anspruchsvoll.
Des Weiteren ist der Afghanische Windhund sehr sensibel und zurückhaltend.
Gegenüber fremden Menschen sowie Tieren ist er eher skeptisch. In seinem ausgezeichneten Gedächtnis prägt er sich gut ein, wer ihm gegenüber Wohlgesonnen ist.
Eine Haltung als Familienhund kommt zwar infrage, ist aber erst sinnvoll, wenn die Kinder schon etwas größer sind und das oft ungewöhnliche Verhalten dieses Hundes verstehen können.
Der Afghanische Windhund ist sehr aufmerksam und wachsam, dabei aber kein Kläffer.
Haltung & Erziehung
Die Haltung und Erziehung eines Afghanischen Windhundes ist definitiv etwas für Liebhaber.
Blinden Gehorsam und Unterordnung sucht man bei diesen würdevollen Tieren vergebens.
Du solltest niemals versuchen, einen Afghanen zu unterdrücken, denn das wird ohnehin nicht funktionieren.
Schlimmstenfalls straft er dich mit Gleichgültigkeit oder das mangelnde Verständnis für seinen Charakter führt zu Aggression.
Der bewegungsfreudige Hund hat ein ausgeprägtes Temperament und ist nichts für bequeme Menschen.
Auch wenn er Zuhause durchaus ruhig ist, setzt draußen der ausgeprägte Jagd- und Hetztrieb ein.
Um einen Afghanen auszulasten, solltest du ihm die Möglichkeit geben, an Windhundrennen und Coursings teilzunehmen.
Neben täglichen, ausgiebigen Spaziergängen begleitet er dich gerne beim Joggen, Radfahren und Reiten.
Einen folgsamen Hund, den du überall ableinen kannst, findest du im Afghanischen Windhund definitiv nicht!
Du kannst ihm keinen Gehorsam anerziehen – Er entscheidet selbst, wann er was tut.
Wichtig!
Bestenfalls werden Afghanische Windhunde bereits als Welpen gut sozialisiert. Auch das alleine lassen muss mit diesem sensiblen Hund von Anfang an gut trainiert werden!
Gesundheit & Pflege
Das lange und seidige Fell des Afghanischen Windhundes bedarf viel Pflege.
Nach jedem Spaziergang darfst du kleine Äste und Blätter aus dem Fell entfernen und dich über jeden Tag freuen, an dem es nicht regnet.
Du musst ihn regelmäßig bürsten, damit sein Fell nicht verfilzt. Dabei solltest du stets vorsichtig vorgehen, um ihm nicht weh zu tun.
Bestenfalls werden Afghanische Windhunde schon im Welpenalter an die Prozedur gewöhnt, um sie ein Leben lang genießen zu können.
Alle paar Wochen solltest du diesen Hund mit einem milden Hundeshampoo waschen und seine Haut stets gut im Blick behalten.
Auch die Ohren und Augen darfst du regelmäßig auf Entzündungen kontrollieren und dich gewissenhaft der Krallenpflege widmen.
Wie bei allen Hunderassen ist auch beim Afghanischen Windhund auf eine artgerechte und ausgewogene Ernährung zu achten, denn diese trägt maßgeblich zu seiner Gesundheit und Vitalität bei.
Der ursprüngliche Jagdhund gilt entgegen seiner eleganten Erscheinung als äußerst zäh und robust, was seine Gesundheit betrifft.
Dennoch gibt es auch beim Afghanischen Windhund einige rassebedingte Erbkrankheiten wie die Afghanen-Myelopathie, eine Erbkrankheit des Rückenmarks, welche zu Lähmungen führt.
Auch Hüftdysplasien und Magendrehungen kommen häufiger vor als bei anderen Hunderassen.
Passt der Afghanische Windhund zu mir?
Ob der Afghanische Windhund zu dir passt oder nicht, solltest du dir sehr gut überlegen!
Es handelt sich um eine sehr anspruchsvolle Hunderasse mit äußerst eigenständigem Verhalten.
Hinzu kommt der ausgeprägte Jagdinstinkt, der schon so manchen Hundehalter in die Verzweiflung getrieben hat.
Wenn du auf der Suche nach einem wirklich besonderen Hund bist und Lust hast, dich intensiv mit seinem Wesen und seinen Neigungen auseinanderzusetzen, findest du in ihm einen faszinierenden Wegbegleiter.
Als Anfängerhund ist der Afghanische Windhund nicht unbedingt geeignet, es kommt aber immer auf deinen eigenen Charakter an!
Tipp:
Bevor du dich für eine Hunderasse entscheidest, lerne möglichst viele seiner Art persönlich kennen!
2 Fun-Facts zu Afghanischen Windhunden
Zum Abschluss noch zwei interessante 2 Fun-Facts zum Afghanischen Supersportler:
- Schon Picasso war vernarrt in diese Hunde! Sein Afghanischer Windhund trug den Namen Kabul und ist auf vielen seiner Gemälde zu sehen.
- Sie sitzen ungewöhnlich! Nicht selten findest du deinen Afghanischen Windhund mit dem Hintern auf der Couch und den Vorderbeinen auf dem Boden.
2 Kommentare zu „Afghanischer Windhund – Ein Profi klärt auf über die Rasse“
Ein wirklich kritischer und ehrlicher Beitrag, der die Rasse gut beschreibt und trotzdem nicht negativ wirkt. Ich habe mit Interesse die Beschreibung gelesen und fühle mich über diese Rasse mit Basiswissen gut versorgt.
Ja, ich kann dem nur beipflichten.
Ich darf seit fast elf Jahren mit diesem wunderbaren Hund leben.