Bei einer Verletzung, einem verschluckten Fremdkörper oder einer organischen Erkrankung hilft meist ein Röntgenbild beim Hund, um Aufschluss über das Problem zu geben.
Oft wird dabei ein Kontrastmittel wie Bariumsulfat für Hunde eingesetzt.
Was genau bei Anwendung und Dosierung sowie den Nebenwirkungen wichtig ist, erfährst du hier.
Bariumsulfat für Hunde: Was ist das, und wofür wird es angewendet?
Bariumsulfat für Hunde gehört zur Gruppe der Kontrastmittel, die im Zuge einiger Röntgenmethoden eingesetzt werden.
Es handelt sich also nicht um ein Medikament im eigentlichen Sinne, sondern um ein medizinisches Hilfsmittel.
Daher wird es ausschließlich von veterinärmedizinischem Fachpersonal eingesetzt, niemals aber von dir als privatem Hundehalter.
Bariumsulfat legt sich auf die Wände von Magen und Darm. Dadurch wird ein Kontrast auf der Röntgenaufnahme erreicht, der klarer ausfällt als auf Röntgenbildern ohne Kontrastmittel.
In der Regel wird Bariumsulfat ausschließlich bei Problemen im Magen-Darm-Trakt angewendet. Aber auch bei anderen Organen kann es zu einer besseren Diagnostik beitragen.
Was ist Kontraströntgen, und warum wird es benötigt?
Kontraströntgen ist eine Form des Röntgens, bei der durch das eingesetzte Kontrastmittel klarere Aufnahmen bestimmter Körperregionen und Organe gemacht werden können.
Vor allem dann, wenn der Hund einen Fremdkörper verschluckt hat, kann ein Kontrastmittel eine schnellere Diagnose ermöglichen.
Auch bei organischen Erkrankungen und Problemen der folgenden Organe werden oft Kontraströntgenbilder beim Hund erstellt:
- Herz
- Blase
- Leber
- Nieren
- Lunge und Bronchien
Oft ist es nämlich der Fall, dass sich bestimmte Veränderungen an diesen Organen auf einem normalen Röntgenbild nur erahnen lassen.
Bei einem Kontraströntgen fallen jedoch höhere Kosten an – unter anderem aufgrund des Kontrastmittels wie Bariumsulfat für den Hund, das zunächst verabreicht werden muss.
Du kannst damit rechnen, dass Kosten in Höhe von 50 € anfallen, die aber auch deutlich höher sein können.
Das hängt auch mit dem Gebührensatz zusammen, den der Tierarzt laut GOT berechnet. Dies kann in Form eines 1-fachen, 2-fachen, 3-fachen und 4-fachen Satzes erfolgen.
Die richtige Anwendung und Dosierung von Bariumsulfat bei Hunden
Die richtige Dosierung von Bariumsulfat beim Hund liegt zwischen 0,5 und 1 mg pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes.
WICHTIG
Verabreiche deinem Hund niemals Bariumsulfat, sondern überlasse dies IMMER dem Tierarzt! Eine Medikamentenanwendung in Eigenregie darf niemals erfolgen!
Bariumsulfat wird Hunden meist bis zu 12 Stunden vor dem Kontraströntgen verabreicht. Diese Zeit braucht der Stoff, um sich im Magen-Darm-Trakt des Hundes zu verteilen.
Es gibt die drei folgenden Möglichkeiten, wie Bariumsulfat dem Hund gegeben wird:
- oral
- per Sonde in den Darm
- per Einlauf in den Darm
In einigen Fällen und je nach untersuchtem Organ kann das Kontrastmittel auch intravenös verabreicht werden, also über eine Spritze.
Hat sich Bariumsulfat am Organ angesiedelt, kann die Kontraströntgenaufnahme angefertigt werden.
Wie lange dauert es, bis Bariumsulfat bei Hunden wirkt?
Bariumsulfat hat keine Wirkung im eigentlichen Sinne. Vielmehr liegt eine völlige Entfaltung des Stoffes vor, die nach 12 Stunden erreicht ist.
Bekommt der Hund Bariumsulfat über eine Spritze, dann kann das Kontraströntgenbild bereits nach wenigen Minuten aufgenommen werden.
Welche Nebenwirkungen kann Bariumsulfat bei Hunden hervorrufen?
Zu den Nebenwirkungen von Bariumsulfat bei Hunden gehört unter anderem eine Verstopfung. Diese kann durch Bariumsulfat ausgelöst werden.
Auch eine bestehende Verstopfung beim Hund kann durch Bariumsulfat verschlimmert werden. Dies zählt somit auch zu den Nebenwirkungen.
Darüber hinaus kann es vorkommen, dass ein Hund, der Bariumsulfat bekommen hat, unter Bauchschmerzen leidet – vor allem, wenn ihm das Kontrastmittel oral verabreicht wurde.
Weitere Nebenwirkungen, die durch Bariumsulfat hervorgerufen werden können, betreffen ebenfalls in erster Linie den Magen-Darm-Trakt.
So sind Blähungen und Durchfall häufige Reaktionen auf eine Gabe von Bariumsulfat beim Hund.
In einigen Fällen kann Bariumsulfat auch allergische Reaktionen auslösen. Sämtliche genannten Nebenwirkungen sollten auf jeden Fall genau beobachtet werden.
Wann darf ich Bariumsulfat bei Hunden nicht anwenden?
Nicht angewendet werden darf Bariumsulfat bei Hunden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen dieses Röntgenkontrastmittel vorliegt.
Auch bei einem bereits bestehenden Magen-Darm-Infekt ist von einer Verabreichung von Bariumsulfat abzusehen.
Denn der Stoff kann dazu führen, dass sich Infektionen und Entzündungen noch verschlimmern.
Auch chronische Magen-Darm-Probleme beim Hund können eine Verabreichung von Bariumsulfat ausschließen.
Genaueres weiß natürlich immer der behandelnde Tierarzt.
Wo ist Bariumsulfat für Hunde erhältlich?
Bariumsulfat ist ein verschreibungspflichtiges Kontrastmittel für Röntgenaufnahmen. Daher kann nur ein Tierarzt dieses Kontrastmittel erhalten und verabreichen.
Welche Alternativen gibt es zu Bariumsulfat für Hunde?
Alternativen zu Bariumsulfat für Hunde können unter anderem jodhaltige Kontrastmittel darstellen.
Auch wasserlösliche Kontrastmittel, die Gadolinium enthalten, werden oft bei Kontrastaufnahmen eingesetzt.
Es entscheiden aber weniger die möglichen schlechten Erfahrungen eines Hundes mit Bariumsulfat über das Kontrastmittel.
Vielmehr werden die genannten Alternativen vor allem bei einer Computertomografie/CT und einer Magnetresonanztomografie/MRT eingesetzt.
Der Tierarzt entscheidet demnach auch darüber, wann welches Kontrastmittel verabreicht wird und ob eine entsprechende Röntgenaufnahme mit Kontrast überhaupt notwendig ist.
Musste bei deinem Hund bereits eine Kontraströntgenaufnahme gemacht werden? Was waren seine Erfahrungen? Wir freuen uns, wenn du sie in den Kommentaren mit uns teilst.
