Dein Hund bellt andere Hunde an?
Dein Hund hört nicht, wenn er andere Hunde sieht?
Dein Hund stürmt auf andere Hunde zu?
Da hilft nur eins: Du musst deinen Hund an andere Hunde gewöhnen und verstehen, warum er sich so verhält.
Kleinere Hunderassen lassen sich noch gut zurückhalten, größere Hunde nicht. Zudem löst das Leine-Zerren das Problem nicht – es umgeht es bloß.
Damit du nicht in irgendwann in die schreckliche Situation eines tatsächlichen Kampfs kommst, haben wir die Probleme für dich analysiert und Lösungen gesucht.
Wir haben dir eine Schritt-für-Schritt-Anleitung erstellt, die dich und deinen Hund an Hand und Pfote nehmen wird.
Inhaltsverzeichnis
ToggleKurz & Knapp: Hundebegegnungen üben – so klappt es
Deinem Hund beizubringen, nicht auf andere loszugehen, ist nicht wirklich schwierig. Oft ist es eher die Angst, dass etwas passieren könnte oder auch die Scham, weil dein Hund öffentlich herumpöbelt.
Hier ist die Kurzfassung der Schritt-für-Schritt-Anleitung für dich:
Ausgangssituation: Dein Hund ist an der Leine und du siehst rund 15 Meter weiter vorne einen anderen Besitzer mit einem fremden Hund, ebenfalls an der Leine.
- Sobald dein Hund den anderen Hund sieht, bleibst du stehen und gibst ihm ein Leckerli.
- Dann vergrößerst du den Abstand massiv. Wechsele zum Beispiel die Straßenseite.
- Bei jedem Versuch verringerst du den Abstand.
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Hund beibringen andere Hunde zu ignorieren: Das musst du noch beachten
Wir möchten nichts schönreden – manche Hunde haben viel erlebt und diese Erfahrungen erschaffen manchmal gefährliche Situationen.
Damit du, dein Hund und auch das andere Team sicher sind, müsst ihr ein paar Dinge beachten.
Hund pöbelt andere Hunde an
Wenn dein Hund beim ersten Blickkontakt bereits beginnt zu bellen, musst du dir klar werden, dass dein Hund eine zu hohe Aggression gegenüber anderen Hunden zeigt.
In der Natur gehen Hunde nicht aneinander vorbei, wenn sie sich nicht kennen. Sie weichen aus, rennen weg oder greifen an.
Der Angriff ist normalerweise die letzte Option, wenn der Hund keine Lösung mehr sieht außer “Leben oder Sterben”.
In diesem Fall musst du deinem Hund mehr Sicherheit vermitteln.
Du beschützt das Rudel – nicht er. Du greifst wenn dann an – nicht er.
Arbeite in diesem Fall erst einmal daran, dass dein Hund dich als spürbar dominanter Part eures Rudels wahrnimmt.
Hund fixiert andere Hunde
Gut! Das ist besser als die Fäuste zu schwingen.
In solchen Situationen musst du das Beobachten belohnen – wenn es ohne knurren abläuft.
Vermittle deinem Hund: “Ah sehr gut, du guckst. Schau, was für ein netter Hund, der greift ja gar nicht an.”
Sobald die “Bedrohung” (der andere Hund) verschwunden ist, geht es weiter.
Unsicherheit
Unsichere Hunde tendieren zu übertriebenen Handlungen. Ermögliche deinem Hund also, die Situation in aller Ruhe zu beobachten.
Lass ihm Zeit, um festzustellen, dass der andere Hund nicht angreift.
Hierfür belohnst du ihn, wenn er ruhig zusieht und hältst genügend Abstand zu dem anderen Hund.
Unsicherheit bei Hunden führt auch dazu, dass sie anfangen zu bellen. Mehr zum Thema erfährst du in unserem Beitrag: Hund bellt aus Unsicherheit?
Hund zieht zu anderen Hunden
Manchmal ist dein Hund auch einfach nur gut gelaunt und möchte gerne Hallo sagen. Wenn das für den anderen Besitzer okay ist, macht das ruhig.
Wenn nicht, musst du deinen Hund ablenken. Lass ihn ein einfaches Kommando wie “Sitz” oder “Platz” ausführen und belohne ihn.
Du könntest auch anfangen, mit seinem Lieblingsspielzeug zu spielen, bis der andere Hund vorbeigehen konnte.
Solange wird es dauern …
… bis dein Hund andere Hunde ignoriert.
Da jeder Hund unterschiedlich schnell lernt, kann man die Frage nach der Dauer nur vage beantworten.
Die meisten Hunde benötigen viel Zeit. Rund 15 Trainingseinheiten á 10-15 Minuten sind normal.
Benötigte Utensilien
Leckerlis! Futter hilft enorm beim Training.
Spielzeuge, die deinen Hund ablenken können, sind ebenfalls sehr hilfreich.
Lese-Tipp: Du möchtest verstehen, warum dein Hund bei bestimmten Hunden ausflippt? Dann lies unseren Artikel „Hund rastet bei bestimmten Hunden aus: 6 Gründe & Maßnahmen“ für hilfreiche Einblicke und praktische Tipps.
Schritt-für-Schritt-Anleitung: Hund beibringen andere Hunde zu ignorieren
Hierfür benötigt ihr ein anderes Besitzer-Hund-Team, das die Spielregeln kennt.
- Du startest mit deinem Hund an der Leine in einer ruhigen Umgebung.
- Das andere Team taucht 50 m von euch entfernt auf, läuft hin und her oder bleibt stehen.
- Belohne deinen Hund, wenn er ruhig zum anderen Team guckt.
- Das Team verschwindet wieder und dein Team geht näher heran.
- Das andere Team taucht erneut auf, geht wieder hin und her oder bleibt stehen.
- Du belohnst deinen Hund erneut, wenn er ruhig bleibt.
- Diese Schritte wiederholt ihr langsam, solange, bis dein Hund bei einem Abstand von 5 m immer noch ruhig bleibt.
Erklär-Video
Fazit
Am einfachsten ist es, wenn dein Hund mit einem anderen Team üben darf.
Da Hunde in der Natur nie nah aneinander vorbeigehen würden, solltest du bei unbekannten Hunden immer etwas Sicherheitsabstand einnehmen.
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FAQ
Mein Hund dreht durch, wenn er andere Hunde sieht. Was kann ich tun?
Wenn Dein Hund bei der Sichtung anderer Hunde völlig aus dem Häuschen gerät, ist es wichtig, die Ursache dafür zu ergründen. Es könnte Angst, Unsicherheit oder auch Übererregung sein. In solchen Fällen ist es ratsam, mit einem Hundetrainer oder Tierarzt zusammenzuarbeiten, um die beste Vorgehensweise zu ermitteln.
Mein Hund zieht immer zu anderen Hunden hin. Wie kann ich das unterbinden?
Wenn Dein Hund ständig zu anderen Hunden hinzieht, kann das Training mit Leckerlis und Kommandos wie „Sitz“ oder „Platz“ hilfreich sein. Belohne Deinen Hund, wenn er auf Dein Kommando hört und nicht zu dem anderen Hund zieht. So lernt er, dass es lohnenswert ist, bei Dir zu bleiben.
Mein Hund fixiert andere Hunde ständig. Ist das ein Problem?
Das Fixieren anderer Hunde kann ein Anzeichen für Stress oder Unsicherheit sein. In solchen Fällen ist es wichtig, Deinem Hund zu vermitteln, dass er keine Bedrohung zu fürchten hat. Belohne ihn, wenn er ruhig bleibt und nicht fixiert, um ihm zu zeigen, dass sein Verhalten richtig ist.