Es gibt viele Autoimmunerkrankungen beim Hund, die inzwischen bekannt sind.
In den meisten Fällen ist eine Heilung der Erkrankung nicht möglich und ein betroffener Hund muss sein Leben lang medizinisch behandelt werden.
Ist dein Hund von einer Autoimmunerkrankung betroffen oder steht die genaue Diagnose noch aus, kommen verschiedene Fragen auf.
In diesem Ratgeber geben wir die Antworten rund um die Autoimmunerkrankungen beim Hund.
Liste: Welche Autoimmunerkrankungen gibt es beim Hund?
Inzwischen gibt es eine Vielzahl bekannter Autoimmunerkrankungen beim Hund, die sich unterschiedlich äußern. Mittels einer Biopsie und eines Blutbilds können verschiedene Krankheiten diagnostiziert werden.
Zu dem Autoimmunerkrankungen zählen beispielsweise:
- Pemphigus-Komplex
- Keratokonjunktivitis sicca und die Keratitis superficialis chronica
- Symmetrischen Lupoiden Onychodystrophie
- Glomerulonephritis
- Myasthenia Gravis.
- Rheumatoide Arthritis
- Polyarthritis
Beim Pemphigus-Komplex ist die Haut des Hundes betroffen. Die oberen Hautschichten werden angegriffen und zerstört.
Eine Bläschenbildung sowie eine Verkrustung der Haut sind typische Erscheinungen bei dieser Erkrankung. Der Hund leidet an Juckreiz, der von Pusteln, Haarausfall und Schuppen begleitet wird.
Immunerkrankungen des Auges sind zum Beispiel die Keratokonjunktivitis sicca und die Keratitis superficialis chronica. Diese Erkrankung führt meist zur vollständigen Erblindung des betroffenen Hundes.
Bei der Symmetrischen Lupoiden Onychodystrophie stößt das Immunsystem des Hundes die Krallen ab. Der Hund will sich nicht mehr bewegen, da er häufig an einer Krallenbettentzündung leidet.
Wurde bei deinem Hund Glomerulonephritis diagnostiziert, leidet er an einer Nierenerkrankung. Diese Erkrankung tritt meist nach einer Borreliose auf und führt dazu, dass die Nieren nicht mehr richtig arbeiten.
Eine eher seltene Erkrankung ist die Myasthenia Gravis. Hier handelt es sich um eine Schwächung der Muskeln, die durch eine Störung der Kommunikation zwischen Muskeln und Nerven hervorgerufen wird.
Bei der Rheumatoide Arthritis handelt es sich um eine chronische Entzündung der Gelenke.
Eine Vielzahl von Ursachen kann sich hinter der Diagnose der Polyarthritis verbergen. Diese führt jedoch häufig zu einer irreversiblen Gelenkschädigung.
Symptome: Wie äußert sich eine Autoimmunerkrankung beim Hund?
Bei einer Autoimmunerkrankung ist das Immunsystem deines Hundes fehlgesteuert. Es bildet dann Antikörper für körpereigene Stoffe und Gewebe.
Das Immunsystem bekämpft also den eigenen Körper.
In rund der Hälfte aller Fälle wird die Erkrankung durch einen Juckreiz begleitet.
Der betroffene Hund verliert das Fell, an den Pfoten ist eine starke Krustenbildung erkennbar und an der Nase ist ein Pigmentverlust feststellbar.
Auch Fieber ist eine häufige Begleiterscheinung einer Autoimmunerkrankung.
Wo liegen die Ursachen für eine Autoimmunerkrankung?
Ursachen für eine Autoimmunerkrankung können äußere Einflüsse sein. Stress kann etwa das Immunsystem beeinflussen.
Auch Vieren stehen als Verursacher im Gespräch.
Auch erbliche Faktoren können die Entgleisung des Immunsystems beeinflussen. Dafür wird eine Mutation eines Gens verantwortlich gemacht.
Diese Mutation muss jedoch nicht bei jedem Träger zum Ausbruch der Autoimmunerkrankung führen.
Ist eine Autoimmunerkrankung beim Hund vererbbar?
Welche Gründe es für eine Autoimmunerkrankung gibt, ist noch nicht gänzlich erforscht. Eine mögliche Ursache ist jedoch eine Vererbung der Erkrankung.
So können bestimmte erbliche Veranlagungen den Ausbruch einer Autoimmunerkrankung begünstigen.
Wie sehen die Diagnose und Behandlung beim Tierarzt aus?
Die Erkrankung wird vom Tierarzt durch eine Biopsie und ein Blutbild festgestellt.
Mit dem Blutbild lässt sich eine nicht regenerative Anämie ebenso feststellen, wie eine erhöhte Anzahl der Leukozyten. Auch erhöhte Leberwerte können so bestimmt werden.
Mittels der Hautbiopsie können akantholytische Keratinozyten festgestellt werden, also die Auflösung eines Zellverbandes.
Die Behandlung wird dann individuell auf den Hund abgestimmt.
Wichtig ist dabei, dass nicht die Autoimmunerkrankung als Ganzes behandelt werden kann, sondern nur die Symptome.
Medikamente, die dafür zum Einsatz kommen sind:
- Antibiotika
- Immunsuppressiva
- Kortison
- Markenschutz
- Zytotoxische Arzneimittel
Mit der Behandlung wird versucht, die fehlgesteuerten Angriffe des Immunsystems abzuschwächen und eine weitere Zerstörung der eigenen Körperzellen zu verhindern.
Mein Hund hat eine Autoimmunerkrankung – Womit muss ich rechnen?
Lebenserwartung & Lebensqualität
Wie stark sich die Autoimmunerkrankung auf die Lebenserwartung deines Hundes auswirkt, hängt davon ab, um welche Erkrankung es sich handelt und wie frühzeitig sie diagnostiziert und behandelt wurde.
Hat dein Hund überwiegend Schmerzen und Wunden an den Pfoten, schränkt das seine Lebensqualität stark ein.
Bei manchen Hunden treten die Symptome zwar regelmäßig auf, können aber punktuell gut behandelt werden, sodass kein großer Verlust der Lebensqualität anzunehmen ist.
Wann muss ich meinen Hund bei einer Autoimmunerkrankung einschläfern?
Ob du deinen Hund einschläfern lassen musst, hängt vom Behandlungserfolg ab.
Dem letzten Gang mit deiner Fellnase geht oft eine schwere Entscheidung voraus.
Leidet dein Hund sehr und kann sich vor Schmerzen kaum bewegen oder lassen sich die Symptome mit der Gabe von Kortison und Immunsuppressiva gut eindämmen?
Der allgemeine Zustand deines Hundes und die verbleibende Lebensqualität sollten eine Grundlage für diese schwere Entscheidung bilden.
Gut zu wissen:
Da es gerade bei der Einnahme von Immunsuppressiva oft zu Problemen bei Magen und Darm kommt, werden diese oft in Verbindung mit einem Magenschutz-Mittel gegeben.
Autoimmunerkrankung beim Hund: So kannst du deinen Hund unterstützen
Ernährung anpassen
Das Immunsystem deines Hundes kannst du mit der richtigen Fütterung unterstützen. Zudem zehrt der ständige Kampf des Immunsystems gegen den eigenen Körper an den Kräften.
Es gibt viele Präparate und Kräuter, mit denen du Schmerzen bei deinem Hund lindern kannst und die du ergänzend zum Futter geben kannst. Diese Zugabe sollte jedoch im Vorfeld mit dem behandelnden Tierarzt abgestimmt werden.
Doch auch bestimmte Nahrungsmittel solltest du deinem Hund nicht geben, wenn er an einer Autoimmunerkrankung leidet. Denn oft geht diese mit einer Nahrungsmittelunverträglichkeit einher.
Homöopathische Mittel
Zwar können die Autoimmunerkrankungen nicht gänzlich geheilt werden, mit homöopathischen Mitteln kannst du deinem Hund jedoch helfen.
So gibt es gerade im Hinblick auf Pemphigus Mittel, denen eine gute Wirkung nachgesagt wird.
Durch die Gabe von herkömmlichen Medikamenten kann die Störung des Immunsystems nur unterdrückt werden.
Mit Hilfe der Homöopathie soll das Immunsystem wieder in sein Gleichgewicht finden.
Fazit
Autoimmunerkrankungen können sich bei Hunden ganz unterschiedlich äußern und verschiedene Organe betreffen.
Ob und wie ein betroffener Hund behandelt werden kann, hängt vom Zeitpunkt der Diagnose und von der Ausprägung der Erkrankung ab.
Für die Diagnose und Behandlung ist der Gang zum Tierarzt jedoch unabdingbar.
In vielen Fällen kann die Lebensqualität des erkrankten Hundes erhalten bleiben und Symptome werden gut gemindert.
Welche Erfahrungen hast du mit Autoimmunerkrankungen beim Hund gesammelt? Lass es uns in den Kommentaren wissen.
1 Kommentar zu „Autoimmunerkrankung beim Hund: Ratgeber & Tipps vom Profi“
Meine Hündin hat eine Autoimmunerkrankung, (Polyarthritis) mit 11 Jahren bekommen.. Es war schrecklich Nun bekommt sie Cortison, Calcium und L-‚Carnitin von der Klink.. So langsam wird das Cortison ausgeschlichen, aber ganz befreit wird sie wohl nie sein.. Was kann ich für meine Hündin noch gutes tun… LG Christel