Diabetes insipidus beim Hund: Symptome, Ursache & Behandlung

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Kaum ein Hund ist – gerade als Senior – vor einer organischen Erkrankung gefeit.

Eine besonders seltene organische Krankheit ist dabei Diabetes insipidus, die bei Hunden jeden Alters und jeder Rasse auftreten kann.

Woran du Diabetes insipidus beim Hund erkennen kannst, verraten wir dir nun – zusammen mit den Ursachen und der möglichen Behandlung.


Was ist Diabetes insipidus beim Hund?

Was ist Diabetes insipidus beim Hund?

Bei Diabetes insipidus beim Hund handelt es sich um eine sehr seltene Erkrankung, die die Nieren betrifft und zu den endokrinologischen Erkrankungen gehört.

Es handelt sich dabei um eine Störung in der Nierenfunktion. Unterschieden wird hier zwischen zwei unterschiedlichen Formen von Diabetes insipidus:

  • renale Diabetes insipidus
  • zentrale Diabetes insipidus

Die zweite Variante kommt häufiger vor als renale Diabetes insipidus beim Hund.

Diese Erkrankung ist die Folge eines genetischen Defekts, demnach eine der seltenen Erbkrankheiten bei Hunden.

Was beide Formen gemeinsam haben, ist der hohe Wasserverlust, unter dem ein Hund leidet. Dieser wiederum führt zu einem Elektrolytmangel und einer Dehydrierung.

Wichtig

Wenn dein Hund Schmerzen hat oder die Symptome nicht verschwinden, bring ihn bitte sofort zum Tierarzt – und unterlasse auf jeden Fall eine eigenständige Medikation!


Was sind die Ursachen von Diabetes insipidus beim Hund?

Die Ursache für Diabetes insipidus beim Hund ist eine Hormonstörung. Dabei liegt das Hormon ADH, das antidiuretische Hormon, entweder unvollständig oder überhaupt nicht vor.

Das führt zu einer geringen Wasserpermeabilität, also Wasserdurchlässigkeit – und zwar zwischen dem sogenannten distalen Tubulus und dem Sammelrohr.

Ist das der Fall, werden extrem hohe Mengen Harn/Flüssigkeit abgegeben, was letztlich zu einem extremen Wasserverlust des betroffenen Hundes führt.

Für die Bildung und Ausschüttung von ADH ist eine Hirndrüse verantwortlich.

Die Hirndrüse kann sowohl durch eine Schädelverletzung als auch durch einen Hirntumor beim Hund angegriffen werden.

Wir versuchen, die beiden Begriffe “distaler Tubulus” und “Sammelrohr” einmal aufzuschlüsseln.

Distaler Tubulus

Die Niere besitzt mehrere Tubuli, die auch als Nierenkanälchen oder Nierenröhrchen bezeichnet werden.

Beim distalen Tubulus handelt es sich um ein solches Nierenröhrchen, das dem Harn NaCl, also Kochsalz, entzieht, das dann über die Nierenkapillaren in den Blutkreislauf gelangt.

Sammelrohr (Tubulus renalis colligens)

Auch hierbei handelt es sich um ein Röhrchen, das in den Nieren zu finden ist. Es hat die Aufgabe, die Harnflüssigkeit über die Nephronen aus den Nieren abzuleiten.


Warum ist Diabetes insipidus bei Hunden so gefährlich?

Die Nieren sind so etwas wie der Katalysator des Körpers. Sie filtern sowohl Giftstoffe als auch wichtige Mineralstoffe aus dem Urin, bevor dieser ausgeschieden wird.

Tatsächlich wird von der Flüssigkeit, die in den Nieren verarbeitet wird, nur ein sehr geringer Teil über die Harnwege nach draußen geleitet.

Ein Großteil bleibt im Körper – inklusive der Salze und Nährstoffe, die für den Organismus überlebenswichtig sind.

Die Nieren schaffen das nicht mehr, weil eben Diabetes insipidus vorliegt. Folglich bekommt der Hund auch nicht mehr die Nährstoffe, die für seine Gesundheit wichtig sind.

Langfristig führt das nicht nur zu Nierenversagen, sondern auch zum Versagen weiterer lebenswichtiger Organe.

In vielen Fällen sind organische Probleme ohnehin der Auslöser für Diabetes insipidus.

Also ist es wesentlich, dass die genaue Ursache für die Krankheit so schnell wie möglich herausgefunden wird. Denn unbehandelt ist die Diabetes insipidus für den Hund lebensgefährlich.


Symptome: Diabetes insipidus beim Hund richtig erkennen

Diabetes insipidus beim Hund kannst du unter anderem daran erkennen, dass er eine deutlich höhere Menge an Urin absetzt

Dieses Verhalten ist eines der häufigsten Symptome von Diabetes insipidus bei daran erkrankten Hunden.

Hinzu kommt, dass der Hund in der Regel deutlich mehr trinkt.

Gut zu wissen

Vermehrtes Urinieren und vermehrtes Trinken werden übrigens mit den Fachbegriffen Polyurie und Polydipsie bezeichnet.

Das Absetzen von Urin erfolgt dabei zudem nicht mehr zu den normalen Zeiten. Es ist nicht ungewöhnlich, dass ein Hund auch nachts im Liegen uriniert – sogar dann, wenn er schläft.

Da hinter diesem Verhalten nicht nur Diabetes insipidus stecken kann, sondern auch Stress, Inkontinenz oder eine Harnwegsinfektion, sollte die Ursache schnell geklärt werden.


Diagnose & Behandlung von Diabetes insipidus beim Hund

Diagnose & Behandlung von Diabetes insipidus beim Hund

Diabetes insipidus beim Hund kann meist mit Medikamenten behandelt werden, eine völlige Genesung des Hundes ist aber nicht zu erreichen.

Das heißt, dass der erkrankte Hund für den Rest seines Lebens medikamentös behandelt werden muss.

Diagnose

Um eine Diabetes insipidus diagnostizieren zu können, wird meist ein sogenannter Durstversuch durchgeführt.

Hierbei bekommt der Hund, nachdem er seine Blase vollständig entleert hat, für mehrere Stunden nichts mehr zu trinken.

Anschließend wird die Urinmenge gemessen, die sich in dieser Zeit gebildet hat. Ist diese so hoch wie vor dem Durstversuch, liegt Diabetes insipidus vor.

Ebenfalls kann der Vasopressin-Spiegel des Hundes gemessen werden. Dazu werden Blut- und Urinproben untersucht.

Allerdings sind diese Tests kompliziert und werden demnach nicht als Routineuntersuchungen betrachtet.

Behandlung

Eine Behandlung von Diabetes insipidus erfolgt durch verschiedene Medikamente. Liegt eine zentrale Diabetes insipidus vor, kommt hier häufig synthetisches ADH zum Einsatz.

Dieses künstlich erzeugte Hormon wird auch Desmopressin genannt.

Zudem wird in vielen Fällen auch die auslösende Krankheit von Diabetes insipidus behandelt, sofern dies möglich ist.

Das verabreichte Medikament richtet sich natürlich nach dieser Krankheit, wie beispielsweise Diabetes mellitus.


Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Diabetes insipidus beim Hund?

Liegt eine Erkrankung mit Diabetes insipidus beim Hund vor, kann sie sich auf die Lebenserwartung des Vierbeiners auswirken –  vor allem, wenn sie unbehandelt bleibt.

Wie sehr sie die Lebenserwartung verkürzen kann, hängt dabei immer vom Gesamtzustand des Hundes und dem Erfolg der Behandlungstherapie ab.

Die Lebenserwartung des Hundes wird auch durch andere Erkrankungen beeinflusst, die zu Diabetes insipidus geführt haben.


Wie kann man Diabetes insipidus beim Hund vorbeugen?

Leider kannst du Diabetes insipidus beim Hund nicht vorbeugen. Das Einzige, was dir letztlich bleibt, ist, darauf zu achten, dass dein Hund sich nicht am Kopf verletzt.

Darüber hinaus solltest du die jährlichen Kontrolluntersuchungen sehr ernst nehmen, da mögliche Auslöser hier bereits erkannt werden können.

Liegt renale Diabetes insipidus vor, ist eine Vorbeugung ebenfalls nicht möglich, denn es handelt sich um einen genetisch bedingten Defekt.

Leidet dein Hund unter Diabetes insipidus? Wie geht ihr beiden damit um? Wir sagen Danke, wenn du eure Geschichte in unseren Kommentaren mit uns teilst.

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