Auge vom Hund angeschwollen: 16 Ursachen & was du tun kannst

Auge beim Hund angeschwollen - 15 Ursachen

Wenn du deinen Hund ansiehst und plötzlich entdeckst, dass er ein angeschwollenes Auge hat, dann rutscht dir beim ersten Anblick garantiert das Herz in die Hose.

Danach kommt die Frage: Was ist passiert? Und mindestens genauso wichtig: Was ist jetzt zu tun? Die Antworten auf diese und weitere Fragen beantworten wir im folgenden Ratgeber für dich.

Hier erfährst du nicht nur, was die Ursachen für ein angeschwollenes Hundeauge sein können. Du bekommst auch Tipps, was du nun tun kannst.


Auge beim Hund angeschwollen – mögliche Erkrankungen

Auge beim Hund angeschwollen

Die häufigste Ursache für ein angeschwollenes Auge bei deinem Hund sind Fremdkörper, die die Bindehaut reizen und in einer Bindehautentzündung enden können

Hat dein Hund ein geschwollenes Auge und Augenausfluss, ist dies ein Symptom einer beginnenden oder bestehenden Augenerkrankung oder einer Überreizung. 

1. Bindehautentzündung

Auch unsere vierbeinigen Freunde bleiben vor einer Bindehautentzündung leider nicht verschont. Bindehautentzündungen kommen relativ oft bei Hunden vor. 

Die Hauptursache für eine Bindehautentzündung sind bakterielle Infekte oder ein Fremdkörper, welcher sich ins Auge verirrt hat. 

Was dir bei deinem Hund an einer Bindehautentzündung als Erstes auffallen wird: Er hat einseitig ein rotes Auge sowie starken, teils eitrigen Tränenausfluss.

Bindehautentzündungen können auch durch Viren, Bakterien, Pilze und Parasiten entstehen.

💡Wichtig

Bakterielle und virale Bindehautentzündungen sind hoch ansteckend und werden über die Augenflüssigkeit weitergegeben beziehungsweise übertragen.

Achte dich darauf, dass du dir nach jedem Kontakt mit deinem Hund eingehend die Hände wäscht, da eine Bindehautentzündung von deinem Hund auf dich übertragen werden kann – und umgekehrt (Zoonose).

2. Parasiten

Augenwürmer kommen in Deutschland eher selten vor. Leider kann es Hunde treffen, und zwar solche aus dem Auslandstierschutz.

Diese Parasiten werden durch Fliegen übertragen, die ihre Eier in das Auge des Hundes ablegen. Geschwollene Augen und Tränenfluss sind die ersten Anzeichen. Zieht man dem Hund das Lid nach unten, sind die Würmer in den Augen ersichtlich.

Augenwürmer sollten dringend von einem Tierarzt behandelt werden, um allfällige Folgeschäden wie Blindheit zu verhindern.

3. Eingerolltes Augenlid

Einige Hunderassen tendieren dazu, dass sich das Augenlid einrollt. Bedauerlicherweise sind von dieser Erkrankung oft kurznasige Hunderassen betroffen. 

Die Hauptsymptome für ein eingerolltes Augenlid sind: Das Auge tränt andauernd und ist geschwollen.

4. Augenlidentzündung

Durch eine bakterielle Infektion oder eine Allergie entsteht oftmals eine Augenlidentzündung. 

Schwellung, Tränenfluss und vermehrter Juckreiz sind in diesem Falle die Symptome, die im Vordergrund stehen. 

Kurzschnäuzige Hunde sind eher anfällig für Augenlidentzündungen als langschnäuzige.

5. Allergie

Circa 20 Prozent aller Hunde weltweit leiden unter einer Allergie. Vor allem eine Pollenallergie führt zu geschwollenen, juckenden Augen.

6. Verletzungen

Wird das Auge durch einen Fremdkörper verletzt, entsteht oftmals eine Schwellung. Augenverletzungen sind je nach Schweregrad ein Notfall und sollten immer von einem Tierarzt kontrolliert werden.

7. Gefäßhautentzündung

Hierbei handelt es sich um eine Entzündung im Inneren des Auges. Hunde, die unter Erkrankungen wie zum Beispiel an Diabetes, Bluthochdruck oder einer Autoimmunerkrankung leiden, sind prädestiniert für eine Entzündung der Gefäßhaut.

8. Grüner Star

Grüner Star beginnt oft mit Tränenfluss und einer Rötung des Auges. 

Je früher grüner Star diagnostiziert wird, desto grösser ist die Chance, dass ein Sehverlust verhindert oder abgeschwächt werden kann.

9. Hornhautgeschwür

Die Hornhaut ist sehr empfindlich. Hornhautgeschwüre entstehen meist durch eine Verletzung der Hornhaut. Zusätzlich können Hornhautgeschwüre jedoch auch durch Krankheiten ausgelöst werden. 

Schleim aus dem betroffenen Auge und häufiges Blinzeln sind die ersten sichtbaren Symptome eines Hornhautgeschwürs.

💡Achtung!

Entzündungen und Verletzungen der Hornhaut sind extrem schmerzlich. Hast du den Verdacht auf eine Hornhautverletzung oder -erkrankung bei deinem Hund, ist ein Tierarztbesuch dringend anzuraten.

10. Verletzung der Nickhaut

Kurzschnäuzige Hunde sind ebenfalls anfällig für einen Nickhautdrüsenvorfall. An der Innenseite des Auges bildet sich eine rote Blase und der Hund kann sein Auge nicht mehr vollkommen schließen. 

Man spricht hier auch vom sogenannten Cherry Eye, denn die Schwellung erinnert in Größe und Form an eine Kirsche.

11. Tumor

Augentumore sind gerade bei älteren Hunden eine nicht wenig verbreitete Krankheit. 

Schwarze Flecken im Auge, Rötungen und Schwellungen sind oftmals die ersten Anzeichen. Zusätzlich kann ein starker Tränenfluss entstehen.

Auch hier gilt: Je früher ein Augentumor erkannt wird, desto höher ist die Chance auf Heilung. 


Weitere Ursachen für geschwollene Augen beim Hund

Weitere Ursachen für geschwollene Augen beim Hund

1. Insektenstich

Insektenstiche sind häufige Ursachen für ein geschwollenes Auge. Jault dein Grund aus dem Nichts auf, reibt sich mit der Pfote ein Auge und dies schwillt kurz nach dem Stich rasant an, ist oftmals ein Insekt der Übeltäter.

Leidet dein Hund nicht unter einer Allergie gegen Insektenstiche, reicht hier lokales Kühlen. Nach einigen Stunden sollte die Schwellung abgeklungen sein.

Reagiert dein Hund allerdings allergisch auf Stiche von Wespen, Bienen und Co., musst du schnellstmöglich mit ihm zum Tierarzt. Dein Hund kann schlimmstenfalls einen anaphylaktischen Schock erleiden, der tödlich sein kann.

Erkennen kannst du einen solchen Schock an diesen Symptomen:

  • Sabbern
  • Krämpfe
  • Erbrechen
  • Atembeschwerden

Tierärzte empfehlen übrigens auch, einen Allergietest beim Hund machen zu lassen. Darauf basierend, kann dein Tierarzt dir dann die passende Notfall-Apotheke zusammenstellen.

Das ist vor allem im Sommer sinnvoll oder auch, wenn du mit deinem Hund unterwegs bist und nicht so schnell zum nächsten Tierarzt kommst. Diesen Tipp gibt unter anderem die VETPraxis für Kleintiere.

2. Fremdkörper im Auge

Oftmals verirren sich auf einem Spaziergang Fremdkörper ins Auge und schwemmen sich selber nicht mit der Tränenflüssigkeit aus. In der Folge hat der Hund ein gerötetes und geschwollenes Auge, das auch tränen kann.

Grassamen oder Grannen sind hier oftmals die Ursache. Traust du dir selber eine Entfernung des Fremdkörpers nicht zu, vereinbare bitte einen Termin bei deinem Tierarzt.

Wird der Fremdkörper nicht entfernt, kann eine Entzündung der Bindehaut erfolgen.

3. Zahn-Abszess

Ein Abszess im Rachenraum oder bei einem Zahn kann dafür sorgen, dass unter dem Auge eine Schwellung entsteht. 

Auch hier ist dein Tierarzt die einzige richtige Ansprechperson, um Schlimmeres zu verhindern. Abszesse sind extrem schmerzhaft und sollten schnellstmöglich behandelt werden. 

4. Zugluft/Staub

Ist dein Hund Zugluft ausgesetzt, kann es sein, dass Staub oder pathogene Krankheitserreger ins Auge gelangen, welche eine Entzündung hervorrufen.

5. Stress

Sogar Stress kann zu Veränderungen am Auge führen. Ist dein Hund besonders angespannt, kann es zu Schwellungen und Rötungen des Auges kommen.

Mehr zu diesem Thema erfährst du in unserem Ratgeber Hund hat rote Augen: Anzeichen für Stress? Wir klären auf!


Was tun, wenn das Auge geschwollen ist?

Bevor du deinem Hund an die Augen fasst, wasche dir die Hände und achte auf Hygiene, um eine allfällige Keimverschleppung zu vermeiden.

Wenn möglich, öffne sanft mit deinem Daumen und Zeigefinger das Auge des Hundes, indem du die Lider vorsichtig auseinander ziehst.

Achte auch auf Fremdkörper. Sie befinden sich meist nicht in der Mitte des Auges, sondern rutschen oft in die Ecken oder gar unter die Lieder. 

Wenn du einen Fremdkörper entdeckst, versuche, diesen sanft zu entfernen. 

1. Augenumgebung waschen

Hat dein Hund durch den vermehrten Tränenfluss verklebte Augen, kannst du zur Reinigung warmes Wasser verwenden. Damit lässt sich die eingetrocknete Tränenflüssigkeit leicht entfernen.

Achte darauf, dass du nicht reibst, sondern wischst. Durch das Reiben entsteht eine zusätzliche Reizung des Auges, welche den Tränenfluss neu anregt. 

Verwende nur fusselfreie Materialien, um allfällige neue Fremdkörper im Auge zu vermeiden. 

2. Schwellung nach Stich kühlen

Wurde dein Hund durch ein Insekt gestochen und hat nun ein geschwollenes Auge, kannst du das Abschwellen zusätzlich durch Kühlung der betroffenen Stelle unterstützen und gar beschleunigen.

Kühlen, aber bitte richtig!

Schwellungen dürfen nicht gekühlt werden, indem man einfach ein Kühlelement auf die betroffene Stelle legt. 

Durch diese übermäßige Kühlung kann eine Schädigung der Lymphgefäße entstehen.

Wickle ein Kühlelement in ein Handtuch und halte es 10 bis 15 Minuten an die betroffene Stelle. Dies kannst du mehrmals wiederholen.

3. Kann ich meinem Hund Augentropfen für Menschen verabreichen?

Nein. Möchtest du deinem Hund Augentropfen verabreichen, halte bitte im Voraus Rücksprache mit deinem Tierarzt.

Nicht alle humanmedizinischen Augentropfen eignen sich für deinen Hund. Davon abgesehen weißt du nicht, was genau mit seinem Auge nicht stimmt.

Damit kannst du mit vielleicht antibiotischen Augentropfen großen Schaden anrichten. Zum Beispiel dann, wenn dein Hund nur etwas Zug oder Pollen abbekommen hat.

Gleiches gilt für veterinärmedizinische Augentropfen. Der Tierarzt entscheidet, wann und welche Augentropfen zur Behandlung eingesetzt werden.

4. Zugluft verhindern

Solange dein Hund Augenprobleme hat, solltest du ihn nicht Zugluft aussetzen. 

Damit verhinderst du eine zusätzliche Reizung und die Möglichkeit, dass zusätzlich noch Staub oder Bakterien ins bereits erkrankte Auge dringen.


Wann sollte ich bei einem geschwollenen Auge zum Tierarzt? 

Ist eine Veränderung der Bindehaut oder der Netzhaut ersichtlich, ist ein Gang zum Tierarzt unumgänglich.

Sichtbare Verletzungen benötigen schnelles Handeln, um weitere Folgeschäden wie einem Sehverlust vorzubeugen. 

Steckt ein Fremdkörper im Auge deines Hundes, ist dies immer ein Notfall.


Fazit

Ist bei deinem Hund das Auge angeschwollen, deutet das auf Verletzungen, Reizungen oder Infektionen im, am oder ums Auge herum hin.

Für das weitere Vorgehen ist es ausschlaggebend, ob es sich dabei um einen harmlosen Insektenstich handelt oder eine komplizierte Bindehautentzündung.

Der Augengesundheit deines Hundes sollte eine große Beachtung geschenkt werden. Viele Erkrankungen lassen sich bereits im Frühstadium erkennen und eine gezielte Behandlung verhindert oft Schlimmeres, wie zum Beispiel eine Blindheit. 

Hat dein Hund Augenprobleme oder du hast eine spannende Erfahrung zu diesem Thema? Dann lass uns gerne mit einem Kommentar an deiner Geschichte teilhaben. 


FAQ

Mein Hund hat ein dickes Augenlid – ist das gefährlich?

Ja, ein dickes Augenlid beim Hund kann gefährlich sein. Ein geschwollenes oder dickes Augenlid bei deinem Hund kann verschiedene Ursachen haben, die nicht immer harmlos sind. Es könnte eine harmlose Schwellung sein, eventuell durch einen Insektenstich oder eine kleine Irritation. Es könnte aber auch auf eine Infektion, eine allergische Reaktion oder eine ernsthaftere Erkrankung hinweisen. Bei anhaltender Schwellung, Verhaltensänderungen oder wenn die Schwellung mit Schmerzen verbunden ist, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen.

Was sind Ursachen für geschwollene Augen und Lefzen beim Hund?

Geschwollene Augen und Lefzen können bei deinem Hund auf verschiedene Dinge hinweisen. Ein häufiger Grund können allergische Reaktionen sein – auf Nahrung, Umweltallergene oder auf einen Insektenstich. Eine andere Ursache könnte eine Infektion oder eine Zahnfleischentzündung sein. Wenn die Schwellung nicht nachlässt, dein Hund Schmerzen hat oder sich anders verhält, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.

Warum hat mein Hund eine Beule am Auge?

Eine Beule am Auge deines Hundes kann verschiedene Ursachen haben. Es könnte sich um eine einfache Irritation oder Verletzung handeln, vielleicht durch ein Fremdkörper im Auge. Es könnte aber auch ein Hinweis auf eine Infektion, einen Tumor oder eine andere medizinische Erkrankung sein. Wenn die Beule nicht weggeht, dein Hund über Schmerzen klagt oder seine Verhaltensweisen ändert, ist es ratsam, deinen Tierarzt zu kontaktieren.

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