Allergien machen leider auch vor Hunden nicht halt. Viele Vierbeiner leiden an Allergien oder Hautproblemen, und werden dadurch von einem starken Juckreiz gequält.
Eine Allergie ist nicht nur eine starke Einschränkung der Lebensqualität des Hundes, sondern kann bedauerlicherweise auch Folgeerkrankungen wie Infektionen führen.
Durch den extremen Juckreiz finden viele Hunde keine Ruhe und kratzen oder beißen sich gar wund. Und dies oftmals Tag und Nacht.
Was Apoquel überhaupt genau ist, wann und wie es korrekt angewendet wird und viele weitere hilfreiche Informationen zum Thema Apoquel Hund, findest du in diesem Artikel.
Kurz & Knapp: Was ist Apoquel und welche Wirkung hat es?
Das Tierarzneimittel Apoquel ist ein Medikament in Tablettenform, welches zur Behandlung von Juckreiz (Pruritus) in Zusammenhang mit einer allergischen Reaktion oder einer akuten/ chronischen Hautentzündung eingesetzt wird.
Der in Apoquel enthaltene Wirkstoff Oclacitinib verändert die Aktivität des Immunsystems und blockiert ein bestimmtes Enzym.
Durch die Hemmung dieses Enzyms vermindert sich der Juckreiz und das damit verbundene exzessive Kratzen oder Beißen, der durch die Erkrankung oder die Allergie entsteht.
Bei Allergien kann Cetirizin für Hunde helfen.
Viele Hundehalter berichten, dass die Allergietabletten merklich und schnell Erleichterung bringen.
Wie wird Apoquel angewendet?
Apoquel ist nur in Tablettenform erhältlich und zur oralen Anwendung bestimmt.
Da die einzelnen Tabletten über Bruchrillen verfügen, dürfen sie halbiert werden.
Die Anwendung von Apoquel ist nicht empfohlen bei trächtigen und laktierenden Hündinnen sowie bei Rüden und Hündinnen, welche zur Zucht eingesetzt werden.
Die richtige Dosierung von Apoquel für Hunde
Apoquel ist in drei verschiedenen Dosierungen erhältlich:
- Apoquel 3.6 mg
- Apoquel 5.4 mg
- Apoquel 16 mg
Die ersten 14 Tage der Behandlung beträgt die Dosierung bis maximal 0.6 mg/ Oclacitinib Körpergewicht 2x täglich.
Nach 14 Tagen wird die Dosis auf 1x täglich 0.6 mg/ Oclacitinib Körpergewicht reduziert als Erhaltungstherapie.
| Körpergewicht des Hundes (kg) | Anzahl zu verabreichende Apoquel Tabletten |
| 3.6 mg | 5.4 mg | 16 mg | |
| 3.0 – 4.4 | 0.5 | – | – |
| 4.5 – 5.9 | – | 0.5 | – |
| 6.0 – 8.9 | 1 | – | – |
| 9.0 – 13.4 | – | 1 | – |
| 13.5 – 19.9 | – | – | 0.5 |
| 20.0 – 26.9 | – | 2 | – |
| 27.0 – 39.9 | – | – | 1 |
| 40.0 – 54.9 | – | – | 1.5 |
| 55.0 – 80.0 | – | – | 2 |
Apoquel sollte bei Hunden, welche jünger als 12 Monate sind oder leichter als 3 kg nicht angewendet werden.
Apoquel kann die Infektanfälligkeit begünstigen.
Hunde, welche mit Apoquel als Langzeitmedikation behandelt werden, benötigen regelmäßig eine Überwachung des Blutbildes.
Bei Hunden, welche zusätzlich zu Apoquel Entzündungshemmer verabreicht werden, ist regelmäßig die Leberfunktion zu überprüfen.
Wie lange und wie oft darf ich meinem Hund Apoquel geben?
Apoquel kann als Langzeitmedikament verwendet werden. In den ersten 14 Tagen wird das Medikament 2x täglich verabreicht.
Nach 14 Tagen wird die Dosis auf einmal täglich reduziert.
Jedoch ist es wichtig, dass die Dosierung bei einer Langzeitgabe nicht nur dem Körpergewicht des Hundes angepasst wird, sondern auch die Umstände der Auslöser genau betrachtet und gegebenenfalls behandelt werden.
Ebenfalls gibt es Hunden, bei denen bereits eine geringere Dosis anstatt die empfohlene bereits Wirkung zeigt.
Es gibt Hunde, die sehr gut mit einer nicht täglichen Gabe auskommen.
Sobald die Dosierung zu niedrig ist, fällt der Hund in das alte Kratz Muster zurück. Deshalb ist es bei der Gaben von Apoquel relativ einfach herauszufinden, wann die Dosierung oder die Gabe zu niedrig ausfällt.
Jedoch sollten Hundehalter nicht selbständig an den Dosierungen herumspielen, sondern dies immer in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt ausführen. Das Kredo: so viel wie nötig, so wenig wie möglich gilt auch bei Apoquel.
Wie schnell und wie lange wirkt Apoquel bei Hunden?
Die ersten Wirkungen von Apoquel setzen nach ca. 4 Stunden ein.
Zeigt sich bei dem Hund innerhalb von einer Woche keine deutliche Besserung des Juckreizes, sollte die Behandlung mit Apoquel abgebrochen werden.
Wird Apoquel abgesetzt, verliert der Wirkstoff innerhalb kurzer Zeit seine Wirkung und der Hund beginnt sich wieder zu kratzen.
Anwendungsbereiche von Apoquel für Hunde
Apoquel wird nur bei allergischen und chronischem Juckreiz eingesetzt.
Da Apoquel nur das Symptom Juckreiz behandelt, sollten vor der Gabe die Ursache ermittelt und behandelt werden. (Floh Dermatitis, Kontaktallergie, Nahrungsmittelallergie).
Zusätzlich sollten weitere Faktoren wie Pilze oder parasitäre Infektionen (z.B. Flöhe, Räude, Demodikose) identifiziert und behandelt werden.
Welche Nebenwirkungen hat Apoquel?
Die häufigsten Nebenwirkungen von Apoquel sind Durchfall, Erbrechen und Appetitlosigkeit. Diese Nebenwirkungen treten bei 1 von 10 Tieren auf. Meist legte sich dies nach sehr kurzer Zeit wieder.
Bei Durchfall können Haferflocken helfen.
Bleiben die Nebenwirkungen bestehen, sollte zusammen mit dem behandelnden Tierarzt eine Nutzen – Schaden Errechnung erstellt werden.
Apoquel kann das Wachstum von Tumorzellen fördern, lösen sie aber nicht aus. Deshalb gilt Apoquel nicht als krebserregend.
Wo und wie ist Apoquel für Hunde erhältlich?
Apoquel ist ein verschreibungspflichtiges Tierarzneimittel und ist nur auf Rezept erhältlich.
Die Abgabe erfolgt vorwiegend über den zuständigen Tierarzt.
Ist Apoquel gefährlich?
Da Apoquel das Immunsystem des Hundes beeinflusst, kann sich die Infektanfälligkeit des Tieres erhöhen sowie neoplastische Zustände fördern.
Deshalb sollten bei Hunden, welche mit Apoquel therapiert werden, die mögliche Entwicklung von Infektionen und Neoplasmen regelmäßig überprüft werden.
Alternativen zu Apoquel
Eine gute Alternative zu Apoquel ist Cytopoint. Cytopoint verschafft langfristig Linderung bei extremen Juckreiz und wird 2x monatlich subkutan injiziert.
Besteht eine Nahrungsmittelunverträglichkeit, welche die Allergie auslöst, ist eine Fütterungsberatung empfehlenswert.
Ein Allergie-Test bringt oftmals Licht ins Dunkle, weshalb sich der Hund so extrem kratzt. Ist die Ursache bekannt, gibts oftmals auch Möglichkeiten einer zusätzlichen alternativen Behandlung zur Unterstützung.
Erfahrungen mit Apoquel: Was sagen andere Hundehalter?
Erfahrungsberichte von anderen Hundehalter sind immer sehr aufschlussreich, wenn es darum geht, dass der eigene Hund in Zukunft mit dem Medikament Apoquel behandelt werden soll.
Ich habe eingehend recherchiert und dir die aussagekräftigsten Erfahrungen zusammengefasst:
“ Eine Freundin hat Apoquel bei ihrer allergischen Hündin ausprobiert. Mit der Anfangsdosierung war alles wunderbar, aber nachdem sie, in Absprache mit dem Tierarzt und wie vom Hersteller empfohlen, die Dosierung nach zwei Wochen reduziert hat, war leider wieder alles beim alten. Der Hund kratzt und kratzt und kratzt.”
“Das Medikament in der Anfangsdosierung weiterzugeben ist laut dem behandelnden Tierarzt zu gefährlich wegen der starken Nebenwirkungen”
“Mein Hund ist auch Allergiker und hat seit der letzten OP extremen Juckreiz, keiner weis was der Auslöser war. Wir haben von unserem Tierarzt auch Apoquel bekommen und sind super zufrieden. Wir haben keinerlei Nebenwirkungen und auch unser Tierarzt hat mir Studien dazu gezeigt. Es waren bei den Testhunden kaum bis keine Nebenwirkungen aufgetreten.”
“Mein Hund bekommt nun täglich eine Tablette und es geht ihm trotzdem gut. Wir sind super zufrieden.”
“Nun sind ein paar Monate vergangen und ich berichte wieder einmal. Also der Hunde bekommt 1 Tablette pro Tag, Dosierung weiß ich gerade nicht. Mit Apoquel keine Allergien, nach absetzen geht alles wieder los.”
“Diese Woche war meine Freundin beim Tierarzt. Dort wurde ihr erzählt, dass Aqoquel das Medikament der Wahl ist bei Allergien.”
“Die neusten Studien würden zeigen, dass die Tumorbildung bei Hunden durch Apoquel begünstigt, aber nicht ausgelöst werden.”
“Da die Tabletten mit der gewünschten Wirkungsdosis beim Tierarzt nicht mehr vorrätig waren, müsste meine Freundin ihrem Hund jedoch eigentlich zwei geben. Sie versucht inzwischen einmal, ob ihr Hund auch mit einer geringeren Dosis, sprich einer Tablette, auskommt.”
“Hund und Frauchen sind super zufrieden und bis jetzt gibt es auch keine Nebenwirkungen.”
“Meine Hündin bekommt bereits seit 5 Jahren Apoquel und verträgt es gut. Sie ist allergisch auf Hausstaubmilben und Flohspeichel.”
Fazit
Der durch Allergien oder Hauterkrankungen extreme starke Juckreiz kann dem Hund das Leben zur Hölle machen.
Nicht nur das andauernde, exzessive Kratzen, auch die daraus entstehenden Entzündungen könne mit einer gezielten Gabe von Apoquel unter Kontrolle gehalten werden.
Wichtig ist jedoch nicht nur eine Behandlung des Juckreizes durch die Medikamentengabe, da dies nur die Symptome bekämpft.
Leidet dein Hund an einer Allergie oder Hauterkrankung, ist es entscheidend, dass die Ursache und der Auslöser erkannt und behandelt wird.
Ist dein Hund ein Allergiker und wird mit Apoquel behandelt? Lass uns gerne an deinen Erfahrungen teilnehmen und hinterlasse uns einen Kommentar.
10 Kommentare zu „Apoquel für Hunde: Dosierung, Nebenwirkung & Erfahrungen“
Mein hund hat ein apoguel zuviel bekommen, ist das schlimm?
Mein Hund hat das Mittel zunächst gut vertragen. Die häufig beschrieben NW traten nicht auf. Aber jetzt ist er nach einer kleinen Zahn-OP verblutet!
Die sehr selten auftretende NW „Auswirkungen auf bestimmte Blutwerte sollte lt. Empfehlung des Herstellers durch regelmäßige Kontrolle des Blutbildes überwacht werden. (z.B. Anämie) Das ist hier nicht geschehen. Vielleicht sollten auch die seltener auftretenden, aber tödlichen Nebenwirkungen deutlicher zum Ausdruck gebracht werden. Oder der Tierarzt liest den Beipackzettel mal bis zu Ende durch! Ich kann alle Hundehalter nur warnen vor diesem Medikament.
Mein Hund (3) hat sich die Ohren blutig gekratzt, weil er einen massiven Juckreiz hatte, auch die Pfoten/Krallen wurden wund geleckt. Am Ende hab ich ihm die Ohren massiert, damit er Pipi machen konnte.
TA meinte immer nur , wahrscheinlich Futtermittelallergie und Ausschlußdiät machen. Haben wir letztes Jahr gemacht , mit sehr mässigen Erfolg. Auch da bekam er Apoquel . Dieses Jahr war dann der Juckreiz so extrem, dass wir einen Alllergietest gemacht haben (Speichel und Fell) und dabei kamen dann 26 allergische Reaktionen auf Fleisch, Fisch, Gemüse und Obst, 12 Pollen & Gräser und 3 Zusatzstoffe. Soviel Ausschlußdiäten hätten wir gar nicht machen können. Nun bekommt mein Hund ein Futter, wo nix drin ist was er nicht verträgt , dazu 16mg Apoquel und der Spuk war 3 Tage nach Futterwechsel und Apoquel vorbei. Ende September werd ich ein Absetzversuch machen, weil dann die Pollen & Gräser, auf die er reagiert, nicht mehr unterwegs sein müssten.
Unsere Hündin hat sich extrem viel an der Schnauze gekratzt, bis alles drum herum entzündet und angeschwollen war. Mit der Gabe von Apoquel hat der Juckreiz sofort aufgehört. Vergessen wir mal die Gabe der Tablette fängt sie noch am gleichen Tag an sich wieder zu kratzen. Nebenwirkungen hat unsere Hündin keine. Nur bei uns gibt es die Nebenwirkung, dass das Portmonee schnell leerer wird. Aber das ist es uns wert, weil es einfach super hilft.
Bei länger andauernder Gabe müssen Sie unbedingt das Blutbild regelmäßig kontrollieren lassen! (S. oben, Eintrag vom 13.10.23) Die hier aufgetretene Nebenwirkung war anders nicht zu erkennen und letztendlich tödlich!
Mein Malteser Rüde leidet seit 2Jahren an extremen Juckreiz. Er nimmt Apoquel, täglich 1 Tablette, hat keine Nebenwirkungen und juckt sich auch nicht mehr! Nur leider leckt er seit ein paar Wochen an einer Pfote, wie besessen. Das weisse Fell hat sich schon braun verfärbt. Weiss nicht, was ich da machen könnte. Ziehe ihm zu hause immer einen Pforenschutz an, der aber schnell wieder weg ist!
Kann mein Hund unter der Gabe von Apoquel inkontinent werden?
Gibt es zuverlässige Allergietests bei Hunden?
Hallo Mieke
Du sagst dein Hund hat dieses Problem seit 2 Jahren. Vielleicht erinnerst du dich was sich vor 2 Jahren ebenfalls verändert hat.
Ein neuer Fussboden, Umzug, Besuche oder Spaziergänge in neuer Umgebung, anderes Futter, anderes Medikament, Shampoos, Fussbodenreinigungsmittel vielleicht ?
Habt ihr schon mal einen Allergietest gemacht?
Ich wünsche jedenfalls gute Besserung. LG Susanne
Mein Hund nimmt seit 2 Jahre Apoquell 16mg wegen eine vermutliche Umgebungsallergie…wir testen noch.
Sie hat keinen Juckreiz, keine Fellprobleme, aber immer wieder trotz Medikationen platzen ihr die Pfoten auf.
Gebe ihr dann in der Akkutphase die Anfangsdosierung und behandele die Pfoten mit Cortisonsalbe.
Trotz aller Vorsicht, Pfotenschutz,Milbenschutz, Apoquell haben wir keine Ruhe und alle 6-8 Wochen ist das Peoblem wieder da!
Vielleicht hat jemand ein ähnliches Problem und hat einen Rat?