Bei Carprofen für den Hund handelt es sich um ein Schmerzmittel mit entzündungshemmender Wirkung.
Eingesetzt wird es vor allem bei Hunden, die unter Gelenkproblemen und einer damit verbundenen Steifheit oder Lahmheit leiden.
Wie Carprofen bei deinem Hund richtig angewendet wird, welche Nebenwirkungen auftreten können und ob es Alternativen gibt, verraten dir die folgenden Zeilen.
Carprofen für Hunde: Was ist das und wofür wird es angewendet?
Leidet ein Hund unter Gelenk-, Muskel- und Knochenschmerzen sowie Schmerzen der Weichteile, verschreiben Tierärzte häufig Carprofen.
Diese Gelenkerkrankungen können durch eine Osteoarthritis hervorgerufen werden, aber ebenfalls durch Arthrose, eine Ellbogen- oder eine Hüftgelenksdysplasie/ED oder HD.
Von dieser Erkrankung sind vor allem große Hunderassen betroffen, und das meist in einem höheren Alter.
Auch vor Operationen kann Carprofen als schmerzstillendes Mittel an Hunde verabreicht werden.
Carprofen ist streng genommen nicht unter diesem Namen in Apotheken und bei Tierärzten erhältlich, sondern unter anderen Namen wie beispielsweise Rimadyl.
Auch hinter den folgenden Bezeichnungen verbirgt sich Carprofen
- Carprodyl
- Vetprofen
- Carprieve
- Norocarp
- Quellin
- Rovera
- Tergive
- Rimifin
- Novox
Bei Carprofen handelt es sich letztlich um den Wirkstoff, der gegen die Schmerzen helfen soll.
Erhältlich sind die genannten Arzneimittel in unterschiedlichen Stärken, beispielsweise 50 mg, 100 mg und 120 mg.
Die richtige Anwendung und Dosierung von Carprofen bei Hunden
Damit die Schmerzen beim Hund effektiv gelindert werden, liegt die anfängliche Dosis Carprofen bei 4 mg pro Kilogramm Körpergewicht des Hundes.
Wiegt dein Hund also zum Beispiel 8,5 Kilogramm, erhält er täglich 34 mg Carprofen.
Je nach Stärke der Schmerzen kann die Dosis nach Anweisung des Tierarztes auch höher ausfallen.
Schauen wir uns die korrekte Dosierung einmal am Beispiel von Carprodyl Quadri mit Hilfe der folgenden Tabelle an:
| Körpergewicht deines Hundes in Kilogramm | Carprodyl Quadri 50 mg | Carprodyl Quadri 120 mg |
| bis 3 kg | ¼ Tablette | – |
| bis 6 kg | ½ Tablette | – |
| bis 9 kg | ¾ Tablette | ¼ Tablette |
| bis 12,5 kg | 1 Tablette | – |
| bis 15 kg | – | ½ Tablette |
| bis 22,5 kg | – | ¾ Tablette |
| bis 30 kg | – | 1 Tablette |
Wie lange dauert es, bis Carprofen bei Hunden wirkt?
Die schmerzstillende Wirkung von Carprofen tritt in der Regel bereits nach kurzer Zeit ein. Die Wirkdauer liegt – je nach Schmerzintensität – bei bis zu 12 Stunden.
Sollte der Hund danach erneut unter Schmerzen leiden, kann eine weitere Verabreichung von Carprofen sinnvoll sein.
Da Carprofen nicht nur bei akuten, sondern auch bei chronischen Schmerzen eingesetzt wird, hängt die Anwendungsdauer von der Krankheit des Hundes ab.
Handelt es sich um einen akuten Schmerz, der nach einiger Zeit wieder verschwunden ist, liegt die Anwendungsdauer bei circa 5 Tagen.
Bei chronischen Schmerzen sollte die Anwendungsdauer nicht länger als 3 Monate erfolgen. Auch hier gilt: für eine alternative Schmerztherapie einfach den Tierarzt fragen.
Unser wichtiger Tipp
Bitte entscheide niemals im Alleingang über eine Erhöhung der Dosis oder das generelle Verabreichen, sondern konsultiere im Vorfeld IMMER deinen Tierarzt!
Welche Nebenwirkungen kann Carprofen bei Hunden hervorrufen?
Die Nebenwirkungen von Carprofen für Hunde reichen von leichtem Durchfall bis hin zu Funktionsstörungen der Nieren.
Das heißt also, dass hier sowohl eher unbedenkliche Begleiterscheinungen auftreten können, also auch bedenkliche Reaktionen, die den Rat eines Tierarztes notwendig machen.
Erbrechen, weicher Kot, Durchfall und Appetitlosigkeit zählen dabei zu den Reaktionen auf Carprofen, die nach einigen Tagen wieder abgeklungen sind.
Dass sich Carprofen negativ auf die Nierenfunktion ausgewirkt hat, erkennst du unter anderem daran, dass dein Hund mehr trinkt und häufiger oder seltener uriniert.
Gut zu wissen
Carprofen und weitere nichtsteridoidale Schmerzmittel sollten nicht an Hunde gegeben werden, die unter Lebererkrankungen leiden!
Wo ist Carprofen für Hunde erhältlich?
Alle Medikamente, in denen Carprofen erhältlich ist, zählen zu den verschreibungspflichtigen Arzneimitteln.
Das heißt, dass du ohne ein vom Tierarzt ausgestelltes Rezept gar nicht an die Schmerzmittel herankommst.
In vielen Fällen ist es wahrscheinlich, dass auch der behandelnde Tierarzt ein entsprechendes Medikament in seiner Praxis hat und dir nach der Untersuchung mitgibt.
Die Kosten, die für ein Carprofen-haltiges Medikament anfallen, variieren je nach Hersteller, Stärke und Packungsgröße.
Hier kannst du mit einem Preis ab circa 11 € für 20 Tabletten rechnen – natürlich können die Preise auch teils deutlich höher ausfallen.
Welche Alternativen gibt es zu Carprofen?
Hat dein Hund schlechte Erfahrungen mit Carprofen beziehungsweise einem der genannten Medikamente gemacht, ist eine Alternative unter anderem Meloxicam.
Hierbei handelt es sich um ein Antirheumatikum, das – wie auch Carprofen – entzündungshemmend und schmerzstillend ist.
Arzneimittel, die diesen Wirkstoff enthalten, sind Petcam, Metacam und Inflacam.
Außerdem kannst du Onsior als Schmerzmittel verwenden, das den Wirkstoff Robenacoxib enthält.
Weitere Schmerzmittel, die deinem Hund helfen können, findest du darüber hinaus in unserem Ratgeber Welche Schmerzmittel für Hunde? Ein Experte klärt auf!
Welche Erfahrungen hast du mit Carprofen für deinen Hund gemacht? Wir freuen uns, wenn du diese und weitere hilfreiche Tipps in den Kommentaren mit uns teilst!
