Clostridien beim Hund: Ursachen & Therapie ( + Symptome)

clostridien hund

„Dreck reinigt den Magen.“ Denn Dreck ist voller Keime, die dazu beitragen, dass der Organismus ein starkes Immunsystem aufbaut.

Treten diese Keime – wie Clostridien – allerdings als kleine Armee auf, kann das unschön werden.

Der folgende Ratgeber verrät dir, wie du Clostridien beim Hund erkennen kannst, welche Ursachen und welche Behandlung es gibt.


Was sind Clostridien beim Hund?

Clostridien – nicht nur beim Hund – sind Bakterien, die eine Eigenschaft haben, die sowohl positiv als auch negativ ist: Sie sind extrem widerstandsfähig.

Eigentlich haben sie noch eine Eigenschaft: Sie kommen wirklich überall vor. Egal, ob im Wasser oder auch im Darmtrakt von Menschen und Hunden.

Clostridien aus dem Weg zu gehen, ist also unmöglich.

Und das ist auch nicht weiter schlimm, denn Clostridien sind nicht automatisch gemeingefährliche Bakterien, die uns und unsere Fellnasen sofort aus den Schuhen hauen.

Ein wenig anders sieht es aber aus, wenn sich die Clostridien-Stämme im Dünndarm – dort kommen sie am häufigsten vor – von jetzt auf gleich stark vermehren.

Dann haben sie sehr wohl einen negativen Einfluss auf die Hundegesundheit und zeigen sich dann in unterschiedlichen Symptomen.


Was sind die Ursachen von Clostridien?

Was sind die Ursachen von Clostridien?

Die häufigsten Ursachen eines starken Clostridien-Befalls beim Hund sind Stress, ein Futterwechsel sowie das Fressen von Dingen, die mit Clostridien verunreinigt sind.

Auch eine Infektion mit anderen Bakterien sowie eine möglicherweise damit zusammenhängende Langzeittherapie mit einem Antibiotika können die Gründe sein.

Nicht zuletzt ist ein angeschlagenes oder schwaches Immunsystem des Hundes eine weitere Ursache, die zu einem starken Befall mit Clostridien führen kann.

Schauen wir uns diese Ursachen nun ein wenig genauer an.

Futterwechsel

Ein Futterwechsel bedeutet für viele Hunde Stress für den Darm. Denn dieser muss sich erst an die neue Futterzusammensetzung gewöhnen und ist demnach empfindlich.

Der perfekte Zeitpunkt für Clostridien, um hier im Dünndarm für ordentlich Zusatzärger zu sorgen.

Stress

Stress ist für alle Hunde Gift – so denn sie nicht Nerven aus Stahl haben und durch nichts aus der Ruhe zu bringen sind.

Stress schlägt sich auch auf den Darm nieder und kann dann wiederum eine Reihe von weiteren Problemen nach sich ziehen.

Clostridien in zu hoher Zahl sind eines dieser Probleme. Aber auch die nächste Ursache ist sowohl Stressfolge als auch Clostridien-Begünstiger.

Schwaches Immunsystem

Circa 70 % des caninen Immunsystems werden im Darm des Hundes gebildet. Ist der Hund gestresst, verabschiedet sich auch das Immunsystem in eine kleine Pause.

Ist das der Fall, freuen sich Krankheitserreger jeder Art – so auch Clostridien, die sich hier dann vermehren können.

Infektion mit anderen Bakterien

Leidet dein Hund schon unter einem anderen Bakterienbefall, ist das Immunsystem natürlich mit diesem beschäftigt und öffnet den Clostridien damit alle Türen.

Die Darmflora wird zudem durch Antibiotika aus dem Gleichgewicht gebracht, die nun einmal bei bakteriellen Infektionen eingesetzt werden.

Kontaminiertes Futter

Vor allem rohes Fleisch kann mit Clostridien kontaminiert sein. Das kann vor allem bei einer Barf-Ernährung zum Problem werden.

Ebenfalls kann ein Hund sich mit Clostridien anstecken, wenn er kontaminierte Erde oder Ausscheidungen anderer Hunde frisst, die bereits mit Clostridien zu kämpfen haben.

Gut zu wissen

Über Hundekot können sich Hunde übrigens auch mit dem Parvovirus anstecken, der in vielen Fällen lebensbedrohlich sein kann – vor allem für (ungeimpfte) Welpen.


Clostridien beim Hund richtig erkennen

Clostridien beim Hund kannst du unter anderem an Durchfall bei deiner Fellnase erkennen. Weniger gut ist da nur, dass Durchfall bei Hunden unzählige Ursachen haben kann.

Diesen alleine als Haupterkennungsmerkmal zu sehen, wäre fast ein wenig zu einfach. Auch die weiteren Symptome, auf die wir nun eingehen, machen die Diagnose nicht leichter.

Blähungen

Ein Hund, der mit einer zu hohen Anzahl an Clostridien zu kämpfen hat, kämpft gleichzeitig meist auch mit heftigen Blähungen.

Diese wirst du wohl in Sekundenschnelle erkannt beziehungsweise gerochen haben.

Darmgeräusche

Wo Blähungen sind und sich Durchfall ankündigen kann, sind Darmgeräusche meist nicht weit. 

Rumpelt es im Darmtrakt deines Hundes, kann das auf einen Clostridien-Befall hinweisen.

Durchfall

Durchfall ist ein weiteres offensichtliches Anzeichen für Clostridien beim Hund. Dieser kann teils schleimig und teils blutig sein.

Vorsicht also bei deiner Diagnose, denn hierhinter kann sich auch ein Befall mit Giardien verstecken.

Magenschmerzen

Auch das Symptom Magenschmerzen kann eine Vielzahl von Ursachen haben, von denen Clostridien nur eine Möglichkeit sind.

Dass dein Hund unter Bauchschmerzen leidet, kannst du unter anderem daran erkennen, dass er sich in der Körpermitte krümmt. 

Oder aber er streckt sich bewusst lang, um sich zu entkrampfen.

Erbrechen

Erbrechen kann ein weiteres Anzeichen dafür sein, dass die Clostridien im Darm des Hundes die Überhand gewonnen haben.

WICHTIG

All diese Symptome machen einen Gang zum Tierarzt sinnvoll – vor allem dann, wenn die Symptome längere Zeit anhalten. Bitte starte hier keine Medikation in Eigenregie!


Behandlung und Therapie von Clostridien beim Hund

Behandlung und Therapie von Clostridien beim Hund

Dass der Hund wirklich unter Clostridien leidet, kann letztlich nur eine Kotuntersuchung bestätigen.

Diese ist demnach ein erster Teil der Behandlung des Hundes, der mit den Bakterien zu kämpfen hat.

Denn hinter den Symptomen können sich andere Parasiten ebenso verbergen wie Krankheiten und virale Infektionen, die entsprechend anders behandelt werden müssen.

Hat dein Tierarzt beziehungsweise der Hundekot die Clostridien bestätigt, steht die richtige Behandlung an.

Da es sich um ein Bakterium handelt, können hier unterschiedliche Antibiotika zum Einsatz kommen, zum Beispiel Mittel, die die Wirkstoffe Amoxicillin und Clavulansäure enthalten.

Ebenfalls kann eine langfristige Darmsanierung beim Hund mehr als sinnvoll sein.

Denn nur dadurch, dass die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten ist, konnten sich die Clostridien so rasant vermehren.

Wie eine Darmsanierung beim Hund funktioniert, verrät dir unser Ratgeber „Hund Darmflora aufbauen: 9 Hausmittel, die wirklich helfen“.

Eine längere Therapie kann dann auch mittels Pro- und Präbiotika erfolgen, die bereits während der Behandlung mit dem Antibiotikum verabreicht werden.

Damit dein Hund ein starkes Immunsystem hat, kannst du zudem einige Präparate finden, die das Immunsystem natürlich stärken, wie zum Beispiel Impromune.


Wie kann man Clostridien beim Hund richtig vorbeugen?

Diese genannten Behandlungsmöglichkeiten sind auch die Optionen, die du hast, damit du Clostridien beim Hund zukünftig vorbeugen kannst.

Ebenfalls solltest du bei einer Barf-Ernährung auf das verwendete Fleisch achten. Hier stellen vor allem Rind- und Lammfleisch ein hohes Clostridien-Risiko dar.

Darüber hinaus kannst du die Darmflora deines Hundes mit Ballaststoffen unterstützen – beispielsweise Futterzellulose.

Musste dein Hund schon mit Clostridien kämpfen? Dann hoffen wir, dass er sich gut erholt hat und freuen uns, wenn du seine Geschichte in den Kommentaren mit uns teilst!

Meine 3 Must-Haves Für Jeden Hundefreund​

Trixie Intelligenz Spielzeug
KONG Spielzeug für mentale Auslastung
Hunde Schnüffelteppich

Auch Interessant

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert