Anämie beim Hund: Einschläfern oder nicht? Wir klären auf

Anämie Hund einschläfern

Bei einer Anämie beim Hund handelt es sich um eine Blutarmut. Das bedeutet, dass vom Körper des Hundes mehr rote Blutkörperchen abgebaut als gebildet werden. 

Blutarmut ist keine eigenständige Krankheit. Vielmehr handelt es sich um ein Symptom einer anderen Erkrankung. 

Ob man den Hund mit einer Anämie einschläfern muss oder nicht und wie eine Anämie behandelt werden kann, erfährst du in diesem Artikel. 


Kurz und knapp: Ist Einschläfern bei einer Anämie beim Hund die einzige Perspektive?

Lebererkrankung Hund einschläfern

Nein, einen Hund mit Anämie einschläfern zu lassen, ist nicht immer notwendig.

Behandelt wird immer die Ursache der Erkrankung. Je nach Erkrankung können die Behandlungen ganz unterschiedlich aussehen. 

Kommt es jedoch trotz Behandlung zu keiner Besserung und verschlechtert sich der Gesundheitszustand des Hundes zusehends, kommt man nicht immer um eine Einschläferung herum. 

Dies ist jedoch stets die letzte Option, um den Hund nicht unnötig lange leiden zu lassen. 


Wann sollte ich meinen Hund bei einer Anämie einschläfern?

Wann ein Hund mit Anämie eingeschläfert werden sollte, sollte stets individuell zusammen mit dem Tierarzt entschieden werden. 

Dies ist besonders der Fall, wenn die Behandlung keine Wirkung erzielt und es dem Hund von Tag zu Tag schlechter geht. Dann würde der Hund nur leiden und hätte keine Lebensfreude mehr. 

Viele Hunde mit einer Anämie leiden unter Appetitlosigkeit und bewegen sich kaum noch. Sie haben keine Energie und liegen meistens apathisch in der Ecke. 

Das liegt daran, dass durch die verringerte Anzahl an roten Blutkörperchen das Blut nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt wird. 

Die Lebenserwartung von Hunden mit einer Anämie sind ganz unterschiedlich. Es gibt Hunde, die nicht auf die Behandlung reagieren und schnell abbauen. 

Gleichzeitig gibt es aber auch Hunde, bei denen die Behandlung große Wirkung erzielt und sie dementsprechend noch ein langes und freudiges Leben vor sich haben. 


Ist eine Anämie bei Hunden tödlich? 

Unbehandelt kann eine Anämie bei Hunden tödlich enden. Die Anämie selbst ist keine eigenständige Erkrankung, sondern stets ein Symptom. 

Nicht nur die Erkrankung an sich kann für den Hund lebensgefährlich werden. Auch die Anämie kann tödlich enden, wenn man sie nicht behandelt. Durch das Ungleichgewicht an roten Blutkörperchen wird der Hund nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. 

Demzufolge kommt es zu Atemnot, Fieber, Appetitlosigkeit, Abgeschlagenheit und Herzrasen. Wird die Anämie nicht behandelt, nehmen die Symptome zu und im schlimmsten Fall endet das für den Hund tödlich.

Das Kleintierzentrum Greven weist auf einige typische Anämie-Symptome hin, die unsere Liste ergänzen:

„Anämische Hunde zeigen meist durch die reduzierte Sauerstoffversorgung des Körpers weniger Antrieb und sind matt. Kommt es sehr akut zu einer Zerstörung größerer Mengen an roten Blutkörperchen wird deren Farbstoff frei, welcher wiederum die Schleimhäute gelblich färbt (Ikterus).“


Welche Erkrankungen können zu einer Anämie führen?

Eine Anämie kann verschiedene Ursachen haben, darunter einen hohen Blutverlust oder eine Störung der Blutbildung. Eine Störung der Blutbildung wird durch verschiedene Faktoren ausgelöst.

Dazu gehören beispielsweise die folgenden:

  • Schilddrüsenunterfunktion 
  • Autoimmunerkrankungen
  • Entzündungen
  • Eisenmangel
  • Infektionen

Auch ein erhöhter Abbau von roten Blutkörperchen, verursacht durch Tumore oder Blutparasiten, kann eine Anämie auslösen.

💡Wichtig!

Anämie ist zudem ein Symptom von Leishmaniose, die durch die Sandmücke übertragen wird.

Diese Mücke kommt inzwischen auch in Deutschland vermehrt vor, ist aber eigentlich in unter anderem Südeuropa zuhause.


Wie kann ich meinen Hund bei einer Anämie unterstützen?

Eine besondere Bedeutung bei einer Anämie haben Eisen, Vitamin B12 und Proteine. Wenn dein Hund bereits unter einer Anämie leidet, kannst du mit einer entsprechenden Ernährung seine Symptome lindern und ihn bei seiner Genesung unterstützen.

Genau wie wir Menschen benötigen auch Hunde ausreichend Vitamine und Nährstoffe, damit der Körper des Hundes alle wichtigen Funktionen erfüllen kann. Wusstest du, dass dein Hund Salat, Möhren und sogar Wirsing essen darf?

Als Futter wird viel rotes Fleisch empfohlen. Auch Innereien sind sehr fördernd, da sie reich an B-Vitaminen sind. Weitere geeignete Lebensmittel sind Lachs, Thunfisch, Spinat, Bohnen, Eier, Paprika und Kohl. 

Zudem gibt es einige Hundesnacks, die mit wichtigen Vitaminen angereichert sind.

Bei der Futterumstellung solltest du langsam vorgehen und nicht direkt den ganzen Speiseplan auf den Kopf drehen. Die Verdauung deines Hundes benötigt etwas Zeit, um sich anzupassen. 

Denn beim Essen sind Hunde Gewohnheitstiere, weshalb sie bei großen Veränderungen sensibel reagieren, beispielsweise in Form von Durchfall.


Wie sieht die Therapie und Behandlung durch den Tierarzt aus?

hund tierarzt narkose operation

Die Therapie beim Tierarzt kann ganz unterschiedlich aussehen. Das ist immer abhängig von der Grunderkrankung. Denn in erster Linie wird die Erkrankung behandelt und nicht die Anämie an sich. 

Ist die Ursache beispielsweise eine Infektion oder Entzündung, wird die Anämie mit Medikamenten behandelt. Bei einem Tumor ist meist eine Operation unausweichlich, um ihn vollständig zu bekämpfen.

Hat der Hund eine schwere Anämie oder hat er besonders viel Blut verloren, wird meist eine Bluttransfusion verabreicht. Dadurch kann sich der Organismus des Hundes wieder erholen. Andernfalls kann die Anämie lebensgefährlich sein und der Hund muss eingeschläfert werden.


Erfahrungen von Hundebesitzern bei Anämie

Die Erfahrungen von anderen Hundebesitzern bei einer Anämie sind ganz unterschiedlich. Einige berichten, dass die Hunde die Therapie sehr gut vertragen haben. Sie konnten sich wieder vollständig erholen und haben noch ein langes Leben gehabt. 

Andere Hundebesitzer hingegen kämpfen verzweifelt mit der Anämie ihres Hundes. Keine Behandlung schlägt an und ihren Hunden geht es teilweise immer schlechter. Leider mussten einige von ihnen ihre Hunde schon gehen lassen, um das Leiden des Tieres zu beenden. 

Daran erkennt man, dass eine Anämie immer höchst individuell ist. Daher ist es wichtig, dass man einen guten Tierarzt an der Seite hat, der verschiedene Tests durchführt und eine entsprechende Behandlung in die Wege leitet. 

Teilweise wird empfohlen, sich eine zweite Meinung einzuholen, um einen anderen Blickwinkel zu bekommen oder weil bei der Diagnose auch mal etwas übersehen werden kann.


Fazit

Wenn Hunde unter einer Anämie leiden, sollte schnellstmöglich ein Tierarzt aufgesucht werden, um die richtige Therapie einzuleiten. Dadurch bestehen gute Heilungschancen für den Hund.

Doch nicht immer ist eine Heilung möglich. In schwerwiegenden Fällen oder wenn eine Anämie unbehandelt bleibt, kann sich der Zustand des Hundes so weit verschlechtern, dass er eingeschläfert werden muss. 

Die richtige Ernährung kann die Genesung des Hundes fördern und die Therapie unterstützen.

Hatte dein Hund bereits eine Anämie und wie wurde er behandelt? Teile eure Geschichte und Erfahrungen gerne in unseren Kommentaren.


FAQ

Welche Hämatokrit-Werte beim Hund sind normal und welche schlecht?

Der Hämatokrit-Wert ist ein Parameter, der in einem Bluttest gemessen wird, um die Anzahl der roten Blutkörperchen zu bestimmen. Diese Werte sind besonders wichtig, da die roten Blutkörperchen Sauerstoff zu allen Teilen des Körpers transportieren. Bei einem gesunden Hund liegt der Hämatokrit-Wert normalerweise zwischen 37% und 55%. Ein Wert unter 37% könnte darauf hinweisen, dass dein Hund eine Anämie entwickelt. Ein deutlich niedrigerer Wert ist ein Anzeichen für einen schlechten Gesundheitszustand und sollte sorgfältig überwacht werden.

Was sind die Symptome einer schweren Anämie beim Hund?

Eine schwere Anämie kann zur Folge haben, dass dein Hund sich schwächer fühlt und weniger Energie hat. Weitere Anämie-Symptome können blasses Zahnfleisch, erhöhte Atemfrequenz und/oder Herzfrequenz, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Verhaltensänderungen sein. In sehr schweren Fällen kann Anämie zu Bewusstlosigkeit oder sogar zum Tod führen.

Was ist eine prä-regenerative Anämie bei Hunden?

Eine prä-regenerative Anämie ist eine Form der Anämie, bei der der Körper deines Hundes nicht genügend neue rote Blutkörperchen produziert, um die alten zu ersetzen. Dies kann passieren, wenn der Körper nicht genügend Rohstoffe hat, um neue Zellen zu produzieren, oder wenn es ein Problem mit dem Knochenmark gibt, dem Ort, an dem die roten Blutkörperchen produziert werden.

Was ist die Therapie für einen Hund mit Eisenmangel?

Die Therapie für einen Hund mit Eisenmangel hängt von der Schwere des Mangels ab. In den meisten Fällen kann dies durch eine angepasste Ernährung korrigiert werden, die reich an eisenhaltigen Lebensmitteln ist. In schwereren Fällen kann es jedoch erforderlich sein, eisenhaltige Nahrungsergänzungsmittel zu geben oder sogar Bluttransfusionen durchzuführen. Immer ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache des Eisenmangels zu identifizieren und zu behandeln, um einen erneuten Mangel zu verhindern.

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4 Kommentare zu „Anämie beim Hund: Einschläfern oder nicht? Wir klären auf“

  1. Avatar

    Liebe Annette,

    ich habe eben erst deinen Beitrag bei „Happy Hunde“ gelesen. Ich hoffe deine Hündin hat sich wieder erholt!

    Auch unsere Hündin hat Blutarmut und war im Februar eine Woche in der Tierklinik. Sie hat vier Bluttransfusionen bekommen. Ihre Werte haben sich verbessert, leider haben wir es aber noch nicht geschafft, dass sie im Normbereich liegen. Durch die ganzen Medikamente haben wir viele Begleiterscheinungen, oft Infektionen, Probleme mit der Haut und sie erholt sich einfach nicht so gut.

    Uns wurde auch empfohlen, die Milz entfernen zu lassen, doch ich bin mir auch nicht sicher, ob wir ihr damit nicht noch mehr Leid zumuten.

    Es geht ihr den Umständen entsprechend gut, sie ist halt ganz anders als vor der Erkrankung. Wir können nicht mehr viel laufen, andere Hunde interessieren sie nicht mehr, sie ist schnell erschöpft und sehr anfällig für Krankheiten. Gerade sind wir dabei, das Cortison etwas zu reduzieren und ich hoffe sehr, dass wir damit noch weiter runter gehen können. Ich erhoffe mir davon, dass sich ihr Allgemeinzustand verbessert und sie sich besser erholen kann. Natürlch ist auch Angst dabei, dass die Zerstörung der Blutkörperchen wieder anfängt.

    Alles Liebe für euch!

    Bettina

  2. Avatar

    Unsere Hündin ist gerade mal 3 Jahre alt und leidet an schwerer Blutarmut. Wir haben alles durch und sind selbst mit unseren Kräften am Ende. Trotz Kortison früh und abends eine 1/2 Tablette wird es nicht besser. Ihr Wert liegt nur noch bei 2,4. Gestern sagte die TA, dass man die Milz entfernen sollte. Wir sind uns total unsicher. Da es eine Autoimmunkrankheit ist und Organisch alles in Ordnung ist. Sie ist eine kleine süße Zwetna Bolonkna. Heute holen wir eine Zweitmeinung, da ist unser TA auch nicht erfreut darüber. Ich möchte nur noch weinen und haben letztes Jahr erst unseren Jack Russell einschläfern lassen müssen, aber an Alterschwäche mit 17 Jahren.
    Danke für das zuhören und wäre über eine offene Meinung dankbar.
    Annette

    1. Avatar

      Das hatten wir bei unseren Hund auch. Wir haben die Milz entfernen lassen und dies vor zwei Jahren. Es ging ihr wieder gut. Heute an ihrem Geburtstag fängt es wieder an, ihr schlechter zu gehen. Wir müssen abwarten. Man hat uns aber mit der OP bisher noch zwei schöne Jahre geschenkt. Viel Glück

    2. Avatar

      Hallo Annette,
      ich kann sehr gut verstehen wie du dich gerade fühlst. Es tut mir sehr leid 🙁 Meine kleine Mini (sie ist ein Zwergspitz) ist seit einer Woche krank. Angefangen hat es mit blutigem Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und extremer Schlappheit meiner Kleinen. Sie war jetzt 5 Tage in der Tierklinik und bekam Infusionen und Medikamente. Seit Samstag ist sie wieder zu Hause sie hat bis heute Morgen auch noch eigentlich ganz gut gefressen und war relativ munter. Aber seit heute Mittag wurde es wieder schlechter. Sie liegt nur in ihrem Körbchen und frisst nichts mehr. Der HB Wert war bei Aufnahme in der Klinik 11 und jetzt ist er bei 6. Ich weis nicht ob eine Bluttransfusion ihr wirklich helfen kann da man mir gesagt hat das diese erhebliche Risiken mit sich bringt.

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