Jede Hündin, die nicht kastriert ist, wird früher oder später läufig. Dies ist ein ganz normaler Prozess, der ungefähr zweimal im Jahr auftritt.
Daher reagieren viele Hundehalter mit Unsicherheit, wenn die eigene Hündin plötzlich keine Läufigkeit mehr zeigt.
Was dahintersteckt, wenn die Hündin nicht läufig wird und wie man den inneren Prozess unterstützen kann, erfährst du in diesem Artikel.
Ursachen: Warum wird meine Hündin nicht läufig?
Warum eine Hündin nicht läufig wird, kann verschiedene Ursachen haben. Nicht immer steckt eine Erkrankung dahinter. Wird eine junge Hündin nicht läufig, hängt dies meist mit ihrem geringen Alter zusammen.
Besonders bei größeren Hunden setzt die Läufigkeit erst spät ein. Hunde, die aus einer schlechten Haltung oder einer schlechten Zucht kommen, haben ebenfalls häufiger Probleme mit einer unregelmäßigen Läufigkeit.
Andere Hündinnen sind teilweise ganz normal läufig, zeigen jedoch keine entsprechenden Symptome. Hier spricht man von einer stillen oder auch weißen Läufigkeit.
Andere Ursachen sind eine Hormonstörung, Schilddrüsenunterfunktion, Chromosomenstörung, Nebennierenüberfunktion oder eine Zyste an den Eierstöcken.
Um der Ursache auf den Grund zu gehen, sollte immer ein Tierarzt aufgesucht werden. Dadurch können auch gesundheitliche Probleme ausgeschlossen werden.
Interessant:
Die typischen Wechseljahre wie bei Menschen gibt es bei Hündinnen nicht. Wird eine ältere Hündin nicht läufig, ist dies meist ein Hinweis auf eine Erkrankung. Häufig steckt eine Eierstockerkrankung hinter dem Ausbleiben der Blutung.
Die fehlende Läufigkeit bei älteren Hündinnen ist gleichzeitig ein Risikofaktor für Tumorerkrankungen. Wenn deine Hündin nicht mehr läufig wird, solltest du sie einmal gründlich vom Tierarzt untersuchen lassen, um eine Erkrankung auszuschließen.
Läufigkeit ohne Blutung – ist das normal?
Eine stille Läufigkeit ist prinzipiell nicht gefährlich und kommt hin und wieder vor. In den meisten Fällen fehlen lediglich die Symptome einer Läufigkeit. Nichtsdestotrotz sollte die Hündin beim Tierarzt vorstellig werden, um die Ursache zu klären.
Kommt es zu einer stillen Läufigkeit, ist dennoch Vorsicht angesagt. Denn eine Läufigkeit ohne Blutung bedeutet nicht, dass die Hündin nicht fruchtbar ist.
Um eine Schwangerschaft zu verhindern, sollte sie von Rüden ferngehalten und stets beobachtet werden.
Stille Läufigkeit – Symptome
Eine stille Läufigkeit geht mit untypischen bis keinen Symptomen einher. Viele Hundehalter bemerken die Läufigkeit daher häufig nicht.
Gerade junge Hündinnen befinden sich noch in der Entwicklungsphase. Das bedeutet, dass sie zwar bereits geschlechtsreif sind, der Körper sich aber noch verändert. Die Hündin befindet sich in der Pubertät.
In diesem Zuge kann es zu Unregelmäßigkeiten im Zyklus kommen. Die äußeren Symptome einer Läufigkeit wie die Blutung oder Schwellung der Geschlechtsorgane bleiben aus. Dies ändert jedoch nichts an der Fruchtbarkeit.
Einige Hündinnen können jedoch Veränderungen in ihrem Verhalten zeigen. Vielleicht sind sie etwas anhänglicher, reagieren schlechter auf Kommandos, sind träge oder unruhig.
Neben der stillen Läufigkeit gibt es noch die geteilte Läufigkeit. Dabei zeigt eine Hündin die typischen Anzeichen einer Läufigkeit. Diese Anzeichen verschwinden jedoch kurz darauf wieder, nur um einige Zeit später wieder aufzutreten.
Interessant:
Der Zyklus einer Hündin verläuft in 4 Phasen. Die Vorbrunst dauert rund 9 Tage. In dieser Zeit kommt es zur Blutung, jedoch noch nicht zur Paarungsbereitschaft.
Die Brunst dauert zwischen 3 und 21 Tagen. Der Ausfluss verändert sich und wird gelblich. Hier kommt es zum Eisprung und die Hündin ist bereit zum Decken.
Die Nachbrunst ist zwischen 9 und 12 Wochen lang. Der Ausfluss hört auf und die Hündin ist meist nicht mehr deckungsbereit. In dieser Phase kommt es häufig zur Scheinträchtigkeit, da der Progesteron-Spiegel noch erhöht ist.
Die letzte Phase ist die Ruhephase, die zwischen ein paar Wochen und Monaten anhalten kann. Es gibt keine Anzeichen einer Läufigkeit. Auf die Ruhephase folgt anschließend wieder die Vorbrunst.
In der Regel sind Hündinnen zweimal im Jahr läufig.
Hündin wird nicht läufig – was tun?
Da eine ausbleibende Läufigkeit bei Hündinnen nicht immer krankhaft ist, gibt es verschiedene Mittel, um den Zyklus zu unterstützen. Trotz allem sollte die Hündin zuvor von einem Tierarzt untersucht werden, um die Ursache zu klären.
Homöopathie
Ein beliebtes homöopathisches Mittel sind Fertilisal-Tropfen. Diese werden meist bei der stillen Läufigkeit eingesetzt. Sie werden jedoch auch verabreicht, wenn die Hündin keine Paarungsbereitschaft zeigt.
Alternativ kann das Mittel Hormeel gegeben werden, das sich ebenfalls förderlich auf den Zyklus auswirkt.
Vorzugsweise wird ein Homöopath bei der Behandlung hinzugezogen, um vollumfänglich auf die Bedürfnisse des Tieres eingehen zu können.
Hausmittel
Ein gutes Hausmittel ist Himbeerblättertee. Dieser wird einfach aufgekocht und unter das Futter gemischt. Ganz nebenbei beugt der Tee Gebärmutterentzündungen vor. Die Himbeerblätter sorgen für einen ausgeglichenen Zyklus.
Alternativ kann auch Ringelblumen-Tee mit Pfefferminze und Kamille gemischt verabreicht werden.
Mönchspfeffer hat ebenfalls einen positiven Effekt auf den Zyklus, da er regulierend wirkt.
Fazit
Hinter einer ausbleibenden Läufigkeit kann, aber muss nicht eine ernsthafte Erkrankung stecken. Häufig sind Unregelmäßigkeiten im Hormonhaushalt der Auslöser dafür.
Besonders die stille Läufigkeit ist ein Zeichen für Hormonschwankungen. Hier helfen bereits einige Hausmittel, um den Zyklus wieder zu regulieren.
Hat deine Hündin schon einmal unter einer fehlenden Blutung gelitten und was hat dagegen geholfen?